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Die unbekannte Seite des Zweiten Weltkriegs: Holocaust (The Holocaust)
Es war ein Anblick, den er nie vergessen sollte – als General Dwight D. Eisenhower am 12. April 1945 persönlich ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald besucht, sieht man dem erfahrenen Soldaten den Schock und den Unglauben an, als er die dortigen Zustände betrachtet. Die Filmkameras der Alliierten waren immer dabei. Wer hätte sonst geglaubt was die unvorbereiteten Einheiten damals vorfanden? Berge an Leichen, bis aufs Skelett abgemagerte Häftlinge, Tote überall. Bis zur letzten Stunde hatten die Nationalsozialisten noch versucht, die Spuren ihrer eigenen Taten zu vertuschen. Was passierte wirklich in den Jahren bevor die ersten alliierten Kameras die Eindrücke von damals für die Nachwelt festhielten? So vieles wurde streng geheim gehalten, so viele Akten vernichtet, dass Historiker bis heute unbekannte Seiten des Holocaust aufzudecken imstande sind. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 01.12.2018 ORF III Die Unbeugsamen – Drei Frauen und ihr Weg zum Wahlrecht
1910: Eine Gruppe Frauen riskiert alles, um für Selbstbestimmung, fairen Lohn und ihr Wahlrecht zu kämpfen. Sie werden ausgelacht, verstoßen, verhaftet. Doch das wirft sie nicht zurück. Bald werden sie von anderen Frauen und auch einigen Männern unterstützt. 1919 haben sie in zwei Ländern das Wahlrecht durchgesetzt: in Österreich und in Deutschland. Pionierhaft. In den meisten anderen europäischen Ländern wird es erst später eingeführt. Es ist auch ein Erfolg der Zusammenarbeit und der Diskussionen zwischen deutscher und österreichischer Frauenbewegung. Sie haben gemeinsame Ideale, doch unterschiedliche Strategien – Prinzipientreue und Pragmatismus führen letztendlich beide zum Ziel – die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse.
Anlässlich des 100. Jahrestages des Frauen-Wahlrechts in Deutschland und Österreich zeigt dieser Film den steinigen Weg anhand dreier mutiger Frauen, die aus ihren Lebensverhältnissen mit der Vision einer neuen und gerechten Gesellschaft ausbrechen. Die Deutsche Clara Zetkin und die Österreicherin Adelheid Popp – sie werden zu den bekanntesten Protagonistinnen aus der Arbeiterbewegung. Die Pionierin des bürgerlichen Lagers: Hildegard Burjan – in Deutschland geboren, in Österreich aktiv. Ein Film von Beate Thalberg (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 06.03.2021 ORF III Unsere Wiener Staatsoper
Eines der großen österreichischen Nationalsymbole, die Wiener Staatsoper, ist vor sechzig Jahren aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges neu erstanden. In der Dokumentation kommen jene Zeitzeugen zu Wort, die den Neuanfang miterlebt haben: Künstler wie Waldemar Kmentt, der bei der Wiedereröffnung 1955 im „Fidelio“ den ersten Ton im neuen Haus gesungen hat, Sena Jurinac, die sich zum Zeitpunkt des Bombentreffers im Keller der Staatsoper befunden hat, ferner unter anderen Elisabeth Schwarzkopf, Christa Ludwig und Karl Löbl. Die Dokumentation räumt mit dem Gerücht auf, wonach die Oper Opfer einer Verwechslung mit dem Westbahnhof gewesen sein soll. Außerdem erzählt der Film, dass es nach dem Krieg heftige Tendenzen gegeben hat, die Opernruine weg zu reißen und durch einen Neubau zu ersetzen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 03.02.2018 ORF III Der Untergang des Britischen Empire
