zeit.geschichte Der Anschlag – Terror in Wien-Schwechat
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Der Anschlag – Terror in Wien-Schwechat
Es war ein Tag, der Österreich erschütterte. Am 27. Dezember 1985, 3 Tage nach Weihnachten, verübte ein Kommando der damals berüchtigten Gruppe Abu Nidal einen Anschlag auf den El-Al-Schalter am Flughafen Wien-Schwechat. Die blutige Bilanz: 3 Tote, Dutzende Verletzte. Der Anschlag rückte schlagartig die österreichische Nahost-Politik in die öffentliche Diskussion. Viele stellten sich die Frage: War das Engagement Bruno Kreiskys im Nahost-Konflikt die Ursache, dass Österreich zum Terror-Schauplatz wurde? 5 Anschläge mit palästinensischer Beteiligung fanden in den Jahren 1973 bis 1985 statt – in einem Jahrzehnt, als Österreich seine stärksten Aktivitäten entfaltete: als Vermittler, vor allem für die
PLO von Yassir Arafat, der bis Ende der 70er Jahre als Terroristenführer international geächtet war. Der Film „Der Anschlag“, der sich auf österreichische, israelische, und internationale Quellen und Forschungen stützt, verbindet dabei 2 Ebenen: die für alle Österreicher wahrnehmbare Ebene des Terrors und die Ebene dahinter: eine österreichische Nahostpolitik, die sich nicht auf öffentliche wahrnehmbare Ereignisse beschränkt. Vielmehr zeigt, dass mit dem Versuch, die Wurzeln der Gewalt durch einen Ausgleich zwischen Israel und der PLO zu bekämpfen, verknüpft ist mit einer offensiven Geheimdiplomatie für die innere Sicherheit Österreichs. Eine Dokumentation von Tom Matzek (Text: ORF)