2025, Folge 19–36

  • Folge 19 (30 Min.)
    Über viele Jahre erlebte die Kreuzfahrtbranche einen Boom. Dann kam Corona und die Pleitewelle, 500.000 Menschen verloren ihre Jobs. Viele Kreuzfahrtschiffe gingen auf den Schrottplatz, statt auf große Fahrt. Eine ganze Flotte einst stolzer Ozeanriesen mit klangvollen Namen wird seit Mitte 2020 in Aliaga (Türkei), 30 Kilometer nördlich von Izmir, abgewrackt, von der beliebten „MS Astor“ bis zur „Carnival Fantasy“. Das sind meist nur unrentable Schiffe, die nur 2000 Passagieren oder weniger Platz bieten. Zur gleichen Zeit entstehen z. B. auf der Meyer Werft in Papenburg neue Traumschiffe für 5000 Passagiere und mehr, mit neuen Antriebssystemen und noch mehr Unterhaltungsangeboten.
    Kreuzfahrt auf neuem Kurs! Ein Kamerateam hat für diese Reportage die Verschrottung alter Ozeanriesen in Aliaga begleitet, besuchte mit einem Bloggerpaar eines der luxuriösesten Kreuzfahrtschiffe überhaupt, die „S.S. Antoinette“, und war hautnah bei der Überführung eines der modernsten und größten Kreuzfahrtschiffe der heutigen Zeit in die Nordsee dabei: der AIDAcosma. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 16.07.2024 NDRDeutsche Streaming-Premiere Di. 16.07.2024 ARD Mediathek
  • Folge 20 (30 Min.)
    Norwegen/​Schweden: Coolcation – Urlaub im kühlen Norden
    Autor: Kristopher Sell, ARD-Studio Stockholm Touristenführer Steinar Bruheim am norwegischen Gletscher Nigardsbreen beobachtet einen Trend: Seine Touren werden immer mehr gebucht von „Klimatouristen“, wie er sie nennt. Also Urlauber, die in den Sommermonaten vor der möglichen Gluthitze in Mittel- und Südeuropa fliehen und sich für entspannte Wochen mit gemäßigten Temperaturen im Sommer Skandinaviens entscheiden. Diese Wahrnehmung am Nigardsbreen deckt sich mit einer Studie der EU, die Destinationen in Skandinavien einen deutlichen Tourismuszuwachs prognostiziert. Und so werben schwedische und norwegische Reiseziele in dieser Saison vermehrt mit Coolcation: Baden in Gletscherseen, Höhlenwanderungen, kühle Campingplätze an der Küste. Ein Filmteam begleitet eine Gletschertour am beeindruckenden Nigardsbreen und besucht deutsche und niederländische Urlauber auf einem idyllischen Campingplatz in Mittelschweden, um das Phänomen der Coolcation in Skandinavien vorzustellen.
    Kenia: Aufstand der Gen Z
    Caroline Imlau, ARD-Studio Nairobi Die kenianische Gen Z, die junge Generation des Landes, nimmt seit einigen Wochen die Straßen des Landes ein. Sie demonstriert für ihre Rechte und gegen die politische Elite, die Armut im Land und die seit Jahren allgegenwärtige Korruption. Viele junge Menschen in Kenia haben zwar eine gute Ausbildung, aber gute Jobs kriegen laut den Protestierenden meistens nur die, die Präsident Ruto nahestehen. Korruption? Die Gen Z fühlt sich im Stich gelassen und hat genug! Sie fordert einen Rücktritt des Präsidenten. „Wer uns tötet, kann uns nicht regieren“, sagt Aktivistin Wanjira Wanjiru. Sie will alles geben, um für ihre Rechte und eine bessere Zukunft zu kämpfen. Dafür muss sie viel riskieren. Ihre Mitstreitenden landen oft im Gefängnis, die Polizei geht brutal gegen sie vor, weil sie politische Teilhabe fordern. Aber in ihrem Viertel wird Wanjira für ihren Mut gefeiert. Sie will nicht aufgeben und kämpfen, bis das Leben in Kenia lebenswerter ist.
    Japan: Tokios wildestes Volksfest
    Autor: Ulrich Mendgen, ARD-Studio Tokio So hat ARD-Korrespondent Ulrich Mendgen Japan bisher eher selten wahrgenommen: ungefiltert, rau und laut. Er bekam die außergewöhnliche Chance, am wildesten Volksfest Tokios als Träger teilzunehmen: das Sanja-Matsuri, bei dem 100 tragbare Schreine durch die Straßen des Viertels Asakusa getragen werden. Einmal im Jahr kommt die Nachbarschaft in den Gassen von Asakusa zusammen und packt sich die schweren Schreine auf die Schultern. Um die 500 Kilogramm wiegt so ein Sarg, in dem vermeintlich Götter ruhen. 80 Menschen braucht es, um einen solchen Koloss hochzuhieven. Normalerweise haben Götter in Japan einen festen Wohnsitz. Wenn sie aber mal auf Tour gehen, will jede und jeder dabei sein. Mit priesterlichem Segen schlüpft der Heilige Geist in die schweren transportablen Kisten. Nur mit vereinten Kräften ist es möglich, diese zu schultern. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 27.08.2024 NDR
  • Folge 21 (30 Min.)
    Die Sommer in den letzten Jahren hatten es in sich: Hitze, Waldbrände, Dürren in ganz Europa. Der Klimawandel ist da! Wie kann man die Folgen abmildern? Immer mehr Bauern sehen in der Agroforstwirtschaft eine Lösung: Baumreihen auf Feldern, in deren Schatten Getreide und Tiere besser gedeihen, der Boden vor Austrocknung und Erosion geschützt ist, Kohlenstoff gebunden wird und Artenvielfalt entsteht. In Frankreich weiß man dank der Arbeit des Agrarwissenschaftlers Christian Dupraz bereits sehr viel über Agroforst. Auf seinem Versuchsfeld fährt der Bauer inzwischen bessere Ernten ein als auf den Vergleichsfeldern ohne Bäume.
