Staffel 2, Folge 1–6

Staffel 2 von „Wunderwelt Erde“ startete am 17.11.2014 bei arte.
  • Staffel 2, Folge 1 (43 Min.)
    Auf nur einem Prozent der Fläche Afrikas zählt der Albert-Graben mehr Wirbeltierarten als jedes andere Gebiet des Kontinents. Mächtige tektonische und vulkanische Aktivitäten haben hier eine landschaftliche Vielfalt mit verschneiten Gipfeln, trockenen Savannen, dichtem Dschungel und Sümpfen hervorgebracht und das Gebiet in zwei grundverschiedene Klimazonen unterteilt. An diese radikalen Veränderungen mussten sich Flora und Fauna anpassen, um zu überleben. In den Dschungeln im Westen des Albert-Grabens lebt das scheue Okapi.
    Es hat einen kurzen Hals und ist an einigen Körperteilen gestreift. In den Trockensavannen östlich des Grabens haben als einzige Nachfahren des Okapis Giraffen überlebt. Auch das höchste Bergmassiv Afrikas befindet sich in Ostafrika. Obwohl das Ruwenzori-Gebirge auf Höhe des Äquators liegt, gibt es dort Gletscher. In den eisigen Höhen leben nur wenige Tiere; unter anderem hat sich ein wunderschöner kleiner Vogel auf erstaunliche Weise an die rauen Bedingungen angepasst. Der Fluss Kongo verdankt seine Entstehung ebenfalls geologischen Urkräften.
    Er bildete einst eine unüberwindbare Grenze, sodass sich dies- und jenseits des Stroms zwei unterschiedliche Schimpansenarten entwickelten. Die Schimpansen im Norden sind angriffslustig und kriegerisch, während die Bonobos südlich des Flusses friedlich miteinander leben. Vermutlich wurde auch die menschliche Evolution durch die Entstehung des Ostafrikanischen Grabens beeinflusst: Man nimmt an, dass der aufrechte Gang entstand, weil er den Vorfahren des Menschen erlaubte, sich der neuen Topografie anzupassen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.11.2014arteOriginal-TV-PremiereMo 07.07.2014Science Channel U.S.
  • Staffel 2, Folge 2 (43 Min.)
    Auf Borneo, der drittgrößten Insel der Welt, wuchs 130 Millionen Jahre lang in aller Abgeschiedenheit ein bis heute fast intakter Regenwald. Trotz der Verschiebung der Kontinente blieb der Archipel immer in Äquatornähe, so überlebten die Wälder selbst während der Eiszeiten. Flora und Fauna konnten sich in einer stabilen Umgebung entwickeln. In den Eiszeiten waren die Inseln Borneo und Sumatra mit dem asiatischen Kontinent verbunden. Orang-Utan, Elefant, Rhinozeros und verschiedene Katzenarten gelangten auf die Inseln.
    Am Ende der letzten Eiszeit brach der Austausch mit dem Festland ab. Isoliert vom Rest der Welt, entwickelten sich auf Borneo verschiedene Zwergarten: das Sumatra-Nashorn, der Malaien-Bär und der Borneo-Zwergelefant. Der Orang-Utan hingegen – Asiens einziger großer Affe – hat seine beeindruckende Statur behalten. Während die Fauna Miniaturen hervorbrachte, entwickelte sich die Flora entgegengesetzt. Auf Borneo werden die Bäume mit bis zu 60 Metern höher als in jedem anderen Regenwald. Flügelfruchtgewächse haben hier fliegende Tierarten entstehen lassen.
    Zwischen den hohen Wipfeln dieser Laubbaumgattung, die kein Astdickicht aufweist, haben die 30 Arten von Flugtieren freie Bahn, um von einem Baum zum nächsten zu segeln. Doch Borneo ist kein Paradies. Die Regenwälder wachsen auf einem nährstoffarmen Boden, der von starken Regenfällen und hohen Temperaturen ausgelaugt wird. Doch eine Pflanze trotzt diesen Böden: Die fleischfressende Kannenpflanze profitiert von einer engen Symbiose mit einer Spitzhörnchenart, dessen Exkremente sie als Dünger nutzt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.11.2014arteOriginal-TV-PremiereMo 14.07.2014Science Channel U.S.
