Was Du nicht siehst Staffel 1, Folge 20: Ländliches China
Staffel 1, Folge 20
20. Ländliches China
Staffel 1, Folge 20
In der südchinesischen Gebirgsregion Guangxi besucht Sophie Massieu unweit der Grenze zu Vietnam eines der ältesten Bauernvölker der Welt, die Zhuang. Zwischen Bambuswäldern und terrassenförmig angelegten Reisfeldern leben die Menschen dort noch genauso wie ihre Vorfahren. Die Holzhäuser in den Dörfern sind auf zahllosen Treppen errichtet, vorwärts kommt man nur zu Fuß oder auf dem Esel. Sophie Massieu lernt, wie die Bauern in dieser entlegenen Gegend den Reis ernten und auf traditionelle Art dreschen. Auf Webstühlen aus Bambus weben die Frauen die Stoffe für ihre Trachten. Wu erläutert der blinden französischen Journalistin die Technik. Und dann löst die junge Frau stolz ihr über ein Meter langes Haar, um es ihren Gast berühren zu
lassen. Bei den Zhuang gilt die Haarpracht als Synonym für Glück und Reichtum, deshalb verlangt der Brauch, dass die Frauen ihr Haar nur einmal im Leben, im Alter von 18 Jahren, schneiden lassen. Dann probiert Sophie Massieu beim Kräuterhändler des Dorfes eine weitere Tradition aus. Sie wagt sich in ein Heilkräuterbad, dessen Wirkung nur der Kräuterspezialist selbst kennt. Schon nach einer Viertelstunde ist sie eingeschlummert. Auch für die Dorfbewohner ist Sophies Besuch eine neue und besondere Erfahrung, denn sie sehen zum ersten Mal einen blinden Menschen, der so unternehmungslustig ist. Blinde arbeiten in China – zumindest auf dem Lande – nicht. Sophie Massieu hofft, dass sich auch dort die Dinge eines Tages ändern werden. (Text: arte)