Staffel 1, Folge 1

  • 1. Die Welt im Jahr 0

    Staffel 1, Folge 1 (45 Min.)
    Professor Wemhoff auf dem Weg nach Petra (Jordanien) – Bild: ZDF und Hans-Jakobi
    Professor Wemhoff auf dem Weg nach Petra (Jordanien)
    Europa um das Jahr 0 – Ein Reich beherrscht fast den gesamten Kontinent: Das Imperium Romanum reicht von Nordafrika bis zum „Oceanus Britannicus“, dem heutigen Ärmelkanal. Im Zentrum die damals umtriebigste und daher auch anstrengendste Stadt der Welt – Rom. MIt „Brot und Spielen“ entfliehen die Römer ihrem harten Alltag. Sinnbildlich für die Spiele steht das Kolosseum, in denen die blutigen Gladiatorenkämpfe stattfinden, für das Brot das erste (bekannte) Kochbuch der Welt. Verfasst von dem römischen Genießer Marcus Gavius Apicius. Seine exotischen Rezepte haben sich bis heute erhalten und lassen sich nachkochen. Sie geben Einblick in eine fremde Küche und die Weltoffenheit der römischen Elite. Und auch was die Armen aus den Resten kochen konnten, ist hier verzeichnet.
    Das Römische Reich ist damals die bekannteste Macht der Welt, doch zehntausende Kilometer entfernt besteht zur selben Zeit ein ebenso mächtiges und furchteinflößendes Imperium: China. Dort findet um das Jahr 0 eine Volkszählung statt, die seltsamerweise fast genau auf dieselbe Anzahl von Einwohnern kommt wie das Römische Reich. Auch die Fläche des Han-Reiches ist fast identisch. Ein Zufall in der Geschichte um das Jahr 0. Kein Zufall aber ist, dass die Probleme der beiden Reiche, die nichts voneinander ahnen oder gar wissen, ähnlich sind.
    Denn es sind die Probleme großer Reiche, die sich vieler Feinde erwehren müssen. Immer wieder aufständige Nachbarn, die unter großen Anstrengungen und mit der Entsendung von Armeen unter Kontrolle gehalten werden müssen. Und während die Han-Chinesen versuchen, ihre verwundbare Westgrenze mit der Verlängerung einer Mauer – man wird sie später die Chinesische Mauer nennen – gegen die rebellischen Xiongu zu schützen, errichten die Römer den Limes – einen Grenzwall gegen die Barbaren aus dem Norden, nicht zuletzt auch gegen die Germanen.
    Ihrem Anführer Arminius gelingt es im Jahr 9 die miteinander im Streit liegenden Germanenstämme zu einen; wie er es geschafft hat, ist nicht belegt. Eine neue Theorie, die sich auf aktuelle Ausgrabungen stützt, besagt, dass Arminius die römische Armee dazu verleitete, eine heilige germanische Stätte im Teuteburger Wald durch ihren Aufmarsch zu entweihen. Die durch diesen Glaubensfrevel entfesselten Germanen besiegten daraufhin gemeinsam die übermächtige High-Tech-Armee der Römer.
    Der Glaube versetzt nicht nur im damals barbarisch genannten Germanien Berge. Auch die Juden erheben sich in Judäa, der von Römern besetzten Provinz, gegen die europäischen Besatzer. 3000 Kilometer von Germanien entfernt stehen die Römer dort also vor denselben Problemen wie in Europa vor „ihrer Haustür“. Doch anders als bei den Germanen handelt es sich bei den Juden in ihren Augen um ein Kulturvolk, keine Barbaren.
    Der vom Volk verhasste römische Stadthalter Herodes hatte die Menschen mit seiner Prunksucht bereits gegen sich aufgebracht – seine luxuriöse Residenz zeugt von seinem Größenwahn, wie ganz aktuelle Ausgrabungen vor Ort belegen. Und als die Nachfolger des Herodes die Anführer einer neuen Glaubensrichtung ans Kreuz nageln lassen, formiert sich heftiger Widerstand. In Judäa haben die Römer mehr zu verlieren als in Germanien. Mit aller Kraft schlagen sie den Aufstand nieder und zerstören alles Jüdische. Doch die Revolte kann erst im Jahr 70 endgültig unterdrückt werden.
    Erst jetzt – alle Ausgrabungen in Jerusalem sind politisch gesehen heikel –
