2017, Folge 19–26

  • Folge 19
    Die vierstündige Dokumentation „Er war Superstar – Falco. Eine Legende wird 60“ zeigt den kometenhaften Aufstieg und Fall des Hans Hölzel, der als Falco zur Ikone einer ganzen Generation wurde. Bandkollegen wie Thomas Rabitsch erzählen von seinen ersten Jahren in der Wiener Untergrundszene. Bei einem Auftritt der Skandal-Band Drahdiwaberl wird der Verleger Markus Spiegel auf ihn aufmerksam und wittert Potenzial. Kurze Zeit später landet Falco mit „Der Kommissar“ seinen ersten großen Hit. Der Song stürmt die Hitparaden und läuft selbst in den angesagtesten Clubs von New York in Dauerschleife.
    Der Grundstein für eine unvergleichliche Karriere ist gelegt. Und tatsächlich: Falco ist und bleibt der einzige Interpret, der die amerikanischen Billboard-Charts mit einem deutschsprachigen Song erobern konnte. Doch mit dem Erfolg kommt der Druck und wie so oft die Drogen. Falco führte ein Leben in den Extremen. Alkohol, Kokain und käufliche Liebe standen auf der Tagesordnung. Enge Freunde wie der Manager Horst Bork und Weggefährten wie der Falco-Biograph Peter Lanz rücken den Star in ein ungewohntes Licht.
    Hans Hölzel, der Mann hinter der Kunstfigur, war ein sensibler und verletzlicher Mensch, ein fürsorglicher Familienvater. In der Dokumentation sprechen Falcos Exfrau Isabella Vitcovic und Stieftochter Katharina-Bianca exklusiv über das private Leben des Superstars. Der Traum eines bürgerlichen Familienlebens zerplatzt durch einen negativen Vaterschaftstest: Katharina-Bianca ist nicht Falcos leibliche Tochter! Für ihn bricht eine Welt zusammen und er kappt jeglichen Kontakt zu dem damals siebenjährigen Mädchen.
    Vor der Kamera erinnert sich Katharina-Bianca an eine glückliche Kindheit mit ihrem Stiefvater, der ihr Leben noch immer stark beeinflusst. Danach zieht sich Falco mehr und mehr in die Dominikanische Republik zurück, flüchtet aus seiner Heimat, die ihm nichts mehr bieten kann. Im Februar 1998 stirbt Falco bei einem tragischen Autounfall. Bluttests sollen Kokain, Alkohol und Marihuana in hohen Mengen nachgewiesen haben. Die Dokumentation porträtiert daher auch einen Mann, der unter dem Leistungsdruck der Musikindustrie und persönlichen Schicksalsschlägen zerbricht.
    Seltene Archivinterviews, einzigartige Live-Auftritte und Zeitzeugen lassen Falco und seinen unvergleichlichen Charme wieder auferstehen. VOX stehen außerdem exklusive und bisher unveröffentlichte Tonbandaufnahmen zur Verfügung. Hans Hölzel spricht darin so offen und frei wie in keinem anderen Interview. Am 19. Februar 2017 wäre Falco 60 Jahre alt geworden. VOX feiert den Geburtstag eines begnadeten Musikers und einer legendären Kunstfigur – cool, egozentrisch und genial. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.02.2017VOX
  • Folge 20
    Die Dokumentation „25 Jahre Die Prinzen“ verfolgt einen einzigartigen Ansatz: Sieben Prominente interviewen die sieben „Prinzen“ an sieben verschiedenen Locations – es kommt zu außergewöhnlichen Begegnungen der Musiker mit Hip-Hop-Star Smudo, Ex-Fußball-Nationalspieler Matthias Sammer, Politiker Gregor Gysi, Theologin Margot Käßmann, Börsen-Star Dirk Müller, TV-Moderatorin Sarah Mangione und dem Leipziger Generalmusikdirektor Ulf Schirmer. Darüber hinaus blickt VOX gemeinsam mit Fans und Wegbegleitern zurück auf die illustre deutsch-deutsche Bandgeschichte der „Prinzen“ mit Mega-Hits wie Millionär (1991), Mann im Mond (1991), Küssen verboten (1992), Alles nur geklaut (1993), Du musst ein Schwein sein (1995) oder Deutschland (2001).
