Staffel 12: 2014, Folge 1–6

Staffel 12 (2014) von „Faszination Erde“ startete am 26.01.2014 im ZDF.
  • Staffel 12, Folge 1 (45 Min.)
    Aus der Luft betrachtet reihen sich Dünen wie Mondsicheln aneinander. Am Boden scheint die Namib die Hölle. Der Wind hat hier die höchsten Dünen der Welt aufgetürmt, in einer der trockensten Regionen unseres Planeten. Und doch geht von Namibia ein Zauber aus, den Dirk Steffens ergründen will. Manche Entdeckung hat Forscher lange vor Rätsel gestellt. So konnten sie erst kürzlich das Geheimnis der Feenkreise enthüllen. Einige Funde geben bis heute Anlass zu Spekulationen über die wechselvolle Geschichte dieser Landschaft. Das Leben hat hier erstaunliche Wege gefunden, Hitze und Trockenheit zu widerstehen.
    Geologische Besonderheiten sorgen für Wasser in der Wüste und für Schätze, die man hier nicht vermuten würde. Die Namib zieht sich über 2000 Kilometer an der Küste Namibias entlang. Und dennoch leben hier mitten in der Wüste Elefanten. Dank ihrer besonders großen Füße überwinden sie sogar Sanddünen. Mehrere Tage können sie ohne Wasser auskommen. An diesem Ort regnet es nie. Und doch kommt es plötzlich zu Überflutungen, und ausgetrocknete Flussläufe werden zu Wildbächen.
    Kurz darauf hat die Sonne das Land wieder ausgetrocknet. Durch eine geologische Besonderheit bleiben jedoch Wasserlöcher mitten in der Wüste. Ausgerechnet an diesem unwirtlichen Ort sollte Ende des 19. Jahrhunderts eine Kolonie der Deutschen erblühen. Viele Anreisen mit dem Schiff endeten allerdings an der nebelverhangenen Skelettküste, eine Folge der besonderen klimatischen Bedingungen. Dennoch zog es immer wieder deutsche Auswanderer hierher. Die Savanne jenseits der Wüste erschließen sie mit einem ambitionierten Projekt: eine Eisenbahnlinie durch 150 Kilometer nichts als Sand.
    Niemand ahnt in den ersten Jahren, welche Schätze sich in der Wüste verbergen. Dabei liegen sie zum Aufsammeln im Sand herum: Diamanten. Doch das Glück der Siedler währt nicht lange, ein Drama bahnt sich an, welches das Ende der Kolonialzeit in Deutsch Südwestafrika einläutet. Die Suche nach Wasser und der Kampf ums Überleben dominieren bis heute das Leben der Tiere und der Menschen. Die Savanne Namibias ist inzwischen überwiegend zu Farmland für Viehzüchter geworden.
    Doch die Region ist Geparden-Revier. Für die schnellsten Landtiere der Erde sind Kälber und Ziegen eine leichte Beute, ein Ärgernis für die Farmer. Tausende von Geparden wurden in Namibia bereits abgeschossen. Dirk Steffens begleitet Forscher, die einen Ausweg aus dem Interessenkonflikt finden wollen. Denn die Geparden sind in ihren Beständen bedroht – und gehören doch zu Namibia. Dirk Steffens erkundet die vielfältigen und erstaunlichen Facetten eines Landes, das von Wüsten und Wassermangel beherrscht wird und dennoch einen überraschenden Reichtum beherbergt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.01.2014ZDF
  • Staffel 12, Folge 2 (45 Min.)
    China ist ein Land der Superlativen: flächenmäßig zwar nur das drittgrößte, aber an Einwohnern das mächtigste der Erde. Es ist die älteste noch bestehende Zivilisation der Welt. Ein Drittel des Landes ist Gebirge, dort türmen sich die höchsten Berge der Welt auf. Reißende Flüsse schaffen bizarre Landschaften und die größten Höhlen der Welt. Was die Artenvielfalt des facettenriechen Landes angeht, so kann China durchaus mit der biologischen Diversität der Tropen konkurrieren. Viele Tiere sind hier endemisch, darunter zum Beispiel auch der Panda.