    gelingt es den Archäologen nach und nach in einem tiefen Schacht unter der Erlöserkirche mitten im Zentrum der heiligen Stadt seltene Zeugnisse jüdischen Lebens von vor der Zerstörung der Stadt zu finden. Für die aus dem Judentum später hervorgegangenen Christen waren Geburt, Kreuzigung und Auferstehung Jesus Christus der Beginn einer eigenen Religion – und der Beginn unserer Zeitrechnung. Eine Lehre, ganz ohne Sichtbarkeit äußerer Insignien – für die damalige Welt eine absolute Innovation. Den Römern blieben Juden und Christen gleichermaßen suspekt, auch weil diese Religionen nur an einen Gott glaubten. Ein absolutes Novum um das Jahr 0, denn fast alle Religionen wurden von einer ganzen Götterwelt bewohnt – nicht nur in Europa.
    Die Zeitreise im Jahr 0 führt uns auch zu einer Kultur, von deren Existenz in Europa damals niemand etwas ahnte. 12.000 Kilometer ist ihr Reich von Rom entfernt, damals eine unüberbrückbare Distanz. Jedes Bauwerk der Maya ist den Göttern gewidmet, ihr Götterhimmel ist voll von ihnen. Noch heute ist es kaum vorstellbar, wie die Maya 70 Meter hohe Steinpyramiden ohne den Einsatz von Zugtieren und Wagen erbauen konnten. Landwirtschaftlich ist diese Kultur den Römern und Chinesen dieser Zeit weit überlegen, erst sie ermöglicht den Bau großer Städte.
    In einer dieser Mayastädte im Dschungel Guatemalas machen Archäologen einen spektakulären Fund: eine riesenhafte göttliche Maske, die gen Himmel schaut. Sie ist Ausdruck des sehnlichsten und einzigen Wunsches der Maya: den Willen der Götter vorherzusehen. Nur deshalb entwickelten sich die Maya zu den fortschrittlichsten Astronomen und Mathematikern der Welt im Jahre 0.
    Die mysteriösen Linien der Nasca im Wüstensand Perus sind aus dem gleichen Grund und zur gleichen Zeit entstanden: eine Huldigung der Götter in einer klimatisch extremen Region. Doch wussten die Nasca nichts von den Göttern der Maya. Eine zeitgleiche Entwicklung in der Geschichte, die noch einer Antwort harrt: Woher kam gerade um das Jahr 0 – das die damaligen Völker ja nicht so bezeichneten – der innige Wunsch, den Göttern nahezukommen?
    Wiederum tausende Kilometer entfernt, ohne die Möglichkeit je miteinander in Kontakt zu kommen, prosperieren in den Wüsten Nordafrikas beeindruckende Kulturen. Die Garamanten, ein Wüstenvolk, erbauen mitten in der Sahara ein ausgeklügeltes Wassersystem, um in der feindlichen Umgebung ihr Überleben zu sichern. Ihre Architekten und Erbauer verfügen damals bereits über ein Wissen, das dem der Römer oder der Chinesen entspricht.
    Weitere spektakuläre Bauwerke werden zur selben Zeit von anderen Völkern errichtet: die schwarzen Pyramiden im sagenumwobenen Königreich Kusch im heutigen Sudan. Oder die legendäre Stadt Petra, die die Fürsten der Nabatäer mitten in die jordanische Wüste setzen. Oberhalb von Petra haben Archäologen die Ruine eines Schlosses entdeckt. Dem Erbauer oder Herrscher ging es dabei nicht nur um eine gute Aussicht – jeder Stein und jedes Stück Holz musste von Trägern auf den 300 Meter hohen Berg geschleppt werden – sondern auch um Luxus: auf eine Sauna und ein Badehaus wollte er auch nicht verzichten.
    Prof. Matthias Wemhoff reist zu den genannten Orten, findet Verbindendes und Trennendes und lässt den Zuschauer spüren, wie aufregend es gewesen wäre, im Jahr 0 die Welt zu bereisen und Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten zu erleben. Eine Zeitreise mit ganz neuen Einsichten, die uns vor Augen führt, wie wir uns als Menschheit in einem auf wenige Jahre beschränkten Zeitfenster entwickelten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.08.2014ZDF

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