    Beleuchtet werden auch die Anfänge des musikalischen Werdegangs von Tobias Künzel, Sebastian Krumbiegel, Wolfgang Lenk und Henri Schmidt als Mitglieder des weltberühmten Leipziger Thomanerchors sowie der unaufhaltsame Aufstieg der ostdeutschen Band in den 1990ern mit Hilfe der Produzenten Annette Humpe, George Glueck und Stefan Raab. Außerdem gewährt die vierstündige Dokumentation u.a. mit exklusivem Backstage-Material private Einblicke in das Leben der Band, das sich im Laufe von 25 Jahren immer wieder drastisch wandelte. Nicht zuletzt geht VOX der Frage auf die Spur, was das Erfolgsgeheimnis der „Prinzen“ ist und wie es der Gruppe gelingt, mit ihrer Musik Millionen von Menschen zu bewegen. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.03.2017VOX
  • Folge 21
    In der vierstündigen Dokumentation „25 Jahre ECHO“ werden die emotionalsten Momente, verrücktesten Überraschungen sowie die größten Skandale der bisherigen Preisverleihungen noch einmal gezeigt und in Beziehung zum gesellschaftlichen Zeitgeist des jeweiligen Auszeichnungsjahres gesetzt. Zu Wort kommen Preisträger und Musikjournalisten, die sich gemeinsam an Rekordsieger, One-Hit-Wonder oder einstige ECHO-Newcomer erinnern. Die Dokumentation beleuchtet zudem den unaufhaltsamen Aufstieg des Schlager-Genres und zeigt auch, wie Hip-Hop und Rap vom unterschätzten Sprechgesang nicht nur im Rahmen der Preisverleihungen zum Millionen-Business wurden. VOX widmet sich auch den Helden der Musikgeschichte – neben den fürs Lebenswerk ausgezeichneten Künstlern berichtet „25 Jahre ECHO“ auch über ECHO-Momente verstorbener Preisträger wie Michael Jackson, Whitney Houston, Amy Winehouse oder David Bowie. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.04.2017VOX
  • Folge 22
    Laut Robert-Koch-Institut sind zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen ist sogar stark übergewichtig. Ärzte und Krankenkassen schlagen schon seit Jahren Alarm. Die Folgen extremen Übergewichts wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Rücken- und Gelenkprobleme lassen die Gesundheitskosten in ungeahnte Höhen schießen. In der großen Samstags-Dokumentation erzählen neun schwergewichtige Frauen und Männer ihre ganz persönliche Geschichte.
    Es sind Geschichten von langjährigem Leid und mühsamem Erfolg. Mit Hilfe mehrerer Langzeitbeobachtungen dokumentiert VOX die Schicksale von fettleibigen Menschen, die den Kampf gegen ihr Übergewicht aufgenommen haben. Einige haben es schon geschafft, andere sind noch auf einem beschwerlichen Weg. In der MediClin-Seepark-Klinik im niedersächsischen Bad Bodenteich werden Patienten mit Adipositas behandelt, die neben einer ernährungsmedizinischen auch einer psychotherapeutischen Behandlung bedürfen.
    Johannes Feldt zieht bei einem Gewicht von 315 Kilo die Reißleine und beantragt eine Kur in Bad Bodenteich. Durch Medikamente entwässert er, geht im Frühjahr 2017 mit 295 Kilo Startgewicht in die Klinik. Er ist ein seltener Fall: Ohne OP, nur mit Ernährungsumstellung und Bewegung nahm er bisher 50 Kilo ab. Weitere 40 Kilo sollen folgen, dann will er über einen operativen Eingriff nachdenken. Die 39-jährige Petra Schmidt ist ebenfalls Patientin in Bad Bodenteich. Anfangs darf sie nur unter Aufsicht ans Buffet: Sie leidet an einer psychisch bedingten Binge-Eating-Störung, an unkontrollierten Fressanfällen.
    Petra hat sich so auf ein Gewicht von fast 300 Kilo katapultiert. Seit neun Wochen ist sie in Bad Bodenteich. Konnte sie vorher nur liegen, läuft sie jetzt schon ein paar Schritte ohne Rollator. Sie hat noch einen langen Weg vor sich, freut sich aber über die vielen winzigen Fortschritte, die sie in der Klinik macht. Sandra wiegt 155 Kilo, bevor sie sich im Sommer 2007 bei Professor Rudolf Weiner in Frankfurt den Magen verkleinern lässt.
