Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (55 Min.)
    Um die Langhauswände zu stützen, die durch das Gewicht des Daches nach außen gedrückt werden, entwickelte die Gotik das Prinzip der äußeren, stützenden Strebebögen. – Bild: SWR /​ Um die Langhauswände zu stützen, die durch das Gewicht des Daches nach außen gedrückt werden, entwickelte die Gotik das Prinzip der äußeren, stützenden Strebebögen.
    Um die Langhauswände zu stützen, die durch das Gewicht des Daches nach außen gedrückt werden, entwickelte die Gotik das Prinzip der äußeren, stützenden Strebebögen.
    1144 wird die Kirche St. Denis bei Paris eingeweiht. Der Bau versetzt die Menschen in ungläubiges Staunen: Licht, Glas, Spitzbögen und Kreuzrippen. „Es werde Licht!“ – das ist die Botschaft, die von dieser Kirche ausgeht und eine ganze Epoche dazu anspornt, immer größere und lichtere Kathedralen zu schaffen: die Gotik. Ein regelrechter Wettkampf um den größten und schönsten Bau entbrennt. Das gotische Bauprinzip stachelt die mittelalterlichen Baumeister zu immer tollkühneren Konstruktionen an. Immer lichtdurchfluteter sollen Räume werden, immer höher zum Himmel aufstreben. In den folgenden hundert Jahren werden mehr als 20 gotische Großkirchen in der Region rund um Paris entstehen.
    Kaum eine Generation braucht es, bis der Sog dieser Entwicklung auch entferntere Gebiete ergreift: Freiburg, Straßburg und Ulm, wo die weltgrößten Kathedralen ihrer Zeit entstehen. Nicht nur die Baumeister befeuern den Wettstreit der Kathedralen. Nicht nur der Adel und die Bischöfe entdecken in immer prachtvolleren Bauwerken ideale Möglichkeiten, ihr Renommee und ihre Machtentfaltung zu steigern, sondern auch eine Gesellschaftsgruppe, die man bis ins 12. Jahrhundert noch kaum auf der Rechnung hatte: die Bürgerschaft. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.12.2020arteDeutsche Online-PremiereSa 26.12.2020arte.tv
  • Folge 2 (50 Min.)
    So romanisch sie auch aussehen mag, die Westfassade des Speyerer Doms ist neo-romanisch. Mitte des 19. Jahrhunderts beauftragt der Bayernkönig Ludwig I. Heinrich Hübsch damit, die Fassade komplett neu entwerfen zu lassen.
    Die Zeit der Romanik ist bis heute eine Epoche, die jede Menge ungelöste Rätsel aufgibt. Was brachte die Menschen um die Jahrtausendwende dazu, Kirchen zu errichten, die so mächtig wie Burgen Gottes in den Himmel ragten, und die einen regelrechten Wettstreit um Größe und Pracht der Kathedralen auslösten? In der Johanniskirche zu Mainz wird ein Sarkophag geöffnet, der seit 1.000 Jahren verschlossen war. In ihm ruht Erzbischof Erkanbald. Er ließ mit dem Mainzer Dom den damals größten Kirchenbau des Abendlands bauen, denn Mainz sollte mit dem Repräsentationsbau zum zweiten Rom aufsteigen – und sein Erzbischof so zum Stellvertreter des Papstes avancieren.
    In Speyer entwarf nur wenig später König Konrad einen Dom, um seinem Salier-Geschlecht eine Grablege zu schaffen, die in ihrem Ausmaß dem Anspruch nachkäme, den Gott selbst mit der Einsetzung der Salier als Kaisergeschlecht und damit oberste Weltenherrscher gesetzt habe. Der Konflikt mit den Ambitionen der Kirchenmänner war unausweichlich. In Worms dagegen etablierte sich im 12. Jahrhundert ein weiterer Mitspieler um die Macht: das aufstrebende Bürgertum. Eine neue Epoche begann, in der das starre Machtgefüge der Romanik, das sich auch in ihren massiven Bauten abbildete, langsam aufbrach und Raum schuf für eine Baukunst, die der Offenheit und dem Licht huldigt: der Gotik. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.12.2020arteDeutsche Online-PremiereSa 26.12.2020arte.tv

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