Staffel 18: 2020, Folge 1–7

Staffel 18 (2020) von „Faszination Erde“ startete am 29.01.2020 in der ZDFmediathek und am 02.02.2020 im ZDF.
  • Staffel 18, Folge 1 (45 Min.)
    Dirk Steffens spürt den Lebensformen und Naturgewalten nach, die das Land geformt haben und immer noch prägen. An kaum einem anderen Ort der Welt sind die vereinten Kräfte der Natur so gnadenlos spürbar wie hier. An der sonnigen Ostküste prallen die gefährlichsten Stürme der Welt auf den Kontinent. An der Westküste, wohin das Gold die Menschen lockte, geht ein gewaltiger Riss durch den Boden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.02.2020ZDFDeutsche Online-PremiereMi 29.01.2020ZDFmediathek
  • Staffel 18, Folge 2 (45 Min.)
    Rückkehr der Mammuts: Forscher arbeiten daran, die Tiere zurückzuzüchten.
    Eine Welt zu erschaffen wie vor 15 000 Jahren – an dieser Vision arbeiten Forscher im Nordosten Sibiriens. Dirk Steffens macht sich auf zu einer Reise in die Vergangenheit. Die Wissenschaftler möchten das Ökosystem der Eiszeit wieder aufleben lassen. Dazu brauchen sie typische Eiszeit-Tiere wie Bisons und Rentiere. Selbst das Mammut könnte zurückkommen. Doch das Ziel des „Eiszeit-Parks“ ist vor allem der Kampf gegen den Klimawandel. Sibirien ist für das globale Klima eine der einflussreichsten Regionen der Erde.
    Weite Teile des Landes bestehen aus Permafrost. Der Boden bleibt das ganze Jahr hindurch gefroren und taut im Sommer nur in der obersten Schicht auf. Permafrost besteht zu 70 Prozent aus Eis. Doch mit dem Klimawandel schmilzt das Eis – und das hat Folgen. Viele Städte und Siedlungen in Sibirien drohen langsam zu versinken. Doch das ist nur ein kleiner Teil des Problems. Der schmelzende Permafrost setzt einen Prozess in Gang, der das Klima der gesamten Erde beeinflussen könnte. Wissenschaftler schätzen, dass die Permafrost-Regionen weltweit doppelt so viel Kohlenstoff enthalten wie die Atmosphäre, insgesamt fast 1500 Gigatonnen.
    All das könnte als Treibhausgas wie Kohlendioxid oder Methan wieder freigesetzt werden. Dirk Steffens erkundet, welche Rolle der Permafrost im globalen Klimawandel spielt und wie die Eiszeit-Tiere dagegen helfen sollen. Bei seiner Reise durch Sibirien trifft er auf ein Land voller Gegensätze. Im Winter steht Sibirien immer noch unter dem Bann der Kälte. Die legendäre sibirische Kälte erfasst die Region im Winter über mehrere Monate.
    In Jakutsk, der kältesten Großstadt der Welt, sind Temperaturen von minus 45 Grad Celsius keine Besonderheit. Hier einen Flughafen zu betreiben, ist eine Herausforderung. Auch die Natur hat sich an die sibirische Kälte angepasst. Der Sibirische Tiger ist mit seinem dichten Fell gut geschützt. Er ist eines der wenigen großen Tiere, die sich auch heute noch in Sibirien finden, aber sein Bestand sinkt. Doch der Tiger könnte eine neue Heimat finden. Hoch oben im Nordosten Sibiriens möchten die Forscher vom Pleistozän-Park ein Refugium für Eiszeit-Tiere erschaffen.
    Dort könnten in ferner Zukunft neben Bisons und Rentieren auch Tiger leben. Ziel der Wissenschaftler ist es, das eiszeitliche Ökosystem unter heutigen Bedingungen möglichst genau nachzubauen. Anhand von Knochenfunden haben sie dazu die ideale Tier-Zusammensetzung ermittelt. Die Forscher sind überzeugt davon, dass auch heute noch in der Arktis große Tierherden leben können. Ihr Ziel ist es, auf ihrem Parkgelände einmal Zehntausende Tiere anzusiedeln.