    Die ursprünglich schlanke 32-Jährige hat sich ihr Übergewicht über Jahre aus Frust angefuttert. Eine unglückliche Affäre mit einem verheirateten Mann, der sich nicht von seiner Frau trennen wollte, sieht sie als Ursache für ihre unkontrollierten Fressattacken. Nach der OP hat ihr Magen nur noch ein Drittel seiner ursprünglichen Größe. Schon in den ersten drei Monaten nimmt sie 30 Kilo ab. 2009 trifft VOX sie wieder. Inzwischen sind insgesamt 75 Kilo runter.
    Mehrere Fettschürzen-OPs hat Sandra ebenfalls hinter sich. 2017 trifft VOX Sandra erneut. Sie konnte ihr Gewicht halten, sogar noch weiter abnehmen. Tetje Mierendorf, der ehemals schwergewichtige Kabarettist und Schauspieler hat aus eigenem Antrieb 70 Kilo abgenommen und sieht völlig verändert aus. Wie hat er das geschafft? Wie fühlt es sich an im neuen Körper? Und wie verhindert er den Jo-Jo-Effekt? Er ist sich sicher – wenn er weiter auf seine Ernährung achtet und ausreichend Sport macht, klappt es auch mit dem Gewicht.
    Mit Sport und eisernem Willen zu einem neuen Menschen: Die Geschichte vom Marathon-Mann Micha Klotzbier hört sich abenteuerlich an. Im Januar 2015 verkündet er, ein Jahr später am Berlin Marathon teilzunehmen. Michael Klotzbier wiegt damals 160 Kilo. Innerhalb eines Jahres möchte er mindestens 60 Kilo abnehmen, um sich seinen Traum vom langen Lauf zu erfüllen. Doch auf dem langen Weg zum Ziel erleidet er unzählige Rückschläge. Das Jo-Jo-Gespenst kennt auch Uli Schreiber – und auch die Qual mit den ständig wechselnden Kleidergrößen.
    Sie kauft eine Hose gleich in drei Größen – 44, 46 und 48. Die Musikmanagerin aus Hamburg hat 2012 unter medizinischer Begleitung im Rahmen einer VOX-Dokumentation Crash-Diäten ausprobiert und dabei mal mehr, mal weniger abgenommen – vor allem aber Muskelmasse verloren. 95 Kilo wog sie damals. Fünf Jahre nach dem Experiment zeigt VOX, ob und wie sich ihr Essverhalten geändert hat. Fakt ist: Keine Diät hat der 45-Jährigen geholfen. Warum nicht? Was läuft schief? (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.07.2017VOX
  • Folge 23
    20 Jahre nach ihrem Autounfall in Paris ist „Lady Di“ noch allgegenwärtig. Es gibt kaum einen öffentlichen Auftritt ihrer Söhne William und Harry, an dem die beiden nicht an ihre verstorbene Mutter erinnern. Dianas Schwiegertochter Kate trägt ihren Verlobungsring, ihre Enkelin Prinzessin Charlotte Elisabeth Diana ihren Namen. Heute scheuen sich die jungen Royals nicht, öffentlich Gefühle zu zeigen, reden erstmals sehr offen über den schmerzvollen Verlust ihrer Mutter. Doch wer war Diana Frances Spencer, Prinzessin von Wales, wirklich? Wie wurde das schüchterne junge Mädchen zum Medienstar, zur Mode-Ikone, zur Botschafterin für die Armen und Hilflosen? Was machte sie so beliebt, dass Menschen in den entlegensten Teilen der Welt in Tränen ausbrachen, als sie von ihrem tragischen Tod erfuhren? Die Dokumentation blickt zurück auf Leben und Tod einer Frau, die wie keine andere ihre Popularität zu instrumentalisieren wusste und eine mitfühlende Seele zur Schau stellte, die Herzen im Sturm gewann.
    Darüber hinaus zeigt VOX erstmals im deutschen Fernsehen Ausschnitte aus geheimen Videos, in denen die Prinzessin selbst über ihre Ehekrise mit Prinz Charles Anfang der neunziger Jahre spricht.
    Diana wirkt offen und direkt – eine Frau Anfang dreißig, die nicht fassen kann, was ihr als Mitglied der britischen Königsfamilie widerfuhr. Dianas Beruf war es, berühmt zu sein. Die Prinzessin des Volkes starb in Erfüllung ihrer Pflichten: Als von den Medien Gejagte in einem erschütternd banalen Spiel des Jetset, in aller Öffentlichkeit, dem Lebensraum von Berühmtheiten. Ein absurder Tod, dem eine Woche der Trauerhysterie folgte, die die Welt noch nicht gesehen hatte. 2,5 Milliarden Fernsehzuschauer in 187 Ländern nahmen am Tag der Beisetzung Abschied.
