2019, Folge 1–19
China – die Plastik-Krise
Folge 1Geschätzte 60 Millionen Essensbestellungen in Einweg-Plastik-Verpackungen werden in China jeden Tag ausgeliefert. Im Zuge von Wirtschaftswachstum und steigendem Wohlstand fallen allein in der Hauptstadt Peking jeden Tag 25.000 Tonnen Plastik-Müll an, doppelt so viel wie noch vor 20 Jahren. In ganz China sind es mehr als eine halbe Million Tonnen pro Tag. Dazu kam bis vor kurzem noch tonnenweise Plastik-Müll aus dem Ausland, der in China recyclet werden sollte. Der Preis für die Umwelt ist hoch: verseuchte Flüsse, versmogte Städte, kranke Menschen. Ohne eine nachhaltige Abfallwirtschaft droht China im Müll zu ersticken. Die WELTjournal-Reportage zeigt, wie in China angesichts der Berge von Plastikmüll ein neues Umweltbewusstsein entsteht und welche Herausforderungen damit verbunden sind. Denn Hundertausende Chinesen leben vom Müll und von der Recyclingindustrie – Menschen wie Wang Jindong, einer von Pekings 170.000 Müllsammlern, die jetzt um ihre Zukunft bangen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 09.01.2019 ORF 2 Brexit – wie konnte es so weit kommen?
- Alternativtitel: Brexit - Wie konnte das passieren?
Folge 2Der Weg Großbritanniens aus der EU ist um einiges holpriger und schwieriger als von den Brexit-Befürwortern angenommen. Ob das britische Unterhaus das von Regierungschefin Theresa May ausgehandelte Brexit-Abkommen am 15. Jänner annimmt, ist mehr als fraglich. Ob im Falle eines Scheiterns der Austrittsantrag von London zurückgezogen wird, es zum ungeregelten Brexit ohne Deal kommt oder die Briten noch einmal abstimmen, ist völlig offen.Das Brexit-Votum vor zweieinhalb Jahren hat Großbritannien in den Grundfesten erschüttert. Der damalige Premierminister David Cameron trat kurz nach dem Referendum zurück, das britische Pfund fiel auf den tiefsten Stand seit 30 Jahren, im Parlament in Westminster herrschte Chaos.
Wie hatte es soweit kommen? Was war in den Wochen und Monaten vor dem Referendum geschehen, dass die Briten überraschend mehrheitlich für den EU-Austritt votierten? BBC-Reporterin Laura Kuenssberg zeichnet die dramatischen Ereignisse von damals nach und zeigt, wie die EU-Befürworter von denen, die die EU verlassen wollten, ausmanövriert und überholt wurden. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 16.01.2019 ORF 2 USA – Kinder ohne Eltern
Folge 3Zwei Jahre ist Donald Trump nun US-Präsident, in dieser Zeit hat sich die Situation für Migranten und ihre Kinder in den USA massiv verschlechtert. Im Zuge einer „Null-Toleranz“-Politik wurden illegale Einwanderer an der Grenze inhaftiert, ihre Kinder von ihnen getrennt und in eigene Auffanglager gebracht. Erst als Bilder weinender Kleinkinder in käfigähnlichen Unterkünften an die Öffentlichkeit kamen, sah sich Trump gezwungen, die systematischen Familientrennungen wieder zu stoppen. Doch dutzende Kinder sind noch immer von ihren Eltern getrennt in US-Gewahrsam, weil die Eltern bereits abgeschoben oder nicht mehr auffindbar sind. Das WELTJournal zeigt, wie sich Trumps Politik von der seines Vorgängers Obama unterscheidet und begleitet Eltern, die verzweifelt ihre Kinder suchen, sowie Kinder, die krank sind vor Angst, ihre Eltern womöglich niemals wiederzusehen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 23.01.2019 ORF 2 Bangladesch – Milliardär unter Armen
Folge 4Die Reichsten dieser Welt sind auch im Vorjahr noch reicher geworden, wenn sich ihre Zugewinne auch, laut dem Global Wealth Report der Credit Suiss, abgeflacht haben. Parallel dazu hat sich die globale Mittelklasse durch den Wachstumsschub der Schwellenländer vergrössert. Die Schere zwischen Arm und Reich ist dennoch weiter aufgegangen: Die reichsten zehn Prozent besitzen 88 Prozent des Weltvermögens, die ärmere Hälfte der Menschheit hat gerade einmal 1 Prozent und ihr Vermögen stagniert. Besonders krass zeigt sich die Ungleichverteilung in Dritte-Welt-Ländern. Der dänische Reporter Kristoffer Eriksen hat in Bangladesch, einem der ärmsten Länder der Welt, einen umstrittenen Milliardär getroffen.