Menschen und ein Viertel der Landfläche der Erde. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg liegt Europa in Trümmern und weltweit setzt ein Prozess der Dekolonialisierung ein. Während andere Kolonialmächte mit Hilfe von Gewalt versuchen, ihre ehemaligen Reiche zu verteidigen, macht Großbritannien den Anschein, es mit einer Politik des friedlichen Rückzugs zu versuchen. Doch davon kann keine Rede sein. Von Indien, über Malaysia, Kenia, dem Protektorat Aden bis hin zur Ausrufung des neuen Staates Simbabwe – der Weg in die Unabhängigkeit vom britischen Weltreich wird begleitet von gewalttätigen Repressionen, Internierungslagern und Bürgerkriegen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 20.08.2022 ORF III Unternehmen Barbarossa: Der Überfall
Vor 80 Jahren begann der Krieg zwischen dem Drittem Reich und der Sowjetunion. Als im Morgengrauen des 22. Juni 1941 deutsche Wehrmachtsverbände die russische Grenze überschreiten, beginnen sie einen fast vier Jahre andauernden Krieg, der Millionen Opfer kosten wird. Es ist ein Überfall der Deutschen, keine Kriegserklärung ist diesem Einmarsch vorausgegangen. In schnellem Tempo stößt die Wehrmacht tief in das Land vor. Mit großem Selbstbewusstsein erwarten die Soldaten einen schnellen Sieg, so wie er schon in den sogenannten Blitzkriegen davor in Westeuropa gelungen ist. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 12.06.2021 ORF III Unternehmen Barbarossa: Der verlorene Krieg
Vor 80 Jahren begann der Krieg zwischen dem Drittem Reich und der Sowjetunion. Viele Befehlshaber nehmen Hitlers Befehl zur völligen Zerschlagung Russlands 1941 als Freibrief zum ungestraften Morden. Auch die Einsatzgruppen der SS, die hinter den Linien Massenerschießungen vornehmen, werden von der Wehrmacht unterstützt. Doch der Blitzsieg bleibt aus. Ohne Reserven und ohne alternative Strategie ist das „Unternehmen Barbarossa“ bald zum Scheitern verurteilt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 12.06.2021 ORF III Unternehmen Barbarossa: Der Vernichtungskrieg
Vor 80 Jahren begann der Krieg zwischen dem Drittem Reich und der Sowjetunion. Im Krieg gegen die Sowjetunion beginnen bald schreckliche Verbrechen der Wehrmacht gegen die dortige einheimische Bevölkerung. Es sei der Beginn des schicksalhaften Kampfes um den ‚Lebensraum im Osten‘, ist den deutschen Soldaten von der Propaganda des 3. Reichs eingetrichtert worden. Ein „Vernichtungsfeldzug“ soll es werden, zur völligen Zerschlagung des russischen Staates und zur Ausbeutung und Ermordung seiner Bevölkerung, insbesondere auch der jüdischen Bevölkerung. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 12.06.2021 ORF III Unternehmen Barbarossa: Niederlagen
Vor 80 Jahren begann der Krieg zwischen dem Drittem Reich und der Sowjetunion. Letztlich erlebt die deutsche Wehrmacht im Krieg gegen die Sowjetunion eine Niederlage nach der anderen. Am 31. Jänner 1943 kapituliert die Sechste Armee in Stalingrad. „Moskau“ und „Stalingrad“ werden zu Schlüsselbegriffen ihrer fatalen Selbstüberschätzung. Dennoch setzt das NS-Regime den Krieg bis zur bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 fort. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 12.06.2021 ORF III Die US-Präsidenten im Krieg – Auf dem Schlachtfeld – Folge 1
