Wissen hoch 2 Folge 47: Wundersaft Sperma – Ein Teelöffel Erbinformation
Folge 47
47. Wundersaft Sperma – Ein Teelöffel Erbinformation
Folge 47
Sperma – der Stoff, aus dem Leben entsteht. Das Ejakulat, ein Protein-Shake. Im Wundersaft tummeln sich bis zu 600 Millionen Samenzellen. Gut 1,5 Gigabyte an Erbinformation enthalten Spermien. Eigentlich reichen circa 30 Teelöffel der Samenflüssigkeit eines Mannes aus, um die gesamte Frauenwelt zu befruchten. Doch immer häufiger ist das Sperma nicht fit genug ist, um einen einzelnen Kinderwunsch zu erfüllen. Die milchig-klebrige Flüssigkeit wirft Fragen auf. Was ist da eigentlich drin? Warum wird die Qualität der Spermien immer schlechter? Kann man damit Geld verdienen? Männerärzte empfehlen, am besten mehrmals pro Woche Hand anzulegen – oder regelmäßigen Sex, denn nach zehn Tagen hat Sperma sein Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht. An der freien Luft überlebt es je nach Menge und Konsistenz wenige Minuten. Dafür werden aber in jeder Sekunde im Hoden etwa 1000 Spermien gebildet. Jede Stunde wandern etwa drei
Millionen Spermien Richtung Nebenhoden, wo sie in rund 72 Tagen ausreifen. Die Spermatogenese bei Männern hört nie auf.Was die Größe der Spermien angeht, liegt die menschliche Spezies mit circa 57 bis 90 Mikrometern im Mittelfeld. Männliche Mäuse haben mit 124 Mikrometern die längsten Spermien im Säugetierreich, der Wal hingegen mit maximal 70 Mikrometern die kürzesten Spermien. Pro Höhepunkt stoßen Wale dafür mitunter eindrucksvolle 20 Liter Ejakulat aus.Mit gutem Sperma lässt sich gutes Geld verdienen: Single-Frauen mit Kinderwunsch, Regenbogenfamilien und unfruchtbare Hetero-Paare lassen sich von klassischen Samenbanken und Kinderwunschzentren helfen. Ein Alternative bieten private Spermabörsen, allerdings sind die medizinischen und juristischen Rahmenbedingungen zweifelhaft. Die 3sat-Wissenschaftsdoku „Wundersaft Sperma“ feiert den Saft des Lebens und räumt mit Mythen und Vorurteilen auf. (Text: 3sat)