Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1
    In drei 90-Minuten-Dokumentationen entfalten Heinrich Breloer und Horst Königstein den Kosmos der Familie Mann. Interviews, Dokumente und Spielszenen variieren und vertiefen die Erzählschwerpunkte des Dreiteilers ‚Die Manns‘. Immer wieder kreisen die Filme ihre Gegenstände und Gesprächspartner ein – das bisher Ungesagte ist das Ziel. Es gibt Treffen mit wunderbaren Weggefährten der Manns, die oft am Ende ihres Lebens stehen und mit bemerkenswerter Altersradikalität letzte Lebensgeheimnisse preisgeben. Aus über 40 dieser Begegnungen haben die Autoren einen ‚Chor‘ montiert, der in einer durchlässig gewirkten, biografisch-chronologischen Reihung Haupt- und Nebengeschichten der ungewöhnlichen Familie Mann darbietet. Der Fundus besteht aus etwa 140 Stunden Dokumentation, die Breloer und Königstein in den Jahren der Vorbereitung auf das Fernsehspiel, den ‚Roman‘ zum Leben der Familie Mann, auf der ganzen Welt zusammen getragen haben. (Text: One)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.12.2001WDR
  • Folge 2
    Der zweite Teil des dokumentarischen Begleitprojekts zeigt den Dichter Thomas Mann in Bewegung – sein Exil dient der Definition des Feindbildes Hitler. Thomas Mann verlässt seine abgeschiedene Arbeitszimmer-Situation. Er mischt sich ein. Der berühmte Arbeitstisch mit den ‚Sächelchen‘, die seine Fantasie entzünden, geht auf ‚Wanderschaft‘ – bis nach Amerika. Stationen dieser Reise spiegeln sich über Begleiter und Beobachter: die Musikanten und Schauspieler von Erikas ‚Pfeffermühle‘-Kabarett, die Sekretäre Konrad Kellen und Hilde Kahn-Reach, der Neffe Klaus Pringsheim, der Student und angehende Schriftsteller Charles Leslie, der Germanist Harold von Hofe.
    Wie sieht die Arbeitssituation im Exil aus? Wer fördert den Dichter in Amerika? Konnte man sich in den respektgebietenden Senatorensohn verlieben? Wie organisierte Katia das Leben in der Fremde und wie hielt sie die Familie zusammen, die buchstäblich in den Krieg zog? ‚Das Monstrum‘, so nennt Katia ihren anstrengenden Mann im Scherz gegenüber der Sekretärin Hilde Kahn. (Text: One)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.12.2001WDR
  • Folge 3
    Entlang der Begegnung mit Thomas Manns langjähriger Sekretärin in Amerika, Hilde Kahn, erzählen die Autoren eine unerwiderte Liebesgeschichte zwischen Sekretärin und Dichter. Die Wiederbegegnung mit dem Haus von Thomas Mann in Pacific Palisades wird zu einer Zeitreise für die intelligente und einfühlsame Hilde Kahn, die, vertrieben aus Deutschland und um ihre beruflichen Chancen für immer betrogen, mit der Arbeit in der Nähe des ‚Zauberers‘ einen kleinen Trost vom Leben zugespielt bekam. Eingefügt in den Verlauf dieser 12-jährigen Arbeitssituation wird das Leben einer einfachen jüdischen Sekretärin im amerikanischen Exil, ihr Kampf ums Überleben, ihre Begegnungen mit den großen Autoren und ihre Beobachtungen im Hause Mann erzählt.
    Sie berichtet von Erika, Klaus und Monika – von der Todessehnsucht, die diese – ihrer Meinung nach – verzogenen Kinder kultivieren. Sie entdeckt eine Art ‚Edelantisemitismus‘, als sie – lange nach dem Tod des Dichters – die Aufgabe hat, einen Teil der Tagebücher abzuschreiben. Sie erlebt Eifersüchteleien und die Todesfälle: Klaus, Heinrich, Nelly; sie hört, wie die Frage, ob Thomas Mann nach Deutschland zurückkehren kann, in der Familie diskutiert wird; sie bereitet die ersten Reisen in das zerstörte Deutschland vor – die Reisen nach Frankfurt und Weimar; Weimar liegt im Schatten des immer noch betriebenen Lagers Buchenwald, in dem jetzt Verfolgte des SED-Regimes festgehalten werden, die sich von Thomas Mann ein aufrüttelndes Wort erhoffen. (Text: One)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.12.2001WDR

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