Die ORF-III-Neuproduktion porträtiert eine der größten, aber auch umstrittensten Bergsteigerlegenden Österreichs – Heinrich Harrer. Er war nicht nur einer der vier Eiger-Nordwand-Bezwinger, Bestsellerautor und legendärer Lehrer des Dalai-Lama, er hat auch eine nationalsozialistische Vergangenheit. Der Österreicher war als Lehrer bei der NSDAP, als Berg- und Skiführer bei der SS und seit 1933 Mitglied der SA. Bis heute ranken sich Gerüchte darum, dass er bei seiner Bezwingung der Eiger Nordwand Durchsteigung 1938 einen Hakenkreuz-Wimpel im Rucksack bei sich getragen hat um ihn auf dem Schweizer Berg zu hissen. Er selbst bestritt dies bis zu seinem Lebensende. 1938 heiratet Harrer Lotte Wegener, die Tochter des berühmten
Polarforschers Alfred Wegener, am 24. Dezember mit der Genehmigung von höchster SS-Reichsführungsstelle. Das Ganze musste schnell passieren, da er im Frühjahr danach mit einer deutschen Expedition zum Nanga Parbat aufbrach. Bei Kriegsausbruch im September 1939 wurden die Bergsteiger von britischen Truppen in Indien aufgegriffen und in ein Internierungslager gesperrt. Harrer versuchte einige Male auszubrechen, mit dem Tiroler Bergführer und Expeditionsleiter Peter Aufschnaiter gelang ihm schließlich die Flucht nach Tibet, wo er sich zum Berater und Freund des Dalai Lama hinaufarbeitete. 1952 kehrte er nach Europa zurück, veröffentlichte „Sieben Jahre in Tibet“ und wurde damit zum Weltstar. (Text: ORF)