Typischer Rasenduft liegt nach dem Mähen in vielen Gärten in der Luft. Und der hat eine ganz besondere Funktion: Er soll Fressfeinde des Grases abschrecken. So versucht der Rasen, sich auf natürliche Weise zu schützen. Rasen begrünt nicht nur die Gartenflächen, bewahrt vor Lärm und schützt Norddeutschlands Küsten vor Hochwasser. Für manche ist er eine Lebensaufgabe: In Niedersachsen zum Beispiel wird er im Großformat produziert und gezüchtet. Auch wenn für viele Menschen der Rasen zum Garten dazugehört, wissen die wenigsten, was in ihm steckt. Die Saat wird je nach Nutzung gemischt. Ob Zier-, Landschafts-, Gebrauchs- oder Schattenrasen, für jeden Bodengrund gibt es es ein spezielles Mischrezept. Beim Sportrasen muss der Greenkeeper dafür sorgen, dass Rasenfarbe und -länge immer exakt stimmen. Jede zweite Grassorte in Deutschland kommt aus der Zuchtstation in Asendorf bei
Bremen. Dort wollen die Züchter immer mehr neue und bessere Sorten entwickeln. Auf Testfeldern geht der Rasen in den Härtetest. Eine Walze simuliert die Stollenabdrücke von Fußballschuhen. Barfuß prüfen die Züchter, wie dicht der Rasen ist. Nur fünf der besten Kandidaten werden als neue Sorte anerkannt. In Niedersachsen wird Rasen auf riesigen Flächen angebaut. Familie Matthies betreibt Norddeutschlands größte Rollrasenproduktion. 200 Hektar beackern sie mit dem Großmäher. Durch regelmäßiges Mähen werden Rasen und Wurzelwerk dichter. Das ist beim Rollrasen besonders wichtig, denn wenn er geerntet wird, müssen die Rasenrollen halten. Die Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“ begleitet Menschen, die alles, was zum Rasen gehört, zu ihrem Beruf gemacht haben, stellt besondere Rasenflächen von Hannover bis Norderney vor und erzählt Überraschendes über das norddeutsche Grün. (Text: NDR)