2019, Folge 20–38

  • Folge 20
    Venedig schrumpft. Jedes Jahr verlassen rund 1000 Venezianer ihre Heimatstadt, vertrieben vom Massentourismus. Der verwandelt Venedig zunehmend in eine Art Vergnügungspark für Tagesgäste. Bis zu 30 Millionen Besucher kommen pro Jahr nach Venedig, die meisten nur für wenige Stunden. Mit ihnen müssen sich die verbliebenen Einwohner die engen Gassen und schmalen Brücken teilen. Für die Venezianer wird der Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt so zum mühseligen Spießrutenlauf. Wohnungspreise explodieren, Jobs außerhalb der Tourismusbranche sind Mangelware.
    Das WELTjournal begleitet den jungen Venezianer Sebastian Fagarazzi, der für eine Zukunft in seiner Heimatstadt kämpft. Die Mehrheit seiner Freunde hat Venedig bereits verlassen. Gemeinsam mit seiner Partnerin Valeria versucht er, einen verträglicheren, nachhaltigeren Tourismus zu fördern. Auch die Jugendlichen von „Generazione Noventa“ (Generation 90) wollen sich nicht vertreiben lassen. Sie organisieren Demos und konfrontieren Touristen mit den Problemen der Stadt und ihrer Einwohner. Für sie steht fest: Eine Touristen-Obergrenze muss her. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 17.07.2019 ORF 2
  • Folge 21
    US-Präsident Donald Trump steht weiterhin unter Druck wegen der hohen Zahl zentralamerikanischer Flüchtlinge, die über die mexikanische Grenze in die USA kommen. Trump hat den Notstand ausgerufen und will Mexiko zum sicheren Drittstaat erklären. Ein Hohn angesichts von Gewalt und Korruption im Land jenseits des Grenzzauns, wo seit Dezember der erste linksgerichtete Präsident seit Jahrzehnten regiert. Andrès Manuel López Obrador, kurz AMLO genannt, gilt als Hoffnungspräsident. Er übt sich demonstrativ in Bescheidenheit und hat versprochen, Mexiko grundlegend zu ändern. Weltjournal-Reporter Ernst Kernmayer hat sich auf die Spurensuche des politischen Wandels gemacht und wägt die Aussichten des Präsidenten der Hoffnung ab, die Herausforderungen zu meistern. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 24.07.2019 ORF 2
  • Folge 22
    3500 sogenannte Geisterdörfer gibt es in Spanien: verlassene Dörfer, die langsam verfallen. Viele dieser Dörfer stehen als Ganzes zum Verkauf. Eine darauf spezialisierte Immobilienagentur hat im Vorjahr 40 Dörfer verkauft, zumeist an Interessenten aus dem Ausland. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich hat sich die Geisterdörfer angesehen. In einem verlassenen Dorf in Zentralspanien hat sie ein älteres Ehepaar vorgefunden, das als letztes die Stellung hält und einmal pro Woche per fahrendem Laden mit Lebensmitteln versorgt wird. In einem anderen Dorf trifft sie auf eine Handvoll junger Leute, die aus Madrid hierher gezogen sind um das Dorf wieder aufzubauen und in Selbstverwaltung zu leben. Andere Dörfer sind gänzlich verlassen. Die Regierung versucht gegen die dramatische Landflucht gegenzusteuern, bis jetzt ohne Erfolg. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 19.11.2019 3satOriginal-TV-Premiere Mi. 31.07.2019 ORF 2
  • Folge 23
    Das kleine Fürstentum Liechtenstein feierte im August im fürstlichen Rosengarten mit großem Pomp sein 300-Jahr-Jubiläum. Die Staatsform der Monarchie und die Kleinheit des Landes werden von der Bevölkerung geschätzt – man sagt „Hoi Fürst“ zum Staatsoberhaupt und geht auf Tuchfühlung mit der Monarchen-Familie. Das Fürstenhaus, das dem Land seinen Namen gegeben hat, stammt ursprünglich aus Österreich und zählt zu den ältesten Adelsgeschlechtern Europas. Lange Zeit als Steuer-Oase und Schwarzgeld-Paradies verschrien, setzte Liechtenstein in den vergangenen Jahren Gegenmaßnahmen. Für das WELTjournal hat ORF-Korrespondentin Raphaela Stefandl unser westliches Nachbarland, das eines der kleinsten Länder der Welt und gleichzeitig eines der reichsten ist, genauer unter die Lupe genommen.
