Was vielfach befürchtet wurde, ist eingetreten: Russland hat die selbst ernannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk der pro-russischen Separatisten in der Ost-Ukraine offiziell anerkannt und bereits die Entsendung von Truppen angeordnet. Die Kriegsgefahr in der Ukraine ist damit noch weiter gestiegen. Das WELTjournal zeigt ein Porträt von Donezk, der lange umkämpften fünftgrößten Stadt der Ukraine, das Osteuropa-Korrespondent Christian Wehrschütz 2016 gestaltet hat. Wehrschütz hat seit Ausbruch des Konflikts immer wieder aus Donezk und der Ukraine berichtet und gewährt Einblick in seine Arbeit als Kriegs- und
Krisenreporter. Er zeigt die politischen Konflikte, die Kriegswirren und den mühsamen Wiederaufbau. Der Glanz der Vorkriegszeit war verschwunden, doch Oper und Theater in Donezk spielten wieder. Das Fußballstadion diente als Umschlagsplatz für Hilfsgüter aller Art. Die Außenbezirke lagen auch damals noch teilweise unter Beschuss, doch im Zentrum von Donezk waren die Bewohner bestrebt, so normal wie möglich zu leben. Ein Leben in einem instabilen Gleichgewicht, weder Krieg noch Frieden, eine politische Lösung ferner denn je. Ein Zeitdokument, das angesichts der derzeitigen Lage neue Aktualität bekommt. (Text: ORF)