    Im Languedoc, dem größten Weinanbaugebiet Frankreichs, setzen auch Winzer Bäume zwischen die Rebstöcke, damit die Trauben nicht schon im August reifen. Auch in Deutschland erkennen immer mehr Landwirte die Vorteile, wenngleich es sich für manche fast wie ein Rückschritt anfühlt, wieder wie früher Hecken in die Äcker zu pflanzen. Hatte man sie doch gerodet, um effektiver mit den großen Landmaschinen arbeiten zu können. Eine Gruppe schwäbischer Bauern reist zum Ortstermin nach Frankreich.
    Zusammen mit ihrem Verpächter wollen sie die Umwandlung ihrer Äcker in widerstandsfähige Agroforstsysteme planen. Wie können die lange vernachlässigten alten Streuobstwiesen einbezogen werden? Mit den neuesten Erkenntnissen im Gepäck machen sie sich auf, die Vorteile der Bäume mit den Anforderungen moderner Landwirtschaft zu kombinieren, um zumindest gegen die dramatischen Folgen des Klimawandels, Hitze, Dürre, Ernteausfälle, besser gerüstet zu sein. Und ganz nebenbei werden Landwirtschaft und Naturschutz miteinander versöhnt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 03.09.2024 NDR
  • Folge 22 (30 Min.)
    Österreich: Klimawandel bedroht Berghütten
    Bericht: Nikolaus Neumaier
    Das Zittelhaus ist eine der höchstgelegenen Schutzhütten in Österreich, doch wegen des Klimawandels hat die Hütte keine Zukunft mehr. Sie muss neu gebaut werden, weil der Untergrund zu instabil geworden ist. Das Zittelhaus liegt spektakulär auf der Spitze des Hohen Sonnblick in 3106 Meter Höhe und ist nur eine von insgesamt fast 300 Schutzhütten in den österreichischen Alpen, die wegen des Klimawandels aufwendig umgebaut oder komplett neu gebaut werden müssen. Die Auswirkungen des Klimawandels spürt man sogar an der höchstgelegenen Schutzhütte Österreichs, der Erzherzog-Johann-Hütte am Großglockner. Obwohl die Hütte auf 3454 Meter liegt, taut auch in dieser Höhe der Permafrostboden auf. Früher war der Boden um die Hütte bis Mitte Juli gefroren. Jetzt schlägt der österreichische Alpenverein Alarm. Weil der Permafrost auftaut, sind mehr als 270 Schutzhütten und rund 50.000 Kilometer Wanderwege bedroht und drohen „wegzubröseln“, so der Alpenverein.
    Albanien: Kampf gegen Ärzteflucht
    Bericht: Sissy Hertneck
    Abwanderung von Fachkräften ist seit Jahren ein riesiges Problem in Albanien. Vor allem junge Medizinerinnen und Mediziner sehen kaum eine Perspektive in ihrer Heimat. Vor allem auf dem Land fehlen Ärzte. Albanien hat die geringste Ärtzedichte Europas. Arbeitsbedingungen und Bezahlung sind nicht attraktiv. Deswegen zieht es junge Menschen ins Ausland, oft auch in die EU, etwa nach Deutschland. So wie den jungen Arzt Malbor Duka. Ein Filmteam hat ihn in den letzten Tagen in seiner Heimat bei der Vorbereitung auf seinen Umzug begleitet. Medizinerin Dea Guri hingegen bleibt erst einmal im Land und kämpft: für bessere Arbeitsbedingungen und fairen Lohn.
    Ukraine: nach dem Angriff auf den Staudamm
    Bericht: Marius Reichert
    Der riesige Kachowka-Stausee, fünfmal so groß wie der Bodensee, sieht heute so aus: leer, kein Wasser, stattdessen ganz viel Natur. Der Stausee war die zentrale Wasserquelle für fast 80 Städte und Dörfer im Süden der Ukraine. Bis zum Jahr 2023: Russland hatte den nahe gelegenen Staudamm angegriffen, ganze Landstriche wurden geflutet. Seitdem ist der Stausee leer und die Menschen leiden. Gerade jetzt im heißen, trockenen Sommer fehlt in der Ukraine etwas Grundlegendes: Wasser. Dieser Stausee sorgt aber auch für ein echtes Naturwunder.
    USA: San Francisco im freien Fall
    Bericht: Torben Börgers
    Golden Gate Bridge, Cable Cars und Alcatraz: San Francisco ist ein Sehnsuchtsort für Millionen von Touristen. Doch das Postkartenidyll täuscht: Die einstige Hochburg der Hippies kämpft mit einer Abwärtsspirale aus sozialer Spaltung, Obdachlosigkeit und Drogensucht. Der Hightech-Boom im benachbarten Silicon Valley hat Hunderttausende neue Jobs geschaffen und die Mieten in astronomische Höhen schnellen lassen. Die Folge: Nirgendwo in den USA sind mehr Menschen wohnungslos als in der Golden City. Besonders sichtbar sind Elend und Verwahrlosung im berühmt-berüchtigten Wohn- und Geschäftsviertel Tenderloin, dem Epizentrum der Fentanyl-Krise an Amerikas Westküste.
    Hier will die Stadt jetzt mit drakonischen Maßnahmen durchgreifen. Und kein Tag vergeht, an dem Donald Trump nicht Kamala Harris persönlich für den Niedergang der einstigen Traumstadt verantwortlich macht. Immerhin war die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten hier acht Jahre lang als Bezirksstaatsanwältin für Sicherheit und Ordnung zuständig. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.09.2024 NDR
  • Folge 23 (30 Min.)
    In den schottischen Highlands ist es unruhig geworden. Zugezogene Millionäre kaufen riesige Flächen auf und wollen die Landschaft im Kampf gegen den Klimawandel umgestalten. Sie sind überzeugt, dass Schottland wieder wilder werden muss, um seinen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten. Ihr Ziel ist die Renaturierung ihres Großgrundbesitzes, um so mehr Kohlendioxid zu binden. Seit mehr als drei Jahren lebt Jeremy Leggett am Ufer des Loch Ness. Von hier aus plant der 69-Jährige eine grüne Revolution. Sein Vermögen hat der langjährige Klimaaktivist mit Solarenergie gemacht. 2020 hat er seine Firma verkauft und mit dem Geld das ehemalige Jagdgut Bunloit gekauft.
