2025, Folge 1–12

derzeit in Arbeit
  • Folge 1 (45 Min.)
    Die Salzhalden von Kali und Salz (K+S) belasten die Werra. – Bild: SWR/​Ingo Mende
    Die Salzhalden von Kali und Salz (K+S) belasten die Werra.
    Die ARD Story „Unsere Flüsse – Wie retten wir Deutschlands Lebensadern?“ (SWR/​WDR/​NDR/​RBB) geht der Frage nach, wie es den 500.000 Kilometer Fließgewässern geht, die sich durch Deutschland ziehen. Eigentlich sollten die Gewässer wieder natürlicher sein, doch viele Bäche und Flüsse sind durch Industrie und Landwirtschaft belastet und für die Schifffahrt verbaut. Für diese Doku hat die ARD zu der Mitmachaktion #UnsereFlüsse aufgerufen. Kinder und Erwachsene konnten in einer großen Crowd-ScienceAktion Bäche checken und ihre Fotos und Beobachtungen an die ARD schicken. So gingen mehr als 2.500 Bachbegutachtungen ein, die von einem Wissenschaftsteam untersucht und eingeordnet wurden. Diesen Meldungen aus dem Publikum gehen die Autorinnen nach und wollen herausfinden, warum so viele Fische sterben und Tierarten bedroht sind. Was muss sich ändern, damit das Leben wieder in unsere Bäche und Flüsse zurückkehrt? Der Film zeigt, wie es gehen könnte. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 15.01.2025 WDR
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 13.11.2024
  • Folge 2 (45 Min.)
    Sabine kommt aus Chile und hat Pflege studiert. Trotzdem kann sie in Deutschland nur als Pflegehelferin arbeiten und nicht als Pflegefachkraft.
    „Die deutsche Bürokratie ist wirklich nicht nett zu Dir“, sagt Yanileidy. Die kolumbianische Kinderkrankenschwester hat ihre beiden kleinen Kinder in Kolumbien zurückgelassen in der Hoffnung, als Pflegekraft in Deutschland ein besseres Leben führen zu können. Ihre Familie wollte sie nach wenigen Monaten nachholen, doch aus Monaten wurden Jahre, denn die bürokratischen Hürden waren riesig. Ihre Ehe scheiterte daran. „Wir können uns so eine komplizierte Bürokratie nicht leisten“, sagt Isabell Halletz, Chefin des Arbeitgeberverbands Pflege, denn schon jetzt würden Pflegekräfte reihenweise abspringen und lieber in die USA oder nach Kanada gehen, die ihre Einwanderungshürden deutlich gesenkt hätten.
    Das Problem: Die Babyboomer werden immer älter und junge Pflegekräfte wachsen nicht im gleichen Maße nach: Nach Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft wird die Anzahl der Pflegebedürftigen von heute rund fünf Millionen auf 6,5 Millionen bis zur Mitte des Jahrhunderts steigen. Bis dahin könnten im schlimmsten Szenario knapp 700.000 Pflegekräfte in der Gesundheits- und Altenpflege fehlen.
    Da reiche es nicht, die Generation Z für die Pflege zu begeistern, „das werden wir ohne Hilfe aus dem Ausland nicht schaffen“, sagt Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Genau deshalb werben deutsche Politiker weltweit um Fachkräfte, aber während Pflegekräfte aus dem europäischen Ausland relativ problemlos in Deutschland arbeiten können, ist das bei Pflegekräften aus Drittstaaten schwierig: Sie müssen gut Deutsch sprechen, ihren ausländischen Berufsabschluss anerkennen lassen, ein Visum erhalten und eine Prüfung ablegen, um als Pflegefachkraft arbeiten zu dürfen.
    All das kann dauern und ist ohne Hilfe durch private Vermittlungsagenturen oft kaum zu schaffen, aber es gibt auch schwarze Schafe unter den Agenturen. Manche Pflegekraft ist deshalb schwer enttäuscht, wenn sie nach Deutschland kommt – so wie Sabine. Die junge Frau hat Pflege in Chile studiert, arbeitet seit ihrer Ankunft in Deutschland vor zwei Jahren aber nur als Hilfspflegekraft.