    Sie spricht mit Erbprinz Alois auf Schloss Vaduz über seine Rolle als Staatsoberhaupt und darf einen selten gewährten Blick in das fürstliche Kunst-Depot werfen, das als eine der besten Privatsammlungen gilt. Lichtenstein ist auch Sitz vieler weltmarktführender Firmen. Im technischen Headquater des Thyssen-Krupp Konzerns werden Ideen zur Zukunft des Autofahrens entwickelt – und das, obwohl das Land so klein ist, dass man es mit dem E-Bike in nur einer Stunde durchqueren kann. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 04.09.2019 ORF 2
  • Folge 24
    Die Brände im Amazonas haben bereits riesige Waldflächen vernichtet, fast doppelt so viel wie sonst in der Trockenzeit üblich. Nach Angaben der brasilianischen Weltraumagentur ist die Zahl der Feuer und Brandrodungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 77% auf mehr als 83.000 Fälle gestiegen. Das WELTjournal zeigt den Konflikt um die grüne Lunge der Erde in dem kleinen Goldschürferstädtchen Itaituba zwei Flugstunden östlich von Manaus, und einem Inidgenen-Dorf weiter flußabwärts mitten im Regenwald. Nach den Plänen des ultrarechten Präsidenten Jair Bolsonaro soll das Amazonas-Becken wirtschaftlich erschlossen werden: Wachstum statt Schutz des Regenwaldes, Abholzung und Rodung für Viehwirtschaft, Bergbau und Infrastruktur.
    „Wir waren verzweifelt, als Bolsonaro Präsident wurde“, sagt die indigene Aktivistin Allessandra Korup, „für ihn zählt nur das Geld“. Der Bürgermeister eines Goldschürferstädtchens im Amazonas sieht das anders und unterstützt Bolsonaros Politik: „Brasiliens Wirtschaft muss wachsen“, sagt er, „die Indios sollen woanders hingehen“. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 11.09.2019 ORF 2
  • Folge 25
    In den Straßen von Jerusalem erkennt man ultraorthodoxe Juden an ihren schwarzen Mänteln, den langen Schläfenlocken und den breiten Hüten. Bei der Staatsgründung Israels vor 70 Jahren waren es ein paar hundert, heute stellen sie eine Million oder 11% der israelischen Bevölkerung. Mit einer Geburtenrate von 6,9 Kindern sind die Streng-Gläubigen die am stärksten wachsende Gruppe, mit zunehmendem Einfluss auf die israelische Gesellschaft. Ihre umstrittene Befreiung von der Wehrpflicht war der Anlass für die Neuwahlen in Israel. Die französische Journalistin Bethsabée Zarka zeigt im WELTjournal-Spezial Einblicke in diese radikale, sehr verschlossenen Gemeinschaft: Die Ultraorthodoxen leben streng nach den Gesetzen der Thora, die den demokratischen Werten im Staat Israel oft entgegenstehen.
    Sie wollen der israelischen Gesellschaft ihre religiösen Regeln aufzwingen und verdrängen Nicht-Religiöse aus ihren Vierteln. Die Männer arbeiten nicht, sondern widmen sich ihren religiösen Studien. Für das Einkommen sorgen die Frauen und der Staat. Da in der stark zersplitterten Parteienlandschaft die Stimmen der Ultraorthodoxen wahlentscheidend sein können, wächst ihr Einfluss auf die Politik Israels zusehends. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 18.09.2019 ORF 2
  • Folge 26
    Belästigung, Missbrauch, Vergewaltigung und 18-Stunden-Arbeitstage sind alltägliche Realität für viele Haushaltshilfen, die in den Nahen Osten gereist sind, um dort ihr Geld zu verdienen. Durch eine Reihe von Vorschriften des sogenannten Kafala-Systems sind sie fest an ihre Arbeitgeber gebunden und haben so gut wie keine Rechte. Pässe und Mobiltelefone werden beschlagnahmt, um Fluchtversuche und Kommunikation mit der Aussenwelt zu verhindern. Verstösse werden mit harten Strafen oder Inhaftierung sanktioniert.