  • Staffel 2, Folge 3 (43 Min.)
    Vor rund 66 Millionen Jahren entstanden nach einem gewaltigen Vulkanausbruch im Westen Indiens die Westghats. Aufgrund der Erosion durch den vom Indischen Ozean kommenden Monsunregen bildeten sich in dem Gebirgszug sehr unterschiedlich hohe Gipfel heraus. Auf den vom Regen getränkten vulkanischen Böden gedeiht eine üppige Vegetation. Während sich das Zentrum des indischen Subkontinents nach der letzten Eiszeit in eine trockene Ebene verwandelte, blieben die Ghats feucht. Zahlreiche Tierarten passten sich diesen Umweltbedingungen an und konnten sich aufgrund des durchgehenden Waldbewuchses und der geografischen Lage der Ghats beinahe ungehindert ausbreiten.
    100 Millionen Jahre vor der Herausbildung der Ghats gehörte Indien zu Gondwana, dem alten Großkontinent der Südhalbkugel. Aus dieser erdgeschichtlichen Epoche hat eine eigenartige Amphibie bis heute überlebt und sich kaum verändert: der Nasikabatrachus sahyadrensis. Der violette Froschlurch verbringt fast sein ganzes Leben einen Meter tief im feuchten Boden. Nur während des Monsunregens kommt er für einige Wochen an die Oberfläche, um sich fortzupflanzen. Als die Kontinente ihre heutige Form annahmen, siedelten sich neue Säugetiere in den Ghats an.
    Aus Afrika kamen die Primaten, aber auch die flinken Loris, eine Papageienart. Im Lauf der Evolution passten sich die Einwanderer perfekt an die Lebensbedingungen im tropischen Regenwald an, so dass neue Arten entstanden. Eine völlige Symbiose mit dem Urwald ging der Bartaffe ein. Erst viel später wanderte – wahrscheinlich über Sri Lanka – das bekannteste indische Raubtier ein, der Tiger. Die Westghats bieten als eines der wenigen noch unberührten Gebiete Indiens vielen bekannten, aber auch einigen äußerst kuriosen Tierarten Zuflucht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.11.2014arteOriginal-TV-PremiereMo 28.07.2014Science Channel U.S.
  • Staffel 2, Folge 4 (43 Min.)
    Als der Superkontinent Gondwana auseinanderbrach, füllte sich der Atlantik zwischen Südamerika und Afrika. So entstand der aus der Antarktis kommende Benguelastrom, der entlang der Küsten des heutigen Namibia gen Norden fließt. Die kalte Meeresströmung veränderte die Landschaft nachhaltig. Die Abkühlung der Lufttemperatur verhindert über dem Meer das Aufsteigen feuchterer Luftmassen und damit die Wolkenbildung. Dieses als Inversionswetterlage bezeichnete Phänomen hatte zur Folge, dass ein etwa 100 Kilometer breiter Streifen entlang der namibischen Küste austrocknete.
    Die aufgrund des Kontinentaldrifts lange Zeit isolierte Landmasse brachte eine eigene Überordnung in der Klasse der Säugetiere hervor. Diese sogenannten Afrotheria stammen alle von einem gemeinsamen, einer Ratte ähnlichen, Vorfahren ab. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich die perfekt an die Lebensbedingungen angepassten Tiere: der Afrikanische Elefant, das Erdferkel, der Löffelhund und der Erdwolf. Letzterer stammt von den ersten Hyänen ab, die nach der Kollision der Afrikanischen mit der Eurasischen Platte einwanderten. Genau wie der Löffelhund ernährt er sich von Termiten, einer nie versiegenden Nahrungsquelle.
    In den trockenen Ebenen der Namib-Wüste trotzen Gräser den unwirtlichen Bedingungen. Die Prärien sind von zahllosen Feenkreisen übersät. Nach Ansicht des Biologen Norbert Jürgens sind sie das Werk von Sandtermiten. Die unter der Trockenheit leidenden Termiten fressen das Gras, wodurch immer größere konzentrische Kreise aus feuchtem Sand entstehen. Selbst bei größter Hitze sind diese Kreise immer noch wasserreicher als ihre Umgebung. Und in einem derart trockenen Habitat entscheidet diese Feuchtigkeit für viele Arten über Leben und Tod. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.11.2014arteOriginal-TV-PremiereMo 04.08.2014Science Channel U.S.