    Sie ist enttäuscht von ihrer Vermittlungsagentur, man habe sich hier kaum noch um sie gekümmert. Welche Kriterien müssen erfüllt werden, damit es klappt mit den ausländischen Pflegekräften? In der Story begleiten wir Adriana auf ihrem Weg von Kolumbien nach Bielefeld sowie Sabine und Yanileidy bei dem Versuch in Deutschland als Pflegekraft zu arbeiten und sich ein neues Leben aufzubauen. Was sind die Herausforderungen, wo hakt es noch und wie kann Deutschland Pflegekräfte besser integrieren? (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 22.01.2025 WDR
  • Folge 3 (45 Min.)
    Nathalia Maksimava und ein Kollege während der Belarussischen Kundgebung am Museum Ludwig in Köln am 17.11.2024.
    Belarus wurde in den vergangenen Jahren von seinem Machtapparat immer stärker abgeschottet. Mittlerweile ist freie Berichterstattung nahezu unmöglich geworden. Es dringen kaum noch Bilder und Nachrichten aus dem Land an der Grenze zu Polen, das vor fünf Jahren noch von Freiheit geträumt hatte. Damals protestierten hunderttausende Menschen gegen die gefälschten Präsidentschaftswahlen und den Machthaber Alexander Lukaschenko. Das Regime schlug die Proteste mit brutaler Gewalt nieder, wohl unterstützt durch Russland. Die führenden Oppositionellen wurden inhaftiert oder mussten ins Ausland fliehen.
    Alexander Lukaschenko wurde noch abhängiger von Moskau, und wie Wladimir Putin schränkte er die Freiheiten seiner Bürger immer weiter ein. Die Exil-Belarussin Natalia Maksimava ist bestürzt über die Entwicklungen der letzten Jahre und vergleicht ihre Heimat mit einer Blackbox. Sie und andere Exil-Belarussen zeichnen das Bild eines Landes, das von Angst und Depression geprägt ist. Die Verwandten, die noch in Belarus leben, trauen sich kaum, Kontakt zu Familienangehörigen im Ausland zu halten.
    Erschütternd sind die Geschichten von politischen Gefangenen wie der Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikova, die 2021 zu elf Jahren Haft verurteilt wurde. Ihre Schwester Tatsiana Khomich kämpft dafür, dass das Schicksal der Inhaftierten nicht vergessen wird. Während das Regime die Angehörigen im Ungewissen lässt: Fast zwei Jahre lang erhielt die Familie keine einzige Nachricht von Maria Kolesnikova aus dem Straflager, erzählt Tatsiana Khomich. Erst im November 2024 darf der Vater von Maria Kolesnikova sie zumindest kurz in der Frauenkolonie treffen.
    Selbst das erscheint schon als Sensation. Im selben Straflager war auch die Fernsehjournalistin Darya Chultsova inhaftiert. „Es war die Hölle“, so beschreibt sie den Haftalltag, der von harter Zwangsarbeit geprägt ist. Die politische Lage im Land spitzt sich weiter zu: Für den 26. Januar 2025 plant Lukaschenko vorgezogene Präsidentschaftswahlen, unterstützt durch die russische Militärpräsenz. Doch diese Wahlen sind von vornherein eine Farce. Der Film von Autorin Irene Langemann liefert eine erschütternde Bestandsaufnahme der Situation in Belarus. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 29.01.2025 WDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 24.01.2025 ARD Mediathek
  • Folge 4 (45 Min.)
    Bei der Firma Kämper in Lüdenscheid werden seit 1888 Spezialteile aus Draht gefertigt. Der Mittelständler beliefert die Autoindustrie, aber auch Spielzeughersteller und die Bauindustrie. Auch Kämper hat Umsatzeinbußen und macht sich Sorgen um die Zukunft
    Sylvia und ihr Mann Thomas Grunert haben Sorgen. Lange Zeit hatten sie gut bezahlte Jobs in der Entwicklungsabteilung bei Ford in Köln. Doch die steht nun zur Disposition – Ford will 2900 Stellen innerhalb von zwei Jahren abbauen. Denn die hochpreisigen Elektro-SUVs verkaufen sich schlecht, für die Ford sein Werk für über zwei Milliarden umgebaut und die Produktion von Kleinwagen eingestellt hat. Die Grunerts finden, dass die Geschäftsleitung auf falsche Modelle setzt. Sie haben Angst, ihren Job zu verlieren. Ford ist kein Einzelfall.