Die Bombardierung Pearl Harbors durch die Japaner stürzt die USA völlig unvorbereitet in den Zweiten Weltkrieg. Unter den 16 Millionen Amerikanern, die dort ihren Militärdienst leisten sind auch acht spätere amerikanische Präsidenten: Eisenhower, Kennedy, Johnson, Nixon, Carter, Bush, Ford und Reagan. Der erste Teil des Specials zeigt diese Männer an europäischen Schauplätzen und im Pazifik, beginnend im Dezember 1941 bis in späte Jahr 1943, und erzählt die Geschichte ihrer Kriegserfahrungen und wie diese Erlebnisse sie als Führungspersönlichkeiten geformt haben. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 18.10.2020 ORF III Die US-Präsidenten im Krieg – Oberbefehlshaber – Folge 2
Unter den 16 Millionen Amerikanern, die im Zweiten Weltkrieg kämpften, sind auch acht spätere amerikanische Präsidenten: Eisenhower, Kennedy, Johnson, Nixon, Carter, Bush, Ford und Reagan. Der zweite Teil des Specials folgt diesen Männern von Ende 1943 bis zum Kriegsende. Es wird gezeigt, was diese Männer im Krieg erlebt und wie diese Erlebnisse sie als Führungspersönlichkeiten geformt haben. Nixon gerät ins Sperrfeuer, Bush wurde über dem Pazifik abgeschossen, Ford kämpfte auf der „USS Monterey“ gegen Kamikazeflieger, und Eisenhower nimmt an der Invasion in der Normandie teil. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 18.10.2020 ORF III Die Van Imhoff – Tod in den Fluten
Die ORF-III-Erstausstrahlung „Die Tragödie der Van Imhoff“ erzählt vom Überlebenskampf auf hoher See und der Bedeutungslosigkeit des Individuums in den Wirren des Krieges. Am 19. Jänner 1942 griff ein japanischer Flieger das niederländische Schiff „Van Imhoff“ auf ihrem Weg nach Bombay an – ihre Fracht: 3000 Zivilisten deutscher Herkunft, unter ihnen auch Österreicher, die als Nazisympathisanten gefangengenommen worden waren. Was sich danach ereignete gleicht einem Katastrophenfilm. Die niederländische Besatzung flüchtete sich in die Rettungsboote, die Gefangenen wurden auf Anweisung des Kapitäns ihrem Schicksal überlassen.
Tagelang kämpften sie ums Überleben, standen immer wieder knapp vor der Rettung und wurden dann doch sich selbst überlassen. Nur 400 von ihnen konnten sich schlussendlich an Land retten. Jahrzehnte nach dem Untergang der Van Imhoff treffen sich zwei besondere Nachfahren dieses lange vertuschten Schiffsunglücks – die Enkelin des Kapitäns und der Enkel eines österreichischen Gefangenen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 24.11.2018 ORF III Varian Fry – Der Retter von Marseille
Er war der Mann der so berühmte Namen wie Marc Chagall, Alma Mahler-Werfel, Franz Werfel, Max Ernst und Marcel Duchamp vor den Nazis rettete. Der US-amerikanische Journalist Varian Fry führte während des Zweiten Weltkriegs in Marseille ein Rettungsnetzwerk, das etwa 2000 Menschen die Flucht vor den Nationalsozialisten ermöglichte. Über die Organisation ERC (Emergency Rescue Committee) sollten vor allem Intellektuelle, die nach Frankreich geflohen waren, gerettet werden. Doch es wandten sich weit mehr Menschen an Fry, der dann gemeinsam mit Freiwilligen, diese Menschen versteckte und außer Landes schmuggelte. Die Geschichte von Varian Fry zeigt, wie durch durch Zivilcourage und Engagement auch in Zeiten des Krieges Leben gerettet werden können. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 18.11.2017 ORF III Verbotene Filme
Harald Bratt hatte in seinem Drehbuch Stefan von Kamares Lustspiel-Vorlage in ein NS-Propagandastück umgearbeitet . Die wirtschaftliche Misere einer Region wird darin einzig und allein durch die Machenschaften eines jüdischen Antagonisten – Dr. Kuhn – hervorgerufen. (Text: ORF)Verbotene Liebe – Von der Todesstrafe bis zur Ehe für alle
