WDR – Staffel 3: 2016, Folge 1–4

auch als "Geheimnis"
Staffel 3 (2016) von „Geheimnisvolle Orte“ startete am 08.02.2016 im WDR.
  • Staffel 3, Folge 1 (45 Min.)
    Hoch über dem Herzen von Dortmund ragt ein markanter Turm. Vor 90 Jahren geplant als revolutionäre Bierbrau-Fabrik ist „das U“ bis heute ein Kraftsymbol für das ganze Ruhrgebiet. Dabei hat der Turm größten Gefahren getrotzt – U wie unbezwingbar.Wer nach Dortmund kommt, dem fällt schnell ein besonderes Gebäude auf: Direkt am Hauptbahnhof steht ein markanter Turm. Mit einem echt vergoldeten U auf dem Dach überragt er die Stadt und sendet „fliegende Bilder“ – Lichtinstallationen – über die Stadt. Heute feiert das junge Ruhrgebiet hoch über der Stadt.
    Aber 67 Jahre lang wurde hier Bier gebraut.Das U war das erste Hochhaus der Stadt, gebaut 1926/​27 nach einem revolutionären Konzept: ein Turm als Bierfabrik. Dabei fließt der Brauprozess einfach mit der Schwerkraft von oben nach unten. Die Union-Brauerei, die damals zu den größten Brauereien in der Bierstadt Dortmund gehörte, wollte ihren Erfolg mit einem besonderen Gebäude allen zeigen. Und der Architekt krönte seinen Turm mit einer Lichtpyramide. Das war damals das Modernste, was die Baukunst zu bieten hat.Versteckt im Innern ist der Turm ausgestattet mit extra starken Stahl-Betonpfeilern, die stets bewahren, was drinnen ist.
    So überlebte das U Krieg und Krisen, ein Jahrzehnt als abrissbedrohte Ruine – und ist heute einer Kultureinrichtung mit einem besonders jungen Besucherschnitt geworden. Eine besondere Kraft scheint im Turm zu wirken.Den Film-Regisseur Adolf Winkelmann hat der Turm von Kindheit an beschäftigt. Aber er hätte sich nicht träumen lassen, dass er mit fast 60 Jahren einmal wie besessen oben auf dem Dach nach Stromanschlüssen suchen würde.
    Doch diese Idee hat aus dem Turm wieder genau das gemacht, was er ursprünglich schon einmal war: einen Leuchtturm für Dortmund und das Ruhrgebiet.Kreative und nervenstarke Menschen wie Adolf Winkelmann haben die Möglichkeiten des einzigartigen Gebäudes im Herzen Dortmunds erkannt. Das hat den Turm ein zweites Mal gerettet – und damit die ganze Umgebung. Der lange heruntergekommene Stadtteil rund um das alte Brauereigelände heißt heute Union-Viertel und ist zum hippen Vorzeige-Stadtteil geworden. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.02.2016WDR
  • Staffel 3, Folge 2 (45 Min.)
    Geheimnisse, Wunder und Legenden – kaum ein Bauwerk in Deutschland kann es in dieser Hinsicht mit dem Aachener Dom aufnehmen. Im Jahre 803 wurde die Kathedrale fertiggestellt, entworfen von Karl dem Großen, der schon zu Lebzeiten Legende war. Seit zwölf Jahrhunderten ist der Dom ein Magnet für Gläubige wie für Kunstliebhaber – seit dem Mittelalter Wallfahrtskirche, 600 Jahre lang der Krönungsort römisch-deutscher Könige und eines der ersten zwölf Baudenkmäler weltweit, die als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt wurden.
    Die Strahlkraft der Kirche war bei ihrer Fertigstellung so überragend, dass Reisende rühmten, sie sei schon von den Alpen aus zu sehen. Tatsächlich war der Dom für Jahrhunderte der höchste Kirchenbau nördlich der Alpen – ausgestattet mit kostbarsten Säulen, Mosaiken und Reliquien. Der Dom galt als ein „Bau-Wunder“ und „Wunder-Bau“. Er erschien den Zeitgenossen so erstaunlich, dass es bald hieß, der Teufel selbst habe beim Bau geholfen – und sei um seinen Lohn betrogen worden.