    Doch statt Schrot und Flinte soll hier jetzt wieder wilde Natur das Sagen haben. Leggett ist Überzeugungstäter. Für ihn ist der Klimawandel eine Monsterbedrohung, die es keinem mehr erlaubt, Zeit zu verlieren. Seine Energie steckt er deshalb in die Renaturierung der Highlands. Sein ehrgeiziges Ziel: mehr CO2 binden und gleichzeitig die biologische Vielfalt auf seinem Anwesen fördern. Dafür lässt er neue Mischwälder aus Laubbäumen pflanzen, Monokulturen aus Nadelhölzern roden und Moore wieder vernässen. Traditionsbewusste Schotten befürchten, dass die superreichen Klimaschützer die Jagdgebiete in den Highlands zerstören. Jamie Williamson betreibt ein Jagdgut in fünfter Generation.
    Doch sein Anwesen ist inzwischen umzingelt von den neuen „grünen“ Gutsherren. Und die lassen Hirsche gezielt töten, damit junge Bäume wachsen können. Williamson macht sich Sorgen über die Auswirkungen: „Wenn sie einfach die Hirsche abschlachten, dann wird das auch unsere Hirschjagd zerstören.“ Es ist eine Art Kulturkampf in den Highlands. Jeremy Leggett hat es geschafft, viele Investoren für seine Projekte zu gewinnen. Mit seinem Unternehmen Highlands Rewilding will er nun zeigen, dass sich mit Renaturierung auch Geld verdienen lässt. Der Wettlauf um staatliche Subventionen und Fördergelder hat gerade erst begonnen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 17.09.2024 NDR
  • Folge 24 (30 Min.)
    Großbritannien: Neue Regierung startet Initiative gegen Messergewalt
    Auch in Großbritannien sind Messerattacken ein Problem, werden Menschen durch Messerangriffe getötet. Premierminister Keith Starmer geht sogar so weit, von einer Nationalen Krise zu sprechen. Sein Ziel: Die Messerkriminalität im nächsten Jahrzehnt zu halbieren. Helfen soll dabei auch ein Verbot sogenannter „Zombie-Messer“. Das sind Messer, die besonders lang und gefährlich und offenbar massenhaft im Umlauf sind.
    Türkei: Gesetz gegen Straßenhunde
    In der Türkei soll es mehr als drei Millionen streunende Hunde geben. Und besonders auf dem Land kommt es häufiger mal zu Zwischenfällen mit bisweilen aggressiven, bissigen, herrenlosen Hunden. Die Regierung legte einen Gesetzesentwurf mit dem Ziel vor, Straßenhunde aus dem Verkehr zu ziehen. Doch Tierschützer befürchten, dass auch harmlose Straßenhunde nun massiv getötet werden könnten.
    Niederlande: Handyverbot an Schulen
    In den Niederlanden gilt seit diesem Monat ein generelles Handyverbot an Schulen. Nur in pädagogisch begründeten Fällen soll es noch Ausnahmen geben. An weiterführenden Schulen waren Mobiltelefone bereits seit Jahresbeginn in den Klassenräumen tabu. Unser Korrespondent Tobias Reckmann hat sich an einer solchen Schule umgesehen und mit Lehrern und Schülern gesprochen, wie das so läuft: ohne Handy im Unterricht.
    Neuseeland: Schulschwänzer werden zum massiven Problem
    Neuseeland hat ein ernsthaftes Schulschwänzer-Problem. Doch hinter dem Fernbleiben vom Unterricht steckt vielfach keine Faulheit, sondern ernsthafte, gesellschaftliche Probleme. Armut, fehlende Perspektiven, kulturelle Unterschiede – das sind nur einige der Gründe, warum immer mehr Jugendliche in Neuseeland die Schule schwänzen. Besonders betroffen sind Nachkommen der pazifischen Inselbewohner und indigene Maori. Sozialarbeiterin Sammy Leitch versucht, diese Entwicklung zu stoppen. Unser Korrespondent Florian Bahrdt durfte sie bei ihrer täglichen Arbeit begleiten und zeigt, wie dramatisch die Situation im ansonsten so beschaulichen wirkenden Neuseeland ist.
    Kasachstan: Nomadenfestspiele als Alternative zu Olympia
    Haben sie schon mal von den Nomadischen Spielen gehört? Hatten wir auch nicht, dabei ist es nach Olympia das zweitgrößte Sportereignis der Welt. Inmitten der weiten, kasachischen Steppe, wo uralte Nomadentraditionen auf eine futuristische Metropole treffen, findet dieser einzigartige Wettkampf statt. Teilnehmende aus mehr als 80 Ländern treten gegeneinander an. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 24.09.2024 NDR
  • Folge 25 (30 Min.)
    Willie Daly verkuppelt seit 60 Jahren suchende Singles. Auch im ländlichen Westen Irlands, wo Willie lebt, gibt es Tinder. Aber: „Ich könnte auch sagen: nichts hat sich geändert! Die Leute wollen immer noch Liebe, sie wollen Glück und im ländlichen Irland wollen sie Kinder.“ Jedes Jahr im September findet in seinem Heimatort Lisdoonvarna das Matchmaking Festival statt. Willie ist Matchmaker in dritter Generation. „Das ist eine Gabe. Man kann es nicht erlernen zu erkennen, wer zu wem passen könnte“, sagt er. Alle, die mit Willies Hilfe eine neue Liebe suchen, müssen zuerst seinen Fragebogen ausfüllen.
    Der ist zwar nicht besonders ausgefallen. Aber die ausgefüllten Fragebögen steckt Willie über Nacht in sein sogenanntes Lovebook, eine 160 Jahre alte, ziemlich zerrissene Loseblattsammlung. So sollen sich die Interessierten schon hier treffen. Willie ist sich sicher: das hilft. Zu Willies Lieblingsgeschichten gehört die Vermittlung einer bekannt launischen Frau durch seinen Großvater an einen rein gälisch sprechenden Bauern auf den Aran-Inseln. „Mein Großvater war auf der Pferdemesse in Midtown und er stellte dieser sehr schönen jungen Frau einen Mann vor.
