Daily-Talk-Legende Hans Meiser ist tot

Moderator und Journalist starb im Alter von 77 Jahren

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 06.11.2023, 10:36 Uhr

Hans Meiser (1946 – 2023) – Bild: IMAGO/Sven Simon
Hans Meiser (1946 – 2023)

Er war einer der „Männer der ersten Stunde“ von RTL und brachte in den 1990er Jahren das Genre des Daily Talk nach Deutschland: Hans Meiser. Nun ist der TV-Moderator und Journalist im Alter von 77 Jahren an Herzversagen verstorben. Dies teilt der Sender Radio Wellenrausch am heutigen Montag auf seiner Facebook-Seite mit:

Die TV-Legende, der Moderator und Mitgründer von unserem Sender Radio Wellenrausch ist im Alter von 77 Jahren unerwartet an Herzversagen verstorben. Hans Meiser hat sich vom ersten Tag an leidenschaftlich um den Aufbau unseres Senders gekümmert und hierfür zahlreiche Formate entwickelt. [ …] Wir werden diesen großartigen Mann, Freund und Mitgründer unseres Senders Radio Wellenrausch nie vergessen! Danke Hans. Danke für alles

Seine Leidenschaft für die Medien entwickelte Hans Meiser bereits in jungen Jahren, als er seinen ersten Radiosender „Krankenhaus-Funk“ in Bad Cannstatt gründete. Mit 15 war er dann für das SDR-Jugendprogramm im Hörfunk tätig. Nach dem Abitur begann er das Studium der Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte, welches er allerdings nicht abschloss. Stattdessen begann er ab 1970, für den Radiosender SWF zu arbeiten, wobei er nur ein Jahr später als Nachrichtenredakteur zu Radio Luxemburg wechselte.

Seine TV-Karriere begann Hans Meiser 1984 im Gründungsjahr von RTL (damals RTLplus). Dort war er zunächst Anchorman der „7 vor 7“-Nachrichten und anschließend ab 1988 auch von „RTL Aktuell“. In dieser Funktion kam es zu einem bis heute oft zitierten Vorfall: Bei der tragischen Geiselnahme von Gladbeck nahm er als erster Journalist direkten Kontakt zu den Geiselnehmern in der Bankfiliale auf, um per Schalte mit ihnen zu sprechen. Diese Form des Sensationsjournalismus sorgte nachfolgend für Kontroversen.

Nach seiner Tätigkeit als Nachrichten-Anchorman wechselte Hans Meiser das Genre. Als Pionier moderierte er die erste tägliche Nachmittagstalkshow nach amerikanischem Vorbild. Von 1992 bis 2001 präsentierte er die Sendung „Hans Meiser“, die vor allem in den Anfangsjahren überragende Einschaltquoten mit bis zu 40 Prozent Marktanteil einfuhr. Das Erfolgskonzept soll laut Meiser darin bestanden haben, zum ersten Mal mit ganz normalen Menschen im Fernsehen zu reden. Während sich der Talk in den ersten Jahren durchaus noch um einen seriösen Anstrich bemühte, nahmen im Verlauf der Jahre Krawall- und Sexthemen überhand – auch um mit der Konkurrenz mithalten zu können. Denn „Hans Meiser“ löste eine regelrechte Talkshow-Schwemme aus, so dass zeitweise mehr als zehn Daily-Talks auf den großen deutschen Privatsendern liefen.

Ebenfalls ab 1992 präsentierte Hans Meiser „Notruf“. Das Reality-Magazin zeigte, wie schnell Unaufmerksamkeit und Übermut zu lebensbedrohlichen Situationen führen können – ob selbst verschuldet oder unverschuldet. Die spektakulären Unglücke und die dramatischen Rettungsaktionen wurden mit den Originalbeteiligten an den Originalschauplätzen nachgestellt. Gezeigt wurden die Einsätze der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks (THW), der Deutschen Rettungsflugwacht und anderer Rettungsdienste. Nicht wegschauen, sondern helfen lautete das Motto. Die Zuschauer wurden vor alltäglichen Gefahren und Leichtsinn gewarnt. So wurde etwa gemahnt, dass Alkohol und Medikamente am Steuer nichts zu suchen haben, und gezeigt, wie man sich im Brandfall richtig verhält.