    Und aus China stammt ein Fabeltier, das von hier aus seinen weltweiten Siegeszug antrat: der Drache. Dirk Steffens macht sich auf die Suche nach dem Ursprung dieses Mythos und tappt schon in die erste Falle des westlichen Besuchers: Für die meisten Chinesen sind die Drachen keine rein mythologischen Wesen, sondern quicklebendig. Sie leben in den Gewalten des Gelben Flusses genauso wie im Blitzschlag des Gewitters. Die wilden Karsthügel sind der Rücken eines schlafenden Drachens.
    Wacht er auf, so bebt die Erde. Die chinesischen Kaiser sahen sich als Drachensöhne und legitimierten damit ihre Macht. Am Ende stammen alle Chinesen von Drachen ab. Wer sich auf die Spuren von Chinas Tierwelt begibt, stößt auf manches exotische Wesen, das als Vorbild für die unzähligen Drachendarstellungen hätten dienen können. Schlangen finden sich nicht nur im Urwald, sondern auch in der klirrenden Kälte des Himalayas, wo eigentlich nur Warmblüter überleben können. Forscher beobachten die Reptilien rund um die Uhr, sind sie doch überzeugt, sie könnten ihnen Hinweise darauf geben, wann der „Erdbeben-Drache“ erwacht.
    Schließlich wurde auch die Verbotene Stadt in Peking auf acht Meter tiefen Fundamenten erbaut, um dem „Erdbeben-Drachen“ zu trotzen. Fledermäuse leben nicht nur in den gigantischen Höhlen Chinas sondern auch in engen Bambushalmen, der Lieblingsnahrung von Drachen, glaubt man Legenden. Vielleicht ist aber jenes Wesen Vorbild der Drachen, das aus der Zeit der Dinosaurier bis heute in China überdauert hat: der Riesensalamander, den es nur hier gibt.
    Dinosaurier, genauer deren Knochen, stehen in China hoch im Kurs, schreibt man ihnen doch wundersame Heilkräfte zu. Dirk Steffens macht sich auf die Suche nach der Medizin und stößt auf eine spannende Spur: Nirgendwo sonst werden so viele fossile Reste von Dinosauriern ausgegraben wie hier. Dinosaurier, die „Urväter“ aller Drachen? So einfach ist es nicht: Der chinesische Drache hat mindestens neun verschiedene Tiere und deren Eigenschaften in sich vereint.
    Ein Tier besitzt keinerlei Drachenverwandschaft: der Pandabär. Wo selbst Ratten und Schweine zu Sternzeichen erhoben wurden – der Panda ist aus allem raus, es gibt noch nicht einmal ein eigenes Schriftsymbol für ihn. Sein Ruhm gründet auf einer ganz anderen Geschichte. Die Suche nach dem chinesischen Fabelwesen, das für Glück, Reichtum und Macht steht, führt immer wieder auf die Geschichten von Menschen und auf das, was der Drachen für sie bedeutet: Mit der Großen Mauer haben sie einen gigantischen steinernen Drachen errichtet.
    Der Erbauer des größten Palastkomplexes der Welt, der Verbotenen Stadt, ließ die Wände mit Tausenden Drachen zieren. Sie verwiesen jeden Besucher unübersehbar auf die Macht, die ihm durch seine Herkunft eigentlich nicht zustand. Damit legte er die entscheidende Fährte zur Entschlüsselung des Mythos. Vom Gelben Fluss bis in die Berge der Drachen, die Pate standen für die Landschaft im Spielfilm „Avatar“, von den Refugien der Schlangen und Riesensalamander bis in den Riesenbambuswald – Dirk Steffens nimmt die Zuschauer mit auf die Spur des Drachen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.02.2014ZDF
  • Staffel 12, Folge 3 (45 Min.)