    Nach zahlreichen Missbrauchs- und Misshandlungsvorwürfen haben etwa die Philippinen, Kenia und Äthiopien ein Arbeitsverbot für ihre Bürgerinnen in Nahost-Ländern erlassen, aus wirtschaftlichen Gründen aber bald wieder aufgehoben. Das WELTjournal blickt hinter die Fassade dieser Form moderner Sklaverei. Ehemalige Hausangestellte sowie Agenturen, die diese Arbeitskräfte vermitteln, geben einen Einblick in eine Welt, in der die einen ausgebeutet und misshandelt werden und andere daran verdienen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 25.09.2019 ORF 2
  • Folge 27
    Bei den Massenproteste in Hongkong für mehr Demokratie gerät nun auch die massive Wohnungsnot in der chinesischen Sonderverwaltungszone in den Fokus. Die Immobilienpreise und Mieten in Hongkong gehören zu den höchsten der Welt und spiegeln die massive soziale Ungleichheit wider. Hongkong hat New York den Rang als Stadt mit den meisten Milliardären abgelaufen. Gleichzeitig steigt die Armut und rund zweihunderttausend Menschen müssen in Verschlägen auf weniger als 2 Quadratmeter leben, die dennoch € 150.- Miete im Monat kosten. Das WELTjournal besucht Hongkongs Wohlhabende, die etwa Handtaschen um € 10.000.- sammeln, und jene, die unter der Armutsgrenze leben. Die extremen Unterschiede zwischen Arm und Reich erweisen sich im Zuge der anhaltenden Proteste als gefährliche Gegensätze. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 02.10.2019 ORF 2
  • Folge 28
    In Kroatien hat die katholische Kirche Macht und Einfluss, wie in kaum einem anderen Land der Europäischen Union. Sie wird mit Millionen aus dem Staatshaushalt finanziert und ist ein bestimmender Faktor in Wirtschaft und Politik. Mit der kroatischen Rechten eng verzahnt propagiert sie nicht nur die Heilige Schrift, sondern auch Nationalismus und rigide konservative Werte. WELTjournal-Reporter Patrick A. Hafner hat sich in der Hafenstadt Split den sogenannten „Spirituellen Ring“ angesehen, wo in wenigen Jahren mehr als ein Dutzend neue Kirchen gebaut wurden, 19 sollen es insgesamt werden. „Während hier 13 Kirchen errichtet wurden, wurde nur eine Schule gebaut und kein einziges Spital“, klagt Stadtplanerin Jelena Borota.
    Beim Marsch christlicher Anti-Abtreibungsaktivisten in Zagreb trifft er auf den rechten Rocksänger Marko Perkovi?, der sich nach seiner Maschinenpistole im Kroatienkrieg ‚Thompson‘ nennt, und dem Verherrlichung des kroatischen Faschismus vorgeworfen wird. Und er stellt fest, dass das umstrittene Gedenken in Bleiburg nur der sichtbare Ausdruck einer Bewegung von Geschichtsrevisionisten und völkischen Nationalisten ist. Dem gegenüber stehen Kroatiens liberale und progressive Kräfte, die sich zunehmend ins Abseits gedrängt fühlen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 09.10.2019 ORF 2
  • Folge 29
    Immer mehr Senioren betreiben Leistungssport – eine europaweite Entwicklung. Sie haben erkannt, dass Sport körperlich und geistig fit hält. Im Rahmen des ‚ORF-Bewusst-Gesund‘-Schwerpunkts zeigt das WELTjournal Sportler über 80 Jahre, die sich für die Senioren-Leichtathletik-Weltmeisterschaften vorbereiten. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 16.10.2019 ORF 2
  • Folge 30
    Japans neuer Kaiser auf dem Chrysanthemen-Thron hat eine neue Ära eingeläutet. Kaiser Naruhito, der heuer seinem Vater Akihito nachgefolgt ist, möchte die strikten Regeln der uralten japanischen Monarchie mit der Lebenswirklichkeit seines Volks in der Moderne in Einklang bringen. Naruhito ist der erste Königssohn in Japan, der in der Familie und nicht von Hofbeamten erzogen wurde. Er studierte an der britischen Elite-Universität Oxford und genoss dort das ungezwungene Leben. Seine Frau Masako, eine ehemalige Diplomatin, hat für den Kronprinzen eine vielversprechende Karriere aufgegeben und leidet unter der Enge am Kaiserhof und dem traditionell starren Hofzeremoniell.
