Wie geht das? Folge 30: Kampf dem Großstadt-Stau – Die Verkehrslenker Hamburgs
Folge 30
Kampf dem Großstadt-Stau – Die Verkehrslenker Hamburgs
Folge 30
Jeder Autofahrer in Hamburg stand im Jahr 2015 durchschnittlich 45 Stunden im Stau. Damit ist die Freie und Hansestadt Hamburg einer der staureichsten Ballungsräume Deutschlands. Die Stadt an der Elbe ist ohnehin ein Nadelöhr für den Nord-Süd-Verkehr; dazu kommen noch Dutzende Großveranstaltungen mit Straßensperrungen. Damit es nicht zum vollständigen Verkehrsinfarkt kommt, sind ein modernes Verkehrsleitsystem und Polizeimitarbeiter notwendig, die aktiv in den Verkehrsfluss eingreifen. Der Film geht der Frage nach: Wie geht das? Im Mai 2013 wurde die neue Verkehrsleitzentrale eröffnet, eine der modernsten in Europa. Über 82 Kameras haben die Polizisten die Verkehrsknotenpunkte und stark befahrene Straßen auf einer riesigen Videoleinwand im Blick. Von hier aus können sie über 1.750 Ampeln um-, an- und ausschalten. Durchschnittlich zehn kleinere Unfälle passieren an einem normalen Tag. Kommt es zu größeren Verkehrsunfällen, muss es schnell gehen. Welche Maßnahme ist erforderlich? Wo ist der Crash? Wie viele Fahrzeuge sind beteiligt? Muss der Verkehr großräumig umgeleitet werden? 21 Polizisten arbeiten im Vier-Schichten-Dienst. Kommt es zum Stau oder Unfall, setzen die Mitarbeiter eine Meldung im Verkehrswarndienst für die Radiostationen ab und verändern die Ampelschaltung, damit der Verkehr möglichst gut fließt. Auch der Elbtunnel, das Nord-Süd-Nadelöhr, wird videoüberwacht.
Täglich passieren bis zu 140.000 Fahrzeuge den Tunnel, zum Ende der Ferienzeit können es auch doppelt so viele sein. Wenn die Höhenkontrolle ausgelöst wird oder es sich Rauch entwickelt, kooperiert die Verkehrsleitzentrale mit der Betriebszentrale des Elbtunnels. Hier beobachten die Mitarbeiter rund um die Uhr auf 75 Monitoren den Verkehr. Regelmäßig müssen nachts die Elbtunnelröhren gesperrt werden, um die gigantische Lüftungsanlage zu warten, die durch Schlitze in den Tunnelwänden Rauch absaugt und frische Luft in den Fahrbahnbereich bläst. Bei einer Großveranstaltung, wie den Cyclassics, ein Radrennen mit 20.000 Teilnehmern und 800.000 Besuchern, arbeitet die Verkehrsleitzentrale eng mit den Kollegen der Verkehrspolizei zusammen. Normalerweise sind Volker Winkler und die Verkehrsstaffel Süd, kurz VD2 genannt, für Verkehrskontrollen oder die Geschwindigkeitsmessungen in der Stadt zuständig. Nun erwartet eine Mammutaufgabe die Verkehrspolizei: absperren, sichern, Staus umlenken, Autofahrer beschwichtigen. Volker Winkler leitet den Großeinsatz: „Die Unbelehrbaren, die trotzdem in die Stadt fahren, müssen sich dann halt auf Verzögerungen einstellen und wir uns auf Diskussionen. Und nicht nur das, manche Autofahrer gehen sogar so weit, dass sie eigenhändig Schilder und Absperrungen wegräumen.“ Der Film begleitet die Beamten bei den aufwändigen Vorbereitungen und am Tag des Großereignisses. (Text: NDR)