    Die Biographie des Lebens ist voller Widersprüche. Der ewige Kampf ums Dasein prägt die Natur seit jeher. Nur der Stärkste überlebt, so heißt es. Aber wie konnten sich dann Kooperation, Partnerschaft und Mitgefühl entwickeln? Überall können wir Verhalten beobachten, das dem altbekannten Prinzip der Evolution scheinbar zuwider läuft. Das gewaltigste Gefühl des Lebens hätte es demnach eigentlich niemals geben dürfen: die Liebe. Dirk Steffens begibt sich auf die Suche nach den Spuren der Liebe. Romantik ist im Tierreich eher Mangelware, dennoch gibt uns das Paarungsverhalten einiger Tierarten Rätsel auf.
    Der anrührende Tanz der Paradiesvögel beispielsweise ähnelt dem menschlichen Werben um Partner. Haben Vögel auch Gefühle, oder spielt sich alles nur im Auge des menschlichen Betrachters ab? Der Schlüssel zur Antwort liegt im undurchdringlichen Dschungel Neu Guineas verborgen. Werben und Sex bedeutet Stress. Das gilt insbesondere für den männlichen Teil der Bevölkerung. Die Gottesanbeter, etwa faustgroße Insekten, haben es besonders schwer.
    Es kann passieren, dass sich die Männchen ganz dem Akt hingeben müssen. Im eigentlichen Sinne des Wortes. Manche enden nach getaner Arbeit auf dem Speiseplan des Weibchens. Da scheint der Tod der australischen Beutelratte auf den ersten Blick angenehmer. Sex bis zum Umfallen. Was ist der Sinn hinter diesen merkwürdigen Geschichten? Sollte man dann nicht lieber gleich auf Sex verzichten? Die Natur kennt tatsächlich andere Wege. Klonen ist keine Errungenschaft, die erst der Mensch in seinen Forschungslaboren in Reagenzgläsern perfektioniert hat, sondern eine uralte Erfindung der Evolution.
    Auf überraschende Weise zeigt Dirk Steffens, warum die einfache Vervielfältigung des Lebens problematisch ist und nur Sex diese Probleme lösen kann. Doch Sex ist nicht Liebe. Damit das Leben die Liebe entwickeln konnte, bedurfte es einiger Vorbereitungsschritte. „Gemeinsam stark“ scheint der Leitspruch gewesen zu sein. Nicht nur im Familienverband gilt diese Devise, sondern sogar über die Artengrenze hinweg haben sich einzelne Tiere zu Gruppen zusammengeschlossen, um die Widrigkeiten des Lebens zu meistern.
    Skurrile Partnerschaften zwischen Gnus und Zebras, Echsen und Skorpionen sowie Elefanten und Putzervögeln haben den Beteiligten zum Erfolg verholfen. Aber nur ein Erdbewohner kann sich seine Partner gezielt aussuchen und eroberte damit die Welt: der Mensch. Dirk Steffens begibt sich auf eine ganz besondere Angeltour und lernt ungewöhnliche Mitstreiter kennen. Tiere als Partner zu gewinnen beruht auch auf der menschlichen Fähigkeit, die tierischen Bedürfnisse zu begreifen.
    Das kann soweit gehen, dass wir mit unseren tierischen Begleitern regelrecht mitfühlen. Die enge Verbundenheit zwischen Herr und Hund zum Beispiel ist legendär. Wer eigene Haustiere hat, kennt dieses Gefühl. Der Weg von dort bis zur Liebe zwischen Menschen ist nicht so weit wie es zunächst scheint. Eine wahrhaftige Liebesbeziehung zwischen Menschen verlangt die Fähigkeit zur Empathie. Erst durch das Mitgefühl können wir uns in einen Partner hinein versetzen.
