WDR – Staffel 1: 2014, Folge 1–4

auch als "Geheimnis"
Staffel 1 (2014) von „Geheimnisvolle Orte“ startete am 17.01.2014 im WDR.
  • Staffel 1, Folge 1 (45 Min.)
    Die Villa Hügel in Essen ist der ehemalige Wohnsitz der Familie Krupp, der mächtigsten Industriellen des Deutschen Reiches. Wie kaum ein anderes Bauwerk erinnert sie an den Glanz und die Größe, die Macht und die Bedeutung der Kohle- und Stahlindustrie im Ruhrgebiet. Mit 269 Zimmern auf einer Fläche von 8.100 Quadratmetern ist die gigantische Unternehmervilla das größte Einfamilienhaus des Landes. Kaiser, Staatsmänner und Unternehmer aus aller Welt waren hier zu Gast. Bis heute zieht die Villa Hügel Hunderttausende Besucher aus aller Welt an. Doch die allermeisten Besucher bekommen nur einen Bruchteil der vielen Räume der Villa Hügel zu Gesicht.
    Die meisten bleiben für die Öffentlichkeit verschlossen, ihre vielen Geheimnisse unentdeckt. „Geheimnis Villa Hügel“ wirft den Blick hinter diese verschlossenen Türen. In einer neuen vierteilige Reihe haben sich WDR-Autoren auf Spurensuche in NRW begeben – sie haben geheimnisvolle Orte besucht, an denen Geschichte geschrieben wurde. Sie haben Archive durchforstet und Zeitzeugen befragt und sind dabei auf spektakuläre historische Aufnahmen gestoßen und auf Geschichten, die so noch nie erzählt wurden.
    Die Filme spielen in der Essener Villa Hügel, rund um die Möhnetalsperre im Sauerland, am Nürburgring und im Bonner Kanzlerbungalow. Die gewaltige Villa hoch über dem Tal der Ruhr ist das Werk eines Besessenen. Alfred Krupp hat das prunkvolle Anwesen ab 1870 auf dem Höhepunkt seines unternehmerischen Erfolgs bauen lassen. Ein Monumentalbau, der zugleich Wohnhaus und Ort der angemessenen Repräsentation für das damals schon weltweit tätige Unternehmen Krupp sein sollte. Ein Widerspruch, unter dem die Bewohner des Hauses von Anfang an zu leiden hatten.
    Alfred Krupp, dem erfolgreichen Ingenieur und Unternehmer, schwebte ein funktionales und technisches Meisterwerk vor, mit eigenem Gas- und Wasserwerk, der ersten Klimaanlage der Welt und allen fortschrittlichen Errungenschaften seiner Zeit. Das Haus, in das Alfred Krupp 1873 mit seiner Familie einzog, hatte zumindest im Inneren wenig Ähnlichkeit mit der heutigen Villa Hügel. Erst die nächsten Generationen, Friedrich Alfred und Margarethe Krupp und später Gustav und Bertha Krupp von Bohlen und Halbach, haben die Villa mit ihrer üppigen Holzausstattung versehen.
    Und die alliierten Besatzer, die die Villa Hügel als Sitz der Kohlenkontrollkommission nutzten, haben einen Raum umgebaut – und allerhand Mobiliar verschwinden lassen … Die Villa Hügel ist ein Ort, an dem die Mächtigen ein- und ausgingen und an dem Geschichte geschrieben wurde: im Kaiserreich, der Weimarer Republik, im nationalsozialistischen Deutschland und in der Bundesrepublik. „Geheimnis Villa Hügel“ – ein faszinierendes Stück deutscher Geschichte. Zu allen Dokumentationen gibt der WDR auch ein E-Book und ein umfangreiches Web-Angebot heraus. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.01.2014WDR
  • Staffel 1, Folge 2 (45 Min.)