    Einen richtigen Kerl, der kein Wort Englisch sprach.“ Das Paar heiratete noch am selben Tag. „Sie liebte ihn und die beiden bekamen 17 Kinder. Sie konnten nie richtig miteinander reden, so gab es keinen Streit. Das war eine sehr glückliche Ehe“, erzählt Willie und lacht. Jedes Jahr im September findet in seinem Heimatort Lisdoonvarna das Matchmaking Festival mit Tausenden Singles statt. Einige kommen extra aus den USA und Kanada angereist, um ihr Schicksal in die Hände des letzten irischen Matchmakers zu legen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 01.10.2024 NDR
  • Folge 26 (30 Min.)
    Spanien: La Palma drei Jahre nach dem Vulkanausbruch
    Autor: Sebastian Kisters
    „Das Biest“ nennen die Bewohner von La Palma den Berg. 2021 brach der Vulkan aus. 7000 Menschen verloren Häuser und Wohnungen. Es war einer der größten Vulkanausbrüche in der jüngeren europäischen Geschichte. „Das Biest“ schweigt mittlerweile, doch an einigen Stellen treten noch immer giftige Gase aus. Viele Insulaner profitieren vom Tourismusboom rund um den Vulkan. Und doch leiden sie unter den Folgen des Ausbruchs. Nord- und Ostsee: Spionage getarnt als Forschung Autoren: Marie Blöcher, Antonius Kempmann, Benedikt Strunz Russland spioniert systematisch in der Ostsee, und zwar auch genau vor unserer Haustür. Ein internationales Rechercheprojekt deckt auf, dass russische „Forschungsschiffe“ gezielt Unterwasserkabel, Gaspipelines und Militärgebiete ansteuern.
    Ukraine: Frauen übernehmen die Luftverteidigung
    Autorin: Birgit Virnich
    Immer wieder greift Russland ukrainische Städte massiv mit Drohnen und Raketen an. Umso wichtiger ist eine funktionierende Flugabwehr. Da immer mehr Männer an die Front geschickt werden, ist in Butscha dafür eine rein weibliche Freiwilligeneinheit im Einsatz. Die sogenannten „Hexen von Butscha“ kommen aus allen Gesellschaftsschichten und üben jetzt in ihrer Freizeit das Abschießen von Drohnen. Für manche war das russische Massaker an Zivilisten in Butscha im Frühjahr 2022 eine zusätzliche Motivation für ihren Einsatz.
    Guatemala: Müllflut. Kann dieser Fluss gerettet werden?
    Autor: Michael Stocks
    Der Rio Las Vacas in Guatemala gilt als einer der dreckigsten Flüsse weltweit und wird wegen der enormen Plastikverschmutzung auch „Müllfluss“ genannt. Jahr für Jahr spült der Fluss über 20 Millionen Kilogramm Plastik in den Atlantik. Die NGO Biosfera GT kämpft gegen die Verschmutzung an und förderte allein 2024 etwa 1,4 Millionen Kilogramm Abfall aus dem Fluss. María José Hernández und ihr Team haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Wasser zumindest teilweise zu reinigen. Aus dem Müll werden recycelbare Materialien gewonnen, die Arbeitsplätze für alleinerziehende Mütter schaffen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 08.10.2024 NDR
  • Folge 27 (30 Min.)
    Antonio Basa muss nachts in seinem Hain patrouillieren. Der Olivenbauer aus Spaniens Extremadura ist wütend auf die vielen Olivendiebe, die immer dreister werden. Die extreme Trockenheit hat die Olivenernte in Spanien stark halbiert. Und der Preis für Olivenöl ist massiv angestiegen. In Spaniens Olivenmühlen brechen mittlerweile professionelle Banden ein. Spanien ist der weltweit größte Olivenölproduzent. Doch das Öl ist extrem kostbar geworden. Antonio Basa reibt sich müde die Augen, er hat eine Nachtwache auf seinen Feldern hinter sich. „Tagsüber schuften wir auf dem Feld und nachts müssen wir patrouillieren, damit unsere Oliven nicht geklaut werden.
    Das ist so frustrierend.“ Die Diebe werden immer dreister und ernten pro Nacht viele Tonnen Oliven. Denn die werden immer wertvoller, weil es weniger von ihnen gibt: Extreme Trockenheit hatte die Ernten in den Jahren 2022 und 2023 rund um die Hälfte reduziert. José Medina aus Zafra war im Jahr zuvor bereits vier Mal Opfer eines Einbruchs. Olivenöl im Wert von 80.000 Euro wurde aus seinem Lagerhaus gestohlen. Weil die Versicherung sich weigert zu zahlen, steht José kurz vor der Pleite und ärgert sich darüber, dass die Ermittlungen nur schleppend laufen.
    José hat die Hoffnung längst aufgegeben, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Fran Camorra von der Guardia Civil kann die Wut nachvollziehen. Er ist Mitglied der Umweltpolizei-Abteilung Seprona und schätzt, dass nur bis zu zehn Prozent der Diebstähle aufgeklärt werden, obwohl seine Behörde mittlerweile selbst mit Motorrädern, Drohnen und Wärmebildkameras in den Olivenhainen patrouilliert. Doch die Zahl der Felder in Spanien, ist einfach zu groß. Antonio Basa denkt daran, den Olivenanbau aufzugeben. Denn nach zwei Dürrejahren bedrohen jetzt Diebe seine Existenz. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 15.10.2024 NDR
  • Folge 28 (30 Min.)
    Malaysia: milliardenteure Geisterstadt
    Beitrag: Johannes Edelhoff
    30 Mrd. Euro wurden für die Planstadt „Forest City“ veranschlagt. Sie liegt nur wenige Kilometer von Singapur entfernt auf malaysischem Territorium. 700.000 wohlhabende Einwohner wollten chinesische Investoren nach Forest City und in die Umgebung locken, gekommen sind bisher nur rund 10.000. Darunter vor allem Pendler aus Singapur und Immobilienbesitzer aus China. Eine gigantische Ruine, der Einwohner und damit das städtische Leben fehlen und die inzwischen auch die Umwelt in der Region gefährdet.