    Dirk Steffens geht der Frage nach, ob wir damit im Tierreich alleine sind, und macht eine überraschende Entdeckung. Unsere nächsten Verwandten, die Menschenaffen, scheinen ebenfalls zur Empathie fähig. Auf seiner Suche nach der Liebe unternimmt Dirk Steffens eine Reise um die Welt. Seine Expedition führt ihn von den Wüsten Namibias, über die Flüsse Chinas, bis in den Dschungel Madagaskars. Überall findet er Spuren, die helfen, das große Rätsel zu lösen: Wie hat das Leben lieben gelernt? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.02.2014ZDF
  • Staffel 12, Folge 4 (45 Min.)
    Mitten in der Kalahari-Wüste liegt eines der größten und ursprünglichsten Feuchtgebiete der Erde – das Okavango-Delta. Es ist umgeben vom größten zusammenhängenden Sandgebiet des Planeten, es ist ein auf der Welt einmaliges Zusammenspiel von Wasser und Wüste. Der rötliche Sand der Kalahari bedeckt 1,2 Millionen Quadratkilometer im südlichen Afrika, eine Fläche, dreimal so groß wie Deutschland. Dirk Steffens ergründet, warum sich ausgerechnet im Herzen der Kalahari so viele Elefanten, Giraffen und Büffel tummeln wie an kaum einem anderen Ort.
    Das Okavango-Delta ist ein Paradies aus Lagunen, Schilf und Palmeninseln, fast so groß wie Schleswig-Holstein. Doch schon nach wenigen Wochen schrumpft es unter der sengenden Sonne. Dann wandelt sich das Leben seiner Bewohner dramatisch. Raubfische drängen sich in den letzten Pfützen, ein Festmahl für Seeadler. Elefanten ziehen mit ihren Jungen durch den knochentrockenen Sand von Wasserloch zu Wasserloch. Doch dort warten schon die Löwen. Selbst die wehrhaften Flusspferde werden zu Gejagten.
    Doch wenn im 800 Kilometer entfernten Hochland von Angola Regen fällt, naht Rettung. Die Lebensader des grünen Herzens der Kalahari ist der Okavango. Er entspringt im Hochland Angolas und erreicht nie das Meer. Ein Glücksfall für das Leben in der Region. Aber das war nicht immer so. Vor 30 Millionen Jahren hob sich die Erdkruste und schnitt dem Fluss den Weg zum Indischen Ozean ab. Seitdem versickert und verdunstet er in der Kalahari. Alles Leben ist dem Wechsel zwischen Flut und Dürre unterworfen. Doch es gibt Tiere, die das Delta nach ihren Bedürfnissen gestalten – und damit gleichzeitig Lebensraum für Mitbewohner entstehen lassen.
    Die tonnenschweren Flusspferde sind die „Bulldozer“ des Deltas. Sie schaffen Kanäle, durch die das Wasser bis in die letzten Winkel des Deltas vordringen kann. Abertausend grüne Inseln stammen von Architekten, die winziger als ein Reiskorn sind. Es sind Termiten, die mit ihren imposanten Bauten die Basis für die Eilande schaffen, Keimzellen für reiches Leben. Doch Forscher warnen, dass Krokodile im Okavango-Delta gefährdet sind.
    Dadurch droht das sensible Zusammenspiel der Arten ins Wanken zu geraten. Die Bestände an Speisefisch könnten schrumpfen. Dirk Steffens begleitet Forscher nachts auf der Jagd nach den Wächtern des Fischreichtums, den Krokodilen. Aus dem Sandmeer der Kalahari ragen nur vereinzelt Felsbrocken wie die Tsodilo Hills. In den Bergen finden sich 4500 Felszeichnungen. Sie stammen von den Vorfahren der San, einem der ältesten Völker der Erde. Ihre Wildbeuterkultur ist heute fast ausgelöscht, doch einige von ihnen wollen das Wissen ihrer Vorfahren bewahren.
