Wie geht das? Folge 28: Mückenforschung am Hamburger Tropeninstitut
Folge 28
Mückenforschung am Hamburger Tropeninstitut
Folge 28
Tropische Infektionskrankheiten treten immer häufiger in unseren Breiten auf. Der Grund: Die sie übertragenden Mücken kommen durch den Klimawandel, Fernreisen und globalisierten Warenhandel bis nach Deutschland. Da wir bislang nur schlecht auf einen Ausbruch vorbereitet sind, arbeiten die Arbovirologen um Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit am Hamburger Bernhard-Nocht-Institut mit Hochdruck daran, dies zu ändern. Professor Dr. Schmidt-Chanasit zählt weltweit zu den führenden Experten für von Mücken übertragene Virenerkrankungen. Er und sein Team, beschäftigen sich aktuell besonders mit dem „Zika-Virus“. Nachdem im Jahr 2015 in Lateinamerika massenhaft Föten in der Schwangerschaft auf Grund von Zika-Infektionen geschädigt wurden, sind viele Frauen verunsichert. Die Anfragen nach Klärung von Verdachtsfällen sind sprunghaft angestiegen. Alexander Schlaphof und seine Kolleginnen und Kollegen der Virendiagnostik des Bernhard-Nocht-Instituts führen nun täglich mehrere Tests durch, um Betroffenen im Verdachtsfall schnellstmöglich Klarheit zu verschaffen. Als Leiter
der Arbeitsgruppe Arbovirologie, ist Prof. Dr. Schmidt-Chanasit im Vorfeld der Olympiade in Rio auch beratend tätig. Er und sein Team unterstützen weltweit Kollegen bei der Prävention, der Diagnostik und beim Mücken-Monitoring, um deutsche Sportler und die Bevölkerung vor der Ansteckung mit dem Zika-Virus und anderen Infektionskrankheiten zu schützen. Im Zentrum ihrer Forschung steht für die Wissenschaftler auch die Entwicklung nachhaltiger Strategien zur Bekämpfung und zur Prophylaxe. Da auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowohl die Gefahr als auch die Bedeutung der Forschung für geeignete Präventionsmaßnahmen erkannt hat, wird das neue Forschungsprojekt wird vom Bund mit 2,2 Millionen Euro gefördert. Die Wissensreportage begleitet das Forschungsteam ab Beginn der Mückensaison im April bis hin zu den ersten Untersuchungsergebnissen im Juni. Sie zeigt auf, wie die Hamburger Wissenschaftler Tag für Tage einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Schutzes der Gesundheit von Mensch und Tier in Deutschland und in der Hafenstadt Hamburg leisten. (Text: NDR)