Was Du nicht siehst Staffel 2, Folge 32: Japan, Kyushu
Staffel 2, Folge 32
72. Japan, Kyushu
Staffel 2, Folge 32
In Japan gelten die Vulkane als Sitz der Götter. Der Vulkan Aso auf der Insel Kyushu verkörpert in besonderer Weise die mystische Beziehung der Japaner zu den geologischen Ungeheuern. Auf dieser Insel, auf der von den mehr als 110 Vulkanen noch 60 aktiv sind, sucht Sophie Massieu in Begleitung eines japanischen Wissenschaftlers einen der größten gasspeienden Vulkane auf. Auf dem Kraterrand angelangt, erfährt sie von Schwefelverkäuferinnen, dass es für die Japaner eine besondere Ehre ist, ganz nahe der Gottheit des Vulkans Aso zu sein, die man sich als lebendiges Wesen vorstellt. Um diese fremdartige Glaubenswelt zu verstehen, begibt sich die blinde französische Journalistin zu einem buddhistischen und einem
Shinto-Priester, deren Tempel sich unweit des Kraters befinden. Der Vulkan ist zwar ein gefährliches Ungeheuer, dessen Gnade man erbitten muss, aber es gewährleistet auch Wohlbefinden. In Kurokawa befolgt Sophie Massieu die Rituale, die unerlässlich sind, um in den Genuss der aus dem Vulkangestein sprudelnden wohltuenden Quellen zu kommen. In einem Ryokan, einem luxuriösen traditionellen Gästehaus, nimmt sie ein Bad in einem Onsen, einer 46 Grad heißen mineralreichen Quelle, wie sie die Japaner seit vier Jahrhunderten schätzen. Sophie Massieu hat auf ihrer Japanreise Einsicht in eine lebenswichtige Weisheit erhalten: Da die Menschen die Natur nicht zähmen können, müssen sie sie achten. (Text: arte)