bisher 8 Folgen, Folge 1–8

  • Folge 1
    Auf einer Anhöhe von Algier, der weißen Stadt und Königin des südlichen Mittelmeers, thront inmitten einer üppigen Gartenanlage das Musée Public National des Beaux-Arts. Das weiße, herrschaftliche Gebäude, das wie ein Privatschloss der Jahrhundertwende anmutet, birgt die bedeutendste Sammlung europäischer und orientalischer Kunst in ganz Afrika und Nahost. Das Museum ist auch ein Spiegelbild der jüngeren algerischen Geschichte. Gemälde, Skulpturen, Buchillustrationen und andere künstlerische Genres vermitteln einen Eindruck der modernen algerischen Kunst, die im 20. Jahrhundert und im Zuge der Dekolonisation zum Leben erwachte. Die Dokumentation erzählt nicht die Geschichte des Museums. Vielmehr ist das Museum selbst ein historischer Ort mit zahllosen Geschichten.
    Sie sind verborgen in seinen gewundenen Gängen, geheimen Kammern, offenen Ateliers und stillen Werkstätten, in denen die empfindlichen alten Werke mit großer Sorgfalt restauriert werden. Mit der politischen Wiedergeburt Algeriens wurden sich auch die Künstler wieder ihrer Identität bewusst. Wer sind die Erben der arabisch-muslimischen Kunst? Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wagten die algerischen Künstler – Zeitgenossen des Surrealismus – ihre eigene Revolution. Sie schufen eine von allen politischen und ethnischen Zwängen befreite Kunst, die von der Geschichte ihres Landes erzählt und von einer Kultur des Lichts, der Formen und Farben, des Glaubens an den Menschen, an die Kunst und die Schöpfung. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.08.2014arte
  • Folge 2 (26 Min.)
    Im Mittelmeerraum befinden sich die meisten zum Unesco-Weltkulturerbe gehörenden Stätten. In dieser bewundernswerten Vielfalt könnte man einige Schmuckstücke fast übersehen. Das Archäologische Museum von Thessaloniki beherbergt griechische Kunstsammlungen, die hauptsächlich aus den archäologischen Fundorten Mazedonien und Thrakien stammen, und präsentiert die Epochen der Archaik, der Klassik und der Spätromantik. Aus Gräbern Nordgriechenlands zu Zeiten von Philipp II. und Alexander dem Großen wurden wahre Meisterwerke geborgen, die von einem hohen Zivilisationsniveau zeugen. Eine der Hauptattraktionen des Museums ist der beeindruckende Krater von Derveni.
    Der Film dokumentiert außerdem 35 Jahre währende Ausgrabungen, die unter dem Engagement und Fachwissen griechischer und französischer Archäologen Geheimnisse über das Leben und die Intrigen der Temeniden, einer der mächtigsten Dynastien der Antike, lüften sollten. Herausragende Persönlichkeiten prägten die Geschichte des antiken Griechenlands, zum Beispiel der ermordete Philipp II., König von Makedonien, sein Sohn Alexander der Große und seine jüngere Halbschwester Thessalonike, nach der die von ihrem Ehemann König Kassandros gegründete Stadt benannt wurde, die nach dem frühen Tod Alexanders aus einer Zusammenlegung 26 kleinerer Orte entstand.
    Anhand der Gegenstände aus dem am reichsten bestückten archäologischen Museum Griechenlands zeichnet die Dokumentation ein Kapitel der antiken Wiege des heutigen Europas nach, in dem ein erstaunlich reger Austausch zwischen den Völkern des Mittelmeerraums herrschte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.09.2013arte
  • Folge 3
    Die südspanische Stadt Cartagena wurde 200 Jahre vor Christus von den karthagischen Phöniziern gegründet. Im Laufe der Jahrhunderte kam es zu unzähligen Schiffbrüchen, deren Überreste an einem besonderen Ort versammelt sind: dem ARQUA-Museum. Mit seinen Räumen aus Glas, gestaltet mit Wasser und Licht, ist es gebaut wie ein Schiff, das die Weltgeschichte umsegelt. Die spektakuläre Sammlung erzählt das Heldenepos der Seefahrer, die unsere Zivilisation mitgestaltet haben. Die Dokumentation blickt zurück auf die ersten Handelsbeziehungen zwischen den Völkern im Mittelmeerraum zur Zeit der Phönizier, etwa sieben Jahrhunderte vor Christus. Über 1.500 Jahre lang kommen und gehen die Phönizier an allen Küsten des Mittelmeers. Zur Zeit Christi transportieren sie Elfenbein von Nordafrika bis in den Nahen und Mittleren Osten.