    Das ist allerdings keine einfache Aufgabe. Viele der ehemaligen Eiszeit-Tiere sind heute ausgestorben. Eiszeit-Wildpferde etwa gibt es nicht mehr. Deshalb versuchen die Forscher, sie durch einheimische Jakuten-Ponys zu ersetzen. Auch die Bisons, die einst Sibirien in großer Zahl bevölkert haben, sind hier längst ausgestorben. Ihre nächsten noch lebenden Verwandten sind die Amerikanischen Bisons. Nur wie soll man Bisons von Nordamerika nach Sibirien bringen? Und ein Tier darf in einem echten Eiszeit-Park nicht fehlen: das Mammut.
    Was nach einem Science-Fiction-Film klingt, könnte tatsächlich einmal Realität werden. Genforscher arbeiten daran, die Mammuts mithilfe von Elefanten zurückzuholen. Sie möchten Elefanten genetisch so verändern, dass sie den Mammuts von damals ähneln. Damit würde die Vision von einer Eiszeitwelt im fernen Sibirien wahr werden. Dirk Steffens begibt sich auf die abenteuerlichste Reise seines Lebens. Eine Reise nicht nur in die entlegenen Gebiete unserer Erde, sondern buchstäblich in längst vergangene Zeiten: zurück in die Eiszeit. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.02.2020ZDFDeutsche Online-PremiereSo 02.02.2020ZDFmediathek
  • Staffel 18, Folge 3 (45 Min.)
    In den Salzpfannen der Zentralanden sammeln sich seit Jahrtausenden wertvolle Mineralien. Der „Salar del Hombre Muerto“ auf 3800 Metern Höhe ist Argentiniens bedeutsamste Lithium-Lagerstätte und liefert 70 Prozent der gesamten Jahresproduktion von derzeit 6200 Tonnen.
    Gewaltige geologische Prozesse haben Argentinien geprägt. Sie haben die Iguazú-Wasserfälle und das längste Gebirge der Welt entstehen lassen – mit einer kaum bekannten Artenvielfalt. Die unterschiedlichsten Landschaften gibt es dank der gewaltigen Kräfte, die dieses Land geboren haben. Dirk Steffens entdeckt die Fülle an Naturwundern, die über Jahrmillionen aus den Extremen erschaffen wurden. Eine uralte Legende erzählt von der Entstehung der Iguazú-Wasserfälle. Ein eifersüchtiger Schlangengott wollte einst zwei Liebende durch einen unüberwindbaren Abgrund trennen.
    Mit einem gewaltigen Schlag habe er die Erde geteilt. In der Legende steckt durchaus Wahrheit, denn die Entstehung der Wasserfälle begann tatsächlich mit der Spaltung eines Kontinents. Scheinbar todesmutig stürzen sich jeden Abend kleine Vögel in die Fluten der mächtigen Wasserfälle. Die Rußsegler haben hier unter extremen Bedingungen ihre Nische gefunden. Was aussieht, als würden sie sich aus unerfindlichen Gründen in Lebensgefahr bringen, hat einen guten Grund. Der atlantische Regenwald ist einer der artenreichsten Wälder der Welt, fast 40 Prozent der hier lebenden Säugetiere gibt es nirgendwo sonst.
    Auch den Wald gibt es nur dank der gewaltigen Kräfte, die einst den Urkontinent Gondwana auseinandertrieben. Denn dem Ozean, der sich seitdem zwischen Südamerika und Afrika erstreckt, verdankt der Wald nicht nur seinen Namen. Heute kollidieren vor der atlantischen Küste Argentiniens Strömungen, die die halbe Welt umspannen. Sie erschaffen Jagdgründe, die Meeresräuber der Superlative anlocken. Bei der Halbinsel Valdés finden tonnenschwere See-Elefanten, tausende Seelöwen und eine besondere Orca-Familie üppige Nahrung – aber auch gnadenlose Konkurrenz.
    Die Orcas, die hier jagen, verfolgen ihre Strategie nicht nur im Wasser, sondern auch an Land, zum Leidwesen der Seelöwenbabys. Das Schicksal ganz Südamerikas wurde durch ein Ereignis bestimmt: durch die Auffaltung der längsten Gebirgskette der Welt, der Anden. In der heute windgepeitschten patagonischen Steppe finden sich die zu Stein erstarrten Zeugen einer üppigen Welt, die schon längst wieder vergangen ist. In den Anden liegen die höchsten Vulkane des Planeten. Viele sind bereits erloschen. Ein bis heute aktiver Vulkan ist der Llullaillaco.