  • Staffel 2, Folge 5 (43 Min.)
    Im Verhältnis zu seiner Größe ist Costa Rica weltweit das Land mit der beeindruckendsten Artenvielfalt. Dieser Schmelztiegel der Evolution ist das Ergebnis von Tierwanderungen aus Nord- und Südamerika vor mehr als drei Millionen Jahren, als sich zwischen beiden Kontinenten eine Landbrücke bildete. Eingebettet zwischen zwei Weltmeeren und durchquert von einer Bergkette entstanden verschiedene Mikroklimata, in denen sich eine bunte Menge exotischer Flora und Fauna entwickelte. Die Affen der Neuen Welt haben einen Klammerschwanz, der wie ein fünftes Gliedmaß funktioniert.
    Aber auch der Tamandua (ein kleiner Ameisenbär) und der Wickelbär haben einen langen, greiffähigen Schwanz. 15 Prozent des weltweiten Artenbestands an Fledermäusen sind in Zentralamerika zu finden. Die erstaunlichste ist das Große Hasenmaul, das mit seinen stark verlängerten Füßen Fische fängt. Die zentrale Kordillere, die durch die gleiche tektonische Bewegung wie die Landbrücke entstand, spielte auch eine Rolle bei der Entstehung neuer Arten.
    So bei den Schnurrvögeln, auch Pipras genannt. Auf der einen Seite des Gebirges lebt der Weißbandpipra, auf der anderen Seite der Orangebandpipra. Das Auftauchen einer Landbrücke in der Seestraße wirkte sich auch auf die Evolution von Meeresbewohnern aus. Berühmteste Beispiele sind die Oliv-Bastardschildkröte und die Atlantik-Bastardschildkröte. Jedes Jahr findet eine Massenwanderung der beiden Arten statt, die am Strand laichen – jede auf ihrer Seite des Isthmus, aber völlig synchron. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.11.2014arteOriginal-TV-PremiereMo 11.08.2014Science Channel U.S.
  • Staffel 2, Folge 6 (43 Min.)
    Unberührte Hochebenen und -gebirge prägen den Westen Chinas. Die Landschaften der hohen Himalaya-Gipfel, der Wüste Gobi und der von Wäldern flankierten tibetischen Hochebene sind atemberaubend und zugleich unwirtlich. Das Klima ist hart, die Luft enthält nur wenig Sauerstoff und die Sonneneinstrahlung ist besonders stark. Wer hier überleben will, muss sich anpassen. Im Norden des Himalayas erhebt sich majestätisch das Hochland von Tibet, die höchstgelegene und weitläufigste Ebene der Welt. Mehr als 5.000 Meter über dem Meeresspiegel trotzen wildlebende Yaks den widrigen Bedingungen.
    Das Herz und die Lungen der besonders zähen Rinderart sind doppelt so groß wie die seiner in tieferen Gefilden lebenden Artgenossen. Das Hengduan-Gebirge gehört zwar nicht zum Himalaya, entstand jedoch ebenfalls durch den Zusammenstoß der Indischen mit der Eurasischen Kontinentalplatte. Die Hänge sind so steil, dass die Tiere nicht von einem Tal ins nächste gelangen können. Die Forscher bezeichnen solche Gebirgsgebiete, in denen die Evolution autonom von der Umgebung neue Arten hervorbringt, als Sky Islands.
    Ein besonders spektakuläres Beispiel für dieses Phänomen sind die Stumpfnasenaffen. Sie teilen sich die Reliktwälder mit dem Großen Panda, dem bekanntesten Tier Chinas. Der Panda ist der seltenste Bär auf der Welt. Ursprünglich gehörte er wie der Grizzly und der Eisbär zu den Fleischfressern. Doch im Laufe der Evolution entwickelte sich der Panda zum Vegetarier. Jahrzehntelang gab dieser seltsame Ernährungswandel den Wissenschaftlern Rätsel auf. Ist vielleicht eine Genmutation der Grund? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.11.2014arteOriginal-TV-PremiereMo 18.08.2014Science Channel U.S.

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