    Die Absatzkrise ist auch beim Mittelstand angekommen, wie beim Traditionsbetrieb Kämper aus dem Sauerland. Noch nie in seiner 136-jährigen Geschichte hat sich der Hersteller von Spezialverbindungen aus Draht in einer so schwierigen Situation befunden, sagt Juniorchef Yanik Müchler, denn 60 Prozent der Produktion gehen auch bei ihm in die Autoindustrie: „Es muss sich grundlegend etwas ändern.“ Für ihn stimmen die Rahmenbedingungen einfach nicht mehr: die Energiekosten, die marode Infrastruktur, die Bürokratie. Personalabbau wollen sie unbedingt vermeiden: „Wir sind ein Familienunternehmen und können doch nicht einfach unsere Leute entlassen!“ In Deutschlands Schlüsselindustrien herrscht derzeit Krisenstimmung.
    Ob Autoindustrie, Stahlhersteller, Chemieunternehmen oder die Zulieferbranche: Überall drohen Stellenabbau, Sparprogramme, Werksschließungen. In Summe stehen in den kommenden Jahren über 100.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Viele Menschen haben Angst, dass ihre Jobs vielleicht auch darunter sind. Die OECD sieht Deutschland in Bezug auf das Wirtschaftswachstum derzeit als Schlusslicht unter den OECD-Ländern.
    Und der Industrieverband BDI warnt vor einem „freien Fall“ der deutschen Wirtschaft. Was ist dran an der schlechten Stimmung? Ist „made in Germany“ wirklich ein Auslaufmodell? Was sind die Gründe für die Krise? Und was ist von den Versprechungen im Wahlkampf zu halten? Die „ARD Story“ fragt die Parteien nach ihrem Rezept Nummer eins, mit dem sie die Wirtschaft wieder ans Laufen bringen wollen. Und bittet anschließend Wirtschaftsexperten und -expertinnen um eine Einordnung.
    Die „ARD Story“ zeigt aber auch, dass es durchaus noch Wachstumsbranchen gibt – beispielsweise den sogenannten Green-Tech-Bereich. Das Dortmunder Start-Up Green IT ist innerhalb weniger Jahre von 6 auf 280 Mitarbeiter gewachsen – ausgerechnet in der Ruhrgebietsmetropole, die nach dem Wegbrechen der Stahl- und Kohleindustrie mit dem Strukturwandel zu kämpfen hatte. Kann Green Tech als Wachstumsbranche auch denen neue Jobs bieten, die sie jetzt in klassischen Branchen verlieren? Eine aktuelle Doku aus dem Maschinenraum der deutschen Wirtschaft. (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 12.02.2025 WDRDeutsche Streaming-Premiere Mi. 05.02.2025 ARD Mediathek
  • Folge 5 (45 Min.)
    Auf TikTok ist die AfD stärkste Kraft, besonders bei jungen Wählern kommt sie gut an. Wie gelingt ihr das? Und was bedeutet das für die kommende Bundestagswahl? Für die WDR Story „Die TikTok-Armee der AfD“ recherchieren wir undercover und wagen ein Experiment. Wir tauchen tief ein in die Bubble der AfD-Unterstützer und zeigen, wie sie und auch offizielle Parteivertreter gezielt versuchen, die Plattform mit Inhalten zu fluten und so die TikTok-Algorithmen zu beeinflussen. Zahllose Bilder, Lieder und Slogans, die von der AfD und AfD-nahen Accounts gepostet werden, sind KI-generiert.
    Für diese WDR Story konnten wir Ruben Rupp begleiten, Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg mit fast 100.000 Follower auf TikTok. Auch er nutzt Künstliche Intelligenz: „So kann man wirklich das darstellen, wie man es auch empfindet. Was ist die Realität? Vor allem die, die man nicht sieht.“ TikTok-Posts der AfD und AfD-naher Accounts verbreiten sich millionenfach, die teils rechtsextremen Botschaften erreichen junge Menschen direkt und ungefiltert. Die Taktik stammt aus den USA. „Flood the zone with shit“, sagte Steve Bannon, enger Berater des US-Präsidenten Donald Trump dazu.