    Frankreich: Grenoble im Schatten der Gewalt
    Beitrag: Friederike Hofmann
    Grenoble liegt idyllisch in den französischen Alpen. Doch seit mehreren Wochen erlebt die Stadt eine Welle der Gewalt. Bei mehreren Schießereien gab es Tote und Verletzte. Hintergrund sind Auseinandersetzungen zwischen Banden aus dem Drogenmilieu. Über Jahre konnte sich die organisierte Kriminalität ungestört breitmachen. Der Polizei fehlt es an Personal, um der Lage Herr zu werden. Jetzt wollen die Behörden mit kreativen Maßnahmen dagegen vorgehen, z. B. indem die Sozialhilfe für Drogendealer gestrichen wird. Bisher einmalig in Frankreich.
    Japan: Modellprojekt. Café für Demenz-Erkrankte
    Beitrag: Ulrich Mendgen
    In vielen Industrienationen altert die Bevölkerung, weil der medizinische Fortschritt ein längeres Leben ermöglicht und in den Familien immer weniger Kinder geboren werden. In Japan ist dieser demografische Wandel weiter als anderswo. Während 1989 noch 11,6 Prozent der Bevölkerung älter als 65 Jahre waren, werden im Jahr 2030 mehr als ein Viertel aller Einwohner zu dieser Altersgruppe gehören. Je älter die Menschen werden, desto häufiger erkranken sie an Demenz. Besonders deutlich macht sich in Japan bemerkbar, dem Flächenland mit der ältesten Bevölkerung weltweit. Für 2025 rechnen Experten hier mit einem Anstieg der Demenzfälle auf mehr als 4,7 Millionen. Die Betroffenen leiden nicht nur unter Gedächtnisverlust und Orientierungslosigkeit, sondern oft auch unter Isolation. Die „Weltbilder“ berichten über ein Modellprojekt, durch das Demenz-Erkrankte wieder Teil des sozialen Miteinanders werden können.
    Ukraine: die Kriegsgefangenschaft überlebt
    Beitrag: Isabel Schayani
    Roman hat Folter überlebt – zehn Monate lang. Als Soldat an der Front für die Ukraine wurde er gefangen genommen, ein russischer Soldat schoss auf ihn, erwischte ihn am Hinterkopf. Die Russen nahmen Roman in Kriegsgefangenschaft. Er kam ins berüchtigte Lager Oleniwka. Seine Schusswunde wurde nur mies versorgt, er bekam wenig Essen. „Es gab Momente, in denen sie uns nackt auszogen, uns die Kleidung abnahmen und uns mit Schlagstöcken einfach den Buchstaben Z auf den Rücken schlugen“, erzählt er jetzt, nachdem er durch einen Gefangenenaustausch frei gekommen ist.
    Danielle Bell arbeitet für die Beobachter-Mission der UN für Menschenrechte in der Ukraine. Sie hat knapp 200 ehemalige ukrainische Kriegsgefangene interviewt, fast alle haben über Folter und Misshandlungen in russischer Kriegsgefangenschaft gesprochen und – es sei weit verbreitet und habe System. Die Täter gehören zum Beispiel zum Gefängnispersonal, zu den russischen Sicherheitskräften, zum Geheimdienst FSB und zur Armee Russlands. „Es ist brutal. Unerbittlich. Erschütternd. Es ist schrecklich. Das muss aufhören“, ist das Fazit von Danielle Bell. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 22.10.2024 NDR
  • Folge 29 (30 Min.)
    Es regnet. Doch Kirsti, Jan und Juha ist das egal. Sie tragen im Norden Finnlands Informationen über die Zerstörung der Natur durch den maschinellen Goldabbau zusammen. Ihr Ziel: Sie wollen vor Gericht beweisen, dass der Goldabbau die Rentierhaltung bedroht. Diese ist traditionelle Lebensgrundlage der Samen, des einzigen indigenen Volks der EU. Die Goldsucher roden Wälder und der Lärm vertreibt die scheuen Rentiere. Es fehlt an Weidegründen. Schon jetzt müssen Kirsti und ihre Kollegen den Rentieren im Winter zufüttern. Die Vorfahren der Samen siedelten hier schon zur Eiszeit.
    Trotzdem haben sie keinerlei Besitzrechte. Das Land gehört zu 90 Prozent dem Staat. Der stellt immer wieder neue Abbaugenehmigungen für die Glückssucher aus, was Kirsti wütend macht. „Das ist Kolonialismus.“, sagt sie. Eigentlich schützt das finnische Bergbaugesetz die Heimat und die Lebensweise der Samen. Die Behörde konsultiert das Sámi Parliament bei den einzelnen Anträgen. Doch die Bedenken werden nicht gehört. Kirsti und ihr Team wollen nun mithilfe der Ergebnisse ihrer Recherchen ihre Rechte vor Gericht verteidigen und weiteren maschinellen Goldabbau stoppen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 29.10.2024 NDR
  • Folge 30 (30 Min.)
    Julia-Niharika Sen
    Neuseeland: Farmer kämpfen um die Zukunft
    Autor: Florian Bahrdt
    In Neuseeland gibt es fünfmal so viele Schafe wie Menschen: Ein Spruch, über den die Einheimischen längst nicht mehr lachen können, denn die die Zahl der Schafe geht seit Jahren dramatisch zurück. Die einst wichtigste Säule der neuseeländischen Exportwirtschaft – die Wollindustrie – steht vor großen Herausforderungen. Der globale Wettbewerb durch synthetische Materialien setzt Schafzüchtern wie Chris Cave zu. Und viele fürchten um ihre Existenz. Doch die Kiwis setzen alles daran, die Verbraucher erneut von den Vorteilen der Wolle zu überzeugen, besonders in Bezug auf Nachhaltigkeit und Vielseitigkeit. Unter dem Motto „Make Wool Great Again!“ wollen sie ihr einst so erfolgreiches Produkt durch Innovation und Qualität wiederbeleben.
    USA: ist Countrymusik rassistisch?