    In den Straßen Londons verneigten sich Millionen vor der toten Diana, die zu Lebzeiten genau das war, was jeder in ihr sehen wollte. Die Dokumentation beleuchtet die Geschichte jener sieben Tage vor genau 20 Jahren, die die Welt erschütterten. Enge Vertraute und Augenzeugen berichten rückblickend, was nach dem tödlichen Unfall im Tunnel in Paris geschah: Wie die Queen sich auf ihrem schottischen Landsitz verschanzte, weil sie ihre Enkel William und Harry schützen wollte, wie der Palast die politische Brisanz dieser Tragödie falsch einschätzte.
    Elisabeth II. schweigt tagelang und lässt sich auch in London nicht öffentlich blicken, wo tausende Menschen Blumen für Diana ablegen und sich in Kondolenzbücher eintragen. Ihr Umgang mit Dianas Tod bringt die Monarchie ernsthaft in Gefahr. Die Trauer über den Verlust Dianas wandelt sich in Wut auf das Königshaus und vor allem auf die Queen. Doch wie war das möglich? Warum löste eine Frau von 36 Jahren diese Trauerraserei aus? Die Antworten sucht die Dokumentation in Leben und Persönlichkeit von Diana.
    Freunde und Weggefährten wie ihr Butler Paul Burrell, ihr Privatsekretär Patrick Jephson und der Journalist Richard Kay kommen zu Wort. Prominente und Kenner des Königshauses wie Fürstin Gloria von Thurn und Taxis und die Chefredakteurin der Gala, Anne Meyer-Minnemann, versuchen zu ergründen, warum die Prinzessin einen solchen Zauber versprühte, warum sie die Herzen der Menschen berührte und bis heute – über ihren Tod hinaus – noch die Massen begeistert. Um herauszufinden, warum Diana unsterblich im Gedächtnis der Menschen bleibt, erzählt „Diana – Die Tragödie einer Prinzessin“ ihre Geschichte. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.08.2017VOX
  • Folge 24
    61,5 Millionen Deutsche dürfen am 24. September entscheiden, wer unser Land in Zukunft regiert. Aber was bringt uns dazu, dass wir unsere Stimme einer bestimmten Partei geben? Entscheiden wir nach Parteiprogramm oder nach den Spitzenkandidaten? Sind es rationale oder emotionale Argumente? Um das herauszufinden, begleitet VOX sechs Familien aus ganz Deutschland über mehrere Monate in ihrem Alltag. Sechs Familien, die Wähler einer der großen Parteien sind. Sechs Familien, die ein Tabu brechen und offenlegen, für was und für wen sie stehen. Sven Kehmeier (36) aus Oldenburg ist Vater von sechs Kindern und steht hinter der SPD: „Ich denke, dass die SPD Familien und grade Großfamilien am besten fördert.“ Was treibt den Projektkoordinator und seine Frau Arthy an, wie schaffen sie es ihre Großfamilie zu managen? Sie müssen mit ihrem Haushaltsgeld knallhart kalkulieren und vermitteln auch den Kleinen schon, dass selbstgepflückte Erdbeeren vom Bauern nicht nur lecker sind, sondern auch Geld sparen.
    Die 18-jährige Johanna Metzner wählt zum ersten Mal: „Wenn ich will, dass etwas passiert, komm ich heutzutage in dieser Welt nur noch mit Politik wirklich voran.“ Johanna will ihr Kreuz bei den Grünen machen.
    Welche Werte sind der Görlitzer Patchworkfamilie Klaus-Metzner wichtig, wie wird hier über Tierhaltung, Ernährung und Bildung diskutiert und sind alle politisch auf einem Nenner? Auch Julian Eberhardt (19) ist Erstwähler und wird wie seine Eltern und Geschwister für die FDP stimmen. Was genau schweißt die Unternehmerfamilie aus Henstedt-Ulzburg so zusammen, dass sie alle dieselbe Wahlentscheidung treffen? Bei den Beerninks aus Bad Bentheim spielen christliche Werte eine große Rolle, Vermögensberater Heiner Beernink (49) wählt die CDU: „Weil ich der Meinung bin, dass zuerst mal die Menschen füreinander verantwortlich sind und nicht der Staat für die Menschen und ich mache das auch aus einer christlichen Überzeugung.“ Der Zusammenhalt der Familie steht für die Niedersachsen über allem, gerade jetzt, wo vieles im Umbruch ist: Anja Beernink (48) muss langsam loslassen, ihre älteste Tochter bricht zu einer Südamerika-Reise auf, beginnt dann ein Studium.