    Hier, in fast 7000 Metern Höhe, wurden vor 20 Jahren drei Kindermumien gefunden. Ihr Schicksal verrät viel über die Bedeutung der extremen Bedingungen für die Menschen, die dieses Land seit Jahrtausenden bewohnen. Auf den Hochplateaus der Anden entdeckt Dirk Steffens rätselhafte Landschaften und Regionen, die einen modernen Goldrausch erleben. Der Rohstoff, ohne den die Elektromobilität keine Zukunft hätte, ruht seit Jahrmillionen unter riesigen Salzpfannen im Hochgebirge. Hier wird besonders greifbar, welch gewaltige Kräfte aus dem Erdinneren dieses Land prägten. Argentinien wurde aus Extremen geboren. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.02.2020ZDF
  • Staffel 18, Folge 4 (45 Min.)
    Dirk Steffens vor der Neumayer-Station in der Antarktis im Januar 2020.
    Eine kalte, abgelegene Welt gibt Auskunft über die Zukunft der Menschheit. Dirk Steffens erkundet auf einer abenteuerlichen Expedition den lebensfeindlichsten Kontinent, die Antarktis. Menschen haben sich dort nie dauerhaft niedergelassen. Nur Forscher zieht es in diese unwirtliche Welt. Über Jahrtausende hat sich das Land kaum verändert, doch jetzt passiert ein Wandel mit tiefgreifendem Einfluss auf das globale Klima und unser aller Zukunft. Eiskalt, windgepeitscht und fernab jeglicher Zivilisation liegt eine der ungewöhnlichsten Forschungsstationen der Welt: die deutsche Polarstation Neumayer III.
    Dirk Steffens begibt sich tief in die Eiswüste und erlebt mit den Forschern die Wunder der Antarktis. Sogar das Leben unter dem Eis können sie beobachten. Seit Urzeiten streifen Wale hier durch die antarktischen Gewässer. Am Bestand der Säugetiere kann man den Zustand der Antarktis ablesen. Denn noch fungiert das Meer wie ein Magnet. Hier hat sich eine gigantische Fülle des Lebens entwickelt, die ihre Existenz den Besonderheiten dieses Ozeans verdankt.
    Denn der Kontinent ist von einer kalten Zirkumpolarströmung umgeben, die jede Zufuhr von wärmerem Wasser abblockt. Das macht den Südlichen Ozean zum kältesten des Planeten und hält die Antarktis stets eisig. Kaltes Wasser ist reicher an Sauerstoff. Ideale Bedingungen für das Leben unter Wasser. Noch hält die kalte Barriere, doch durch die globale Erwärmung könnte es zu einer dramatischen Veränderung im Ökosystem kommen. 98 Prozent des antarktischen Festlandes sind von einem mächtigen Eispanzer bedeckt.
    Die Polarregion ist ein Lebensraum für Hartgesottene. Einigen sieht man das auf den ersten Blick nicht an: Pinguine. Monatelang verharren die Seevögel im Dunkeln. Um in der Antarktis zu überleben, haben die Tiere eine besondere Strategie entwickelt. Sinkt die Temperatur unter minus 30 Grad Celsius, rotten sie sich zusammen. Nur durch ihr Gruppenkuscheln können die Pinguine die erbarmungslosen Wintermonate überstehen. Zudem sind sie in der Lage, die Menge der Blutzufuhr an einzelnen Körperstellen effektiv zu steuern, indem sie den Durchmesser ihrer Arteriengefäße vergrößern oder verkleinern.
    Wie werden sich die Veränderungen der Zukunft auf das Leben hier auswirken? Sollte die Erde eines Tages nicht mehr bewohnbar sein, bleibt nur noch die Besiedelung eines fremden Planeten – so die düsteren Prognosen einiger Visionäre. Der Mars ist bereits in Reichweite. Hier könnte die Antarktis helfen: Sie ist ein perfektes Testgebiet, ohne dafür wirklich ins All fliegen zu müssen. Denn der Südpol bietet auf Erden Bedingungen, die denen im Weltraum am nächsten sind.