Vom Verbotsgesetz zur Ehe für alle: Die neue ORF-III-Eigenproduktion zeichnet den Weg der Gleichstellung homosexueller Menschen in Österreich. Es ist eine Geschichte des Versteckens und Verbergens. Es ist die Geschichte von Menschen, die lange Zeit selbst gar keine Geschichte haben durften. Wie ist es gelungen, dass aus Unterdrückung Selbstbewusstsein wurde und aus Doppelleben Sichtbarkeit? Und ist es überhaupt möglich, dass aus einem Tabu Normalität wird? In der Dokumentation von Peter Fässlacher kommen prominente Künstlerinnen und Künstler, sowie Historiker, Verfassungsexperten und Psychologen zu Wort und kommentieren die Entwicklungen der Gleichbereichtigung aus historischer, fachlicher wie persönlicher Sicht. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 22.05.2021 ORF III Die Verbrechen der Befreier – Amerikas dunkle Geheimnisse im Zweiten Weltkrieg
US-Soldaten kämpften für die Demokratie und die Freiheit anderer Völker. Doch bei ihren Einsätzen begingen sie auch zahlreiche Verbrechen. Die meisten blieben ungesühnt. Der Vormarsch der Alliierten gegen Hitlers Tyrannei war nicht nur im Osten begleitet von Gräueltaten der Sieger. So mancher US-Soldat hütet neben glänzenden Orden auch ein finsteres Geheimnis. GIs erschossen deutsche Gefangene und vergewaltigten tausende Frauen. Schätzungen der deutschen Opferzahlen gehen weit auseinander und sorgen für Streit unter den Experten, auch weil sie ein Tabubruch sind und in der Bundesrepublik jahrzehntelang als potenzielle Belastung für das Verhältnis zu den westlichen Bündnispartnern galten.
Allein in Bayern, das im April 1945 von US-Truppen befreit wurde, gehen Historiker von mehreren tausend Sexualdelikten durch amerikanische Soldaten aus. An manchen Landungsstränden in der Normandie überlebte nur jeder zweite deutsche Kriegsgefangene. Oft gerieten die Befreier, schockiert durch deutsche Verbrechen, in eine Spirale der Gewalt. Nur ein Bruchteil der Straftaten wurde von US-Gerichten geahndet. Studien des US-Kriegsministeriums, die auf überproportional viele Übergriffe hinwiesen, wurden kurzerhand für geheim erklärt. ORF III dokumentiert den Streit um Disziplin und Militärjustiz in der US-Armee mit unveröffentlichten Dokumenten und bewegenden Aussagen von US-Soldaten und Opfern. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 16.09.2017 ORF III Verbunkert, vergraben, vergessen – Das Bundesheer im Kalten Krieg
Im Vorfeld der Europawahl befasst sich ORF III mit der Entstehung des modernen Europas. Mehr als 25 Jahre sind seit dem Ende des Kalten Krieges – der Konfrontation der beiden Machtblöcke NATO und Warschauer Pakt – vergangen. Die Spannungen zwischen den militärischen Mächten in Ost und West begannen bereits mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Stalin und seine Verbündeten nützten die Kriegsmüdigkeit und Friedenssehnsucht der westlichen Alliierten, um das kommunistische Herrschaftsgebiet möglichst auszudehnen.
„Der Eiserne Vorhang“ war eine Folge und mit ihm entstanden große globale Konflikte. Die Berlin Blockade, der spätere Ungarn-Aufstand, der Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in der Tschechoslowakei und viele weitere Auseinandersetzungen – alle in der Nähe Österreichs – berührten die Sicherheitslage der Alpenrepublik. Als neutrales Land musste Österreich für seine Sicherheit selbst Vorsorge treffen. Mit dem Wahlsieg der SPÖ 1970 kam es zu einer generellen Änderung von Österreichs Verteidigungsstrategie.