Moosa Bin Shamsher ist durch Waffengeschäfte und durch die Vermittlung günstiger Arbeitskräfte in die Golfstaaten reich geworden. Während diese dort zu Niedrigstlöhnen arbeiten und in Bangladesch ein Drittel der Bevölkerung mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen muss, lässt Moosa sich „Prinz“ nennen und trägt diamantbesetzte Schuhe. Menschen ohne Vermögen nennt er „Idioten“, Armut hält er für selbstverschuldet. In seiner Villa hat er dutzende Angestellte, die es ihm sogar abnehmen, beim Essen selbst die Gabel zum Mund zu führen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 30.01.2019 ORF 2 EU von innen
Folge 5Noch nie war die Europäische Union derart auf dem Prüfstand wie dieses Jahr, in dem mit Großbritannien erstmals ein Land die Union verlässt und in dem bei den kommenden EU-Wahlen voraussichtlich EU-feindliche Kräfte gestärkt werden. Gegründet in den 50er Jahren als Europäische Wirtschaftsraum EWR sollte die gezielte wirtschaftliche Verflechtung der sechs Mitgliedsstaaten militärische Konflikte für die Zukunft verhindern und durch den größeren Markt das Wirtschaftswachstum beschleunigen und den Wohlstand der Bürger steigern.
Mittlerweile auf 28 Länder und mehr als eine halbe Milliarde Einwohner angewachsen agiert die EU um einiges schwerfälliger.Mit Parlament, Rat und Kommission befinden sich die zentralen EU-Institutionen in Brüssel. Die belgische Hauptstadt ist der Ort, an dem Menschen aus – zumindest derzeit noch – 28 Nationen um Macht, Einfluss und Gemeinsamkeiten ringen. ORF-Korrespondent Peter Fritz, der seit 2015 das ORF-Büro in Brüssel leitet, blickt hinter die Kulissen des Brüsseler Politikbetriebs.
Wie funktioniert die EU, wie laufen Entscheidungsprozesse ab? Was wird wo besprochen? Wie ist das Ritual bei der Ankunft der Staats- und Regierungschefs zu EU-Gipfeln? Welche Geheimnisse stecken hinter der Sitzordnung bei Ratstreffen? Und wer kümmert sich darum, dass beim Besuch von Vertretern anderer Nationen die richtigen Flaggen hängen? Diesen und vielen weiteren Fragen geht Peter Fritz nach und spricht dabei mit Entscheidungsträgern, Beobachtern und Kritikern der Brüsseler Szene. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 06.02.2019 ORF 2 Ägypten – Das Dorf El-Gawhary
Folge 6Vier Autostunden nördlich von Kairo im Nildelta liegt ein kleiner Ort namens Ezbat El-Gawhary, benannt nach der Familie von ORF-Ägypten-Korrespondent Karim El-Gawhary. Vor 85 Jahren von El-Gawharys Großvater gegründet, leben dort heute mehrere hundert Menschen, weitgehend Nachkommen seiner Großonkel und Großtanten, die als Kleinbauern ihr Auskommen finden. Ezbat El-Gawhary ist ein Ort wie tausende andere in Ägypten, hier manifestieren sich alle Probleme, Herausforderungen und Chancen Ägyptens: von Armut, Bevölkerungswachstum, Migration und Wassermangel bis zum Kampf um Bildung und Perspektiven, um die Stellung der Frau und den Stellenwert der Religion.
Karim El-Gawhary hat gemeinsam mit seinem 77jährigen Vater die Verwandten in dem entlegenen Dorf besucht und lässt uns eintauchen in die Lebensrealität von Menschen, die in ihren vom Staat vernachlässigten Orten selten Gehör finden. Es ist eine Welt, in der die Zeit auf den ersten Blick stehengeblieben scheint, wenn der Dieselmotor des Wasserrades zur Bewässerung mit einer Zigarette vorgeglüht und kräftig am Keilriemen gezogen wird, bevor sich das Rad mühsam in Bewegung setzt. Und doch ist das Dorf auch in das globale System integriert, werden dort inzwischen auch Kartoffeln und Süßkartoffeln für den Export geerntet und wandern die Menschen von dort als Arbeiter in reichere Länder aus.