    WELTjournal-Reporter Benedict Feichtner hat den ehemaligen Leibwächter des Kaisers aus seiner Zeit in Oxford getroffen: Roger Bacon war jahrelang an der Seite des damaligen Kronprinzen und zählt zu den wenigen Freunden des Kaisers. Im WELTjournal spricht der 80-jährige ehemalige Scotland-Yard-Agent zum ersten Mal im Fernsehen. Ein Blick hinter die Kulissen des japanischen Kaiserhauses und ein Ausblick auf die Zukunft der ältesten Monarchie der Welt. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 23.10.2019 ORF 2
  • Folge 31
    „Lieber wäre ich tot und begraben“, sagte Boris Johnson noch im September auf die Frage, ob er bei der EU um eine Fristverlängerung für den Brexit ansuchen werde. Und: „Eher werde ich von einem Frisbee geköpft oder als Olive wiedergeboren“, sagte er vor zwei Jahren, als er gefragt wurde, ob er Premierminister werden wolle. Zumindest bei der Frage um das Amt des Premiers deutet viel daraufhin, dass er es doch schon seit geraumer Zeit darauf angelegt hat. „Als Kind wollte er König werden. In Oxford nur noch Premierminister“, erzählt Hugo Dixon. Der Autor und Journalist ist seit frühester Kindheit einer von Boris Johnsons engsten Freunden. Dixon glaubt, wie viele andere auch, dass es Johnson war, der mit seiner Prominenz den Brexit-Befürwortern zu ihrem knappen Sieg verholfen hat.
    WELTjournal-Reporter Benedict Feichtner hat Freunde und Wegbegleiter von Boris Johnson getroffen und zeichnet das Porträt eines Politikers, der wie kein anderer den einfachen Mann anzusprechen weiß. Und das, obwohl Boris Johnson ein typisches Mitglied der britischen Oberschicht ist: Er besuchte das Elite-College Eton, studierte in Oxford und war Mitglied der berüchtigten Studentenverbindung Bullingdon. Höflichkeit und Loyalität interessieren ihn nicht. „Für ihn gelten keine normalen Regeln eines Politikers, der nach einem Skandal zurücktreten muss“, sagt Toby Young, ein Freund aus Studententagen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 30.10.2019 ORF 2
  • Folge 32
    Dreißig Jahre nach dem Mauerfall feiert Deutschland seine Einheit. Die Wiedervereinigung gilt als historisches Ereignis von Weltrang, doch auch drei Jahrzehnte später ist der Unterschied zwischen West- und Ostdeutschland enorm. Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze, Wohlstand, Einstellung zu Ausländern – in vielen Bereichen gibt es eine Schieflage. WELTjournal-Reporter Patrick Hafner hat eine Region besucht, die von der Wende besonders betroffen ist: die Lausitz, gelegen an der polnischen Grenze. Tagebau, Braunkohle-Kraftwerke, Brikettfabriken und Kokereien haben die Lausitz zu DDR-Zeiten geprägt.
    Die Bundesregierung hat beschlossen, binnen der kommenden 18 Jahre aus der Kohleförderung auszusteigen. Die Folge ist Abwanderung. Städte wie Hoyerswerda, die für die Kohlearbeiter hochgezogen wurden, haben seit dem Mauerfall die Hälfte ihrer Einwohner verloren. Vor allem junge, gut ausgebildete Menschen sind gegangen. Vor allem die jungen Frauen fehlen. Sie sind in Richtung Westen gezogen und haben sich der neuen Zeit im Schnitt besser angepasst als die Männer.
    Westdeutsche Unternehmen bieten deutlich höhere Löhne. Für Vollzeit-Beschäftigungsverhältnisse werden im Westen im Durchschnitt 1000 Euro brutto mehr bezahlt. Bei den Dagebliebenen formiert sich Protest, der bei der Regierung in Berlin kaum Gehör findet. Das verstärkt die Frustration vieler Bürger in den ostdeutschen Ländern, was sich am Wahlverhalten zeigt. Dort, wo die Wirtschaftsleistung am geringsten ist, werden rechtsnationale Parteien stärker gewählt als in wirtschaftlich stabilen Regionen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 06.11.2019 ORF 2
  • Folge 33
    In den Gefängnissen in Nordsyrien sind rund 12.000 IS-Kämpfer inhaftiert. Bewacht wurden die Lager von syrischen Kurden, die im Kampf gegen die Terrormiliz IS mit den USA verbündet waren. Seitdem Präsident Trump die US-Truppen Mitte Oktober abgezogen hat, rückt die türkische Armee in das syrische Gebiet vor. Die kurdischen Soldaten fliehen, die IS-Gefangenen-Lager bleiben oft unbewacht zurück – hunderte IS-Kämpfer und ihre Familien sollen bereits geflohen sein. Es war vor allem den kurdischen Milizen zu verdanken, dass der IS in Syrien besiegt wurde. Berühmt geworden ist die Schlacht um Kobane, in der kurdische Frauen-Truppen entscheidend am Sieg gegen den IS beteiligt waren.
