Das Erste – Staffel 5, Folge 1–6

Staffel 5 von „Geheimnisvolle Orte“ startete am 22.02.2016 in Das Erste.
  • Staffel 5, Folge 1
    Geheimnisse, Wunder und Legenden – kaum ein Bauwerk in Deutschland kann es in dieser Hinsicht mit dem Aachener Dom aufnehmen. Im Jahre 803 wurde die Kathedrale fertiggestellt, entworfen von Karl dem Großen, der schon zu Lebzeiten Legende war. Seit zwölf Jahrhunderten ist der Dom ein Magnet für Gläubige wie für Kunstliebhaber – seit dem Mittelalter Wallfahrtskirche, 600 Jahre lang der Krönungsort römisch-deutscher Könige und eines der ersten zwölf Baudenkmäler weltweit, die als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt wurden.
    Die Strahlkraft der Kirche war bei ihrer Fertigstellung so überragend, dass Reisende rühmten, sie sei schon von den Alpen aus zu sehen. Tatsächlich war der Dom für Jahrhunderte der höchste Kirchenbau nördlich der Alpen – ausgestattet mit kostbarsten Säulen, Mosaiken und Reliquien. Der Dom galt als ein „Bau-Wunder“ und „Wunder-Bau“. Er erschien den Zeitgenossen so erstaunlich, dass es bald hieß, der Teufel selbst habe beim Bau geholfen – und sei um seinen Lohn betrogen worden.
    Wie um das abergläubische Geraune zu bestätigen, erschütterte ein Erdbeben kurz vor der Fertigstellung den Bau und zog einen Riss vom Dach bis in die Fundamente – eine Wunde, die den heutigen Dombaumeister ganz aktuell umtreibt. Dieser Riss zielt mitten in das eigentliche Geheimnis des Kirchenbaus: Wie konnte er die vielfältigen Erschütterungen in seiner 1.200-jährigen Geschichte überstehen? Die Dokumentation von Rüdiger Heimlich und Luzia Schmid gibt überraschende Einblicke in die Konstruktionsweise des Doms.
    Die antiken Maße, mit denen Baumeister Odo von Metz einst die Kirche konstruierte, die Zahlenmagie und Symmetrie, die hinter den Proportionen des Bauwerks stecken, konnten erst in jüngster Zeit mit modernsten Mitteln entschlüsselt werden. Sie belegen, dass Karl der Große mit seinem Gotteshaus nichts weniger errichten wollte als ein Abbild des Himmlischen Jerusalems. Der Film zeigt, welch erstaunliche Schätze zu unterschiedlichen Zeiten nach Aachen gekommen sind, wie sie in Krisen- und Kriegszeiten in Sicherheit gebracht wurden und welch unglaubliche Odyssee der Domschatz am Ende des Zweiten Weltkriegs überstehen musste.
    Der Film unternimmt eine Entdeckungsreise hinter die Kulissen, an sonst unzugängliche Orte und zu unbekannten Aspekten der Domgeschichte – mit Menschen, die die Geheimnisse des Doms kennen und hüten. Sie erzählen von den Momenten, in denen der Aachener Dom in Gefahr war und in denen er gerade durch die Einfallskraft und den leidenschaftlichen Einsatz der Aachener bewahrt wurde. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.02.2016Das Erste
  • Staffel 5, Folge 2
    Ein monumentaler Bau in der Mitte Berlins. Staatsmänner pokerten hier um Einfluss und Macht, Spione gingen ein und aus, hochdekorierte Kriegshelden arbeiteten mit Männern des Widerstands auf ein und derselben Etage. Das heutige Finanzministerium wurde 1935 als Reichsluftfahrtministerium von Hermann Göring eingeweiht. Architektonisch das Vorbild für die künftigen politischen Machtzentren der Nationalsozialisten. Das modernste und größte Bürogebäude Europas mit Tausenden von Büroräumen, Festsälen, die Bahnhofshallen Konkurrenz machten, Bunkern, einem eigenen Wasserwerk und Versorgungseinrichtungen für die Angestellten, funktionierte wie eine Stadt.