Als Vorbild für „Notruf“ fungierte die US-Reihe „Rescue 911“, von der anfangs auch Beiträge übernommen und synchronisiert wurden, bis RTL allmählich eigene Filmbeiträge produzieren ließ. In den Folgejahren verzichtete man schließlich vollständig auf eingekaufte Beiträge. Obwohl „Notruf“ selbst mit nachgestellten Szenen arbeitete, löste das Format eine Welle an ähnlichen Sendungen aus, die tatsächlich Rettungsteams bei ihren echten Einsätzen begleiteten. Da die Kamerateams dadurch mitunter die Einsatzkräfte behinderten, gerieten derlei Formate in die Kritik, auch weil sie Voyeurismus bedienten.

Hans Meiser gründete 1992 zusammen mit Erich Wagner die Produktionsfirma CreaTV, mit der er nicht nur seine eigene Talkshow produzierte, sondern auch „Bärbel Schäfer“, „Birte Karalus“, „Die Oliver Geissen Show“, „Explosiv – Der heiße Stuhl“, „Notruf täglich“ sowie zeitweise auch Reportagen und abendfüllende Fernsehfilme.

1993 erhielt Hans Meiser gleich drei Auszeichnungen: den Bambi, das Goldene Kabel, die Goldene Kamera und den Publikumslöwen von RTL. Von 1993 bis 1996 war außerdem in loser Folge das Format „Hans Meiser präsentiert“ zu sehen. Meist an Feiertagen wurden unter dieser Dachmarke Reportagen und Hintergrundberichte über verschiedene Themen gezeigt, darunter eine mehrteilige Reihe über den Magier David Copperfield und seine Tricks. In „Gefragt“ begrüßte Hans Meiser ab 1994 hochkarätige Politiker zum Talk. Vor der Bundestagswahl 1994 stellten sich etwa Kanzlerkandidat Rudolf Scharping und Bundeskanzler Helmut Kohl Meisers Fragen.

Auch als Quizmaster war Hans Meiser zeitweise bei RTL tätig: Von 2000 bis 2002 moderierte er das Format „Quiz Einundzwanzig“. Ebenfalls im Jahr 2000 war „Schluss mit lustig – Wir kämpfen für Sie!“ mit Meiser zu sehen. Das kurzlebige Verbrauchermagazin lief sonntags gegen Mitternacht. Nach dem Ende seiner eigenen Formate blieb Hans Meiser RTL noch bis 2010 erhalten und war noch in der jährlichen Pannenshow „Life! Dumm gelaufen“ zu sehen, die er zusammen mit Birgit Schrowange moderierte. Nach 2010 wurden Meisers Verträge mit RTL jedoch ohne Angaben von Gründen nicht mehr verlängert. Der Moderator selbst kommentierte dies einst mit den Worten, dass er abgeschossen wie eine Wildsau in der Morgensonne wurde. Im Jahr zuvor ging seine Firma CreaTV insolvent und wurde im März 2009 liquidiert.

In den darauffolgenden Jahren wurde es ruhiger um Hans Meiser und er trat kaum noch im Fernsehen auf. Ab 2013 war er als Medientrainer für die Firma TELEGENial tägig. Erst 2015 kam es zu einem TV-Comeback innerhalb der ZDFneo-Satiresendung „Neo Magazin Royale“ von Jan Böhmermann. Dort trat er bis Mitte 2017 regelmäßig als „kleiner Mann“ oder Bundespräsident „Hans-Meiser Steinmeiser“ auf. Dann jedoch wurde die Zusammenarbeit plötzlich beendet. Grund dafür waren dubiose Auftritte von Hans Meiser auf dem Online-Portal „watergate.tv“, das als Treffpunkt für rechtspopulistische Verschwörungstheoretiker galt. Hierfür sprach Meiser Werbespots ein. Ebenso geriet Meiser in die Kritik, als er Werbung für den GeVestor Verlag machte, der umstrittene Börsennachrichten veröffentlichte.

Zwischen 2013 und 2023 hatte Hans Meiser seine eigene Radiosendung „Talk of Town – Die Hans Meiser Show“, die sonntags bei Radio Regenbogen drei Stunden lang zu hören war. 2022 übte Meiser im Podcast „Die Fernsehschatztruhe“ scharfe Kritik und meinte: Es gibt schlichtweg zu wenig Leute, die von Fernsehen oder von Hörfunk eine Ahnung haben. Deswegen hören sich auch alle Privatsender in Deutschland letztendlich gleich an. Die Stimmen sind austauschbar, die Themen sind austauschbar, die Musik ist austauschbar.