    Deutsche Wissenschaftler haben ein mobiles Hightech-Gewächshaus konstruiert. Aus Samenkörnern soll ganz ohne Erde und natürliches Sonnenlicht vitaminreiche Nahrung wachsen, wie etwa Tomaten, Gurken oder Erdbeeren. Auch die psychischen und physischen Bedingungen lassen sich auf der Antarktisstation gut simulieren. Ein Team von Überwinterern muss 14 Monate hierbleiben. Sie leben auf begrenztem Raum. Reize wie Gerüche oder Geräusche sind stark reduziert, monatelang gibt es kein Sonnenlicht.
    Vieles erinnert an einen Aufenthalt in einer engen Raumstation. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Bewohner. Bei seiner Reise durch diese unwirtliche Welt trifft Dirk Steffens auf einen Kontinent voller Überraschungen. Die höchste Vulkandichte des Planeten findet sich hier. Der Mount Erebus ist einer der wenigen noch aktiven Vulkane in der Antarktis und zugleich der südlichste Vulkan der Erde. Auf dem Eis sind die Kräfte der Unterwelt normalerweise kaum zu spüren, aber der Mount Erebus schleudert bis zu zehnmal am Tag glühende Lava-Bomben in hohem Bogen hinaus auf die Gletscher.
    Im Kraterbecken brodelt ein Lava-See. Seit Jahren bewacht ein internationales Vulkanologen-Team das Feuer im Eis. Mikrofone lauschen dem vulkanischen Grollen, Seismografen registrieren das Zittern des Bodens. Immer wieder steigen die Wissenschaftler zum Krater hinauf. Dirk Steffens begibt sich an Orte im ewigen Eis, die nur wenige Menschen zu Gesicht bekommen. Dennoch muss die Antarktis ganz genau beobachtet werden, denn hier kann sich die Zukunft unseres Planeten entscheiden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.02.2020ZDF
  • Staffel 18, Folge 5 (45 Min.)
    Die Welt erlebt derzeit das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier. Jeden Tag gehen 150 Arten verloren. Was sind die Gründe, und kann man die Lawine des Aussterbens stoppen? Die Vernichtung von Wäldern und die Ausbreitung der Landwirtschaft sind die Hauptgründe. Dirk Steffens zeigt, wie Naturschützer weltweit im Kampf für den Artenschutz immer ausgefallenere Methoden entwickeln. Denn noch gibt es Möglichkeiten, dagegenzuhalten. Weltweit gibt es schätzungsweise rund acht Millionen Tier- und Pflanzenarten, eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht.
    Unzählige sind bis heute noch gar nicht entdeckt. Bei dieser Vielfalt stellt sich zwangsläufig die Frage: Wo soll Artenschutz ansetzen? Und welche Tierarten wollen wir retten? Welche müssen wir sogar im ureigenen Interesse retten? Manche Tiere stehen bei Schutzmaßnahmen mehr im Fokus als andere. Beispielweise Pandabären. Und um sie zu retten, ist kein Preis zu hoch, so werden sie sogar durch künstliche Befruchtung vermehrt. Im chinesischen Chengdu gibt es ein Forschungszentrum, das auf die Nachzucht von Pandas spezialisiert ist – ein aufwendiges und teures Unterfangen.
    In freier Wildbahn sind Pandas mittlerweile selten, es gibt nur noch rund 2000 Tiere. Und ihr Lebensraum schwindet. Da Pandas als Bambusfresser spezielle Ansprüche haben, ist ihr Verschwinden in freier Natur, wenn nichts geschieht, nur eine Frage der Zeit. Doch aussterben lässt man Pandas nicht, denn sie sind Publikumslieblinge in den Zoos auf der ganzen Welt. Dort landen die Pandas aus der Nachzucht.
    Die chinesische Regierung verleiht sie gegen eine Gebühr von rund einer Million US-Dollar pro Jahr. Artenschutz – oder nur ein großes Geschäft? Der Verlust von Lebensraum ist für den Panda und viele andere Tiere das Hauptproblem. Es gibt heute rund acht Milliarden Menschen auf der Erde, und die hinterlassen ihre Spuren auf dem gesamten Planeten. Dreiviertel der Landfläche weltweit sind durch den menschlichen Einfluss bereits stark verändert. Auf Borneo in Südostasien dehnen sich die Flächen für Palmöl-Plantagen immer weiter aus, der Lebensraum der Orang-Utans schwindet.