General Spannocchi entwickelte ein sogenanntes Raumverteidigungskonzept, das einen militärischen Durchmarsch durch Österreich – das nie selbst Ziel militärischer Operationen war – verhindern sollte. In ganz Österreich wurden „Sperren und Bunkeranlagen“ errichtet, um den „Eintrittspreis“ in das Land möglichst hoch anzusetzen. Schwachpunkt war die Unterlegenheit in der Luft und ein viel zu geringes Verteidigungsbudget. Aber Österreich hatte Glück und blieb militärisch verschont.
Um 1990 zerbrach der Warschauer Pakt und der Kalte Krieg war zu Ende. Heute verfallen die Reste dieser Verteidigungsanlagen – die letzten vergrabenen und größtenteils vergessenen Zeugen von Österreichs Verteidigungswillen im Kalten Krieg. Am Schluss stellt der Film die Frage, wo Österreich heute militärisch und sicherheitspolitisch steht. Kommt eine multinationale Euro-Armee, wie ist es um die Neutralität bestellt und wie werden in Zukunft die Grenzen – auch die EU-Außengrenzen – zu schützen sein? Viele Fragen und noch wenige konkrete Antworten. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 25.05.2019 ORF III Die Vergessenen des Zweiten Weltkriegs – Die Donauschwaben
Original-TV-Premiere Sa. 23.11.2019 ORF III Die vergessenen Toten: NS-Euthanasie in Mauer-Öhling
Die ORF-III-Dokumentation wirft einen Blick auf eines der dunkelsten Kapitel der österreichischen Geschichte. Mindestens 30.000 Menschen wurden während der nationalsozialistischen Herrschaft in Österreich als „unwertes Leben“ qualifiziert und im Rahmen der NS-Euthanasie ermordet. Während Schloss Hartheim, die Landesnervenklinik Gugging und Am Spiegelgrund / Am Steinhof mittlerweile einer breiten Öffentlichkeit als Schauplätze nationalsozialistischer Medizinverbrechen bekannt sind, ist eine der zentralen Mordstätten weitgehend unerforscht: die Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling. Bis zu 2.400 PatientInnen aus Mauer-Öhling wurden ermordet. Obwohl diese Anstalt damit eine der grausamsten NS-Einrichtungen in der „Ostmark“ war, wird die Geschichte des heutigen Landesklinikums erst seit wenigen Jahren vom Institut für jüdische Geschichte Österreichs wissenschaftlich erforscht.
In Form eines Dokumentarfilms wollen wir diese bisher unbekannte Geschichte erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Exemplarisch soll anhand der Biografien von Opfern, TäterInnen und „bystanders“ die verdrängte Geschichte dieses Ortes sichtbar und verstehbar gemacht werden. Den größeren Kontext für die Taten von Mauer-Öhling bietet eine Darstellung der „erb- und rassebiologischen“ Wahnvorstellungen des NS-Regimes vom „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ bis zur so genannten „Aktion T4“. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 08.05.2022 ORF III Die Vertreibung der Intelligenz. Die „Klasse von 1938“ erzählt
In der Dokumentation „Die Vertreibung der Intelligenz“ von Regisseur Frederick Baker kommen sechzehn herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Wort, die von den Nationalsozialisten aus Österreich vertrieben wurden. Darunter sind die Literaturwissenschaftlerin Ruth Klüger, der Chemiker Martin Karplus, der Physiker Walter Kohn oder der Neurowissenschaftler Eric Kandel. Sie alle haben ihre Forschungsfelder nachhaltig geprägt, einige von ihnen wurden mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Der Film macht die Lebenserfahrungen und Schicksale dieser Menschen zugänglich und gibt in persönlichen Interviews unmittelbare Einblicke in das Erleben – und Nachwirken – von Flucht und Vertreibung.