    Und auch Heiner steht vor einer großen beruflichen Veränderung.
    Sabrina (34) und Stefan Kawinski (41) werden die AfD wählen. Sie wollen etwas gegen soziale Ungerechtigkeit tun, unter der sie selbst leiden. Obwohl Stefan als LKW-Fahrer voll beschäftigt ist, sind sie von staatlicher Unterstützung abhängig. Und das Paar aus Wesel sieht die Sicherheit seiner vier Kinder gefährdet, sie haben Angst, die Kinder vom Grundstück zu lassen. Antje Fischer aus Berlin-Marzahn (37) wird wie immer Die Linke wählen: „Ich möchte, dass alle Menschen auf der ganzen Welt gleich behandelt werden, die gleichen Rechte haben und halt gleich gut leben können.“ Obwohl Antje in einem Pflegeheim arbeitet, ihr Bruder Carsten (48) Jugendarbeit im Kiez leistet, ist die finanzielle Situation in der Familie samt Antjes Sohn Pepe, Carstens Tochter Franziska und Oma und Opa oft angespannt.
    Für ein Familientreffen an der Nordsee müssen sie das ganze Jahr sparen, Pepe sammelt sogar Pfandflaschen, um die Urlaubskasse aufzustocken. Das Dokuprojekt „Wir wählen! 6 Familien und ihre Parteien“ erzählt, wie Politik bis in jede Familie hineinwirkt und was sie dazu bringt, sich für eine Partei zu entscheiden. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.09.2017VOX
  • Folge 25
    „Langhaarige Faulenzer, ungewaschene Gammler, sie schlafen mit jedem und nehmen dauernd Drogen“ – als die Hippies vor 50 Jahren im Sommer 1967 von Amerika aus die Welt auf den Kopf stellen, trifft die Flower-Power-Bewegung auf jede Menge böse Vorurteile und Kritik. So ganz anders tritt die Jugend plötzlich in Erscheinung, schrill und rebellisch rüttelt sie auch in Deutschland an vielen Tabus. Die Hippies sind fröhliche Farbkleckse in der tristen Nachkriegszeit, wie Moderator und Musiker Hugo Egon Balder kommentiert: „Es war plötzlich alles bunt, vorher war alles grau, jetzt war alles bunt.“ Alles beginnt am 14. Januar 1967: Künstler, Studenten und Aussteiger rufen im Golden-Gate-Park der kalifornischen Metropole San Francisco zu einem „Human Be-in“ auf.
    Mit Blumen im Haar und Seifenblasen protestieren sie friedlich gegen die konservative US-Gesellschaft, den Vietnamkrieg und das Verbot von LSD. Schon in den Frühjahrsferien strömen immer mehr Jugendliche Richtung amerikanische Westküste. Mit Beginn der Sommerferien kann sich die Stadt kaum mehr wehren gegen den Ansturm weiterer Menschen aus ganz Amerika und der Welt.
    Die meisten von ihnen sind auf der Suche nach Unabhängigkeit, freier Liebe, Drogen und Rockmusik. Die Hippie-Bewegung ist geboren und weitet sich auch nach Deutschland aus. In West-Berlin entsteht im Januar 1967 die berühmt-berüchtigte „Kommune 1“ mit Fritz Teufel und Rainer Langhans. Sie verschrecken das biedere Bürgertum mit skurrilen politischen Aktionen und ihrem Drang nach sexueller Selbstverwirklichung.
    Eine bessere Welt wollen sie erschaffen, nach dem Schrecken des Zweiten Weltkrieges, ‚wir saßen auf einem Leichenhaufen, wir waren die Kinder von Mördern‘, so Rainer Langhans zu den Motiven, alles anders machen zu wollen. Das Foto von ihm und den anderen nackten WG-Mitgliedern sorgt für Furore. Welche Ideale bestehen bis heute? Welche Spuren hinterlässt der ‚Summer of Love‘? Was verdanken wir den Hippies von damals? War vor fünfzig Jahren wirklich alles besser? ‚Früher hatten wir Sex, Drugs und Rock‘n Roll, und heute haben wir Frauenquote, Rauchverbot und Laktoseintoleranz’ so ein Fazit mit Augenzwinkern von Hugo Egon Balder.