    Der Gedanke, von einer Frau getötet zu werden, war den IS-Kämpfern ein besonderes Gräuel, weil ihnen, so die Vorstellung, dann der Weg ins Paradies versagt bleiben würde. Nach fünf Monaten Kampf wurde Kobane im Februar 2015 befreit. Das WELTjournal zeigt die Geschichte von JiyanTolhildan, einer jungen kurdischen Guerilla-Kommandantin. Sie ist die militärische Befehlshaberin einer Frauen-Miliz, die über den bewaffneten Kampf hinaus das Recht auf Gleichstellung inmitten einer patriarchalen Gesellschaft einfordert und umsetzt. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 13.11.2019 ORF 2
  • Folge 34
    Die kleine Karibikinsel Kuba feiert heuer zwei große Jubiläen: 60 Jahre Revolution und den 500. Gründungstag der Hauptstadt Havanna. Die pittoreske Altstadt mit ihren verfallenen Kolonial-Bauten wird renoviert und herausgeputzt. Nach der Revolution 1959 herrschte der Traum einer klassenlosen Gesellschaft. Viele Kubaner halten daran fest, andere halten die Utopie für gescheitert. Die alten Bewohner des malerischen Stadtkerns werden in die Vorstädte umgesiedelt, um Hotels und Restaurants für Touristen Platz zu machen. Die kubanische Regierung ist auf Devisen aus dem Ausland angewiesen, nicht zuletzt wegen der verschärften Embargopolitik der USA.
    WELTjournal-Reporter Patrick A. Hafner zeigt, wie Kuba seit Jahren zwischen einer Politik der Öffnung und dem Festhalten an alten Dogmen pendelt. Während die Regierung versucht, der Bevölkerung privates Unternehmertum zu ermöglichen, fürchtet man gleichzeitig, die USA könnten Kubas neue Geschäftsleute für einen politischen Wandel instrumentalisieren. Und so geben sich Entwicklung und Rückschritt ein fortwährendes Stelldichein. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 20.11.2019 ORF 2
  • Folge 35
    Angesichts der Klimakrise ist Fleischessen im Allgemeinen und der Genuss von argentinischen Steaks im Besonderen in Verruf geraten. Die verheerenden Brände am Amazonas diesen Sommer haben die Welt in Alarm versetzt. Zur Schaffung von Weideflächen werden Urwälder zerstört und die Bevölkerung vertrieben. Die Rodung am Amazonas begünstigt die Klimaerwärmung, das hat negative Folgen für den ganzen Planeten. Mit dem geplanten Freihandelsabkommen Mercosur zwischen der EU und den südamerikanischen Ländern Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay steigen die Befürchtungen von Umweltschützern, die klimaschädliche Fleischindustrie könnte noch weiter angekurbelt werden.
    Europas Bauern fürchten die Konkurrenz des meist hochwertigen Rindfleischs aus Südamerika. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich stammt selbst aus Uruguay, wo die Menschen mehr Rindfleisch essen als anderswo auf der Welt. Anhand der Fleischproduktion in den Mercosur-Staaten geht sie der Frage nach, welche Vor- und Nachteile diese größte Freihandelszone der Welt für Mensch und Umwelt mit sich bringen würde und entdeckt in den weiten Weiden Südamerikas einen giftigen Teufelskreis. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 27.11.2019 ORF 2
  • Folge 36
    Vertreter von 200 Ländern beraten Anfang Dezember auf der 25. Weltklima-Konferenz der UNO in Madrid über die Bewahrung des Amazonas als Klima-Regulator. Der Regenwald ist einer der wichtigsten Sauerstoff-Produzenten der Welt. Durch Abholzung und Brände ist er in Gefahr, seine Zerstörung beschleunigt die Klimaerwärmung. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich hat die indigene Aktivistin Sonia Guajajara besucht, die seit Jahren für das Überleben des Amazonas und seiner Ur-Einwohner kämpft. Seit der rechtsextreme Präsident Jair Bolsonaro an der Macht ist, haben sich die Angriffe auf die Indigenen Brasiliens und ihren Lebensraum verstärkt.