Er wollte es besser machen, war zuletzt an der Gründung von Radio Wellenrausch beteiligt – zusammen mit Dietmar Baum und Harald Thoma, dem Sohn von Ex-RTL-Chef Helmut Thoma. Der Sender ging erst Ende Oktober an den Start. Er machte nun den Tod des Moderators publik und teilte mit, dass es der letzte Wunsch von Hans Meiser sei, dass wir den Radiosender weiterführen und den schweren Start mit vielen Hürden meistern und nicht aufgeben.

Hans Meiser hinterlässt eine Ehefrau, drei Kinder und drei Enkelkinder. Zuletzt lebte er in Scharbeutz.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Er hat die Sensationsgeilheit der Menschen geweckt. Wenn heute zahlreiche Menschen bei einem Unfall oder ener Katastrophe stehenbleiben und schauen oder sogar hinfahren, ist das Leuten wie ihm zu verdanken. Wir hatten einmal eine Fahrt nach Verona zu einer Balletaufführung in der Arena gebucht. Der Chef des Reisebüros kam allein in seinem Privatwagen - die 21 angemeldeten Deutschen zogen es vor, zu einer Katastrophen in Oberitalien zu fahren! Dabeisein ist alles!

    "Wir machen jetzt ein bißchen Knabberwerbung" - heute dauert die bei RTL schon 12 Minuten.
    In D sind die Daily Talks ausgestorben, nur in Österreich hält man seit Jahrzehnten daran fest.
    • am via tvforen.de

      Wilkie schrieb:
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      > Ich bin mir sicher, dass er diese ganzen
      > niveaulosen Formate nur des Geldes wegen gemacht
      > hat; dass sich ein intelligenter Mensch selber so
      > einen Schwachsinn wie "Oliver Geissen" angeschaut
      > hat, kann ich mir nicht vorstellen. Gut, dass
      > dieses unsägliche Kapitel gescripteter
      > Billig-Talkshows (Hans Meister, Bärbel Schäfer
      > usw.) längst beendet ist. Der Name Hans Meister
      > steht für mich für eines der dunkelsten Kapitel
      > der deutschen Fernsehgeschichte. Dass es mit RTL
      > bereits wenige Jahre nach dem verheißungsvollen
      > Start dermaßen bergab gehen würde, habe ich mir
      > nicht vorstellen können.


      Wow! Ein Fernsehmann bzw. überhaupt jemand, der seinen Job des Geldes wegen macht - wie schlimm! Gehst du gratis arbeiten? Aus Spaß an der Freude? Man man...
      Und ich kann mich deiner Darstellung nicht anschließen; Meisers Talkshow gehörte noch zu einer eher niveauvolleren Art. Auch seine Sendung Notruf war nicht so schlecht wie hier Manche meinen. Jedenfalls würde das im Vergleich mit dem was heute so im Fernsehen läuft glatt als Qualitätsfernsehen durchgehen.

      Und noch was: Wenn man schon über jemanden dermaßen herziehen muss, dann sollte man wenigstens dessen Namen richtig schreiben können 🤦‍♂️🤦‍♂️🤦‍♂️
      • am via tvforen.de

        Jim.S schrieb:
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        > Hans Meiser war recht erfolgreich mit seiner
        > Talkshow zu Spitzenzeiten 40 % Marktanteil.
        > Er wurde eine Welle an Talkshows losgelöst. Er
        > war zu dem Zeitpunkt Ende 40 bzw. über 50, da
        > ging es noch halbwegs gesittet zu.
        >
        > Bei Bärbel Schäfer oder Sonja Zietlow ging es
        > schon derber zu.
        > Es gab immer wieder Wortgefechte zwischen Publikum
        > und Gästen.
        > Ja, es war niveaulos, aber es zeigt wie Leute sich
        > selbst vorführen.
        > Die Gäste waren günstiger als Promis. Eine
        > Bratwurst wie bei der Impfung :-)
        >
        > In dem Zusammenhang fällt mir noch der ehemalige
        > evangelische Pfarrer Jürgen Fliege ein.
        > Der eine Talkshow in der ARD hatte.

