Staffel 16: 2018, Folge 1–6

Staffel 16 (2018) von „Faszination Erde“ startete am 21.01.2018 im ZDF.
  • Staffel 16, Folge 1 (45 Min.)
    Der Kongofluss ein reißender Strom, mitten im Herzen Afrikas. Er teilt die Region und schafft unterschiedliche Welten: Zwischen Primaten herrscht nördlich Krieg südlich aber Frieden. Der Kongo durchschneidet ein riesiges Regenwaldgebiet. In der Region leben drei Menschenaffenarten, deren unterschiedliche Entwicklung eng mit dem Fluss verbunden ist. Der Kongo hat die Geschichte der Region entscheidend beeinflusst er ist ihr Schicksal. Hektisches Treiben und Kreischen mitten im dichten Urwald nördlich des Kongoflusses: Hier gehen unsere nahen Verwandten – die Schimpansen – gerade auf die Jagd.
    Doch um Nahrung geht es nicht: Die Tiere wollen Eindringlinge vertreiben. Im Norden des Kongobeckens herrscht Krieg unter den Primaten – die Schimpansen sind aggressiv, sie töten – und sie sind Kannibalen. Doch es gibt eine andere Art, die uns ebenso nah verwandt ist und die den Schimpansen zum Verwechseln ähnlich sieht: die Bonobos. Sie leben in den Wäldern südlich des Kongoflusses. Und sie sind ganz anders als die Schimpansen. Die Anführer sind Weibchen. Wenn es in der Gruppe Konflikte gibt, lösen sie die Bonobos auf eine ganz eigene Art – mit Sex.
    Bonobos haben sieben Mal häufiger Sex als Schimpansen. Und bei den Bonobos kann jeder mit jedem Sex haben: Es gibt heterosexuelle und homosexuell Kontakte, Sex zwischen Individuen unterschiedlichen Alters und sogar manuelle Stimulation zur Befriedung von Streitigkeiten. So bauen die Bonobos Spannungen ab. Sie gelten als die „Hippies“ unter den Primaten. Doch warum verhalten sich Schimpansen aggressiv und Bonobos friedlich? Dirk Steffens begibt sich mit Forschern auf einen tagelangen Fußmarsch in den abgelegenen Dschungel des Kongobeckens, um den Verhaltensunterschieden auf die Spur zu kommen.
    Die einzige geografische Grenze zwischen den Arten ist der reißende Kongofluss. Er ist für die Tiere eine unüberwindliche Barriere, und er hat vermutlich eine entscheidende Rolle gespielt bei der Entwicklung der verschiedenen Verhaltensmuster. Eine Schlüsselrolle kommt wahrscheinlich der dritten Primatenart im Kongobecken zu: den Gorillas. Ihr Verbreitungsgebiet liegt nördlich der Barriere – in der Nachbarschaft der Schimpansen.
    Der mächtige Strom entstand einst durch gewaltige geologische Prozesse, die das gesamte Herz Afrikas veränderten. Der ostafrikanische Grabenbruch ließ zwei völlig unterschiedliche Lebensräume entstehen: Savanne und Regenwald. Will man heute einen Eindruck von diesen Urkräften spüren, muss man einen Vulkan erklimmen, um in den größten Lavasee der Welt zu schauen. Dirk Steffens nimmt die Zuschauer mit auf eine Entdeckungsreise zu einem der aktivsten und gefährlichsten Vulkane der Welt, dem 3500 Meter hohen Vulkan Nyiragongo in der Demokratischen Republik Kongo.
    Dieser Blick in das gewaltige Innere der Erde fasziniert selbst einen weit Gereisten. Die geologischen Kräfte, die diesen Vulkan bis heute am Brodeln halten, haben vor einer Million Jahre nicht nur Zentralafrika geteilt, sondern auch den gewaltigen Kongofluss entstehen lassen. Wie eine Schneise durchzieht er seither den Regenwald des Kongobeckens. Fast 4500 Kilometer lang, bis zu 14 Kilometer breit und fast so tief wie der Bodensee, ist er nicht nur eine Barriere für alles Leben im Kongo.