Das Filmprojekt enstand nach einer Idee von Anton Zeilinger und wurde von den Historiker÷innen Heidemarie Uhl und Johannes Feichtinger wissenschaftlich geleitet. Regisseur Frederick Baker zeichnet für die Interviewaufnahmen und die Gestaltung verantwortlich. Baker ermöglicht dadurch einen berührenden und interessanten Einblick in die Lebenswelten jener außergewöhnlichen Menschen, die in Österreich zu Zeiten des Nationalsozialismus schändlich vertrieben worden waren. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Fr. 08.11.2019 ORF III Der Vielseitige – Jörg Mauthe zum 100.Geburtstag
Schriftsteller, Journalist, Satiriker oder Politiker – Jörg Mauthe lässt sich schwer auf einen Begriff festlegen. Als Gestalter der „Radiofamilie“ erfand er 1952 eine der populärsten Sendungen der jungen Republik und trug auf satirische Art zu Aufarbeitung der NS-Vergangenheit bei. Später trat er als Autor der Kolumne „Der Watschenmann“ in der Tageszeitung „Kurier“ hervor oder setzte sich als Teil von Erhard Buseks „bunten Vögeln“ für Stadtbildpflege, Beislkultur und Denkmalschutz ein. Der Städter setzte wichtige Impulse zur Erhaltung gewachsener Dorfstrukturen und renovierte die Burgruine Mollenburg im Waldviertel.
In Hainburg machte er sich – noch bevor es die Grünen als politische Bewegung gibt – für Naturschutz stark. Er trat im Mai 1984 bei der „Pressekonferenz der Tiere“ im Kostüm eines „Schwarzstorchs“ auf. Mit dem Journalistengewerkschafter Günther Nenning („Rothirsch“) verfasste Mauthe vor exakt vierzig Jahren ein „Schönheitsmanifest“ als Appell an die Politik, das auch heute noch aktuell ist. Die neue ORF-III-Dokumentation zeigt die vielen Facetten eines Mannes, der in vielen Bereichen seine Spuren hinterlassen hat. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 06.07.2024 ORF III Vietnam – Ein amerikanischer Krieg?
Der Vietnamkrieg. Eine Nation kämpft gegen einen vermeintlich übermächtigen Gegner um seine Souveränität. Hinter dem Mythos vom Sieg einer Nation, die für ihre Freiheit kämpfte, steckt jedoch die Geschichte eines tragischen Bürgerkriegs. Freunde, Nachbarn und Verwandte wurden verbitterte Feinde. Es war ein brudermörderischer Kampf, der Familien auseinanderriss und kollektive Trauma verursachte. Die Dokumentation behandelt eindrucksvoll die schreckliche Realität, vor welche die vietnamesische Bevölkerung gestellt wurde. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 12.04.2025 ORF III Vietnam – Kissingers geheime Verhandlungen
27. Januar 1973. Nach fünfjährigen Verhandlungen in Paris kommt es endlich zu einem Waffenstillstandsabkommen zwischen den USA und Vietnam. Aber zu welchem Preis? Zehn Jahre lang hatten die Vereinigten Staaten gegen Vietnam einen Krieg mit hohen menschlichen und materiellen Verlusten geführt. Die Friedensgespräche dauerten bereits seit Mai 1968 an und die offiziellen Delegationen hatten sich unzählige Male in der Pariser Avenue Kléber getroffen – vergeblich. Noch nie zuvor war die Beilegung eines Konflikts so langwierig gewesen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 20.05.2017 ORF III Der Vietnamkrieg – Gesichter einer Tragödie