    Die vielen Stoßzähne, die vor der Küste Cartagenas entdeckt wurden, geben Aufschluss über den Reichtum der phönizischen Zivilisation. Es folgte der glanzvolle Aufstieg Roms, bei dem auch die Stadt Cartagena von den Römern eingenommen wird. Cartagena wird zu einer blühenden Bergbau- und Weinbauregion. Hunderte von Amphoren, die vor der Küste gefunden wurden, zeugen davon. Im Zuge der Entdeckung Amerikas werden dann immer exotischere Waren transportiert. Von nun an gelangen nicht mehr nur die Reichtümer des Mittelmeers nach Europa, sondern auch die des Fernen Ostens wie etwa chinesisches Porzellan.
    2007 kommt es zu einem weiteren spektakulären Fund: Ein amerikanisches Unternehmen birgt das Wrack der spanischen Fregatte „Nuestra Señora de las Mercedes“, die 1804 auf der Rückfahrt von den Kolonien mit 600.000 Silber- und 200 Goldmünzen an Bord gesunken war. Die kostbare Ladung wird Gegenstand eines Rechtsstreits zwischen Spanien und den USA. Den Prozess gewinnt Spanien, und die Amerikaner sind dazu gezwungen, den Fund zurückzugeben. Hunderttausende Münzen werden seither im Depot des ARQUA-Museums verwahrt. Mit mehr als 300 Millionen Euro handelt es sich um den weltweit wertvollsten Schatz der Unterwasserarchäologie überhaupt. Als Welterbe liefert er darüber hinaus historisches Wissen von unschätzbarem Wert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.05.2016arte
  • Folge 4 (27 Min.)
    Nach Kleopatras Tod im Jahre 30 vor Christus besetzten die Römer Ägypten. Nach der koptischen Legende war Anianus, ein einfacher ägyptischer Schuster, der erste Christ in Alexandria. Gemeinsam mit dem heiligen Markus, der zwölf Jahre nach dem Tod Christi nach Ägypten kam, zog Anianus aus, dem koptischen Volk Ägyptens das Evangelium zu verkünden. In der Dokumentation ergreift er das Wort, um über die entscheidenden ersten Jahre der neuen Zeitrechnung zu berichten, in denen der Pharaonenkult vom Christentum abgelöst wurde. Griechen und Römer herrschten über Ägypten und über das Niltal. Sie versuchten, den Ägyptern ihre Götter aufzuzwingen, doch sie blieben Amun-Re, Isis und Osiris treu. Obwohl die Kopten alle fremden Götter systematisch ablehnten, nahmen sie den christlichen Glauben an, als er in Ägypten verkündet wurde.
    Im Koptischen Museum bezeugen Alltagsgegenstände, Skulpturen, Gemälde und Handschriften die zahlreichen Brücken, die zwischen den pharaonischen Kulten und dem christlichen Glauben geschlagen wurden. Mit der Zeit ähnelt das ägyptische Kreuz, das sogenannte Anch, zunehmend dem Kreuz, an dem Jesus von den Römern gekreuzigt wurde. Zwischen dem ersten und dem vierten Jahrhundert nach Christus entwickelt sich das koptische Kreuz mit der Symbolik, die es noch heute hat. Auch die Ästhetik der Weltdarstellung in der Kunst verändert sich radikal. Nahe Assuan besucht die Dokumentation die älteste Kapelle der Christen in Ägypten sowie Tempel und Grabstätten im Tal der Könige.
    Auf Stelen und Skulpturen geben zwischen Hieroglyphen eingefügte Bittschriften und Texte Auskunft über Leben und Verfolgung der Urchristen, die sich am Ende der Pharaonenzeit zu einem neuen Volk zusammenfanden: den Kopten, den ersten Christen des Orients. Heute machen die koptischen Nachkommen der ersten Christen annähernd zehn Prozent der mehr als 85 Millionen Einwohner des modernen Ägyptens aus. Jeder zehnte Ägypter ist ein koptischer Christ. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.12.2016arte
  • Folge 5
    Die Küstengebiete des Mittelmeers bieten Schutz und Lebensraum für Millionen von Menschen. Israelis und Palästinenser, Griechen und Tunesier leben hier dicht beieinander. Unterschiedliche Lebensformen, die seit Jahrtausenden zu Konflikten führen und in Kriegen münden. Und dennoch teilen alle dasselbe Meer. Ob Christ, Muslim oder Jude, ob westlich oder östlich orientiert sie besitzen auch eine gemeinsame Vergangenheit, ein gemeinsames kulturelles Erbe. In Sidi Bou Saïd, einem kleinen Dorf in der Bucht von Tunis, ragt ein unbekannter Palast aus der malerischen Kulisse der Küstenlandschaft empor. Wie aus „1001 Nacht“ herbeigeträumt wirkt der Besitz des Barons Rodolphe d’Erlanger, eines anerkannten Musikwissenschaftlers und Experten für arabische Musik.
    Der Film lädt den Zuschauer ein in das Reich dieser Musik: Sie stellt die Hochschule für Musik vor, die in Erlangers Palast einen Platz gefunden hat. Die Dokumentation erkunden die vielfältige Kultur dieser Region, ihre Geschichte und Traditionen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.12.2016arte
  • Folge 6 (26 Min.)