    Unter Hermann Göring wurden hier die Luftschlachten des Zweiten Weltkriegs geplant. 1945 übernahmen die Sowjets den kilometerlangen Gebäudekomplex und vier Jahre später, am 7. Oktober 1949, wurde im Großen Festsaal die DDR gegründet. Am gleichen Ort beteuerte Walter Ulbricht 1961, dass niemand die Absicht hat, eine Mauer zu errichten. Nach dem Fall der Mauer und dem Ende der DDR zog die Treuhand in das Gebäude ein – und wickelte die DDR-Wirtschaft ab. Heute werden in dem monumentalen Bau die Finanzen der Bundesrepublik gemanagt.
    Görings ehemaliges Ministerium – ein Haus der Macht und Machtausübung seit 80 Jahren. Zum ersten Mal wird dieses riesige Gebäudeensemble filmisch umfassend dokumentiert, kommen Zeitzeugen zu Wort, die hier gearbeitet haben und so die Umbrüche der Geschichte hautnah erlebten. Auch die Tochter des legendären Fliegers Ernst Udet kehrt für die Dokumentation in das Haus zurück, in dem der Sarg ihres Vaters aufgebahrt war. Seltene, noch nie gezeigte Archivaufnahmen, erlauben eine spannende Reise zurück in die Geschichte von Görings einstiger Machtzentrale. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.02.2016Das Erste
  • Staffel 5, Folge 3
    Südöstlich vom Harz liegt eines der kleinsten Gebirge Deutschlands, das Kyffhäusergebirge. Es ist 7 km breit und 19 km lang. Weithin sichtbar ein riesiges Denkmal, frühes Symbol des deutschen Nationalstaates und Fortschreibung des Mythos um den sagenumwobenen Kaiser Barbarossa. Ob im Mittelalter oder in der Kaiserzeit, während der NS-Herrschaft oder in der DDR, kaum ein Ort in Deutschland ist von den Herrschenden stärker vereinnahmt worden als der Kyffhäuser. Wer hier Spuren hinterließ, hatte Großes vor – Kaiser und Könige, selbsternannte Führer ebenso wie führende Kader. Sie alle haben diesen Ort geprägt, ihre Herrschaft und Macht hier inszeniert. Diesen Spuren zu folgen, lohnt: hinauf zum Denkmal, aber vor allem tief hinab.
    Denn das größte Geheimnis dieses Ortes ist nicht das weithin sichtbare Wahrzeichen, sondern das, was der Kyffhäuser in seinem Innersten verborgen hält – sagenumwoben, geheimnisvoll und düster – ein Labyrinth aus mehr als 50 Höhlen. Weltbekannt ist die Barbarossahöhle. Weshalb diese Höhlen im 20. Jahrhundert ins Blickfeld der Mächtigen und ihrer Geheimdienste gerieten, gehört zu den spannendsten Kapiteln deutscher Geschichte. Und so erzählt dieser Film von einem Ort, der so sichtbar ist, das ihn jeder zu kennen glaubt, dessen unsichtbare Geheimnisse allerdings umso spannender sind, je tiefer sie im Inneren des Kyffhäusers verborgen wurden. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.03.2016Das Erste
  • Staffel 5, Folge 4
    Das Berliner Olympiastadion ist ein unzerstört in unsere Gegenwart ragendes Relikt aus Hitlers untergegangenem Reich. Ein Ort der Massen bis heute – Austragungsort des DFB-Pokalfinales und Heimstätte des Bundesligavereins Hertha BSC, Leichtathletiktempel und Rock-Arena. In Erinnerung geblieben ist es vor allem als Schauplatz der Olympischen Sommerspiele 1936, der gewaltigen Propagandaschau des nationalsozialistischen Deutschlands. Zwei S-Bahn- und eine U-Bahn-Station sorgten schon bei der Eröffnung für die reibungslose An- und Abfahrt der Besuchermassen. Ein geheimer Tunnel, angelegt in den 30er Jahren, führt noch heute aus dem Stadion heraus – im Falle eines Terroranschlages würden Politiker und VIPs über diesen Tunnel das Stadion verlassen.