        Das sehe ich auch so. Meiser war Vorreiter der Talkshow-Welle und seine Show war durchaus eine der angenehmen Vertreter dieses Genres. Krawall und Pöbeleien und auch Hartz IV-Kandidaten suchte man bei ihm vergeblich.
        • am via tvforen.de

          Plumpaquatsch schrieb:
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          > Wilkie schrieb:
          > --------------------------------------------------
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          > > Gut, dass
          > > dieses unsägliche Kapitel gescripteter
          > > Billig-Talkshows (Hans Meister, Bärbel
          > Schäfer
          > > usw.) längst beendet ist. Der Name Hans
          > Meister
          > > steht für mich für eines der dunkelsten
          > Kapitel
          > > der deutschen Fernsehgeschichte.
          >
          > Soweit zu meinen dunkelsten Erinnerungen ans
          > Privatfernsehen der 90er. Wer hat weitere
          > Erinnerungen an diese Zeit...?! Bin schon sehr
          > gespannt...!

          Vielleicht in einem separaten Thread ;-)
          • am via tvforen.de

            Wilkie schrieb:
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            > Gut, dass
            > dieses unsägliche Kapitel gescripteter
            > Billig-Talkshows (Hans Meister, Bärbel Schäfer
            > usw.) längst beendet ist. Der Name Hans Meister
            > steht für mich für eines der dunkelsten Kapitel
            > der deutschen Fernsehgeschichte.

            Da sagst du was!

            Ich glaube, für unsere jüngeren Zuschauer hier muss man noch etwas mehr in die Tiefe gehen und nochmal die dunkelsten Erinnerungen insbesondere an die 90er hervorkramen, was einem seinerzeit bei RTL, Pro7 und Konsorten geboten wurde... Wobei man fairerweise sagen muss, dass das alles natürlich abgekupfert bzw. übernommen worden war vom großen "Vorbild" aus den USA, der legendären Jerry Springer Show!

            *Ich kann mich z.B. noch an so gehaltvolle Nachmittagstalkshow-Themen erinnern wie: "Du willst mit mir ins Bett? Dann wasch dich erstmal!"


            *Bei der wirklich unsäglichen "Arabella"-Talkshow gab es mal eine Folge, an die ich bis heute denken muss, weil sie wirklich an Bloßstellung, Voyeurismus und letzten Endes purer Menschenverachtung nicht zu toppen war bzw. ist:

            Es ging irgendwie um Fitness und um Männer, die eben kein Sixpack und keinen gemeißelten, durchtrainierten Beach-Oberkörper haben. Ich kann mich nur noch an diesen einen Mann erinnern, der die ganze Sendung mit nacktem Oberkörper anwesend war (und nicht mal sonderlich krass fettleibig oder irgendwas gewesen wäre) und der, von einem Fitnesstrainer angeleitet (ebenfalls oben ohne und natürlich mit stahlhartem "Body"), irgendwelche Übungen machen musste, bei der er natürlich keine sonderlich gute Figur machte und daher ständig quasi als Lusche und Depp dastand.

            Was dem ganzen aber die absolute Krone aufsetzte, war, wie ihn sowohl der Fitness-Coach als auch Arabella ständig in der Sendung nannten bzw. riefen, nämlich: Schwabbel!!!: "Schwabbel, komm her! Schwabbel! Pass auf, Schwabbel..."

            Es verschlägt mir heute noch die Sprache, dass so etwas vor 30 Jahren akzeptierte Nachmittagsunterhaltung war. Heutzutage würde ProSieben bei so etwas aus Bodyshaming-Klagen gar nicht mehr rauskommen. Wirklich unfassbar.