    Till Eckert vom Recherchenetzwerk Correctiv übersetzt: „Es geht darum, das Internet mit Scheiße zu fluten, mit spalterischen, hetzerischen Inhalten.“ TikTok kennt das Problem. Mehrere Accounts der AfD würden von der Plattform in ihrer Reichweite beschränkt, sagt uns das Unternehmen auf Nachfrage. In Deutschland habe man 2024 drei Netzwerke entfernt, die zur verdeckten Einflussnahme auf der Plattform genutzt worden seien. Zwei davon hätten AfD-nahe Inhalte verbreitet. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 19.02.2025 WDR
  • Folge 6
    Die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 wird wohl in Saudi-Arabien stattfinden. Das Land ist der einzige Bewerber für die Austragung. Der umstrittene Quasi-Herrscher des Königreichs, Kronprinz Mohammed bin Salman, gibt Billionen aus, um sein Land und sein internationales Image zu verändern. Glitzernde Luxushotels, spektakuläre Gebäude und Stadien, sogar eine 170 Kilometer lange Stadt, „The Line“, will er bauen lassen. Immer mehr große Events, von Sport bis zu Konzerten holt er ins Land. – KeyVisual
    Die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 wird in Saudi-Arabien stattfinden. Der umstrittene Quasi-Herrscher des Königreichs, Kronprinz Mohammed bin Salman, gibt Billionen aus, um sein Land und dessen internationales Image zu verändern. Glitzernde Luxushotels, spektakuläre Gebäude und Stadien, sogar eine 170 Kilometer lange Stadt, „The Line“, will er bauen lassen. Immer mehr große Events, von Sport bis zu Konzerten holt er ins Land. Kritik an der Politik des Herrschers ist nicht gewünscht, freie Berichterstattung ist in einer der letzten absoluten Monarchien nicht möglich. Unter großem persönlichen Risiko geht eine Journalistin undercover ins Land und entdeckt hinter der schillernden Fassade auch eine dunkle Seite. Sie berichtet von Unterdrückung, Menschenrechtsverletzungen und von einer brutalen Umsiedlungspolitik und trifft Arbeiter, die ihr von sklavenähnlichen Bedingungen berichten. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 05.03.2025 WDR
  • Folge 7 (45 Min.)
    „So, wie es gerade läuft, läuft es nicht mehr lange, bevor dieses ganze System zusammenbricht und noch mehr Kinder zu Schaden kommen als ohnehin schon“, erzählt eine Jugendamtsmitarbeiterin in der WDR Story „Jugendämter in Not – Kinder in Gefahr?“. Sie möchte anonym bleiben – aus Angst vor beruflichen Konsequenzen. Die Überlastung in vielen Jugendämtern ist seit Jahren bekannt. Doch die Krise spitzt sich immer mehr zu. Die Anzahl der Kindeswohlgefährdungen ist in den letzten 10 Jahren stark angestiegen und gleichzeitig fehlt es an Sozialarbeitern, Geld und Plätzen, wo Kinder in Not untergebracht werden können.
    So kommt es vor, dass Kinder in den Räumen des Jugendamtes übernachten müssen, bis ein Platz gefunden wird. Bei Sophie Schöttler im Jugendamt Gelsenkirchen türmen sich die Fälle auf dem Schreibtisch. Jeder Fall ist eine Familie. Zeitweise muss sie sich um 65 Familien kümmern. Das sind etwa doppelt so viele Fälle, wie sie laut Gewerkschaft haben sollte. Im Gelsenkirchener Jugendamt waren zum Zeitpunkt der Dreharbeiten rund 20 Prozent der Stellen für Sozialarbeiter nicht besetzt und das, obwohl es diesem Jugendamt im Vergleich zu anderen noch relativ gut geht. Die Filmemacherinnen Berit Kalus und Katharina Wolff wollen wissen: Wie dramatisch ist die Situation der Jugendämter insgesamt? Können Kinder überhaupt noch ausreichend geschützt werden? Dazu hat der WDR bundesweit 580 Jugendämter befragt, über 300 haben geantwortet – mit erschreckenden Ergebnissen.
    Der Gelsenkirchener Jugendamtsleiter Björn Rosigkeit fasst die Lage so zusammen: „Das System ist am Limit“. Trotz dieser schwierigen Bedingungen versucht die 28-jährige Sozialarbeiterin Sophie Schöttler durchzuhalten und die Kinder zu schützen. Die „WDR Story“ begleitet sie beim täglichen Kampf um die Sicherheit der Kinder, spricht mit Expertinnen und Jugendamtsmitarbeiterinnen aus ganz Deutschland.“ (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 12.03.2025 WDR
  • Folge 8 (60 Min.)
    Coronapandemie, März 2020: Auf der Intensivstation wird eine Covid-Patientin künstlich beatmet. Sie liegt auf dem Bauch, um die Lunge zu entlasten.