    Zugleich ist er auch lebenspendend für die Menschen, die hier wohnen. Die Fischer des Volkes der Wagenia haben ausgeklügelte Fangmethoden entwickelt und machen sich dabei Stromschnellen zunutze. Der Kongofluss hat das Schicksal der Region geprägt. Die Menschen der Demokratischen Republik Kongo leiden unter Armut und andauernden Konflikten. Mit seinen Bodenschätzen weckt das Land bis heute Begehrlichkeiten. Es begann mit einer grausamen Kolonialherrschaft. Das Fenster für Abenteurer und Geschäftemacher war der mächtige Fluss.
    Er ermöglichte den Eroberern überhaupt erst den Zugang zu dem wilden und verborgenen „Herzen Afrikas“. Die Hippies des Waldes, die Bonobos, sind heute bedroht. Der Mensch nimmt ihnen ihren Lebensraum. Doch es gibt Hoffnung. Im Bonobo-Waisenhaus werden verwaiste Jungtiere aufgepäppelt, um sie später auszuwildern und stabile Populationen aufzubauen. Für Dirk Steffens geht dort ein Traum in Erfüllung: den friedlichen und neugierigen Tieren einmal ganz nah zu kommen. Dabei ist zu spüren: Das Leben in der Kongoregion ist schrecklich und schön zugleich. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.01.2018ZDF
  • Staffel 16, Folge 2 (45 Min.)
    Vietnam: Wer dabei nur an Krieg denkt, liegt völlig falsch. Dirk Steffens zeigt die andere Seite des Landes: unberührte Landschaften, wilde Tiere, und macht dabei erstaunliche Entdeckungen. Vietnam zählt zu den artenreichsten Ländern. Die Forscher entdecken hier ständig neue Tierarten. Obwohl das Land dichter besiedelt ist als Deutschland, gibt es noch viele unerforschte Regionen. Sogar Tiere, die man für längst ausgestorben hielt, finden sich. Besonders auffällig sind die Rotschenkligen Kleideraffen Vietnams. Mit ihrem bunten Haarkleid sehen sie aus, als würden sie rote Strümpfe, schwarze Hosen und graue Jacken tragen.
    Andere Affenarten haben Frisuren wie Punker oder tragen Backenbart. Schopfgibbons sind wahre Meister des Schwinghangelns. Gibbonpaare bleiben meist lebenslang zusammen und singen Duette, die zu den schönsten Gesängen im Tierreich zählen. Der Regenwald Vietnams gehört zu den ältesten unserer Erde – er ist schon rund 50 Millionen Jahre alt. In dieser langen Zeit konnten sich hier unzählige Arten und eigentümliche Anpassungen entwickeln. Da das Klima die gesamte Zeit über recht konstant war, konnte sich die Natur Vietnams über einen sehr langen Zeitraum ungestört entfalten.
    Mit dem Vietnamkrieg änderte sich alles. Durch den Einsatz des Entlaubungsmittels Agent Orange wurden große Teile des ursprünglichen Waldes zerstört. Die Kleideraffen zählen zu den größten Verlierern des Krieges. Sie ernähren sich überwiegend von Blättern. Das massenhafte Entlauben von Wäldern entzog ihnen vielerorts die Lebensgrundlage. Aber ausgerechnet auf einem ehemaligen Militärstützpunkt, auf der Halbinsel bei Da Nang, überlebte eine große Population. Die Forscher waren erstaunt, wie viele Tiere den Krieg überstanden hatten. Und sie finden bis heute immer wieder neue Arten.
