„Mythos Reichsautobahn – Hitlers gescheitertes Großprojekt“ ist der bislang erste Dokumentarfilm über den Autobahn-Bau während der NS-Herrschaft in Österreich. Regisseur Christian Hager zeigt eindrücklich, dass dafür tausende Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge systematisch versklavt wurden. Und zeichnet gleichzeitig ein Bild des Scheiterns. Denn tatsächlich hat Hitler bis Kriegsende nur knapp 17 Kilometer Autobahn auf österreichischem Gebiet fertiggestellt. Ein weiterer Ausbau erfolgte erst zu Beginn der 1950er Jahre. Nichtsdestotrotz entspricht der heutige Trassenverlauf über weite Strecken nach wie vor den Planungen des NS-Regimes. „Adolf Hitler hat die Autobahn in Österreich gebaut und damit die Arbeitslosigkeit besiegt.“ Diese verklärte Sichtweise ist rund 80
Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs in manchen Kreisen noch immer präsent. Der neue Dokumentarfilm von Christian Hager beweist das Gegenteil. Denn der nationalsozialistische Autobahn-Bau in Österreich war von Zwangsarbeit, Ausbeutung und brutaler Gewalt geprägt und hatte de facto kaum volkswirtschaftliche Bedeutung. In dieser neuen ORFIII-Dokumentation kommen viele namhafte Experten aus den Bereichen Wissenschaft und Verkehrsplanung zu Wort. Sie dekonstruieren die Mythen rund um das Thema „Reichsautobahn“ in Österreich. Der Film besticht außerdem durch historische Archivmaterialien, die bislang noch nie im österreichischen Fernsehen gezeigt wurden. Eine spannende Zeitreise, die jede Fahrt auf den heimischen Autobahnen in völlig neuem Licht erscheinen lässt. (Text: ORF)