    Anfang November wurde neuerlich ein indigener Aktivist von Holzfällern ermordet: Paulo Paulinho gehörte zu den sogenannten „Wächtern des Waldes“, die durch den Regenwald patrouillieren, um die illegale Abholzung anzuzeigen und die Holzfäller mit Pfeil und Bogen zu vertreiben. „Ohne die Indigenen würde die Vegetation Brasiliens aus Monokulturen bestehen“, sagt Sonia Guajajara, „Urwälder findet man heute fast nur noch in den beschützten Territorien der Indigenen.“ (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 04.12.2019 ORF 2
  • Folge 37
    Die Briten sind anders – nicht erst seit dem Brexit-Votum ist klar, dass sich viele Briten Europa nur lose verbunden fühlen und sich kulturell von anderen europäischen Nationen abgrenzen. Die Briten fahren nicht nur auf der „falschen“ Straßenseite, sie pflegen auch ihre Spleens und finden Regenwetter „lovely“. Mit ihrem sprichwörtlichen schwarzen Humor, ihrem Hang zur Exzentrik und einem Nationalstolz, der aus der Zeit des britischen Empires herrührt, sorgen die Briten immer wieder für Gesprächsstoff. Mal geben sich die Insulaner konservativ und traditionsbewusst, dann wieder ausgeflippt und trinkfest.
    Briten gelten als höflich und geduldig, warten stundenlang in Reih und Glied an Bushaltestellen oder in Schlangen vor dem Postschalter. Vor den Wahlen in Großbritannien geht das WELTjournal den Eigenheiten der Briten nach. WELTjournal-Reporter Benedict Feichtner ist selbst Brite. In Österreich aufgewachsen, wundert auch er sich immer wieder über die Spleens seiner Landsleute. Auf einem Roadmovie durch das Vereinigte Königreich trifft Feichtner den Ur-Londoner Taxifahrer Lawrence Yewing, dessen Vater und zwei Onkel ebenfalls Taxi fahren und über die Veränderungen der letzten 30 Jahre erzählen.
    Er plaudert mit dem 88-jährigen Taubenzüchter und früheren Minen-Arbeiter Maurice Surtees, der bis heute nicht mit seinen Nachbarn spricht, weil sie sich in den 80er Jahren nicht dem Streik der Bergmänner in den Kohlegruben angeschlossen haben. Auf ihrem Landsitz in Buckinghashire besucht Feichtner The Right Honourable Lady Bonsor, eine Aristokratin, die die royalen Traditionen hoch hält. Er erforscht die britische Pub-Kultur ebenso wie die Leidenschaft der Briten für Pferderennen, bei denen die Damen im Publikum traditionell voluminöse Hüte tragen. Sein Resümee: Großbritannien tickt einfach anders. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 12.12.2019 PhoenixOriginal-TV-Premiere Mi. 11.12.2019 ORF 2
  • Folge 38
    Noch nie gab es so viele Hundertjährige wie heute. Laut UNO sind es weltweit 533.000 Menschen, mehr als drei mal so viel wie vor 20 Jahren, und ihre Zahl wächst rapide. Generell steigt in den westlichen Industrienationen der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung, besonders jetzt, wo die Babyboomer, die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit, ins Rentenalter kommen. Versorgung, Betreuung und Pflege zählen mittlerweile zu den großen Herausforderungen für Gesellschaft und Politik. WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth hat sich in den Niederlanden angesehen, wie man dort mit sogenannten „Caring Communities“ alten Menschen ein aktives Leben ermöglicht.
    In Caring Communities vernetzen niederländische Gemeinden den kommunalen Pflegedienst mit einer Vielzahl von lokalen Bürgerinitiativen und Nachbarschafts-Kooperativen, die den Bereich Gesundheit und Pflege selbst in die Hand nehmen und auch betreutes Wohnen von Seniorinnen und Senioren einbinden. Familien und pflegende Angehörige werden so entlastet, pflegebedürftige Menschen aus der Isolation einer 24-Stunden-Betreuung bzw. aus Heimen geholt. Ein Fokus der Pflegepolitik in den Niederlanden liegt auf der Forschung und der Suche nach effektiven Maßnahmen, die Gesundheit und die Autonomie von Menschen bis ins hohe Alter gewährleisten. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 18.12.2019 ORF 2

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