    Wie um das abergläubische Geraune zu bestätigen, erschütterte ein Erdbeben kurz vor der Fertigstellung den Bau und zog einen Riss vom Dach bis in die Fundamente – eine Wunde, die den heutigen Dombaumeister ganz aktuell umtreibt. Dieser Riss zielt mitten in das eigentliche Geheimnis des Kirchenbaus: Wie konnte er die vielfältigen Erschütterungen in seiner 1.200-jährigen Geschichte überstehen? Die Dokumentation von Rüdiger Heimlich und Luzia Schmid gibt überraschende Einblicke in die Konstruktionsweise des Doms.
    Die antiken Maße, mit denen Baumeister Odo von Metz einst die Kirche konstruierte, die Zahlenmagie und Symmetrie, die hinter den Proportionen des Bauwerks stecken, konnten erst in jüngster Zeit mit modernsten Mitteln entschlüsselt werden. Sie belegen, dass Karl der Große mit seinem Gotteshaus nichts weniger errichten wollte als ein Abbild des Himmlischen Jerusalems. Der Film zeigt, welch erstaunliche Schätze zu unterschiedlichen Zeiten nach Aachen gekommen sind, wie sie in Krisen- und Kriegszeiten in Sicherheit gebracht wurden und welch unglaubliche Odyssee der Domschatz am Ende des Zweiten Weltkriegs überstehen musste.
    Der Film unternimmt eine Entdeckungsreise hinter die Kulissen, an sonst unzugängliche Orte und zu unbekannten Aspekten der Domgeschichte – mit Menschen, die die Geheimnisse des Doms kennen und hüten. Sie erzählen von den Momenten, in denen der Aachener Dom in Gefahr war und in denen er gerade durch die Einfallskraft und den leidenschaftlichen Einsatz der Aachener bewahrt wurde. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.02.2016WDR
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 04.03.2016 angekündigt
  • Staffel 3, Folge 3 (45 Min.)
    10 Millionen Passagiere starten von hier jedes Jahr in alle Welt – oder landen hier. Der Flughafen Köln/​Bonn ist ein Ort, der niemals schläft: Ob an den Terminals oder Sicherheitskontrollen, im Tower oder auf dem Flugfeld, beim Zoll, Catering oder der Bundespolizei – der Flughafen ist 24 Stunden Großbetrieb mit 13.000 Mitarbeitern. Zugleich ist er Wirtschaftszentrum und Shoppingparadies mit zahlreichen Modeläden, Restaurants, Arztpraxen, Banken und Bars. Doch es gibt auch eine geheimnisvolle Seite: verlassene Passagiergänge in den Terminals, einen Flugzeugfriedhof und Hallen, in denen riesige Jets in Einzelteile zerlegt werden.
    Zu diesen verborgenen Orten führt die Dokumentation „Geheimnis Kölner Flughafen“. Für die Reihe „Geheimnisvolle Orte“ hat das WDR-Team um Filmemacher Daniel Münter exklusiven Zugang bekommen zu Orten, die der Öffentlichkeit normalerweise verschlossen bleiben. So öffnen sich im Film die Türen zur Vorfeldkanzel, die wie eine dunkle Kommandozentrale auf dem Dach des Terminals thront. Dort koordiniert die Crew in höchster Konzentration die Bewegungen der Jets auf dem Rollfeld. Der Film zeigt wie im gigantischen UPS-Zentrum die im Minutentakt landenden Frachtmaschinen ent- und wieder beladen werden: rund 500.000 Pakete Nacht für Nacht.
    Und er stellt Menschen vor, für die der Flughafen Köln/​Bonn weit mehr ist als nur ein Arbeitsplatz: zum Beispiel die junge Lotsin Doreen Kade, die hier ihren Traumjob gefunden hat, oder Flughafenchef Michael Garvens. Der Film erzählt von spektakulären Landungen, wie die des Space Shuttles und der weltgrößten Frachtmaschine; von Bruchlandungen, Entführungen und Staatsbesuchen. Auf dem streng gesicherten militärischen Teil des Flughafens spüren die Filmemacher Regierungsmaschinen und Truppentransporter auf und zeigen das fliegende Krankenhaus der Luftwaffe, mit dem auch regelmäßig verletzte Soldaten aus Afghanistan zurück nach Deutschland geflogen werden.