    Die Capella Palatina in Palermo ist ein Meisterwerk der arabisch-normannischen Kunst. Mit ihrem Bau wurde um 1130 begonnen, rund 30 Jahre vor Notre-Dame in Paris. Die prächtigen Wand- und Deckenmosaike sind Ausdruck des christlichen Glaubens und der toleranten, weltoffenen Gesinnung des Normannenkönigs Roger II., der damals über Sizilien herrschte. Im 11. und 12. Jahrhundert wüteten die Kreuzzüge im Mittelmeerraum. Kreuzritter aus ganz Europa strömten in den Süden, unter ihnen auch der Normanne Roger de Hauteville, der Sizilien den Muslimen abrang und unter normannische Herrschaft stellte. Sein Sohn, Roger II., gründete das Königreich von Neapel und Sizilien mit Palermo als Hauptstadt. Im Film erzählt Königin Adelaide, die Mutter dieses jungen Königs, die nur wenig bekannte Lebensgeschichte ihres Sohnes, des einzigen weltoffenen Herrschers im Mittelmeerraum. In der Kunstgeschichte gilt sein aufgeklärtes Königreich als die Wiege der italienischen Renaissance. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.11.2018arte
  • Folge 7 (26 Min.)
    Zur Zeit der ersten Weltreiche war das Heilige Land eingebettet zwischen dem pharaonischen Ägypten und den Königreichen Mesopotamiens. Alle Reisenden, alle Eroberer mussten es passieren, es war das Tor zwischen Orient und Okzident. Dieses uralte Land ist die Wiege der mythischen Stadt Jerusalem. Hier, am Schnittpunkt der Welten und der Völker, entwickelten sich die Religionen. Jerusalem wurde zur Geburtsstätte des Monotheismus. Gewaltsam vertrieben, lebte sein Volk – das der Hebräer – lange Zeit verstreut in der ganzen Welt und wurde von der Kultur vieler anderer Völker beeinflusst.Nach der Gründung des Staates Israel 1948 suchten die aus dem Exil heimgekehrten Juden einen Ort, dem sie das anvertrauen konnten, was sie in fernen Ländern gesammelt hatten. Also bauten sie ein Museum: das Israel-Museum in Jerusalem.
    Es erzählt die Geschichte des jüdischen Volkes, aber auch die Geschichten anderer Völker, denen es auf seinem Weg begegnet ist.Mit seinen einzigartigen Sammlungen aus allen Epochen und Kulturen ist das Israel-Museum ein Universalmuseum. Kunst aus aller Welt floss in das Israel-Museum, dem viele Familien ihre Sammlungen spendeten. Diese erweiterten den Blick auf die Welt und jenes Los der Zivilisationen, die durch Zeiten des Umbruchs, der Blüte, Zerstörung und Wiedergeburt gegangen waren. Ihnen allen ist gemein, dass sie den Stürmen der Geschichte getrotzt haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.02.2020arte
  • Folge 8 (26 Min.)
    Der Libanon, gelegen am östlichen Rand des Mittelmeers, ist kaum größer als Korsika. Das Land hat 225 Kilometer Küstenlinie, im Süden grenzt es an Israel, im Osten und Norden an Syrien. Der Libanon war schon immer ein Schnittpunkt der Kulturen, Begegnungsstätte der unterschiedlichsten Zivilisationen. In seinen Grenzen leben nicht weniger als 18 religiöse Gemeinschaften nebeneinander. Was ist das gemeinsame Fundament dieses Mosaiks? Welches Band hält die Libanesen zusammen? Die Antwort findet sich im Herzen der Hauptstadt, wo an einem einzigartigen Ort die Zeugnisse der Identität des Landes bewahrt werden: im Nationalmuseum von Beirut, das unzählige Kultgegenstände, Grabbeigaben, Statuen und Mosaiken zeigt. Das Museum wurde 1942 eröffnet und präsentiert heute auf 2.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche 7.000 Jahre Geschichte.
    Die ereignisreiche Geschichte des Libanons lässt Rückschlüsse über die Entwicklung des gesamten Mittelmeerraums ziehen. Erzählt wird diese Geschichte von König Ahiram, einem der ersten Herrscher der Hafenstadt Byblos, der etwa 1.000 Jahre vor Christus lebte. Sein Bericht beginnt mit der Lieferung von Zedernholz an die ägyptischen Pharaonen und reicht bis zur Eroberung Roms. Im Libanon wurde unter anderem die Glasherstellung, das phonetische Alphabet und die Seeschifffahrt erfunden. In der Antike war der Libanon deshalb eine wichtige Drehscheibe des wirtschaftlichen und kulturellen Austauschs. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.02.2020arteDeutsche Online-PremiereSo 02.02.2020arte.tv

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