    Die große Samstags-Dokumentation begibt sich auf Spurensuche und auf eine Reise zurück in diese turbulente Zeit vor 50 Jahren, die unser Lebensgefühl und unsere Kultur geprägt und verändert hat. Was ist vom damaligen Lebensgefühl übrig geblieben? Wie hat dieses Jahr unser Verhältnis zu Liebe, Sexualität und Autoritäten verändert? Auf einem der ältesten Hippie-Festivals Europas sucht Rainer Langhans Antworten bei der heutigen Generation.
    Was denken Menschen, die mit Hippie-Eltern aufgewachsen sind, über ihre teils dramatisch verlaufene Kindheit, mit viel Freiraum, aber wenig Fürsorge? Anouschka Renzi, Tochter der berühmten deutschen Schauspielerin Eva Renzi, die damals zunehmend den Drogen verfiel, erinnert sich an dunkle Momente in ihrer Kindheit: „Meine Mutter war dann irgendwann nervenkrank. Sie hat mir eine Pfanne auf den Kopf gehauen, mich mit dem Messer verfolgt, dann geweint und sich entschuldigt.“ Auch die Hamburger Fernsehmoderatorin Kristina Lüdke betrachtet rückblickend ihre Kindheit in der sehr offenen Wohngemeinschaft ihrer Eltern mit gemischten Gefühlen: „Wir liefen so am Rand mit, aber das war nicht sehr kindgerecht.
    Die Erwachsenen haben sich ganz schön selbst abgefeiert.“ Waren viele Hippies eigentlich nur auf einem Ego-Trip? Erfolgte deren Selbstverwirklichung auf Kosten ihrer Kinder? Im Oktober 1967 ist der Sommer der Liebe nahezu schlagartig vorbei. San Francisco kümmert sich um die negativen Hinterlassenschaften der Hippie-Invasion: Verwahrloste Jugendliche, die obdachlos auf der Straße lebten, drogenabhängige Kinder, die sich zurück nach Hause sehnen – die Bewegung ist gekippt, eine Idee für den Moment gescheitert.
    Viele der damaligen Hippies zieht es in den Folgejahren des Summer of Love nach Indien und in entlegene Aussteigerparadiese, aber auch auf eine damals noch verschlafene Mittelmeerinsel. Wo und wie leben diese Hippies heute? Die Dokumentation begleitet deutsche Alt-Hippies auf der Baleareninsel Ibiza, dem ersten Aussteigerparadies Europas.
    Wie haben sie und ihre Ideale überlebt? Wie hat sich ihr Leben in „Freiheit“ auf ihre Kinder ausgewirkt? Außerdem erzählen prominente Interviewpartner, wie sie persönlich den „Summer of Love“ erlebt haben: Der einstige Kommunarde Rainer Langhans schildert, wie sich die Kommunen erst vom Eigentum, dann von der Zweierbeziehung, schließlich auch von Sex und Drogen zu befreien versuchten, hin zur Spiritualität und Selbstliebe.
    In der Dokumentation besucht Rainer Langhans Schauplätze seiner Berliner Zeit. Außerdem begleiten wir ihn zu einem Musikfestival. Seine zeitweilige Geliebte Uschi Obermaier, Mitbewohnerin der Kommune 1, hat damals wenig politische Ambitionen und reichlich Skrupel, ihre Intimsphäre aufzugeben. Dennoch genoss sie die mediale Aufmerksamkeit als Hippie-Ikone. Die Schauspielerin Uschi Glas wird damals berühmt durch ihre Rolle in dem Kinofilm ‚Zur Sache Schätzchen‘, in dem sie in einem sexy Mieder auftritt.
    Sie berichtet über ihre Erfahrungen im Jahr 1967 und schildert ihre Einstellung zu Drogen und freier Liebe. Der Moderator Hugo Egon Balder, 1967 ein junger, unpolitischer Beatles-Fan und Schlagzeuger in West-Berlin, berichtet von seinen nicht immer positiven Drogen-Erfahrungen und warum er damit für immer abgeschlossen hat. Die Schauspielerin Anouschka Renzi schildert eindrucksvoll ihre Kindheit mit einer Mutter, die oft unter Drogeneinfluss stand, mit allen Konventionen brach und schließlich mit der kleinen Tochter nach Indien aufbrach – nach Goa, ins Mekka der Hippies.