    Sie war ein Segen: Denn sie lieferte Trink- und Brauchwasser sowie Strom für die Ruhrindustrie und sicherte damit Einkommen und Überleben. Sie war eine tödliche Bedrohung: Denn in einer einzigen Nacht nahm sie mehr als 1.500 Menschen das Leben. Sie ist ein imposantes Baudenkmal, ein beliebtes Ausflugsziel und ein Naturparadies. Doch wer die elegant geschwungene, 650 Meter lange Bruchstückmauer sieht, ahnt nicht, welch geschichtsträchtiger Ort sie ist – die Möhnetalsperre. Für die neue vierteilige Reihe haben sich die WDR-Autoren auf eine Spurensuche in die Vergangenheit unseres Landes gemacht – zu geheimnisvollen Orten, an denen Geschichte geschrieben wurde.
    Sie haben Archive durchforstet, Zeitzeugen befragt und sind dabei auf spektakuläre historische Aufnahmen gestoßen und auf Geschichten, die so noch nie erzählt wurden. Diese Geschichten spielen in der Essener Villa Hügel, sie spielen im Bonner Kanzlerbungalow, am Nürburgring und rund um die Möhnetalsperre im Sauerland. Gebaut wurde sie, um die Wasserversorgung des Ruhrgebietes zu sichern.
    Die industrielle Revolution hatte Tausende von Arbeitern ins Ruhrtal gebracht. Die Industrie – insbesondere die Stahlproduktion – verbrauchte gigantische Mengen von Wasser. Wasser, das dann als Trinkwasser fehlte. Es kam zum regelrechten Kampf um das Wasser: Industrie und Kommunen gruben sich das Wasser gegenseitig ab – katastrophale Zustände. Der Ruhrtalsperrenverband – der damalige Ruhrverband – sann auf Abhilfe und beschloss, die erste eigene Talsperre zu bauen.
    Im August 1909 begannen die Arbeiten. Es sollte die größte Baustelle ihrer Zeit werden. Tausende von Arbeitern wurden benötigt, italienische Fachkräfte angeworben, 270.000 Kubikmeter Fels für die Staumauer herangeschafft. Nach vier Jahren Bauzeit war sie fertig, und wurde schnell zum beliebten Ausflugsziel. Doch in einer einzigen Vollmondnacht, brach die Katastrophe über die Bewohner des Möhnetals herein. Am 17. Mai 1943, kurz nach Mitternacht, donnerten fünf britische Bomber im Tiefflug über den Möhnesee.
    Bis dahin galt „die Möhne“ als unangreifbar. Die Flugzeuge klinkten je eine Rollbombe aus – ein Sprengkörper, den der britische Militäringenieur Barnes Wallis eigens entwickelt hatte, um die Sperrnetze vor der Staumauer zu überwinden. „Der Krieg fand bis zu jener Nacht woanders statt“, sagt der heute 80-jährige Hubert Köhler, dessen Vater im Elektrizitätswerk unterhalb der Mauer arbeitete. Die fünfte und letzte Rollbombe brachte die gewaltige Mauer zum Bersten. Das aufgestaute Wasser stürzte als meterhohe Flutwelle todbringend ins Tal, hinterließ eine Spur gewaltiger Zerstörung, die bis nach Duisburg reichte.
    Über 1500 Menschen starben, ganze Straßenzüge, Brücken und Dorfteile wurden weggeschwemmt. Jene Nacht brannte sich in das kollektive Bewusstsein der Bevölkerung des Möhnetals ein. Von Hanna Kampschultes Haus blieb kein Stein auf dem anderen. Sie wurde kilometerweit talabwärts geschwemmt und überlebte – als einzige ihrer Familie. 70 Jahre lang hat sie über die schlimmste Nacht ihres Lebens geschwiegen, aber nun will sie den nachfolgenden Generationen davon erzählen … Der Film ist den Geheimnissen der Möhnetalsperre auf der Spur und erzählt ein faszinierendes Stück deutscher – und britischer – Geschichte.
    Zu allen Dokumentationen gibt der WDR auch ein E-Book und ein umfangreiches Web-Angebot heraus.www.geheimnisvolleorte.wdr.dewww.dokuamfreitag.wdr.de Weitere Folgen der Reihe: Geheimnis Villa Hügel, Sendetermin: 17.01.2014, 20:15 Uhr Geheimnis Nürburgring, Sendetermin: 31.01.2014, 20:15 Uhr Geheimnis Kanzlerbungalow, Sendetermin:07.02.2014, 20:15 Uhr (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.01.2014WDR
  • Staffel 1, Folge 3 (45 Min.)