    Dirk Steffens folgt einer Sanfamilie auf ihrer Suche nach Wasser durch den Kalaharisand. Im Juni zeichnete die Unesco das Okavango-Delta als Weltnaturerbe aus. Doch die Fluten des Okavango haben längst Begehrlichkeiten in den flussaufwärts liegenden Anrainerstaaten Namibia und Angola geweckt. Ehrgeizige Pläne könnten dem Okavango-Delta buchstäblich das Wasser abgraben. Doch es gibt Hoffnung. Dirk Steffens entführt die Zuschauer ins grüne Herz der Kalahari, um das gerade das größte Schutzgebiet Afrikas entsteht. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.11.2014ZDF
  • Staffel 12, Folge 5 (45 Min.)
    Brasilien, eine Welt bestimmt vom Wasser – so scheint es. Der mächtigste Fluss der Erde – der Amazonas – schlängelt sich durch den größten Regenwald. Im Süden am „Iguacu“, einem der beeindruckensten Wasserfälle der Welt, stürzen gewaltige Wassermassen in die Tiefe. Doch selbst in diesem Land gibt es Regionen, die von Trockenheit und Dürre heimgesucht werden. Zwischen Überfluss und Armut zeigt sich in Brasilien die unheimliche Macht des Lebenselixiers Wasser. Es besitzt die Kraft zu zerstören und zu bewahren. Dirk Steffens führt die Zuschauer an Plätze weit abseits der Metropolen, die Schauplatz der Fußball-Weltmeisterschaft waren.
    Seine Reise beginnt dort, wo das Wasser seine ganze Kraft entfaltet. Am Amazonas zeigen sich die zwei Gesichter des Wassers. Auf der einen Seite ist es Lebensspender. Eine unvergleichliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren, die im und am Fluss leben, profitieren von den Wassermengen. Auf der anderen Seite laugt der ständige Regen die Böden aus. Der scheinbare Reichtum im Dschungel gründet im wahrsten Sinne des Wortes auf Mangel. Jede Pflanze, jedes Tier und auch der Mensch hat besondere Strategien entwickeln müssen, um mit der Kargheit des Bodens klar zu kommen.
    Die Folge ist eine Fülle verschiedener einzigartiger Lebewesen. Dirk Steffens ist den Strategien des Überlebens auf der Spur. An Land und im Wasser begegnet er skurrilen Dschungelbewohnern: fast blinde Delphine, giftverspritzende Spinnen, handzahme Raubkatzen und Pflanzen, die man eigentlich nicht im Regenwald erwartet – Kakteen. Zu viel Wasser hat eine zerstörerische Kraft. Die Pororoca, eine gefährliche Flutwelle, die alljährlich den Amazonas aufwühlt, reißt die Ufervegetation mit sich.
    Doch Zerstörung bedeutet auch Erneuerung. Die freigelegten Landmassen können von Tieren und Pflanzen neu besiedelt werden. Die Macht der Wassertropfen erschließt sich häufig erst auf dem zweiten Blick. Mit diesem zweiten Blick erkundet Dirk Steffens eines der großen Naturwunder der Erde: Lencòis Maranhenses – die „brasilianische Sahara“. Mitten im Regengürtel der Tropen türmt sich im Nordosten Brasiliens eine Sandwüste auf. Hier gibt es so gut wie kein Leben. Doch für einige Monate im Jahr ändert sich das Bild. Nach der Regenzeit erscheinen wie von Zauberhand unzählige Seen in der Wüste.
    Ebenso rätselhaft ist das pralle Leben, das kurz darauf die Seen bevölkert. Woher kommt das Wasser, und wieso verschwindet es wieder – und wo sind die Tiere während der extremen Trockenheit? Auf den Spuren der Magie des Wassers erkundet Dirk Steffens seine verborgenen Wege und stößt auf einen globalen Kreislauf, der wunderbare Landschaften und eine Lebensfülle selbst dort hervorbringt, wo man sie nicht erwartet. Am Sonntag, 23. November, 19:30 Uhr, folgt die dritte und letzte Folge der Staffel: „Faszination Erde – mit Dirk Steffens: Island – Das Tor zur Anderswelt“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.11.2014ZDF
  • Staffel 12, Folge 6 (45 Min.)
