zeit.geschichte Baumeisterinnen der Republik: Grete Rehor
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Baumeisterinnen der Republik: Grete Rehor
Grete Rehor.
Bild: ORF III
Grete Rehor – die erste österreichische Ministerin. Als die ÖVP 1966 die absolute Mehrheit errang wurde Grete Rehor von Bundeskanzler Josef Klaus zur Sozialministerin berufen. Eine Wienerin „mit Charme, Witz und Schlagfertigkeit“ hatte er sich da erwählt, aber auch eine mit beispiellosen Qualifikationen – eine Gewerkschaftssekretärin, erprobte Parlamentarierin, jahrzehntelanges Mitglied des Sozialausschusses und noch dazu eine Frau, die Bundesleiterin der „Frauen im ÖAAB“ war. Aber die Zeit ihres politischen Aufstiegs war auch die Zeit der schwerwiegendsten Umbrüche in
Österreich. Zwei Weltkriege erlebte sie und in beiden verlor sie Familie und Freunde. So wurde die 1910 geborene Grete Rehor mit 19 Vollwaise. In ihrer späteren politischen Arbeit setzte sie sich stark für berufstätige Frauen und Mütter ein. Der Ministerposten sollte der Höhepunkt ihrer Karriere werden und sie wusste ihr Amt für Resultate zu nutzen. Insgesamt wurden mehr als hundert Sozialgesetze während ihrer Amtszeit verabschiedet, dies brachte ihr den durchaus wohlwollenden Spitznamen „schwarze Kommunistin“ beim Volk ein. Bis zu ihrem Tod 1987 blieb sie politisch aktiv. (Text: ORF)