    Autorin: Kerstin Klein
    Ausgerechnet US-Popmusik-Superstar Beyoncé ist mit einer Platte auf Platz eins der Countrymusik-Charts gekommen. Das hat für viel Aufregung im milliardenschweren Countrymusik-Geschäft gesorgt. Eine schwarze Sängerin, die im traditionell weißen Musikgenre so erfolgreich ist, das hat es noch nicht gegeben. Dennoch wurde Beyoncé nicht für den jährlichen Country Music Award nominiert. Bei den Nominierungen im September ging sie leer aus. Wie viel Rassismus wird in der Countryszene weiterhin gelebt? In Nashville schlägt das Herz des Countrys, die „Weltbilder“ gehen dort auf Spurensuche.
    Indien: das Dorf der Witwen
    Autor: Andreas Franz
    Im trockenen Herzen des indischen Bundesstaates Rajasthan liegt Budhpura, ein Dorf, das von einem unsichtbaren Killer heimgesucht wird: Silikose. Die tödliche Lungenkrankheit hat fast alle Männer dahingerafft und eine Gemeinde hinterlassen, die überwiegend aus Witwen besteht. Diese Frauen sind nun sogar gezwungen, die gefährliche Arbeit des Sandsteinabbaus zu übernehmen, bei dem toxischer Staub freigesetzt wird. Dhanni Bairwa, die ihren Mann durch Silikose verloren hat, macht jetzt selbst die schwere Arbeit, zieht allein ihre Kinder groß und sieht auch einem frühen Tod entgegen. Der Sandstein wird größtenteils nach Europa exportiert, auch nach Deutschland.
    Großbritannien: 5000 Häftlinge profitieren von Gefängniskrise
    Autorin: Annette Dittert
    Die Gefängnisse in England sind berühmt für ihre schlechten Zustände. Und seit geraumer Zeit sind sie zudem auch noch komplett überfüllt. Schon jetzt werden Häftlinge vorübergehend in Polizeistationen festgehalten, um den Druck zu verringern. Ende September trat deshalb ein neuer Plan in Kraft: Bestimmte Häftlinge dürfen dann schon freigelassen werden, wenn sie nur 40 Prozent der Haftzeit abgesessen haben. Das große Problem hierbei allerdings: Die lokalen Behörden haben nicht genug Mitarbeitende, um die vorzeitig entlassenen Straftäter zu beaufsichtigen oder gar zu betreuen. Und so gehen die allermeisten Briten davon aus, dass nicht nur die Kriminalität auf den Straßen wieder steigen wird, sondern dass ein Großteil der frühzeitig Entlassenen bald wieder im Knast sein wird. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 05.11.2024 NDR
  • Folge 31 (30 Min.)
    Wingsuit fliegen ist statisch gesehen die gefährlichste Sportart. Wer abstürzt, überlebt das in der Regel nicht. Jeden Mittwoch bringen Simon und Géraldine Fasnacht ihren fünfjährigen Sohn in den Kindergarten, um sich anschließend von einer Felskante rasend schnell in den Abgrund zu stürzen. Sie sind das wohl beste Wingsuit-Paar der Welt. Bei der statistisch gesehen gefährlichsten Sportart stürzen viele Wingsuit-Springer und kommen zu Tode. Ein Viertel aller Todesopfer verunglückt in den Schweizer Alpen, davon die Hälfte im sogenannten Tal des Todes, dem Lauterbrunnental. Der Ort mit den steilen Felsen zieht Springer aus aller Welt magisch an.
    Der Brasilianer Henrique Cortez wollte sich von einer der 13 Absprungstellen in Lauterbrunnen hinabstürzen, doch er verunglückte und ist bis heute verschollen. Seine Tante Denise Bringel Cortez ist durch dieses Unglück traumatisiert. „Wir würden gerne eine würdige Beerdigung durchführen.“ Auch der sogenannte „König des Basejumps“, der Südtiroler Uli Emanuele, starb in Lauterbrunnen, wenige Monate nachdem er bei einem waghalsigen Sprung durch ein enges Felsloch für Aufsehen gesorgt hatte. Aufgrund der vielen Verunglückten hat Pfarrer Markus Tschanz auf dem Friedhof eine Gedenkstätte für Basejumper eingeweiht. Ein Verbot von Wingsuit-Sprüngen wie in anderen Ländern ist in der liberalen Schweiz nicht in Sicht.
    Dennoch fordern manche Politiker und Polizeigewerkschafter wie Adrian Wüthrich eine stärkere Regulierung. „Wenn die Springer gegen Felsen prallen und man dann einzelne Teile einholen muss, ist das grausam.“ Basejump-Funktionär Matthias Wyss hält nichts von einem Verbot: „Dann drängt man uns Springer ins Piratentum, was noch gefährlicher sein kann.“ Gleichzeitig taucht ein neuer Trend auf: Tandem-Basejumping. Dabei springt der Basejumper zusammen mit einem Passagier in die Tiefe. ARD-Korrespondent Matthias Ebert hat Wingsuit-Basejumper begleitet und auch mit Gegnern des Sports gesprochen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 12.11.2024 NDR
  • Folge 32 (30 Min.)
    USA: schießende Lehrer
    Autor: Torben Börgers
    In immer mehr US-Bundesstaaten ist es Lehrkräften erlaubt, Waffen im Klassenzimmer zu tragen, oft ohne ausreichendes Training. Wie sieht die Vorbereitung auf den Ernstfall aus? In Utah trainieren Lehrer*innen mit scharfer Munition, um sich gegen mögliche Amokläufer*innen zu verteidigen. Doch was bedeutet das für die Sicherheit an Schulen? ARD-Korrespondent Torben Börgers begleitet eine Lehrerin durch ihren letzten Trainingstag und stellt die Frage: Können bewaffnete Lehrer*innen wirklich Leben retten – oder bergen sie zusätzliche Gefahren?
    Singapur: heikle Mission der deutschen Marine
    Autorin: Jennifer Johnston
    Es ist eine heikle Mission in internationalen Gewässern, die China als Teil seines Hoheitsgebiets sieht: Die deutsche Fregatte „Baden-Württemberg“ navigiert durch die Straße von Taiwan, immer unter Beobachtung des chinesischen Militärs. Es ist die erste Passage eines deutschen Marineschiffes seit 22 Jahren. Neben der Fregatte ist auch der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ mit bei der Mission im Indopazifik. Während der mehrmonatigen Fahrt absolvieren Soldatinnen und Soldaten auch in Zusammenarbeit mit anderen Staaten Manöver. Jennifer Johnston aus dem ARD-Studio Singapur ist dabei, als die Besatzung des deutschen Kriegsschiffs einen Einsatz mit einem U-Boot der Marine von Singapur probt.