Und es findet ein stiller Umbruch statt, vor allem bei den Frauen. Die Zeit der früher üblichen Kinderehen ist vorbei. Die Familien sind stolz auf die Ausbildung ihrer Töchter. Die erste Generation selbstbewusster junger Frauen des Dorfes besucht jetzt die Universitäten in der Provinzhauptstadt. Eine Reportage über lautlose gesellschaftliche Veränderungen in der arabischen Welt, jenseits der Schlagzeilen und großen Politik. (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere Mi. 15.05.2019 3sat Original-TV-Premiere Mi. 13.02.2019 ORF 2 Korea – die ungleichen Brüder
Folge 7Wenn am 27. Februar das zweite historische Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un über die Bühne geht, steht neben den Gesprächen über die nukleare Abrüstung Nordkoreas auch ein anderes Thema im Raum: die Annäherung der lange verfeindeten ungleichen Bruderstaaten Nord- und Südkorea. Das WELTjournal zeigt, wie unterschiedlich sich die beiden Staaten seit der Teilung der koreanischen Halbinsel vor mehr als 60 Jahren entwickelt haben. In Südkorea leben an die 50 Millionen Menschen, fast doppelt so viele wie im etwas größeren Nordkorea. Der ökonomische Unterschied zwischen den beiden Ländern ist enorm: Der Norden kommt nicht mal auf ein Hundertstel des Bruttoinlandsproduktes des hoch entwickelten Südens, der mit seiner Hightech-Industrie die zwölftgrößte Volkswirtschaft der Welt darstellt.
Südkoreaner haben eine Lebenserwartung von 83 Jahren und werden damit um 12 Jahre älter als ihre Nachbarn im Norden. Der Traum von einer Wiedervereinigung lebt mehr als Idee, als dass er konkret verfolgt würde – nicht nur, weil die Wiedervereinigung zweier Länder auf derart unterschiedlichem Entwicklungsstand extrem schwierig wäre, sondern auch, weil mehr als 70 Prozent der jungen Südkoreaner sie laut Umfragen für unnötig hält. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 27.02.2019 ORF 2 Island – Land der Frauen
Folge 8Island gilt als Musterland der Gleichstellung. Das Frauenwahlrecht wurde hier schon 1915, dh drei Jahre vor Österreich, eingeführt und hat die Gesellschaft nachhaltig verändert. 90 Prozent der isländischen Väter gehen in Karenz, wenn sie ein Baby bekommen – zum Vergleich: in Österreich sind es gerade mal 19 Prozent. 83 Prozent der Isländerinnen sind erwerbstätig. Gleichen Lohn für gleiche Arbeit hat man hier im Equal Pay Act gesetzlich verankert. 1980 war Island das erste Land, das eine Frau zum Staatsoberhaupt wählte: Vigdis Finnbogadottir war vier Perioden durchgehend Präsidentin. 41 Prozent der Abgeordneten im Parlament sind Frauen – das Parlament in Reykjavik ist damit das weltweit egalitärste, das sich ohne Quotenregelung entwickelt hat.
Doch immer wieder zeigen sich dunkle Flecken im Gender-Musterland. Derzeit kocht die Volksseele, nachdem sexistische und herablassende Äußerungen einer alkoholisierten Parlamentarier-Runde publik wurden. Die angegriffenen Politikerinnen und viele Bürgerinnen und Bürger fordern jetzt den Rücktritt ihrer lästernden Kollegen.WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth ist dem gesellschaftlichen Klima im Musterland der Geschlechtergerechtigkeit nachgegangen. Sie hat in Island Pionierinnen der Gleichstellung getroffen und zeigt, wo die Herausforderungen für die neuen Generationen liegen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 06.03.2019 ORF 2 Ukraine – Zensur und Spannungen
Folge 9Die meisten osteuropäischen Länder in der EU haben einiges gemeinsam: Sie haben Probleme mit der Rechtsstaatlichkeit und der Korruptionsbekämpfung und bereiten damit der EU massives Kopfzerbrechen. In Ungarn, Polen oder Rumänien versuchen die Regierungen, egal ob politisch links oder rechts, ihre Macht zu zementieren, Einfluss auf die Justiz zu nehmen, die Befugnisse demokratischer Kontrollinstanzen und die Freiheit der Presse zu beschränken. Die EU versucht mit Vertragsverletzungsverfahren gegenzusteuern und hofft auf die neu gegründete Europäische Staatsanwaltschaft, die nächstes Jahr ihre Arbeit aufnehmen soll.