            *Ich weiß wirklich nicht mehr, bei wem das war, ob nun Hans Meiser, Oliver Geissen, Arabella oder wie immer diese Figuren hießen, aber noch eine Sendung ist mir in Erinnerung geblieben: Es ging um Paare mit großem Altersunterschied, und zunächst ging es ganz "normal" los mit einem Chef (42), der seine Sekretärin (28) geheiratet hatte, dann steigerte sich das so nach und nach, und ich kann mich dann nur noch an den "Höhepunkt" erinnern:

            Dann fuhr nämlich eine 16-Jährige einen Mann im Rollstuhl ins Studio, der 69 war (nicht dass der durchschnittliche 69-Jährige im Rollstuhl sitzen würde, aber warum auch immer war es so!^^). Ich werde nie die Reaktion des Publikums vergessen, denn in diesem Moment ging ein ungläubiges Raunen durch die gesamten Zuschauerreihen, das sich zu einem lauten Protestgemurmel steigerte, da es augenscheinlich niemand glauben konnte, wie diese beiden Menschen anscheinend ein Paar sein konnten! Das Publikum konnte sich ernsthaft kaum mehr beruhigen. Ich habe wie gesagt nur noch bruchstückhafte Erinnerungen daran, und das Mädchen sagte etwas in der Art, ja, ich mag ihn und er ist immer sehr nett zu mir oder irgend so etwas...


            *Meine letzte Erinnerung an das Privatfernsehen der 90er stammt zwar aus keiner Talkshow, sondern war eine Sendung auf RTL, an deren Titel ich mich nicht mal mehr erinnern kann, aber da wurden so reißerische Berichte und Geschehnisse behandelt (war das sogar damals mit Peter Kloeppel?), und ich weiß noch die damalige Anmoderation, so ungefähr: "Wir in der Redaktion haben uns lange überlegt, ob wir diesen Film ausstrahlen und Ihnen zeigen sollen, aber wir haben uns dann doch dazu entschieden, es zu tun!" (Klar, wir sind sind ja bei RTL ^^)

            Es ging um irgendein abgelegenes Dorf irgendwo in einem Balkanstaat, Bulgarien, Rumänien oder irgendwo, wo die Einwohner (quasi der "Dorfrat") Ankläger, Richter und Henker zugleich waren, denn dort herrschte anscheinend das archaische Gesetz, dass auf gewisse Vergehen (ich weiß wirklich nicht mehr, was der Mann (angeblich) getan hatte - es können sogar mehrere gewesen sein) die Todesstrafe stand, die von den Dorfmitgliedern auch gleich selbst vollstreckt wurde:

            Man sah ungefähr zehn Personen im Halbkreis um entweder einen (oder mehrere?) bereits brutal zusammengeschlagene und eh schon halbtote Personen herumstehen, die vor ihnen auf einem Haufen am Boden lagen. Dann übergoss sie einer von ihnen mit Benzin und zündete sie allen Ernstes an! Man hörte und sah die Personen am Boden noch irgendwie stöhnen und sich hin- und herwälzen, denn sie waren ja noch nicht tot...

            Das habe ich mir nicht ausgedacht, das kam vor 30 Jahren auf RTL.

            Soweit zu meinen dunkelsten Erinnerungen ans Privatfernsehen der 90er. Wer hat weitere Erinnerungen an diese Zeit...?! Bin schon sehr gespannt...!
            • am via tvforen.de

              Gefühlt war jede Notruf-Folge auch fast gleich. Die deutschen Beiträge waren ständig über Verkehrsunfälle und in den eingekauften amerikanischen Einspielern wurde dauernd jemand von einer Schlange gebissen und es musste schnell ein Gegengift her.
              Das wurde mir nach einiger Zeit zu langweilig.
              • am via tvforen.de

                Ich hätte ihm noch viele Jahre gegönnt. Im Herbst war sein Comeback geplant...



                Gruß
                Sir Hilary
                • am via tvforen.de

                  kleinbibo schrieb:
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                  > Wilkie schrieb:
                  > --------------------------------------------------
                  > > Ich bin mir sicher, dass er diese ganzen
                  > > niveaulosen Formate nur des Geldes wegen
                  > > gemacht hat;
                  >
                  > Gut möglich, ich kann mich aber an keine
                  > Meiser-Sendereihe erinnern, ich habe wohl nichts
                  > von ihm gesehen. Nur einmal habe ich seine
                  > Talkshow geguckt, da war Helge Schneider zu Gast
                  > und das war OK.

                  "Notruf" habe ich in der Anfangszeit manchmal gesehen, aber die Sendung hat keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Sie lief ab Februar 1992, da konnte ich gerade erst seit ein paar Monaten RTL und SAT.1 empfangen und habe aus Neugier erst mal vieles geguckt. Die Talkshows habe ich aber von Anfang an gemieden. Vor 17 Uhr hatte RTL für mich schon damals nichts zu bieten.