    Welch Kräftespiel der Elemente: Riesige Gletscher, schäumende Geysire, brodelnde Vulkane, staubtrockene Geröllwüsten und atemberaubende Wasserfälle. Island ist ein heiß-kalter Cocktail inmitten des Nordatlantiks. Die Landschaften der Insel erscheinen so vielfältig, bizarr und eigentümlich, man könnte meinen, dies alles sei nicht „von dieser Welt“. Dirk Steffens begibt sich auf eine Reise zu diesen „entrückten“ Orten Islands, die auch schon die ersten Siedler in ihren Bann zogen. Für die Wikinger, die Mitte des 9. Jahrhunderts die Insel erreichten, zeigte sich hier die Schönheit des Jenseits.
    Dies musste das Land ihrer Götter sein, ein Ort, wo die Welt ihren Anfang nahm. In den Vulkanlandschaften fühlt man sich noch heute in die Urzeit der Erdentstehung versetzt. Immer wieder lenkt die abgelegene Insel die Aufmerksamkeit der Welt auf sich, wie bei den jüngsten Ausbrüchen des Bardarbunga. Der Vulkan erinnert daran, dass Island einst aus Feuer entstand. Dirk Steffens nutzt die einmalige Gelegenheit, einen Blick ins Innere unseres glühenden Planeten zu werfen.
    Ganz auf den Spuren Jule Vernes lässt er sich durch den Schlot eines Vulkanes in die Unterwelt hinab. Doch was die Menschen im Mittelalter als Teufelswerk und Eingang zur Hölle deuteten, ist das Ventil einer gigantischen Ansammlung heißen Gesteins unter der Insel. Dieser so genannte „Hot Spot“ heizt den Boden nicht nur überall auf, sondern lässt ihn permanent beben. Im Durchschnitt bricht hier alle fünf Jahre ein Vulkan aus. Eruptionen, die nicht nur ganz Europa beeinflussen, sondern auch weltweite Katastrophen auslösen können.
    Obwohl von den Wikingern „Eisland“ getauft, sind nur zwölf Prozent des Landes mit Gletschern bedeckt. Genug, um die Welt in Atem zu halten. Denn unter jedem Eispanzer brodelt es gefährlich. Der Mix aus Feuer und Eis birgt eine zerstörerische Kraft, die Ihresgleichen sucht. Dirk Steffens war vor Ort, als der Bardarbunga unter dem größten Gletscher Europas, dem Vatnajökull, seine „Pforten zur Hölle“ öffnete. Und noch eine Besonderheit lässt Island wärmer sein, als es die Lage der Insel in arktischen Gefilden vermuten lässt.
    Der Golfstrom, der auch Islands Küsten streift, beschert Temperaturen, die im Schnitt zehn Grad über dem Durchschnitt des Breitengrades liegen. Eine Besonderheit, die es ermöglichte, hier – in dieser anderen Welt – zu überleben. Trotz der Gefährlichkeit der Vulkane, der Kargheit des Bodens, der Unwegsamkeiten des Geländes – die ersten Siedler stellten sich der rauen Natur. Dabei waren die Tiere der Insel ihre wichtigsten Verbündeten.
    Ohne das Islandpferd wäre die Besiedlung kaum möglich gewesen. Doch das Pferd bedeutete ihnen noch viel mehr: Es war das Symbol ihrer Freiheit, ein Wesen zwischen den Welten, dem man sogar in „Hengstkämpfen“ die Entscheidungen von Streitigkeiten überließ. Auch Dirk Steffens erobert auf dem Rücken der Pferde das isländische Hochland. Die bizarren Landschaften der Insel inspirieren zu mystischen Geschichten. Erzählungen von Trollen und Elfen sind auch heute noch Teil der isländischen Kultur. Dirk Steffens erkundet dieses geheimnisvolle Land, das sich wahrscheinlich nie ganz erschließt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.11.2014ZDF

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