Für die einen ist Löwenzahn schlicht Unkraut, während andere seine außergewöhnlichen Qualitäten loben. Seinen Namen hat er seinen Blättern zu verdanken, die an die Zähne eines Löwen erinnern. Im Volksmund kommt er auch als Pusteblume, Milchstöck, Pfaffenplatte, Ringel- und sogar Teufelsblume vor. In Frankreich heißt die Pflanze „pissenlit“ – „pinkle ins Bett“. Das kommt von ihrer harntreibenden Wirkung. Weitere Anwendung findet die Heilpflanze auch bei Verdauungs- und Stoffwechselstörungen sowie bei Appetitlosigkeit. Im thüringischen Lauscha gilt Taraxacum als Delikatesse. Gegessen werden die Blätter als Salat, die Knospen werden wie Kapern eingelegt und die Wurzeln mit Alkohol zu einem Digestiv aufgesetzt. In der als Latex bezeichneten
milchigen Flüssigkeit der Pflanze sind neben sekundären Abwehrstoffen wie Terpenen und Phenolen auch viele Bitterstoffe enthalten. Gegen zahlreiche Insekten und gegen Maikäferlarven reicht dieser Saft aus, um sie in die Flucht zu schlagen. Diese milchige Flüssigkeit ist auch für die Wissenschaft interessant. Ein Forschungsverbund aus Biologen, Züchtern, Agrarwissenschaftlern und Ingenieuren möchte daraus Kautschuk für die Reifenproduktion gewinnen. Ergiebiger als unser heimischer ist dabei der Russische Löwenzahn, der erheblich mehr „Milch“ liefert. Die „Xenius“-Moderatoren Emilie Langlade und Adrian Pflug helfen beim Anbau des Russischen Löwenzahns im Julius Kühn-Institut in Quedlinburg mit, machen die Probe aufs Exempel und gewinnen Kautschuk. (Text: arte)