    Japan: Schule der Avatare
    Autor: Ulrich Mendgen
    Hier drücken Manga-Figuren, Superhelden, Feen und Zauberer die Schulbank. In der Yushi International High School in Tokio füllen bunte Fantasiegestalten die Klassenzimmer. Der Unterricht findet im virtuellen Raum statt. Und dort sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Hinter den digitalen Avataren stehen reale Schüler, die von zu Hause den Unterricht verfolgen, ein Angebot auch für diejenigen, die sich aufgrund von psychischen Problemen oder Mobbingerfahrungen in herkömmlichen Schulen nicht mehr zurechtfinden. Interessenten gibt es viele, denn Japan mit seinem auf Drill ausgerichteten Schulsystem hat laut Untersuchungen die unglücklichsten Schüler der Welt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 19.11.2024 NDR
  • Folge 33 (30 Min.)
    In Österreich und Ungarn gibt es immer öfter Angriffe von Wilderern auf seltene Greifvogelarten. Bedroht ist vor allem der Kaiseradler. Vogelschützer versuchen deshalb, möglichst viele der Tiere mit Sendern auszustatten und zu bewachen. Die Situation ist dramatisch. Von den Jungvögeln sind in den letzten Jahren zwei Drittel getötet worden oder verschollen. Sie sterben durch Schussverletzungen oder verenden durch Giftköder. Tierschützer wie Marion Schindlauer trainieren Hunde, damit solche Giftköder aufgespürt werden können. Und auch die Polizei ermittelt in einzelnen Fällen, um den Wilderern auf die Spur zu kommen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 26.11.2024 NDR
  • Folge 34 (30 Min.)
    Griechenland: Wie Ärzte in ihrer Freizeit Inselbewohner versorgen
    Autor: Rüdiger Kronthaler
    Immer im Herbst packen 60 Ärztinnen und Ärzte auf dem griechischen Festland ihre Instrumente zusammen und besteigen eine Fähre zu den entlegensten Inseln. Sie wollen Menschen versorgen, die dort überwintern. Die Inseln sind im Winter oft wochenlang wegen der Stürme nicht zugänglich, die Flüge eingestellt. Die Ärzte richten in der Dorfschule ein Arztzentrum ein, die Anwohnerinnen und Anwohner haben sich in Listen für Untersuchungen eingetragen. Ein Filmteam besucht die Insel Kasos in der Südlichen Ägäis.
    Schweiz: müssen Alpendörfer aufgegeben werden?
    Autor: Matthias Ebert
    Erdrutsche und Bergstürze sind in den Alpen normal. Doch der Klimawandel sorgt für häufigeren Starkregen und die Zunahme solcher Ereignisse. Müssen bald ganze Dörfer aufgegeben werden? Oder reichen technische Sicherungsmaßnahmen?
    Großbritannien: Mülldeponien und die vergessenen Opfer
    Autor: Sven Lohmann
    Tausende stillgelegte Mülldeponien in Großbritannien laufen aus und setzen giftige Substanzen frei. Eine unsichtbare Gefahr, die unter der Erde lauert. Experten und Anwohner berichten von Gesundheitsproblemen, bestialischem Gestank und Behörden, die scheinbar tatenlos zusehen. Warum wird so wenig unternommen? Und wie wirkt sich das auf die betroffenen Menschen aus? ARD-Korrespondent Sven Lohmann war in Silverdale und Shrewsbury unterwegs, wo das Müllproblem am krassesten ist, hat mit Betroffenen und Experten gesprochen.
    Chile: Superfood-Algen
    Autor: Michael Stocks
    Gisella Olguin und ihr Vater Miguel sind Algueros, Algensammler. Die Nachfrage nach speziellen Algenarten steigt. Gisella und ihre Familie sammeln vor allem die Cochayuyo-Alge (OchsenschwanzalgeI. Ein traditionelles Nahrungsmittel. Nun hat es sogar in der Haute Cuisine Einzug gehalten. „Algen sind ein Superfood! Wir glauben, dass die Nahrung der Zukunft im Meer liegt. Bei der Alge“, schwärmt Gisella. Sie hat mit einem Restaurant in Santiago de Chile, das zu den 50 besten weltweit gehört, einen Liefervertrag abgeschlossen.
    In der Bucht Bucalemu, etwa 260 Kilometer südlich von Santiago de Chile, der Heimat von Gisella und ihrer Familie, leben die meisten Menschen vom Fischfang oder vom Algensammeln. 70.000 Leute machen das an der langen Küste von Chile. Roberto Lemus, Ernährungswissenschaftler an der Universität Chile glaubt, in Zukunft mithilfe der Algen den Lebensmittelmarkt revolutionieren zu können. Zumal insbesondere die Cochayuyo-Alge nicht nur voller wichtiger Nährstoffe ist, sondern sogar auch heilende Wirkung haben soll. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 03.12.2024 NDR
  • Folge 35 (30 Min.)
    Der weiße Trüffel von Alba ist der wohl größte Schatz in den Wäldern des Piemont. Doch die explodierenden Preise und die anhaltende Dürre in Norditalien haben die Konkurrenz unter den Trüffelsuchern verschärft. Der Kampf um den edlen Pilz ist unappetitlich geworden. Immer wieder werden Trüffelhunde vergiftet. Diese schmutzigen Methoden bedrohen die jahrhundertealte Tradition der Trüffelsuche. Michele Bertolusso ist ein sogenannter Trifulau, so nennen sich die Trüffeljäger im Piemont. Von der Dämmerung bis zum Morgengrauen ist er auf Trüffeljagd.
    Er will ungestört in seinen geheimen Gebieten suchen können. Zu groß ist die Angst vor der Konkurrenz. Und dann ist da die Sorge um seine Hunde: „In all den Jahren haben sie 14 meiner Hunde getötet. Alle haben Giftköder gefressen. Drei konnte ich noch retten, die anderen sind gestorben.“ Die Polizei im Piemont ist so gut wie machtlos. Die kleine Einheit unter Forstpolizistin Nadia Bessone sucht regelmäßig Trüffelgründe ab, um Giftköder sicherzustellen.