Er war der längste Konflikt des 20. Jahrhunderts: der Vietnamkrieg. Mit ihm brachten zum ersten Mal die Medien einen Krieg in die Wohnzimmer der Welt. Mit Folgen. Seine Bilder haben sich tief in das Gedächtnis eingebrannt: der flächendeckende Abwurf von Napalmbomben – das nackte Mädchen, das schreiend vor einer Feuerwolke flieht. Im Mai 1975 ging dieser Krieg zu Ende. Für die Menschen, die diesen Krieg erlebten, geht er weiter, jeden Tag. Bis heute. Für die meisten Amerikaner war damals Vietnam weit weg. Für sie war klar: Diesen Krieg würden sie gewinnen, er würde kurz sein, bezahlbar – und ohne große menschliche Verluste. Sie sollten sich irren. Den Vietnamesen war gemein, dass sie sich nach Unabhängigkeit sehnten. Doch nach dem Sieg über die französische Kolonialmacht fand sich das vietnamesische Volk schon bald gespalten; kämpfte auf der einen Seite die südvietnamesische Armee, gemeinsam mit den Amerikanern, auf der anderen Seite die Guerilla. Ein Bruderkrieg. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 20.05.2017 ORF III Visionen aus dem Inferno – Adolf Frankl
Leben und Werk des Auschwitz Überlebenden Adolf Frankl: Am 12. Februar 1903 wird Adolf Frankl in Bratislava geboren. Nach der Matura nimmt er Kunst- und Malunterricht und studiert an der Technischen Hochschule in Brno. Nebenbei betätigt er sich als Karikaturist und Zeichner. Am 28. September 1944 wird er verhaftet und zunächst in das Konzentrationslager Sered, dann nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Nach der Befreiung kehrt Adolf Frankl zunächst in seine Heimatstadt zurück. 1949/50 emigriert er mit seiner Familie nach Wien, wo er am 18. August 1983 stirbt. Sein Werden und Schaffen wird von seinem Sohn Thomas Frankl in „Visionen aus dem Inferno“ gezeigt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 07.05.2017 ORF III Voestalpine – Industriegeschichte in Rot-Weiß-Rot
Heute ist die voestalpine ein der erfolgreichsten internationalen Konzerne im Bereich Stahlerzeugung und Weiterverarbeitung. Die Gründung der Reichswerke Hermann Göring in Linz 1938, wenige Wochen nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland, kostete rund 4.500 Menschen ihr Zuhause. Zwei kleinere Ortschaften wurden für das Werksgelände dem Erdboden gleich gemacht. Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und KZ Häftlinge arbeiteten unter katastrophalen Bedingungen für die Kriegsmaschinerie der Nazis. Das Lager III des KZ Mauthausen befand sich auf dem Werksgelände.
Ausschlaggebend für Ausbau und Investition der VOEST nach dem Kriegsende gaben die Mittel aus dem Marshall Plan. Österreich sollte als Kleinstaat überleben, innerhalb der US-amerikanischen Einflusssphäre bleiben und die verstaatlichte VOEST der Motor des Wiederaufbaus werden. In den 1950er und 1960er Jahren wurde die VOEST zur Lokomotive des Wirtschaftswachstums. Internationale Gäste wie Nikita Chruschtschow, Juri Gagarin, der erste Mann im All, und viele andere machten Station in Linz.
Intensiv wurde der Kontakt zu den kommunistischen staatsozialistischen Ökonomien gepflegt. Milliarden Aufträge waren die Folge. Nach dem Wahlsieg Bruno Kreiskys 1970 begann die Diskussion über die Koordinierung der beiden großen verstaatlichten Stahlkonzerne, der VOEST und der Österreichischen Alpine-Montangesellschaft. 1972 wurde die „große“ Stahllösung verkündet und der sechsgrößte Stahlkonzern Europas geschaffen. Außenpolitisch bedenkliche Geschäfte und der Rückschlag in der Stahlkonjunktur ließen 1975 eine Bombe platzen.
Die folgenden Jahre waren geprägt von der Zerstörung des Mythos VOEST als unsinkbares Flaggschiff der verstaatlichten Industrie. Unter Bundeskanzler Vranitzky kam es zum wirtschaftspolitischen Umschwung in Richtung Privatisierung. Seit 2000 sichert das Modell der Mitarbeiterbeteiligung die Stabilität des Unternehmens. Die eigene Belegschaft ist der verlässlichste Eigentümer, der an einer langfristigen Entwicklung des Konzerns interessiert ist. Die Dokumentation ist dem Mythos VOEST mit Archivmaterial und Interviews auf der Spur. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 27.04.2019 ORF III
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