    Das Überleben der größten Baumbewohner im ganzen Tierreich ist nicht nur durch Abholzung massiv bedroht, sondern auch durch illegalen Tierhandel. Nach Drogen-, Waffen- und Menschenschmuggel ist der Wildtierhandel mit bedrohten Arten ein lukratives – wenn auch illegales – Geschäft weltweit. Die internationalen Schmugglerbanden verdienen damit jedes Jahr Milliarden Euro. Jeden Tag werden in Südafrika drei Nashörner von Wilderern getötet – nur wegen ihres Horns.
    Ein Kilogramm davon kostet auf dem Schwarzmarkt ungefähr 60 000 Dollar, etwa so viel wie derzeit ein Kilogramm Gold. Denn viele Menschen in Asien glauben an eine medizinische Wirkung von Nashornpulver. Dieser Aberglaube befeuert ein grausames Geschäft, das Wilderer skrupellos macht. Sind Arten erst einmal fast ausgestorben, ist es äußerst aufwendig, in der Natur wieder stabile Populationen aufzubauen. Der Waldrapp ist einer der seltensten Vögel der Welt.
    Einst war der Ibisvogel in Mitteleuropa weit verbreitet, bis er im 17. Jahrhundert so stark gejagt wurde, dass er in seinen natürlichen Lebensräumen verschwand. Doch jetzt gibt es wieder Hoffnung: In Zoos ausgebrütete Waldrappe werden mit einer aufwendigen Strategie ausgewildert. Dabei stehen die Naturschützer vor einer großen Herausforderung: Waldrappe sind Zugvögel und lernen normalerweise von ihren Eltern, wie sie in ihr Wintergebiet kommen. Diese Aufgabe müssen nun menschliche „Zieheltern“ übernehmen.
    Mit Ultraleichtflugzeugen wollen sie die jungen Waldrappe über die Alpen nach Italien begleiten und ihnen so den Weg weisen. Eine knapp zweiwöchige Mission mit ungewissem Ausgang. Dirk Steffens zeigt, was der Mensch verliert, wenn Arten verschwinden, und was wir tun müssen, damit das fein abgestimmte Netzwerk der Natur keine Löcher bekommt, die nicht mehr zu reparieren sind. Er geht der Frage nach, welche Arten Schlüsselpositionen in diesem Netzwerk haben – und was der Mensch überhaupt vom Wert einzelner Arten wissen kann. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.11.2020ZDF
  • Staffel 18, Folge 6 (45 Min.)
    Dirk Steffens hat für „Terra X“ schon Vulkane rund um den Globus besucht und dabei viele Abenteuer erlebt, und überraschende Erkenntnisse gewonnen.
    Vulkane sind schlafende Riesen. Doch wehe, wenn sie erwachen. Ein eben noch friedlicher Berg verwandelt sich dann zum todbringenden Feuerspucker. Weltweit leben Millionen Menschen in ihrem Schatten. Dirk Steffens reist zu den aktivsten und gefährlichsten Vulkanen. Er blickt in das gewaltige Innere der Erde und zeigt, wie die Vielfalt des Lebens ohne Vulkane nie entstanden wäre. Auf seinen Reisen um die Welt hat Dirk Steffens die verschiedensten Vulkane besucht. Vulkane, die glühende Lava spucken, wie in der Südsee, seit Jahrhunderten schlafen oder deren Ausbruch gerade unmittelbar bevorstehen könnte.
    Die Welt ist überzogen von Vulkanen. Es gibt etwa 1500 aktive Vulkane, die in den vergangenen 10 000 Jahren ausgebrochen sind. Jährlich melden sich etwa 50 lautstark zu Wort. Wenn die weißen Wolken aus dem Erdinneren aufsteigen, senden sie warnende Botschaften aus der Unterwelt. Dies geschieht an einem der gefährlichsten Vulkane überhaupt – dem Nyiragongo in der Demokratischen Republik Kongo. Er liegt in unmittelbarer Nähe zur Millionenstadt Goma.