    Es ist einer der gefährlichsten Orte Deutschlands. Rennfahrer lieben die große Herausforderung. Der Nürburgring ist bis heute die schwierigste Rennstrecke der Welt. Und er hat Wohlstand gebracht in die einst so arme Eifel. Es ist schon eigenartig: Ausgerechnet die Eifel als eine der ärmsten Regionen im Deutschen Reich wird zum Ort der modernsten Rennstrecke der Welt. Dazu brauchte es nicht nur viele Millionen Reichsmark aus Berlin,sondern auch einen Rennsport begeisterten Kaiser. Und schon hatten die Familien wieder genug zu essen in „preußisch Sibirien“, wie die Eifel genannt wurde.
    Der Bau des Nürburgrings war eine dergrößten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der deutschen Geschichte. In gewisser Weise funktioniert das bis heute so: Vom Nürburgring lebt eine ganze Region. Auf dem Asphalt haben die abenteuerlichsten Wettkämpfe stattgefunden. Legendäre Triumphe wurden beim Rennen um den „Großen Preis von Deutschland“ gefeiert. Rudolf Caracciola, Juan Manuel Fangio, Stirling Moss oder Jackie Stewart holten sich hier die Siegerpokale.
    Aber auch tragische Unglücke überschatteten immer wieder den Ruf. Die Bilder von Niki Laudas Unfall 1976 auf der Nordschleife gingen um die Welt. Die heute 21 Kilometer lange Asphaltpiste hat zahlreiche Todesopfer gefordert, aber auch Leben gerettet, als die Bomben der Alliierten am Ende des Zweiten Weltkrieges auch auf Adenau fielen. Die Ereignisse der vergangenen Jahre um Misswirtschaft und Insolvenz haben die ganze Region in ihren Grundfesten erschüttert. Seit Mai 2013 steht der Nürburgring zum Verkauf. Die Dokumentation erkundet die Geheimnisse des Nürburgrings.
    Gisela Herbstrith, die 91-jährige Tochter des Nürburgringgründers, erinnert sich an die Anfangszeit. Ihr Vater, der damalige Adenauer Landrat Dr. Otto Creutz, ließ den Nürburgring 1925 bis 1927 als Notstandsarbeit von Hand erbauen und konnte so 2.500 Menschen in Lohn und Brot bringen. Heute ist für die meisten Eifeler ein Leben ohne den „Ring“ nicht mehr vorstellbar, berichtet Karl-Heinz Korden, der immer an der Strecke gearbeitet hat, ob bei den Rennen oder bei’Rock am Ring’.
    Für Ursula Schmitz wurde das Fahrerlager zum geheimnisvollen Spielplatz. Als Kind traf sie die weltberühmten Rennfahrer, später kam es in den Garagen zum ersten Kuss. Der Film ist der dritte Teil der neuen, vierteiligen WDR-Reihe über geheimnisvolle Orte. Unsere Autoren haben sich auf Spurensuche in die Vergangenheit begeben – zu geheimnisvollen Orten. Orte, an denen Geschichte geschrieben wurde. Sie haben Archive durchstöbert und Zeitzeugen befragt. Dabei sind sie auch auf spektakuläre historische Aufnahmen gestoßen.
    Daraus entstanden Dokumentationen über die Villa Hügel in Essen, den Kanzlerbungalow im Bonner Regierungsviertel, rund um die Möhnetalsperre im Sauerland und eben über den Nürburgring. Zu allen Dokumentationen gibt der WDR auch ein E-Book und ein umfangreiches Web-Angebot heraus. www.geheimnisvolleorte.wdr.de www.dokuamfreitag.wdr.de Weitere Folgen der Reihe: Geheimnis Villa Hügel, Sendetermin: 17.01.2014, 20.15Uhr Geheimnis Möhnetalsperre, Sendetermin: 24.01.2014, 20.15Uhr Geheimnis Kanzlerbungalow, Sendetermin: 07.02.2014, 20:15 Uhr (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.01.2014WDR
  • Staffel 1, Folge 4 (45 Min.)