    Während das Stadionoval im Zweiten Weltkrieg den alliierten Bombern beim Anflug als Orientierungspunkt diente, wurden nur ein paar Meter weiter, im „Haus des Deutschen Sports“, die eigenen Verwundeten versorgt. Bisher nie gezeigte Aufnahmen dokumentieren die makabren Rehabilitierungsversuche: Unbeholfen, gezeichnet von ihren Verwundungen, üben Kriegsversehrte auf dem Rasen vor dem Gebäude wieder den Handgranatenwurf. Nach 1945 nahm die britische Besatzungsmacht einen Großteil des Geländes in Besitz.
    Viele Gebäude verschwanden hinter Stacheldraht und Bretterzäunen. Das ehemalige Olympiagelände wurde eine für Deutsche verbotene Stadt. Von hier aus koordinierte die britische Militärregierung ihre Spionagetätigkeit in der DDR. Zusammen mit einem Angehörigen der britischen Eliteeinheit wird dieser geheimnisvolle Ort erkundet. Erstmals zeigen Fotos das Innere des britischen „Operational Headquarter“. Der Filmemacher Jan N. Lorenzen erzählt – mit unbekanntem Archivmaterial und spektakulären Luftaufnahmen – von den Geheimnissen eines öffentlichen Ortes. Das Berliner Olympiastadion ist kein unschuldiges Bauwerk, sondern ein Ort mit viel Vergangenheit. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.08.2016Das Erste
  • Staffel 5, Folge 5
    Die Justizvollszugsanstalt Moabit ist Teil eines riesigen Komplexes der Strafjustiz und seit mehr als 100 Jahren von verstörender Präsenz in Berlins City. Obwohl mitten im Zentrum der Hauptstadt bleibt die JVA Moabit für Außenstehende verborgen und geheimnisvoll. Nur selten wird an diesem Ort Einblick gewährt, öffnen sich die schweren, vergitterten Türen für Fernsehkameras. Die Dokumentation zeigt diese abgeschlossene Welt und erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven den Alltag und die Geschichte dieses Mikrokosmos, der auf bizarre Weise deutsche Geschichte und Gegenwart komprimiert.
    Ernst Thälmann wartete ab 1933 im Moabiter Untersuchungsgefängnis auf seinen Prozess. Ob er dort dem ab 1935 ebenfalls inhaftierten Erich Honecker begegnete, darüber schwieg der spätere DDR Staatschef, selbst als er nach 57 Jahren, nach der Wende, zum zweiten Mal als Untersuchungshäftling in die JVA Moabit kommt. Vorher saßen hier die Mitglieder der „Bewegung 2. Juni“ ein. Für die Terroristen wird eigens ein Hochsicherheitstrakt gebaut, der nach 1989 wieder verschwindet.
    Der Film spürt die Geheimnisse dieses Ortes auf. Deren Tragik, Kraft und auch schreckliche Banalität speisen sich aus der extremen Situation der Untersuchungshaft, in der die einen in absoluter Unfreiheit ausharren müssen und die anderen diesen Zustand garantieren. Wie Arno Funke alias Dagobert als Untersuchungshäftling damit umging, auch davon erzählt dieser Film. Die Justizvollzugsanstalt Moabit – ein verschlossener Ort mitten in Berlin. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.08.2016Das Erste
  • Staffel 5, Folge 6
    Es ist einer der geheimnisumwittertsten Orte der Bundesrepublik: das Gelände an der Heilmannstraße in Pullach bei München. Hier lebten und arbeiteten führende Nationalsozialisten, Agenten und „Maulwürfe“. Hier kreuzten sich auf einzigartige Weise Hunderte von biografischen und politischen Linien. Bis heute hat dort der Bundesnachrichtendienst seinen Sitz und für die Öffentlichkeit gilt „Betreten verboten!“ Die Geschichte des sagenumwobenen Geländes beginnt Anfang der 30er Jahre. Ambitionierte Nationalsozialisten aus ganz Deutschland gehen nach München, um im Stab von Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß zu arbeiten.
    Da in der „Hauptstadt der Bewegung“ der Wohnraum schon damals knapp ist, lässt Stabsleiter Martin Bormann südlich von München eine „NS-Mustersiedlung“ errichten, mit Häusern für kinderreiche Familien, einem repräsentativen Landhaus für Bormann selbst und Gärten zur Selbstversorgung. Die Bewohner und ihre Familien sind glühende Nationalsozialisten. In den Folgejahren wird der sogenannte Sonnenwinkel zu einem bedeutenden NS-Entscheidungsort.
