Es ist das berühmteste Produkt dieser Region im Süden Österreichs: das grünlich-braune Kürbiskernöl, das aus den Samen des steirischen Ölkürbisses gepresst wird. Gewonnen wird es in einem langwierigen und arbeitsaufwendigen Herstellungsprozess. Vor der Einführung moderner Erntemethoden wurden die Kürbisse mit einem Spezialmesser gespalten und per Hand die Kerne vom Fruchtfleisch getrennt. Auch heute noch werden sie wie früher gewaschen, dann getrocknet und gemahlen. Dieses Kürbiskernmehl knetet man mit Wasser und Salz zu einem Brei, der durch Rösten seinen nussigen Geschmack erhält. Dann wird zwischen Stein- oder auch Edelstahlplatten aus dem Brei das Öl
herausgepresst. Der Ertrag dieser Mühen ist nicht groß: Die Kerne von 36 Kürbissen ergeben gerade einmal einen Liter Öl. Kürbiskernöl verwandelt selbst schlichte Gerichte in eine Delikatesse. Püreesuppen gibt es den letzten Pfiff, Tomaten- und Kopfsalat werden zu kulinarischen Highlights der Tafel. Christa Handl aus dem steirischen Allerheiligen nahe Graz macht daher von dem Öl – aus eigener Herstellung – ausgiebig Gebrauch. Die Butter für einen Gugelhupf aus Rührteig wird durch Kürbiskernöl ersetzt. Den nach Nüssen duftenden Kuchen nimmt sie zum Kaffeetrinken mit. Schon an der Farbe, einem leichten Grün, erkennt der Genießer, dass er etwas Besonderes essen wird. (Text: arte)