    „Das Coronavirus verändert zurzeit das Leben in unserem Land dramatisch,“ begann Bundeskanzlerin Angela Merkel vor 5 Jahren, am 18. März 2020, ihre Fernsehansprache an die deutsche Bevölkerung. „Unsere Vorstellung von Normalität, von öffentlichem Leben, von sozialem Miteinander – all das wird auf die Probe gestellt wie nie zuvor.“ Es war der Anfang der Corona-Epidemie, die Zeit der ersten Schreckensbilder, der rapide steigenden Totenzahlen in Italien, Frankreich, Spanien und auch bei uns. Darauf waren wir nicht gefasst.
    Wohin würde uns das alles führen? Wie genau könnten wir uns effektiv schützen? Was wir heute wissen und einordnen können, wussten wir vor 5 Jahren noch nicht. 5 Tage nach Merkels Fernsehansprache zieht WDR-Autor Fritz Sprengart in das evangelische Krankenhaus in Mettmann ein. Seine Reportage führt uns 5 Jahre zurück – in die Zeit der ersten Wochen der Epidemie, die Zeit der Ungewissheit. Als man im Krankenhaus in Mettmann auf die große Welle wartet und sich vorbereitet auf die Behandlung einer steigenden Zahl von schwer an Corona erkrankten Patienten.
    Damit sie nicht am Ende Entscheidungen fällen müssen wie ihre Kollegen in Italien. Wer wird gerettet, wer nicht? Am ersten Tag liegen 4 Patienten auf der Coronastation, aber jeden Tag werden es mehr. Der Autor bleibt 10 Tage, allein, mit seiner Kamera, einer Reisetasche mit dem Nötigsten und einem negativen Corona-Test. Er dokumentiert, wie sich die Klinik und all ihre Mitarbeiter*innen dem stellen, womit man keine Erfahrung hat.
    „Wenn wir irgendwann entscheiden müssen, wer beatmet wird und wer nicht, weil es nicht genug Beatmungsgeräte gibt, das ist schwer,“ erzählt ihm Chefarzt Andreas Brauksiepe. „In die Situation will ich nicht geraten. Das macht mir große Angst.“ Jeden Morgen tagt eine Task Force, trifft neue Entscheidungen und bewertet die Vorbereitungen vom Vortag. Krankenpflegerin Virginia Bernstein hat ihre Tasche gepackt und ist bereit, dauerhaft auf die neue Isolierstation zu ziehen. Zusammen mit fünf Kolleginnen, wenn die Zahl der Corona-Patienten weiter ansteigt.
    Dann werden sie mit den infizierten Patienten auf der Station wohnen. Weil deren Versorgung nur noch so möglich sein wird. WDR-Autor Fritz Sprengart war damals mit der Kamera unmittelbar dabei, wenn wichtige Entscheidungen getroffen werden, Patienten getröstet, kreative Lösungen gefunden werden müssen für eine Situation, die es noch nie gab. Hautnah erlebt er in diesen Märztagen 2020 mit, wie sehr es von klugen und opferbereiten Menschen abhängt, ob diese Krise gemeistert werden kann. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 19.03.2025 WDR
  • Folge 9 (45 Min.)
    Fachschule oder Hochschulstudium? Über die richtige Physio-Ausbildung wird seit Jahren gestritten.
    Physiotherapie in Deutschland wird oft falsch verordnet, ist teilweise veraltet und meist Mangelware. Dabei haben viele Menschen in Deutschland Rücken-, Schulter-, Hüft- oder Kniebeschwerden. Sie waren laut DAK-Report Ursache für 373 Arbeitsfehltage auf 100 Versicherte im vergangenen Jahr. Wo liegt das Problem? Warum funktioniert Physiotherapie oft nicht gut? In Deutschland entscheiden immer Ärzt:innen, welche Therapie angewendet wird. In vielen anderen Ländern gibt es längst die sogenannte Blankoverordnung, nach der die Physiotherapeut:innen selbst entscheiden, wie sie Patient:innen behandeln. Die SWR Dokumentation blickt in zwei deutsche Nachbarländer, die Niederlande und die Schweiz: Was macht man dort besser? Patient:innen, Physiotherapeut:innen und Wissenschaftler:innen benennen, was verbessert werden müsste. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, etwas zu ändern: Im Bundesgesundheitsministerium steht die Überarbeitung des Gesetzes über die Berufe der Physiotherapie an. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 26.03.2025 WDR
  • Folge 10 (45 Min.)