    Lange war die Welt der Trüffeljäger verschlossen. Erst in den vergangen Jahren haben einige von ihnen das Schweigen gebrochen und Vergiftungsfälle gemeldet. Jedes Jahr im Herbst verwandelt sich die Innenstadt von Alba zum Trüffelzentrum Europas. Für den weißen Trüffel in Spitzenqualität werden bis zu 6000 Euro pro Kilo gezahlt. Doch was nutzen Rekordpreise für den weißen Trüffel, wenn seine Zukunft so ungewiss ist, dass die UNESCO Trüffelsuche 2021 zum immateriellen Kulturerbe erklären musste.
    Paolo Montanaro vertreibt mit seiner Schwester Stefania eingelegte Trüffel, Trüffelöl und Trüffelpasta. Doch die vergangene Saison war die schlechteste aller Zeiten. Denn der Trüffel ist ein empfindliches Wesen, Landwirtschaft und Monokulturen bedrohen seinen natürlichen Nährboden. Deshalb engagiert sich Paolo Montanaro für die Wiederaufforstung der Wälder im Piemont: „Nur wenn wir versuchen, den Trüffel zu schützen, haben wir eine Chance, diese Delikatesse auch in Zukunft noch zu genießen.“ (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.12.2024 NDR
  • Folge 36 (30 Min.)
    Schweden: Droht das Ende der Elche
    Kaum ein Tier wie der Elch steht so für Schweden und seine Wildnis. Doch seine Zukunft ist ungewiss. In Südschweden gibt es immer weniger Elche, und das aus mehreren Gründen: Klimawandel, intensive Forstwirtschaft und die traditionsreiche Jagd setzen den „König der Wälder“ unter enormen Druck. Im Virum Elchpark können Besucher den Tieren ganz nah kommen, eine Begegnung, die außerhalb solcher Parks immer seltener wird. Betreiber Jon Seberg erklärt, wie der Klimawandel den Lebensraum der Elche verändert und warum die Tiere zunehmend zu kämpfen haben.
    Schon bei 14 Grad im Sommer kommen Elche in Hitzestress, sagt er. Heiße Sommer und nährstoffarme Pflanzen machen es ihnen schwer, genug Energie für den Winter zu sammeln. Schwächere Kühe und kleinere Kälber sind die Folge. Auch die schwedische Jagdtradition spielt eine Rolle. Jäger wie Elias Turesson berichten, die Population in manchen Regionen ist so stark geschrumpft, dass dort keine Jagd mehr erlaubt ist. Dennoch werden jährlich rund 60.000 Elche geschossen.
    Autorin: Julia Wäschenbach
    China: Frauen feiern Scheidungspartys
    In China sinkt die Zahl der Eheschließungen, aber die Zahl der Scheidungen steigt seit Jahren. Vor allem Frauen haben früher an Ehen festgehalten, um Sicherheit und sozialen Status zu erhalten. „Heutzutage denken immer mehr Frauen, dass die Ehe nicht so wichtig ist, weil wir gar nicht finden, was wir wollen“, sagt Qian Jin, die sich nach sechs Jahren voller Gewalt und Misstrauen von ihrem Mann hat scheiden lassen. Das Ende der häufig arrangierten Ehe als Befreiung in einem System, das politischen Feminismus verbietet. Vor allem die gut verdienenden Frauen der Mittelschicht entscheiden sich für eine Trennung. Und immer öfter feiern sie sich dafür. Scheidungspartys gehören vor allem in den großen Städten immer häufiger zum Ende einer Ehe, werden immer populärer. Die junge Generation in China sucht ihr individuelles Glück abseits von überkommenden Werten und Normen.
    Autorin: Tamara Anthony
    Brasilien: Der Truck der Freude
    In Primavera do Leste passiert nicht viel. 90.000 Menschen leben in der Stadt tief im Westen Brasiliens. Aber wenn der „Truck der Freude“ in die Stadt kommt, dann fühlt es sich an, als würde Karneval und Weihnachten auf einmal stattfinden. Ein bunter Lkw mit lauter Musik an Bord, der eine Woche lang jeden Abend durch die Stadt fährt. Eine mobile Party-Disco, bei der jeder, der zusteigt, Eintritt zahlt und dann mitfeiern kann. Der Clou sind die Tänzer auf den „Trucks der Freude“. Verkleidet in Masken bekannter Comic-Helden animieren die Tänzer zum Mitfeiern. Die Kids in den abgelegenen Städten und Dörfern sind begeistert. Inzwischen sind über 200 der bunten Partytrucks in Brasilien unterwegs und sorgen an Orten für gute Stimmung, an denen sonst das ganze Jahr über nicht so viel passiert.
    Autorin: Xenia Böttcher
    Ukraine: Der Liebeszug nach Kramatorsk
    Kiew-Kramatorsk: Für die Soldaten heißt diese Strecke auch Kiew-Krieg. Aber es ist auch ein Liebeszug. Denn Frauen aus der gesamten Ukraine nehmen den Zug und fahren von Kiew etwa 650 Kilometer quer durch die Ukraine bis an die Front, um ihre Männer zu besuchen und wenigsten etwas Familienleben aufrecht zu erhalten. So auch die 39-jährige Tetiana aus der Westukraine: Sie besucht erstmals ihren Mann und ist sehr nervös. Kramatorsk, 20 Kilometer von der Front entfernt, war früher einer der wichtigsten Industriestandorte der Ukraine. Heute ist Kramatorsk eine Garnisonsstadt. Von hier aus lenkt die ukrainische Armee ihren Abwehrkampf im Osten, während Putins Truppen versuchen, die Stadt langfristig unter ihre Kontrolle zu bekommen und damit den Donbas. In den Cafés der Stadt entspannen die Soldaten bei Cupcakes und Cappuccino.
    Autorin: Birgit Virnich (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 17.12.2024 NDR

zurückweiter

Füge Weltbilder kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Weltbilder und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App