Vergessene Schätze des Mittelmeers Folge 3: Das Museum für Unterwasser-Archäologie in Cartagena – Spanien
Folge 3
3. Das Museum für Unterwasser-Archäologie in Cartagena – Spanien
Folge 3
Die südspanische Stadt Cartagena wurde 200 Jahre vor Christus von den karthagischen Phöniziern gegründet. Im Laufe der Jahrhunderte kam es zu unzähligen Schiffbrüchen, deren Überreste an einem besonderen Ort versammelt sind: dem ARQUA-Museum. Mit seinen Räumen aus Glas, gestaltet mit Wasser und Licht, ist es gebaut wie ein Schiff, das die Weltgeschichte umsegelt. Die spektakuläre Sammlung erzählt das Heldenepos der Seefahrer, die unsere Zivilisation mitgestaltet haben. Die Dokumentation blickt zurück auf die ersten Handelsbeziehungen zwischen den Völkern im Mittelmeerraum zur Zeit der Phönizier, etwa sieben Jahrhunderte vor Christus. Über 1.500 Jahre lang kommen und gehen die Phönizier an allen Küsten des Mittelmeers. Zur Zeit Christi transportieren sie Elfenbein von Nordafrika bis in den Nahen und Mittleren Osten. Die vielen Stoßzähne, die vor der Küste Cartagenas entdeckt wurden, geben Aufschluss über den Reichtum der phönizischen Zivilisation. Es folgte der glanzvolle Aufstieg Roms, bei dem auch die Stadt Cartagena von den Römern eingenommen
wird. Cartagena wird zu einer blühenden Bergbau- und Weinbauregion. Hunderte von Amphoren, die vor der Küste gefunden wurden, zeugen davon. Im Zuge der Entdeckung Amerikas werden dann immer exotischere Waren transportiert. Von nun an gelangen nicht mehr nur die Reichtümer des Mittelmeers nach Europa, sondern auch die des Fernen Ostens wie etwa chinesisches Porzellan. 2007 kommt es zu einem weiteren spektakulären Fund: Ein amerikanisches Unternehmen birgt das Wrack der spanischen Fregatte „Nuestra Señora de las Mercedes“, die 1804 auf der Rückfahrt von den Kolonien mit 600.000 Silber- und 200 Goldmünzen an Bord gesunken war. Die kostbare Ladung wird Gegenstand eines Rechtsstreits zwischen Spanien und den USA. Den Prozess gewinnt Spanien, und die Amerikaner sind dazu gezwungen, den Fund zurückzugeben. Hunderttausende Münzen werden seither im Depot des ARQUA-Museums verwahrt. Mit mehr als 300 Millionen Euro handelt es sich um den weltweit wertvollsten Schatz der Unterwasserarchäologie überhaupt. Als Welterbe liefert er darüber hinaus historisches Wissen von unschätzbarem Wert. (Text: arte)