    Ein „Unikum“ sei er gewesen. „Einzigartig“ sagt Egon Bahr über den schlichten Bungalow, der verborgen zwischen Bäumen im Bonner Regierungsviertel steht. Ein Ort, wo sich die Kanzler von Ludwig Erhardt bis Helmut Kohl zu vertraulichen Gesprächen trafen, abseits von den Augen der Öffentlichkeit. Wo Krisenstäbe tagten und sich Staatsgäste von Breschnew bis Gorbatschow auf dem Sofa niederließen. Das Wohnzimmer der Mächtigen. Hier wurde Politik gemacht, hier hingen Stasi-Spitzel in den Telefonleitungen, hier wurde die Deutsche Einheit vorbereitet: Der Kanzlerbungalow in Bonn.
    Für die neue vierteilige Reihe haben sich die WDR-Autoren auf eine Spurensuche in die Vergangenheit unseres Landes gemacht – zu geheimnisvollen Orten, an denen Geschichte geschrieben wurde. Sie haben Archive durchforstet, Zeitzeugen befragt und sind dabei auf spektakuläre historische Aufnahmen gestoßen und auf Geschichten, die so noch nie erzählt wurden. Diese Geschichten spielen in der Essener Villa Hügel, rund um die Möhnetalsperre im Sauerland, sie spielen am Nürburgring und eben im Bonner Kanzlerbungalow.
    Ein Bau, der aufgrund seiner Bescheidenheit von Anfang an die Gemüter spaltete. Was die einen als „Hundehütte“ bespöttelten, war für die anderen Ausdruck einer neuen demokratischen Offenheit – ganz anders als die Berliner Prachtbauten der Nationalsozialisten. Als Erhard 1963 zum Kanzler gewählt wurde, stellte sich die Frage nach einer angemessenen Dienstwohnung. Den Architekten wählte Erhardt selber aus: Sep Ruf, der schon sein Privathaus am Tegernsee gebaut hatte. Doch die moderne Schlichtheit und Offenheit, die Erhardt schätzte, kam bei den meisten seiner Nachfolger nicht an: Kiesinger beauftragte eine Innenarchitektin, die das Haus gemütlicher machen sollte – mit schweren Stilmöbeln, Häkeldeckchen und Antiquitäten; Willy Brandt ließ sich ein Attest ausstellen, um nicht einziehen zu müssen.
    Die Schmidts hingegen mochten das schlichte Design; Helmut Kohl dagegen fand den Bungalow schlicht „absurd“ – blieb aber dennoch am längsten dort wohnen. Auch, wenn der Bau nach allen Seiten verglast war und Offenheit suggerierte – das Gelände rund um den Bungalow und das Palais Schaumburg war abgesichert wie ein Hochsicherheitstrakt.
    Niemand kam ungesehen hinein. In den Zeiten des RAF-Terrors wurde eine Panzerglasscheibe vor die Terrasse gesetzt. um den Kanzler vor Angriffen von der anderen Rheinseite zu schützen. Allen Sicherheitsmaßnahmen zum Trotz: Die Stasi hörte mit. Allein zwischen 1982 und 1989 sollen mehr als 9000 Seiten Telefonprotokolle zu Papier gebracht worden sein. Doch unbemerkt von den eifrigen Spitzeln wurden im Kanzlerbungalow die Weichen für die Deutsche Einheit gestellt.
    Beim Spaziergang durch den Garten mit Blick auf den Rhein sollen sich Michail Gorbatschow und Helmut Kohl in der „deutschen Frage“ näher gekommen sein. Zu allen Dokumentationen gibt der WDR auch ein E-Book und ein umfangreiches Web-Angebot heraus. www.geheimnisvolleorte.wdr.de www.dokuamfreitag.wdr.de Weitere Folgen der Reihe: Geheimnis Villa Hügel, Sendetermin: 17.01.2014, 20:15 Uhr Geheimnis Möhnetalsperre, Sendetermin: 24.01.2014, 20:15 Uhr Geheimnis Nürburgring, Sendetermin: 31.01.2014, 20:15 Uhr (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.02.2014WDR
    lief auch im Rahmen der Reihe "Geheimnisvolle Orte" (Das Erste)

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Geheimnisvolle Orte online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…