    Grenzenloser Poker-Hype: Bei der European Poker Tour zocken die besten Spieler der Welt.
    Ein Klick, ein Rauschen, und schon flimmern die virtuellen Karten über den Bildschirm. Online-Poker verspricht den Nervenkitzel des großen Gewinns – bequem vom Sofa aus. Doch hinter dem scheinbar harmlosen Zeitvertreib verbirgt sich ein komplexes System, in dem mehr Spieler mitmischen als man auf den ersten Blick vermutet. Die WDR Story nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise in die moderne Pokerwelt, wo Millionen Euro täglich den Besitzer wechseln. Regisseurin Monique Marmodée zeigt eine Branche, die seit 2021 in Deutschland legal und behördlich reguliert ist.
    Der Staat hat mit dem Glücksspielstaatsvertrag einen Rahmen geschaffen, um Spielsucht zu bekämpfen und den Markt zu kontrollieren. Aber: Reichen die aktuellen Regelungen aus, um Spieler vor den Schattenseiten des Online-Pokers zu schützen? Die WDR Story wirft einen Blick hinter die Kulissen eines Mikrokosmos, der sich zwischen Entertainment und Suchtgefahr bewegt. Was macht die Faszination aus und wie funktioniert das System? In einer Wiener Poker-WG trifft die Autorin eine neue Generation Nachwuchsspieler. Statt des Hollywood-Klischees Zigarre rauchender Anzugträger sehen wir junge Poker-Spieler, denen es auch um den Wettbewerb und das dafür notwendige Mindset geht.
    Ein Besuch zwischen Eisbaden, Atemübungen, einem der größten Poker-Turniere Europas in Zypern – und dem heimischen PC. Aber wie kam Poker überhaupt vom Hinterzimmer in die Wohnzimmer? Einen großen Anteil daran hat womöglich Boris Becker. Der ehemalige Tennisstar brachte als prominenteste Werbefigur Poker mit in den Mainstream. Im Interview mit der Sport-Legende fragt die Autorin, wie man Glückspiel verkauft und wie sich die Branche durch den Hype verändert hat.
    Neben den Spielern und Anbietern sitzt seit 2021 auch der deutsche Staat mit am Poker-Tisch. Behördliche Regelungen haben das Geschäft aus der legalen Grauzone geholt. Mit offiziellen Lizenzen sollte der Poker-Schwarzmarkt ausgetrocknet werden. Wie schwer das ist, weiß der Ermittler Jochen Kopelke, der sich in seiner Arbeit mit illegalen Online- und Offline-Spielen konfrontiert sieht. Während der Glücksspielstaatsvertrag versucht, durch Auflagen und Schutzmaßnahmen das Spielfeld fair zu gestalten, bleibt der Schwarzmarkt eine Herausforderung, die schwer zu kontrollieren ist.
    Diese Wechselwirkungen werfen grundlegende Fragen darüber auf, wie effektiv die aktuellen Regulierungen wirklich sind und ob sie ausreichend Schutz für die Beteiligten bieten. Die WDR Story taucht ein in die komplexe Pokerwelt – mit ihren neuen Helden, den prominenten Spielern und jeder Menge Geld. Ein Kosmos, in dem jeder Akteur seine Sicht auf das Spiel hat und die großen Gewinner oft im Verborgenen bleiben. Die WDR Story lädt die Zuschauer ein, sich selbst ein Bild zu machen zu Online-Poker – und all den Vor- und Nachteilen des Hypes. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 02.04.2025 WDR
  • Folge 11 (45 Min.)
    Ein 16-Jähriger muss ohne Schutz Pestizide versprühen.
    Sie sind für fairen Handel, für Nachhaltigkeit und gegen Kinderarbeit. Wer sich als kritischer Verbraucher auf den Seiten der Schokoladenhersteller umsieht, hat schnell ein gutes Gefühl. Schokolade – so scheint es – können wir ohne schlechtes Gewissen kaufen. Aber stimmt das wirklich? Ein Fernsehteam vom WDR/​NDR reist an die Elfenbeinküste und deckt erschreckende Zustände auf: Zahlreiche Kinder schuften dort unter erbärmlichen Bedingungen. Die Kakaobohnen, die sie ernten, stecken auch in Schokoladentafeln, auf denen ein Siegel für Nachhaltigkeit und fairen Handel prangt.