Osteuropa-Korrespondent Ernst Gelegs beleuchtet zwei ehemalige Ostblockländer und ihre Probleme mit Korruption und Rechtsstaatlichkeit: Ungarn, wo die rechtsnationale Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orbán eine illiberale Demokratie aufzieht. Sowie das gegenwärtige EU-Vorsitzland Rumänien, wo die linksnationale Regierung von Premierministerin Viorica Dancila unter dem Deckmantel von „Reformen“ die Justiz unter Kontrolle zu bringen versucht, um korrupte Politiker vor dem Gefängnis zu bewahren. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 13.03.2019 ORF 2 Ungarn und Rumänien – Machtfaktor Korruption
Folge 10Original-TV-Premiere Mi. 20.03.2019 ORF 2 Brexit – Szenen einer Scheidung
Folge 11Zwei Jahre nach dem Brexit-Referendum und wenige Tage vor dem geplanten Austrittstermin ist weiter unklar, wann und wie Großbritannien die EU verlassen wird. In zwei Jahren Verhandlungen konnten sich die Briten nicht auf eine klare Linie einigen. Der Deal, den Regierungschefin May mit der EU ausverhandelt hat, wird im britischen Parlament nicht gebilligt. Das WELTjournal-Spezial zeigt, wie der Brexit die britische Gesellschaft immer noch mehr spaltet: urbane Wähler aus London gegen die Landbevölkerung, Schotten gegen Engländer, nordirische Republikaner gegen Unionisten, Junge gegen Alte, gut Ausgebildete gegen Geringqualifizierte. Der britische Filmemacher Thomas Johnson ist in Frankreich aufgewachsen und stellt bei einem Besuch in seiner alten Heimat fest, dass die Risse, die der Brexit aufgetan hat, selbst Familien und Freundschaften sprengen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 27.03.2019 ORF 2 Theresa May – die Kämpferin
Folge 12„Wie hält diese Frau das aus?“, das fragen sich nicht nur die Briten. Seit Wochen und Monaten prallt der britischen Premierministerin Theresa May Widerstand von allen Seiten entgegen. Harsche Kritik kommt nicht nur von der Opposition, sondern auch aus den eigenen Reihen – und das nach zweieinhalb Jahren aufreibender Verhandlungsmarathons mit der EU, die ihr sicht- und hörbar an die Substanz gingen. Die Ironie dabei: Theresa May hat selbst den Brexit gar nicht gewollt und ist jetzt doch die sture Kämpferin für den EU-Austritt der Briten.
WELTjournal-Reporter Benedict Feichtner hat Wegbegleiter, Biografen und politische Analysten Theresa Mays getroffen und zeigt ein Portrait der britischen Regierungschefin, die sich selbst als „bloody difficult woman“, also als eine „verdammt schwierige Frau“ bezeichnet. Eine Jugendfreundin Mays aus ihrer Zeit an der Universität von Oxford erzählt, dass Theresa May schon damals davon geträumt hat, Premierministerin zu werden – und dass ihre größte Stärke darin liegt, niemals aufzugeben. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 03.04.2019 ORF 2 Nordirland – zerbrechlicher Friede
Folge 13Die einstige britische Unruheprovinz Nordirland ist der große Knackpunkt beim Brexit: die Gefahr eines neuerlichen Aufflammens des blutigen Konflikts zwischen irischen Katholiken und britischen Protestanten ist groß. Ein Pfeiler des Friedensabkommens von 1998, das Jahrzehnte des Terrors beendete, ist die offene Grenze zwischen Irland und dem britischen Nordirland: sie lässt die irische Insel ungeteilt erscheinen und ermöglicht Iren wie Nordiren ohne Personen- und Zollkontrollen zwischen den Ländern zu pendeln.