    Mit zum Teil noch unveröffentlichten Aufnahmen geht es auch zu den Anfängen der Kölner Luftfahrtgeschichte, als Anfang des 20. Jahrhunderts Luftschiffe über Köln kreuzten und Manfred von Richthofen, der „Rote Baron“, in Köln das Fliegen lernte. Eine spannende und geheimnisvolle Geschichte – vom „Luftkreuz des Westens“ am Butzweilerhof bis zum hochmodernen Flughafen Köln/​Bonn „Konrad Adenauer“ mit 10 Millionen Passagieren im Jahr. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.03.2016WDR
  • Staffel 3, Folge 4 (45 Min.)
    Außen ein barocker Prachtbau, innen die Sachlichkeit der Wiederaufbaujahre: Beim Schloss in Münster passt nichts zusammen. Heute beherbergt es die Westfälische Wilhelms-Universität Münster – gebaut wurde es vor 230 Jahren für den damaligen Regierungschef des Fürstbistums Münster. Die Geschichte dieses Baus begann als Hindernislauf: Münster wollte endlich ein prächtiges barockes Residenzschloss haben, so wie in anderen deutschen Länder. Doch der Fürstbischof sträubte sich – er hatte noch einige andere Fürstbistümer und sein Lieblingsschloss lag ohnehin im Rheinland.
    Wozu dann in Münster noch eines bauen? Dass es dann doch dazu kam, ist wohl der Hartnäckigkeit der Münsteraner zu verdanken. „Es gibt so viele Dinge, die nicht ganz klar sind. Und so viele Rätsel, die uns dieser Bau noch aufgibt“, meint Eckhard Kluth, Kustos der Westfälischen Wilhelms-Universität. Es war ein Schloss, das keines sein durfte. Als es endlich fertig war, war der Bauherr gestorben und sein Nachfolger mochte nicht im Schloss wohnen. Dann war die Zeit der Fürstbistümer vorbei: Die Franzosen kamen und die Preußen, besetzten das Schloss und machten es zur Verwaltungszentrale der Provinz Westfalen.
    Nüchterne Bürokratie statt Prachtentfaltung. 1933 zog der NS-Gauleiter ein – und ließ das preußische Kaiser-Wilhelm Denkmal vom Schlossplatz einschmelzen. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs brannte das Schloss vollständig aus – warum die Feuerwehr nicht löschen kam, blieb ein Geheimnis. Beim Wiederaufbau rekonstruierte man nur die Hülle im Originalzustand und verwandelte das Innere in Büros und Hörsäle.
    Über das Aussehen der festlichen Säle und prächtigen Gemächer ist wenig bekannt. Wo sind all die kostbaren Möbel geblieben? Was haben Franzosen und Preußen damit gemacht? Wie kam das Glockenspiel in den Turm? Und warum tauchten ein paar barocke Sessel schließlich im Theater wieder auf? Nur einige wenige Möbel, Bilder und Vasen entgingen den Flammen und stehen heute im Museum. Doch wohin verschwand der große Rest? Der neue Schlossherr, die Westfälische Wilhelms-Universität, vermisste den alten Kram nicht.
    Die Uni wurde zum Spiegel einer neuen Zeit: die Studentin Ulrike Meinhof hatte auf dem Schlossplatz ihren ersten öffentlichen Auftritt, Studenten demonstrierten 1968 gegen schlechte Studienbedingungen. „Geheimnis Schloss Münster“ geht auf Spurensuche und fördert ungeahnte Geschichten zutage. Die Spuren, die die Bewohner der jeweiligen Epochen hinterließen, sind gut verborgen. Mit aufwändigen Animationen lässt der Film das Innere des einzigartigen Baus wieder auferstehen und erzählt seine überraschende Geschichte. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.03.2016WDR

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