    Generalfeldmarschall Erwin Rommel hat dort zeitweise sein Hauptquartier und Adolf Hitler ist immer wieder zu Gast – unter anderem zur Vorbereitung des Münchner Abkommens. Während des Krieges wird für Hitler auf dem Gelände ein Führerhauptquartier mit eigenem Bunker gebaut. In die Verbrechen seines Regimes sind Bewohner des idyllischen Sonnenwinkels verstrickt, wo das Leben auch während des Krieges lange Zeit unbeschwert weitergeht. Die Söhne und Töchter der Pullacher NS-Elite erleben den Sonnenwinkel in erster Linie als Kinderparadies mit großen Wiesen und Spielplätzen.
    Nach Kriegsende richtet sich auf dem Gelände eine Zensureinheit der US-Armee ein, die Post und Telefone in Deutschland überwachen und Kriegsverbrecher aufspüren soll. Unter den Mitarbeitern sind deutschsprachige Emigranten und Holocaust-Überlebende, die zum Teil nun in den früheren Häusern von NS-Verbrechern wohnen. Am Nikolaustag 1947 beginnt eine neue Ära in Pullach, als im Schutz der Dunkelheit amerikanische und deutsche Geheimdienstmitarbeiter das weitläufige Areal beziehen. Unter ihnen ist Reinhard Gehlen, der frühere Leiter der Spionageabteilung Fremde Heere Ost.
    Er und einige seiner Mitarbeiter haben sich den Amerikanern angedient und spionieren nun in deren Auftrag die Sowjetunion aus. Auf dem Gelände leben sie mit ihren CIA-Verbindungsleuten, streng abgeschottet von der Außenwelt – mit eigener Schule, Kindergarten und Krankenstation. In der Gemeinde rätselte man damals, wer die neuen Bewohner sind. Lange vermutet man nicht die Organisation Gehlen hinter den hohen Mauern, sondern das Bundesamt für Verfassungsschutz.
    Erst nach Jahren wird öffentlich: Der frühere Sonnenwinkel ist der Sitz des BND, des Bundesnachrichtendienstes, der aus der Organisation Gehlen 1956 hervorgeht. In Hitlers ehemaligem Bunker „Hagen“ üben nun die bundesdeutschen Agenten an der Waffe. Hier werden die Einsätze von Agenten geplant, Informationen von BND-Mitarbeitern gesammelt und für die Bundesregierung aufbereitet. Pullach wird zum Synonym für Geheimnisse und auch für Skandale – vom enttarnten KGB-Agenten Heinz Felfe in den 60er Jahren bis hin zu den aktuellen Enthüllungen um die Zusammenarbeit des deutschen Auslandsnachrichtendienstes mit der amerikanischen NSA.
    Die TV-Dokumentation „Geheimnisvolle Orte – Pullach“ lüftet den Schleier der Geheimnisse. Für die Autoren Philipp Grüll und Matthias Sebening hat der BND seine Tore geöffnet und mehrtätige Filmaufnahmen gestattet. Die beiden Journalisten haben Interviews mit Agenten von BND und CIA, mit ehemaligen Bewohnern des Geländes und früheren BND-Geheimdienstpräsidenten geführt. Entstanden ist eine Dokumentation über ein mysteriöses Objekt, an dem Drittes Reich und Kalter Krieg so eng miteinander verknüpft sind wie an kaum einem anderen Ort.
    Es ist ein Film geworden über eine Geheimdienstzentrale, die in Kürze geräumt wird, wenn der deutsche Auslandsnachrichtendienst seinen Sitz nach Berlin verlegt. Doch einen Teil seiner geheimnisvollen Aura wird Pullach behalten. Denn das 2013 fertiggestellte Rechenzentrum will der BND auch nach dem Umzug weiter betreiben. Damit bleiben rund 1.000 Mitarbeiter am Isarhochufer. Die Entscheidungen aber fallen künftig in Berlin. Und auch die Skandale des BND werden in Zukunft vor allem in der Hauptstadt verantwortet. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.09.2016Das Erste

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