    „Wenn wir mal Fleisch essen, dann sind es Ratten“, erzählt die 13-jährige Marcellin. Sie arbeitet wie viele andere Kinder auf den Kakaoplantagen in Cote d’Ivoire, dem größten Kakaoproduzenten der Welt. Die jungen Arbeiterinnen und Arbeiter sind oft nur 12 Jahre alt, hantieren mit gefährlichen Werkzeugen und haben keine Chance auf Schulbildung oder auch nur einen anständigen Lohn oder ausreichende Ernährung. Schätzungen zufolge sind rund 1,5 Millionen Kinder unter solch prekären Umständen allein in der Elfenbeinküste tätig. Viele von ihnen stammen aus noch ärmeren Ländern wie Mali oder Burkina Faso.
    Sie sind von ihren Eltern an Plantagenbesitzer verkauft worden, weil sie ihre Familien nicht ernähren können. Wie kann das sein? Immerhin prangt auf vielen Schokoladenpackungen das Siegel der Zertifizierungsstelle Rainforest Alliance, das für ökologische und soziale Nachhaltigkeit stehen soll? Der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli führt dieses Siegel auch, wirbt aber vor allem mit einem eigenen Programm zur Nachhaltigkeit. Nachdem Filmemacher Michael Höft mehrere Fälle von Kinderarbeit auf Kakaoplantagen für einen WDR-Film im vergangenen Jahr dokumentiert hat, konfrontiert er Rainforest Alliance mit den Ergebnissen.
    Die Organisation gibt zu, dass sie zwar gegen Kinderarbeit kämpfe, nicht aber garantieren könne, dass Produkte mit ihrem Siegel frei von Kinderarbeit sind. Man bemühe sich aber. Ein Jahr später besucht Michael Höft das Land erneut: Hat sich auf den Plantagen von Rainforest Alliance etwas verbessert? Michael Höft konfrontiert auch die Firma Lind & Sprüngli mit den Ergebnissen seiner Recherche. Das Unternehmen versichert, ab 2025 Kinderarbeit in seiner Lieferkette vermeiden zu wollen, und verweist auf ein firmeneigenes Farming Programm, das die wirtschaftliche und soziale Lage der Kakaobauern deutlich verbessern würde.
    Geht es den Kakaobauern dieses Programmes wirklich besser oder sind die Informationen des Schokoladengiganten reine PR? Michael Höft reist erneut in die Elfenbeinküste, denn die Kakaobohnen, die in diesem Herbst geerntet werden, landen im kommenden Jahr in unseren Schokoladentafeln. „Das Märchen von der sauberen Schokolade“ deckt die bittere Wahrheit hinter der süßen Versuchung auf und konfrontiert die Zuschauerinnen und Zuschauer mit der Frage, wie viel uns der Genuss von Schokolade wert ist. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 16.04.2025 WDR
  • Folge 12 (45 Min.)
    Die Arktis schmilzt, sehr schnell. Zwischen Russland, China, den USA, Kanada und der EU ist ein Wettkampf entbrannt, um sich die reichen Bodenschätze der Region zu sichern und die Seewege rund um die Arktis zu kontrollieren. Je schneller das Eis schmilzt, desto konkreter, härter und brisanter wird dieser Kampf. Plötzlich ist zum Beispiel Grönland eine begehrte Beute, wie die mehrfach geäußerten Vorstellungen des US-Präsidenten Trump zeigen. Der Eisbrecher „USCGG Healy“ geht auf eine wissenschaftliche Mission, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Arktis zu dokumentieren und die Geschwindigkeit der Eisschmelze zu ermitteln.
    Davon hängt viel ab, auch, wann und in welchem Umfang die diversen Ausbeutungsvorstellungen Form annehmen werden. Wer hat welche Interessen in der Region um den Nordpol? Wer wird die Arktis kontrollieren? Welche Allianzen und welche Frontstellungen zeichnen sich ab? Und: Wieviel Zeit bleibt überhaupt noch, bis es im äußersten Norden kein Eis mehr gibt? Die Ergebnisse der Mission der „Healy“ sind von entscheidender Bedeutung. Die Doku wird sich diesen Fragen mit den eindrucksvollen Bildern der Tour des Eisbrechers und mit Einschätzungen internationaler Experten aus den unterschiedlichen Lagern nähern. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 04.06.2025 WDR

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