Anwar und seine Familie sind vor dem Krieg in Syrien geflohen. Sie haben alles zurückgelassen und waren viele Jahre unterwegs. Jetzt kommt der 13-Jährige mit seinen Eltern und seinen fünf jüngeren Geschwistern in Berlin an. Endlich wohnen sie wieder in einer Wohnung, nachdem vier Jahre lang ein Zelt in einem Flüchtlingslager in der Türkei ihr Zuhause war. Endlich sind sie in Sicherheit. Nur langsam erholen sie sich von den Strapazen der Flucht. Anwar und seine Geschwister können es nicht erwarten, in die Schule zu gehen. Seit langem haben sie keinen richtigen Unterricht mehr gehabt. Doch sie müssen noch warten. So vertreiben sie sich die Zeit mit Spielen und üben zuhause Deutsch. Eines Tages teilt der Vater ihnen mit, dass sie nun eingeschult werden sollen. Voller Vorfreude laufen Anwar und seine Brüder mit dem Vater los. Dann stellt sich
heraus, dass sie nur einen Termin auf dem Bürgeramt haben. Bisher konnten noch keine Plätze in einer Schule gefunden werden. Ein paar Wochen später ist es dann soweit: Auf dem Schulweg sagt Anwar: „Jetzt wird alles gut.“ Immer wieder wird Anwar von Erinnerungen eingeholt. Die Bilder vom Krieg in seiner Heimat und dem Leben im Lager lassen ihn nicht los. In seinem Kopf hört er die Kampfflugzeuge und Bomben. Oft setzt Anwar sich hin und malt sich die Bilder von der Seele. Er lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer in seine Gedankenwelt eintauchen und vermittelt ein Gefühl davon, was er hinter sich hat. Die Familie kommt immer mehr in ihrer neuen Heimat an. Aber richtig zur Ruhe kommt sie nicht. Anwar und seine Brüder wissen, dass sie nicht lange in der Wohnung bleiben können. Der Vater hat jedoch noch keine neue gefunden. (Text: SWR)