                  Hans Meisers hochwertigster Beitrag zur deutschen Fernsehgeschichte war vielleicht dieser Kurzauftritt :)

                  https://www.youtube.com/watch?v=7Mob4TPkJnU
                  • am via tvforen.de

                    Wilkie schrieb:
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                    > Ich bin mir sicher, dass er diese ganzen
                    > niveaulosen Formate nur des Geldes wegen gemacht
                    > hat;

                    Gut möglich, ich kann mich aber an keine Meiser-Sendereihe erinnern, ich habe wohl nichts von ihm gesehen. Nur einmal habe ich seine Talkshow geguckt, da war Helge Schneider zu Gast und das war OK.

                    Wie sind die Talkshows eigentlich eingegangen? Kam das praktisch über Nacht?
                    • (geb. 1979) am

                      Ich mochte ihn ! Talkshows hab ich zwar nie geschaut aber ich hab ihn noch so vor mir als Moderator von Rtl Aktuell oder damals noch 7 vor 7 , das war allerdings noch in der Zeit als Rtl ein super Sender war
                      Machs gut Hans!
                      • am via tvforen.de

                        Das Quiz Einundzwanzig mochte ich gerne. Schade, dass es in Deutschland nicht länger lief.
                        • am via tvforen.de

                          In erste Linie verbinde ich ihn mit " RTL aktuell ", Nachrichten mal etwas lockerer rüber gebracht als in ARD und ZDF. Mit seinen Sendungen wie Notruf oder seiner Talkshow konnte ich nur weniger mit anfangen da mich diese weniger interessierten.
                        • am via tvforen.de

                          Kannte ihn noch als Nachrichtensprecher bei Radio Luxemburg und seiner eigenen Radio Show "Hans im Glück", lange vor RTL+ .
                      • am via tvforen.de

                        Hans Meiser war recht erfolgreich mit seiner Talkshow zu Spitzenzeiten 40 % Marktanteil.
                        Er wurde eine Welle an Talkshows losgelöst. Er war zu dem Zeitpunkt Ende 40 bzw. über 50, da ging es noch halbwegs gesittet zu.

                        Bei Bärbel Schäfer oder Sonja Zietlow ging es schon derber zu.
                        Es gab immer wieder Wortgefechte zwischen Publikum und Gästen.
                        Ja, es war niveaulos, aber es zeigt wie Leute sich selbst vorführen.
                        Die Gäste waren günstiger als Promis. Eine Bratwurst wie bei der Impfung :-)

                        In dem Zusammenhang fällt mir noch der ehemalige evangelische Pfarrer Jürgen Fliege ein.
                        Der eine Talkshow in der ARD hatte.
                        • (geb. 1967) am

                          Jepp, "Notruf" fand ich auch genial! Seine Talkshow habe ich zwar nicht regelmässig, aber sehr oft gesehen. Ruhe in Frieden Hans Meiser
                          • am

                            Talkshows waren nie mein Ding, aber "Notruf" fand ich echt gut. Ruhe in Frieden.
                            • am via tvforen.de

                              RTL ging unter als das Plus entfernt wurde.
                              • am via tvforen.de

                                Ich bin mir sicher, dass er diese ganzen niveaulosen Formate nur des Geldes wegen gemacht hat; dass sich ein intelligenter Mensch selber so einen Schwachsinn wie "Oliver Geissen" angeschaut hat, kann ich mir nicht vorstellen. Gut, dass dieses unsägliche Kapitel gescripteter Billig-Talkshows (Hans Meister, Bärbel Schäfer usw.) längst beendet ist. Der Name Hans Meister steht für mich für eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Fernsehgeschichte. Dass es mit RTL bereits wenige Jahre nach dem verheißungsvollen Start dermaßen bergab gehen würde, habe ich mir nicht vorstellen können.
                                • am via tvforen.de

                                  Als die RTL-Group startete und die CLT ging! RTL selbst ist nur der Produktname.
                              • am

                                Damals mit Hans Meiser war RTL noch ein Sender mit gutem Programm.
                                77 ist kein Alter um gehen zu müssen.
                                Ruhe in Frieden

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