    2002 ist der Nyiragongo zum letzten Mal ausgebrochen. Die Lava hat damals 147 Menschen getötet und große Teile der Stadt zerstört, 200 000 Menschen verloren ihre Häuser. Er ist eine tickende Zeitbombe und gleichzeitig ein Glücksfall für die Wissenschaft. Denn eine Besonderheit zieht Forscher aus aller Welt zum Schlund des ostkongolesischen Vulkans: Der Nyiragongo ist einer von weltweit drei Vulkanen, bei denen der Lavasee immer aktiv ist. Sein Krater hat einen Durchmesser von 1000 Metern, er ist mit zehn Millionen Kubikmetern Magma gefüllt.
    Die zerstörerischen Kräfte in den Tiefen des Berges lassen sich nur erahnen. Wenn sie sich entfalten, hält sie nichts und niemand auf. Wieso leben Menschen in der Nähe der Feuerberge? Abgesehen davon, dass viele Gebiete der Erde so dicht besiedelt sind, dass die Menschen gar keine Möglichkeit haben, den Vulkanen weiträumig auszuweichen, stellen die Vulkane eben nicht nur eine Gefährdung dar, sondern bringen dem Menschen auch Nutzen.
    Oft betreiben die Menschen in der unmittelbaren Umgebung der Vulkane intensiven Ackerbau, denn die Vulkanasche enthält wichtige Nährstoffe wie Phosphor, Kalium und Calcium. Die porösen Teilchen der Asche speichern Sonnenwärme und Feuchtigkeit, die sie nach und nach an die Pflanzen abgeben. Zudem regnen sich an den hohen Vulkanhängen oft Wolken ab. In einem solch natürlichen Treibhaus mit perfekter Bewässerung und Düngung sind zwei bis vier Ernten pro Jahr möglich. Aus diesem Grund leben weltweit etwa 500 Millionen Menschen in der Nähe aktiver Vulkane.
    Die Menschen nutzen die Vulkane, ebenso die Tiere. Auch wenn der Lebensraum des Großfußhuhns auf den ersten Blick äußerst lebensfeindlich erscheint. Auf Papua-Neuguinea, in der Südsee, lebt dieses skurrile Geschöpf: In den frühen Morgenstunden buddelt das Großfußhuhn ein bis zu drei Meter tiefes Loch in den Vulkansand. Exakt so tief, dass der Sand etwa die Temperatur von 33 Grad Celsius hat. Ist der ideale Ort gefunden, legt das Huhn sein Ei am Ende des Tunnels ab und bedeckt es mit Sand.
    Dann übernimmt der Vulkan das Ausbrüten. Nach dem Schlüpfen sind die Jungen auf sich allein gestellt und müssen sich in ihrer lebensfeindlichen Umgebung ohne Hilfe der Eltern zurechtfinden. Und der Vulkan ist nicht die einzige Gefahr. Quer durch die Südsee und rund um den Pazifik verläuft der sogenannte Ring of Fire, es ist der größte zusammenhängende Vulkangürtel der Erde. In einem der aktivsten Vulkane der Welt, dem Yasur auf Vanuatu, wagt sich Dirk Steffens in den Vulkanschlot.
    Zusammen mit einem Forscher will er herausfinden, ob sich ein großer Ausbruch ankündigt. Denn immerhin leben auf der kleinen Insel etwa 30 000 Menschen. Und das, obwohl der Vulkan Yasur mehrmals am Tag ausbricht. Im Schnitt alle 20 Minuten, eine genaue Vorhersage gibt es nicht. Mithilfe des Geologen will Dirk Steffens eine Probe einer noch glühenden Lavabombe nehmen, in der sich Hinweise auf Veränderungen im Vulkan finden. Ein äußerst gefährliches Unterfangen.
    An vielen Orten kann man die gewaltigen Kräfte der Vulkane spüren. Berühmt und berüchtigt ist Island. Die gesamte Insel hat ihre Existenz den Vulkanen zu verdanken, und hier lässt sich noch viel mehr erforschen. Überraschenderweise sind es die Dämpfe aus den heißen Quellen und Vulkanen, die zeigen, dass unsere Erde das Leben spendende Wasser und die schützende Atmosphäre den Kräften des Erdinneren zu verdanken hat. Island erlaubt Dirk Steffens einen Blick in die Vergangenheit unseres Planeten. Denn Vulkane sind Zerstörer und Lebensspender zugleich. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.11.2020ZDF
  • Staffel 18, Folge 7 (45 Min.)