    Die dichten Wälder Vietnams verbergen auch jetzt noch manch Unbekanntes. Vietnams Landschaften sind atemberaubend. Die wohl auffälligste ist ein Wahrzeichen des Landes: bizarre Kalksteinformationen. Die Halong-Bucht im Norden besteht aus mehr als 1600 kleinen Inseln. Von großer Faszination ist selbst Vietnams Unterwelt. Das Land ist von Höhlen durchzogen. Allein rund um den Phong-Nha-Ke-Bang-Nationalpark in Zentralvietnam gibt es mehr als 300. 2009 machten Forscher eine außergewöhnliche Entdeckung: die Han-Son-Doong-Höhle. Sie hat nicht nur die größte Höhlenpassage der Welt, sondern auch einen eigenen Dschungel in ihrer Mitte.
    Und noch längst ist die Unterwelt, in die Dirk Steffens vordringt, nicht vollständig erkundet. Doch die Natur ist heute durch Wilderei und Lebensraumverlust erneut bedroht. So werden zum Beispiel die Kragen- oder Mondbären mit ihren weißen Halskrausen für die qualvolle Extraktion der angeblich heilsamen Gallensäure in Bärenfarmen in Käfigen gehalten. In Vietnam besucht Dirk Steffens ein Projekt zum Schutz der Mondbären. Die Forscher kämpfen dafür, die Natur Vietnams, die sich über einen derart langen Zeitraum entwickelt hat, zu bewahren. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.01.2018ZDF
  • Staffel 16, Folge 3 (45 Min.)
    Gibt es noch unberührte Natur? Oder ist gerade „berührte Natur“ voller Reichtümer? Dirk Steffens auf der Spur des Menschen, der die Erde verändert und zum Architekten einer neuen Welt wird. Der Mensch als „Krone der Schöpfung“ hat die Natur nicht nur zerstört, sondern die Evolution auch auf neue Pfade gelenkt. Und er hat sich einen ganz eigenen Lebensraum geschaffen: die moderne Stadt. Doch selbst hier bahnt sich die Natur ihren eigenen Weg. Sri Lanka, ein Paradies für Tiere. Die artenreiche Seenlandschaft ist ein Idyll, das seinesgleichen sucht. Natur pur, könnte man denken. Doch weit gefehlt. Ausgerechnet dieser scheinbar unberührte Ort hat sein Gesicht einer Monokultur zu verdanken, der sich alles Leben auf der Insel unterordnen musste, dem Reis.
    Schon vor mehr als 1000 Jahren errichteten die Herrscher der Insel eine riesige, menschgemachte Stauseenlandschaft. Sie ermöglichten damit eine zweite Reisernte in der regenfreien Zeit. Ihr Land machten sie damit reich und die Bevölkerung glücklich. Ganz nebenbei schufen sie ein Schlaraffenland für viele Tierarten. Doch längst nicht alle Eingriffe des Menschen in die Natur enden so glücklich. Denn der Homo sapiens mit all seinen Fähigkeiten greift in immer größerem Umfang in den Planeten ein.
    Die Bedürfnisse der stetig wachsenden Weltbevölkerung werden immer größer und sind immer schwieriger zu stillen. Faszinierende Satellitenbilder zeugen vom Ausmaß seines Handelns. Hat der Mensch die Kontrolle über „seine Welt“ und die Dimension seiner Veränderungen verloren? Zerstört der Mensch tatsächlich die Erde oder nur seine eigene Lebensgrundlage? Dirk Steffens begibt sich in den Höhlen von Lascaux auf die Spurensuche nach dem Ursprung des menschlichen Erfolgs. Welche Fähigkeiten haben ihn zur „Krone der Schöpfung“, zum Weltenveränderer gemacht? Denn genau diese Fähigkeiten könnten heute einen neuen Weg weisen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.02.2018ZDF
  • Staffel 16, Folge 4 (45 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.12.2018ZDF
  • Staffel 16, Folge 5 (45 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.12.2018ZDF
  • Staffel 16, Folge 6 (45 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.12.2018ZDF

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