zeit.geschichte Österreichs prägende Bauten – Großglockner Hochalpenstraße und Wiener Höhenstraße
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Österreichs prägende Bauten – Großglockner Hochalpenstraße und Wiener Höhenstraße
Arbeitslosigkeit, politische Spannungen und die junge Begeisterung fürs Automobil. Aus diesem Gemisch entstehen in den 1930er Jahren zwei der kühnsten Straßen Österreichs. Die Wiener Höhenstraße windet sich als „Balkon der Hauptstadt“ über den Wienerwald und die Großglockner Hochalpenstraße schneidet sich quer durch die Hohen Tauern bis auf 2.504 Meter. Die ORF III Neuproduktion zeigt, wie Krisenpolitik und touristische Vision zueinanderfanden, warum Wiens Stadtregierung auf „Hände statt Bagger“ setzte, welches Risiko viertausend Arbeiter täglich im Hochgebirge eingingen und wie beide Projekte später in das NS-Straßennetz übergingen. Nach 1945 schlägt die Stunde des Wirtschaftswunders. In
Wien verwandeln sich die Kopfstein-Serpentinen der Höhenstraße in eine Sonntagspromenade für Cabrio-Kolonnen, Vespa-Clubs und den neuen Linienbus 38A. Am Großglockner schwillt der Verkehr in den 1950er Jahren rasant an und sommerliche Spitzentage bringen eine scheinbar endlose Blechschlange bis hinauf zur Edelweißspitze und machen die Hochalpenstraße zum Symbol des Nachkriegstourismus. Heute sind beide Trassen Sehnsuchtsorte und Streitpunkte zugleich. Jogger, E-Biker und Oldtimer teilen sich das historische Pflaster. Denkmalschutz, Klimawandel und Overtourism prallen aufeinander. Eine Reise über Straßen, die Freiheit versprachen und Spuren von Hoffnung, Propaganda, Aufschwung und Zwangsarbeit hinterließen. (Text: ORF)