    Der Musiker Abi Ofarim sieht auch mit 80 Jahren noch so aus wie ein Hippie und 1967 war sein Jahr! Und das nicht nur wegen der zahlreichen Hits, die er mit seiner damaligen Frau Esther in den Hitparaden landen konnte. Sein Sohn Gil Ofarim teilt die Vorliebe seines Vaters für Musik und lange Haare. Die Moderatorin Kristina Lüdke verbrachte ihre Kindheit in einer alternativen Wohngemeinschaft im Hamburger Univiertel. Zusammen mit ihrem Vater und ihrer Tochter beschreibt sie, wie es damals war und warum sie so ganz anders wurde als die Elterngeneration.
    Der Liedermacher Konstantin Wecker, Jahrgang 1947, konnte die Wucht des Umschwungs in diesem revolutionären Jahr nur beschränkt erleben: Wegen einer Bewährungsstrafe musste er um zwanzig Uhr zu Hause sein. An den zahlreichen Demonstrationen aber nahm er begeistert teil. Der Kulturwissenschaftler Marcus Kleiner hat sich ausführlich mit den musikalischen, politischen und kulturellen Aspekten des Jahres 1967 beschäftigt. Er schildert die Entstehung der Rockmusik und erklärt, warum Deutschland den Sommer der Liebe verschlafen hat. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.10.2017VOX
  • Folge 26
    Das Comeback der Kelly Family ist keine gewöhnliche Wiederbelebung einer Band, es ist die Wiedervereinigung einer Familienbande. Patricia, Kathy, John, Jimmy, Joey und Angelo Kelly – die Geschwister mit irischen Wurzeln zieht es zurück auf die Bühne. Die Dokumentation begleitet die Familie anlässlich ihres großen Comeback-Konzerts in der restlos ausverkauften Dortmunder Westfalenhalle und ist dabei, wenn die Geschwister erstmals wieder gemeinsam nach 17 Jahren eine Platte aufnehmen. Warum will die Familie ausgerechnet jetzt, 23 Jahre nach ihrem rekordverdächtigen Durchbruch, wieder gemeinsam angreifen und die Chartspitze erobern? Die Kelly Family gewährt VOX einen exklusiven Einblick in ihre 40-jährige Bandgeschichte und öffnet ihr ganz privates Familienarchiv: Bislang unveröffentlichte Bilder und Filmaufnahmen skizzieren den ungewöhnlichen und gänzlich unprätentiösen Lebensweg, den die Kellys vier Jahrzehnte lang gegangen sind: Die zwölfköpfige Familie musiziert auf der Straße, lebt im Doppeldeckerbus und tourt damit quer durch Europa.
    Sie kauft einen maroden Dampfer und baut ihn in Eigenregie zum Hausboot um, später zieht es die Familie sogar in ein Schloss.
    Keines der Kelly-Kinder besucht eine staatliche Schule: Anstatt die Schulbank zu drücken, werden sie vom Vater unterrichtet und studieren Geige, Ballett oder Gitarre. Ihre ersten Auftritte haben sie bereits Anfang der 1970er Jahre und ihren ersten Nummer-1-Hit landen sie 1980 in den Niederlanden. 14 Jahre später, 1994, gelingt ihnen der ganz große kommerzielle Durchbruch, der sie an die Spitze der Charts katapultiert. Sie werden gefeiert wie Popstars, spielen vor bis zu 250.000 Besuchern, heimsen einen Preis nach dem anderen ein und polarisieren wie keine andere Band: Die Kelly Family wurde geliebt oder gehasst – dazwischen gab es praktisch nichts.
    Was hat sich verändert? Und warum war es für jeden Einzelnen von ihnen so wichtig irgendwann eine Pause einzulegen? Show-Legende Thomas Gottschalk, Circus-Roncalli-Mitbegründer Bernhard Paul, Schauspielerin Susan Sideropoulos und andere prominente Weggefährten erinnern sich an ihre Begegnungen mit der Familie und beleuchten den Mythos, den diese ungewöhnliche Band umgibt. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.11.2017VOX

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn VOX Dokumentation online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…