Mit dem Brexit würde die irisch-nordirische Grenze zu einer geschlossenen EU-Außengrenze und könnte alte Wunden wieder aufreißen. Das WELTjournal zeigt die Stimmung in Nordirland angesichts des Brexit: der Taxiunternehmer Norman Reilly etwa organisiert Touren entlang der Mauern in Belfast, die nach wie vor katholische von protestantischen Vierteln trennen. Im Städtchen Enniskillen nahe der Grenze zu Irland bereiten sich die Menschen darauf vor, dass der Brexit den fragilen Frieden brüchig werden lässt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 10.04.2019 ORF 2 Europa – Rechtspopulisten auf dem Vormarsch
Folge 14Der italienische Lega Politiker und Vizepremier Matteo Salvini hat ein Bündnis der europäischen Rechtspopulisten gemeinsam mit der deutschen AfD und rechts-nationalen Parteien aus Dänemark und Finnland aus der Taufe gehoben. Die FPÖ hat ihre Teilnahme bereits offiziell gemacht. Frankreichs Marine Le Pen sowie die Regierungsparteien von Ungarn und Polen sollen auch ins Boot geholt werden. Das Ziel: Nach den EU-Wahlen Ende Mai wollen sie eine neue Fraktion im Europaparlament bilden – in der Hoffnung damit zweitstärkste Gruppe zu werden. Für den Wahlkampf wird es kein gemeinsames Programm geben, doch was all diese Parteien eint, sind Ausländerfeindlichkeit und Europaskepsis. Ernst Kernmayer macht sich für das Weltjournal quer durch Europa – von Dänemark, über Polen nach Italien – auf die Suche nach den Ursachen des Erfolgs der Rechtspopulisten und geht der Frage nach, wie ihr Erstarken Europa verändern könnte. (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere Di. 04.06.2019 3sat Original-TV-Premiere Mi. 22.05.2019 ORF 2 Europa – nachhaltig Reisen
Folge 15Flugreisen und Massentourismus belasten die Umwelt und gehören zu den größten Klimakillern. Zum dritten „Austrian World Summit“, der großen, internationalen Klimaschutzkonferenz initiiert von Arnold Schwarzenegger, zeigt das WELTjournal, wie klimafreundliches und nachhaltiges Reisen möglich ist und wo das bereits praktiziert wird. Die schwedische Reisebloggerin Evelina will mit gutem Beispiel vorangehen und bereist Europa und die Welt heute nur noch mit Bus und Bahn und mit minimalem Gepäck. In Schweden haben sich 50.000 Menschen der Kampagne „Wir bleiben auf dem Boden“ angeschlossen und reisen ohne Flugzeug. Das kostet Zeit, doch viele genießen die neue Reisegeschwindigkeit. Auch Hotels bemühen sich mittlerweile, Urlaub mit gutem Gewissen zu ermöglichen.
Sie verpflichten sich, Wasserverbrauch, Emissionen, Abfall und Reinigungschemikalien deutlich zu reduzieren. Sanfter Tourismus in kleinen, abgelegenen Orten – das ist das Konzept von „Albergo Diffuso“: Unterkünfte, die in die Dorfgemeinschaft integriert sind statt Massentourismus. Die Idee stammt aus Italien und ist jetzt auch in anderen Teilen Europas angekommen. Auch das Filmteam reiste klimafreundlich: Zu den Drehorten in Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen und Italien ging es mit der Bahn. Für den Transport der Kameraausrüstung wurden nach Möglichkeit vor Ort Elektroautos oder Lastenfahrräder ausgeliehen, der CO2-Ausstoß bei zwei Flügen wurde über Ausgleichszahlungen kompensiert. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 29.05.2019 ORF 2 China – Die totale Überwachung
Folge 16China will künftig ein sogenanntes „Sozialkredit-System“ einführen, mit dem die Bürger über Belohnungs- und Strafpunkte bewertet werden. Wer bei Rot über die Ampel geht, seine Rechnungen verspätet zahlt, zu viel Alkohol trinkt oder gegen die Regierung agitiert, verliert Punkte und muss mit Konsequenzen rechnen, wie dem Verlust der Kreditwürdigkeit und der Einschränkung der Reisefreiheit. Wer sich genehm verhält bekommt Bonuspunkte, die etwa zu Vergünstigungen bei Hotel- oder Mietwagenbuchungen berechtigen. Millionen von Kameras auf Chinas Straßen ermöglichen in Kombination mit modernen Systemen zur Gesichtserkennung und der Auswertung digitaler Spuren und Bewegungsprofile im Internet die lückenlose Überwachung.
