Filmfassung

  • Ungewollt schwanger in Deutschland – Der Paragraf und ich

    90 Min.
    Deutschland und der Paragraf 218. Abtreibung ist ein gesellschaftliches Tabu. Hindernisse werden den Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch wollen in den Weg gelegt. Ihr Recht auf Selbstbestimmung müssen sie sich erst erkämpfen. Frauen aus drei Generationen erzählen von dunklen Zeiten, von Kampf und Befreiung, und schwierigen Lebensentscheidungen im Schatten des Paragrafen. – Ursa Baur-Weigand. – Bild: WDR/​rbb/​Privatarchiv Ursa Baur-Weigand
    Deutschland und der Paragraf 218. Abtreibung ist ein gesellschaftliches Tabu. Hindernisse werden den Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch wollen in den Weg gelegt. Ihr Recht auf Selbstbestimmung müssen sie sich erst erkämpfen. Frauen aus drei Generationen erzählen von dunklen Zeiten, von Kampf und Befreiung, und schwierigen Lebensentscheidungen im Schatten des Paragrafen. – Ursa Baur-Weigand.
    Deutschland im Jahr 2022. Junge Frauen kämpfen gegen den § 218 und für das Recht auf eine gute medizinische Versorgung bei Schwangerschaftsabbrüchen. Denn die ist hierzulande wieder zu einem Problem geworden. Es sind die Enkelinnen jener „Hexen“, die bereits vor über 50 Jahren auf Deutschlands Straßen mit Wut, Witz und Vehemenz für den legalen Schwangerschaftsabbruch in Deutschland gekämpft haben. Doch statt Plakaten, Flugblättern und Sprechchören findet der Protest heute – genau wie bei #Metoo – überwiegend in den sozialen Medien statt: #MyBodymyChoice und #wegmit218 heißt es wütend auf Instagram, Twitter und TikTok.
    Der Film „Ungewollt schwanger in Deutschland – Der Paragraf und ich“ porträtiert eine Gruppe von Frauen, die im Verlauf ihres Lebens mit der Frage des Schwangerschaftsabbruchs konfrontiert wurden: als Ärztin, Aktivistin, Mutter oder kinderlose Frau, in Ost und West, in der Stadt und auf dem Land. Karin Bergdoll ist eine von ihnen: In den 60er Jahren überlebt sie mit knapper Not einen illegalen Abbruch. Ohne Zugang zu Verhütungsmitteln, mit der gesetzlichen Pflicht zum ehelichen Beischlaf, werden Frauen damals schwanger, ob sie es wollen oder nicht.
    Die Not treibt die Frauen zu Ärzten, die sich den Abbruch teuer bezahlen lassen, oder zu Kurpfuschern und Engelmacherinnen: Tausende Frauen sterben damals jedes Jahr an den Folgen. Die Wut darüber treibt Anfang der 70er Jahre die Frauen zu Hunderttausenden auf die Straße: sie fordern „Weg mit dem §218“. Eine Losung, hinter der sich die Frauenbewegung in ihrem Kampf nach Gleichberechtigung
    versammelt.
    Dass ein Schwangerschaftsabbruch, besonders in den ländlichen Gebieten, heute wieder zu einem Problem geworden ist, merkt die junge Berliner Ärztin Alicia Baier schon in ihrem Studium. Es ist der am häufigsten durchgeführte gynäkologische Eingriff, der aber im Studium nicht gelehrt wird. Und jeden Monat schließt eine weitere Praxis, in der Abbrüche vorgenommen werden – ohne Nachfolge. Denn die Abtreibungsgegner:innen sind nicht nur in den USA auf dem Vormarsch. Die Wut darüber lässt sie zu einer der führenden jungen Aktivist:innen werden, um Rückschritte zu verhindern.
    Dabei wurde in Ost- und Westdeutschland schon dreimal die Fristenlösung beschlossen – 1972 in der DDR, 1974 in der BRD und 1992 im wiedervereinigten Deutschland. Aber immer wieder wurde den deutschen Frauen das Recht auf den legalen, selbstbestimmten Abbruch genommen oder verweigert. Besonders hart traf es die Frauen der ehemaligen DDR nach der Wende, denen nach der parlamentarischen Mehrheit das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes nach über 20 Jahren das Recht wieder aberkannte – in dem es die Rechte des ungeborenen Lebens über die Rechte der Frauen stellte.
    „Wo sind wir gelandet? In der Vergangenheit!“ konstatiert Heike Walter empört. Der Film erzählt die Geschichte des Kampfes für die Abschaffung des § 218 aus der Perspektive von Frauen, denen das Leben schwierige Entscheidungen abverlangt hat. Nicht alle Geschichten münden in einen Abbruch, nicht alle Abbrüche sind gut verarbeitet, keine von ihnen sagt, ein Abbruch sei ein Spaziergang. Aber alle Frauen sagen, dass es ihre selbstbestimmte Entscheidung sein muss. Mit allen Konsequenzen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.11.2022rbb

Cast & Crew

Aufnehmen

Sendetermine

Fr 17.05.2024
00:00–01:30
00:00–
Mi 17.04.2024
23:00–00:30
23:00–
Mi 16.08.2023
22:15–23:45
22:15–
Mi 15.03.2023
23:00–00:30
23:00–
Do 09.03.2023
22:30–00:00
22:30–
Do 09.03.2023
00:00–01:30
00:00–
Mi 23.11.2022
22:45–00:15
22:45–
NEU
Füge Ungewollt schwanger in Deutschland – Der Paragraf und ich kostenlos zu deinem Feed hinzu, um keine Neuigkeit zur Serie zu verpassen.
Alle Neuigkeiten zu Ungewollt schwanger in Deutschland – Der Paragraf und ich und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Ungewollt schwanger in Deutschland – Der Paragraf und ich online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

    Folge zurück

    Auch interessant…