Weltreisen Prag ohne Touristen – Die Magie der Stille
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Prag ohne Touristen – Die Magie der Stille
Vereinzelte Spaziergänger flanieren durch die verlassenen Gassen unterhalb der Prager Burg, Liebespärchen genießen die abendliche Ruhe auf der Karlsbrücke. Ein Prager Frühlingsabend 2020 wie aus dem Bilderbuch in einer Stadt, die es so eigentlich nicht geben sollte. Wo idyllische Ruhe herrscht, haben sich noch vor wenigen Monaten Touristenmassen an grellen Souvenirgeschäften und überteuerten Restaurants vorbeigedrängt. Acht Millionen Besucher*innen waren es allein im vergangenen Jahr. Das Coronavirus hat der Stadt eine Zwangsauszeit verordnet. Ausländische Touristen dürfen nicht einreisen. Viele
Menschen, die vom Tourismus leben, fürchten um ihre Existenz. Selbst Brauereien, die das berühmte tschechische Pivo (Bier) herstellen, finden nicht genug Abnehmer und müssen es wegschütten. Doch die Krise hat auch ungeahnte Effekte. Das Leben in einer der beliebtesten Touristenmetropolen Europas ist für die Einheimischen plötzlich wieder erschwinglich. Egal ob an der Karlsbrücke, am Altstädter Ring oder auf dem Hradschin, die Preise sinken, selbst die Mieten in der Innenstadt sind nun bezahlbar. Die Bewohner*innen der „Goldenen Stadt“ erobern ihre Stadt zurück. So hat man Prag noch nie gesehen. (Text: NDR)