    Dirk Steffens und sein Haus: An diesem Abend ist es im ewigen Eis der Hochalpen auf dem Mont Blanc Massiv.
    Hier ist Europa noch wild: hohe Gipfel aus Fels und Eis, mächtige Gletscher und unberührte Natur. Die Alpen wirken wie ein Monument für die Ewigkeit – dabei sind sie in stetem Wandel. Was haben alpine Stalagmiten mit Eisbohrkernen aus Grönland gemein, und wie verhindern die Bergketten Tornados in Europa? Dirk Steffens spürt den Einflüssen nach, die die Alpen auf das Leben in Europa haben, auf unser Wetter, unsere Kultur, unsere Biodiversität. Im Hochgebirge herrschen extreme Lebensbedingungen. Die Alpenbewohner trotzen dem Mangel und der Gefahr mit verblüffenden Anpassungen.
    Steinböcke beispielsweise haben spezielle Hufe, mit denen sie fast senkrechte Staumauern erklettern können, und Bartgeier sind die einzigen Vögel der Welt, die sich fast ausschließlich von Knochen ernähren können. Beide Arten wurden von den Menschen gegen Ende des 19. Jahrhunderts so gut wie ausgerottet. Ihre Geschichten sind eindrucksvolle Beispiele, wie tief Menschen in natürliche Abläufe eingreifen und wie schwierig es ist, ein Gleichgewicht wiederherzustellen. Einiges an der Wiederansiedlung dieser ikonischen Tiere ist fast skurril: Wer hätte gewusst, dass es ein König und ein paar italienische Wilderer waren, denen wir die Rettung des Steinbocks im Alpenraum zu verdanken haben? Dass da, wo heute die gewaltigen Gebirgsmassive thronen, früher ein tropisches Meer war, ist hinlänglich bekannt.
    Aber wie drastisch die Hinterlassenschaften des Urozeans Tethys Europas Kultur geprägt haben, wird erst langsam klar. Dirk Steffens besucht das älteste Salzbergwerk der Welt, das immer noch in Betrieb ist. Seit 7000 Jahren bauen Menschen hier Steinsalz ab, das nicht nur die Region reich und weltbekannt gemacht hat, sondern bis heute archäologische Schätze bewahrt, die nirgendwo sonst zu finden sind.
    Heute befindet sich der ehemalige Meeresboden in bis über 4000 Metern Höhe – Zeichen einer gewaltigen Kontinentalkollision. Und weil nichts hier ewig währt, schleifen die Naturkräfte ohne Unterlass an diesem Gebirge. Doch was haben die einstigen Meeresorganismen mit der verborgenen Unterwelt der Alpen zu tun? Dirk Steffens seilt sich ab in den furchterregenden Abgrund einer fast unbekannten Schachthöhle, um den geologischen Urkräften und den Rätseln der Vergangenheit nachzuspüren, die im unterirdischen Labyrinth wie in einer Zeitkapsel gespeichert sind.
    Eis- und Warmzeiten prägen die Alpen schon seit Jahrmillionen, doch dem jungen Gebirge steht wieder ein einschneidender Wandel bevor: Nun sind es wir Menschen, die den Klimawandel forcieren und auch im Gebirge für tiefgreifende Veränderungen sorgen. Was eine Zunahme von Starkniederschlägen für die Bewohner bedeutet und wie die vielleicht mächtigsten Relikte der Eiszeit, die Gletscher, auf die Erwärmung reagieren, ist Gegenstand aktueller Forschungen. Dirk Steffens begleitet Glaziologen in der Montblanc-Region und dokumentiert ein Mega-Experiment im Schweizer Kanton Graubünden: Tonnenschwere Felsbrocken werden zu Tal geworfen, gespickt mit Messsonden aller Art, um auf zukünftige Katastrophen besser vorbereitet zu sein.
    Wie hat es das Murmeltier geschafft, fast alle seine Zeitgenossen aus der Eiszeit erfolgreich zu überleben? Warum fließen Gletscher jetzt langsamer anstatt schneller? Und vielleicht die drängendste Frage von allen: Was macht der Klimawandel mit dem fragilen Lebensraum der Alpen? Denn eines ist sicher in dieser Region: Nichts ist für die Ewigkeit. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.11.2020ZDF

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