Das umstrittene Sozialkredit-System befindet sich in mehreren Städten in der Testphase. Ab kommendem Jahr soll es in der Hauptstadt Peking eingeführt werden. Das WELTjournal begleitet eine junge Marketing-Managerin, die auf ihre gute Bewertung stolz ist: ihr kleiner Sohn hat dadurch höhere Chance in eine Elite-Schule aufgenommen zu werden. Ein Journalist, der über Korruption berichtet hat, sieht sich hingegen mit einer schlechten Bewertung und entsprechenden Konsequenzen konfrontiert: sein Social-Media-Account wurde gesperrt, Flugreisen sind ihm untersagt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 05.06.2019 ORF 2 Europa – Kleidung der Zukunft
Folge 17Mehr als hundert Milliarden Kleidungsstücke werden jedes Jahr weltweit produziert. Ein Drittel davon wird nie verkauft, sondern muss wieder vernichtet werden. Das sogenannte Fast-Fashion-Modell, das den Kunden immer schneller, immer mehr, immer billigere Mode anbietet, stößt an seine Grenzen. Das WELTjournal begleitet fünf junge Designer, die neue Wege beschreiten wollen. Für ihre Kollektionen verwenden sie neue Materialien auf Pflanzen- oder Recyclingbasis und legen Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit. Sie zeigen, wie Konsumenten und Produzenten aus diesem Teufelskreis der globalen Textilindustrie aussteigen können, die nach wie vor auf Lohndumping und schlechten Arbeitsbedingungen fußt und sich zu einem der größten Umweltverschmutzer weltweit entwickelt hat. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 12.06.2019 ORF 2 Türkei – Machterhalt um jeden Preis
Folge 18Der türkische Präsident Erdogan ist unter Druck geraten, in Istanbul ebenso wie in weiten Teilen des Landes. Solange die Wirtschaft boomte, haben westliche Investoren Erdogan und sein Land euphorisch umworben. Doch jetzt steckt die Türkei in einer tiefen Wirtschaftskrise, die Angriffe auf Rechtsstaat und Meinungsfreiheit haben dramatische Spuren hinterlassen. Die umstrittene Wiederholung der Bürgermeisterwahl in Istanbul, die der Kandidat der Opposition gewonnen hatte, zeigt: Erdogans Machtanspruch ist ungebrochen, auch wenn die Krise an seinem Glanz kratzt und die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wächst.
ORF-Türkei-Korrespondent Jörg Winter berichtet vor der Wahlwiederholung am 23. Juni für das WELTjournal aus einem zerrissenen Land. Er besucht enteignete Bürger und Arbeiter auf stillgelegten Großbaustellen. Er erzählt von einer Mittelschicht, die dem Land den Rücken kehren will, und von unverbesserlichen Nationalisten, die ausländische Journalisten als Spione verunglimpfen und bedrohen. Klar ist: sollte Erdogans AKP bei der umstrittenen Wahlwiederholung wieder verlieren, wird das politische Wellen schlagen, die weit über die 16-Millionen-Metropole hinausgehen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 19.06.2019 ORF 2 Griechenland – die langsame Genesung
Folge 19Nach Jahren der Krise und der harten Sparmaßnahmen erholt Griechenland sich langsam, doch viele Griechen spüren noch nichts vom zaghaften Wirtschaftsaufschwung. Die meisten haben mehr als ein Viertel ihres Einkommens verloren, noch immer ist fast jeder fünfte arbeitslos, 400.000 gut ausgebildete, junge Menschen haben ihre Heimat verlassen und sind ausgewandert. Die junge Anti-Korruptionsspezialistin Kristina Tremonti ist den umgekehrten Weg gegangen: Sie ist aus den USA nach Athen zurückgekehrt um sich dem Kampf gegen Korruption und das Schmiergeldunwesen zu verschreiben, zwei der vielen Ursachen der Krise.
„Unsere Generation wurde erzogen mit der Überzeugung, wie großartig die Griechen sind, und musste mit aller Härte erfahren, wie es bergab geht“, sagt die 28-jährige. Zivile Steuerfahnder wie Tina Papoti kontrollieren unterdessen Tavernen, Restaurants und Geschäfte um die verbreitete Steuerhinterziehung in den Griff zu bekommen. Dass sie hier nicht die großen Steuersünder, sondern nur kleine ertappt, ist ihr klar. „Es ist für alle sehr schwer, zu überleben und gleichzeitig korrekt gegenüber dem Staat zu sein“, sagt sie, „doch Steuern müssen bezahlt werden“. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 03.07.2019 ORF 2
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