2023/2024, Folge 19–35

  • Folge 19 (45 Min.)
    25 Jahre Galtür – ein Rückblick auf das Lawinenunglück und seine Folgen: Am 22. Februar 1999 berichtet THEMA über die akute Lawinengefahr in Westösterreich durch sechs Meter Neuschnee. Einen Tag darauf kommt es zur Katastrophe in Galtür. Seitdem hat THEMA immer wieder aus dem kleinen Tiroler Skiort berichtet – von tragischen Schicksalen, Hoffnung spendenden Liebesgeschichten und Menschen, die trotz trauriger Verluste wieder ihr Glück gefunden haben. Wie erinnern sich heute die Einsatzkräfte von damals und welche Folgen hatte die Lawine für den ganzen Ort? Gemeinsam mit dem Landesstudio Tirol blickt THEMA zurück. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 24.02.2024 3satOriginal-TV-Premiere Mo. 19.02.2024 ORF 2
  • Folge 20 (45 Min.)
    Gewalt gegen Frauen – reichen die Hilfsangebote?
    Eine Zwölfjährige soll in Wien über einen längeren Zeitraum von bis zu 17 Jugendlichen sexuell missbraucht worden sein. Die Beschuldigten sind teils selbst noch unmündig. Ein 27-jähriger afghanischer Asylwerber tötet am 23. Februar in einem Bordell in Wien drei Frauen. Am selben Tag ermordet ein 56-jähriger Österreicher seine Frau und seine 13 Jahre alte Tochter. Am 26. Februar erschießt ein 93-Jähriger seine 84 Jahre alte Partnerin. Sieben Frauen mussten in diesem Jahr sterben, weil Männer beschlossen haben, ihnen das Leben zu nehmen. „Ich bin wütend und unglaublich betroffen, dass es wieder nicht gelungen ist, Frauen zu beschützen“, sagt Andrea Brem, die Leiterin der Wiener Frauenhäuser.
    Seit 42 Jahren setzt sie sich für Frauen ein, die von körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt betroffen sind. In unzähligen THEMA-Interviews hat sie die Mechanismen von Gewalt erklärt, Maßnahmen zum besseren Schutz von Frauen gefordert und unermüdlich betont, dass Gleichberechtigung der erste Schritt gegen Gewalt ist. Anfang April geht die Sechzigjährige in Pension. Was hat sich im Umgang mit dem Thema „Gewalt gegen Frauen“ verändert, wo stehen wir heute und was ist noch zu tun? Gemeinsam mit Christoph Feurstein blickt Andrea Brem zurück und in die Zukunft.
    Sharon Stone im Exklusivinterview – ihr Leben nach dem Schlaganfall
    2001 hat die Hollywood-Schauspielerin Sharon Stone einen Schlaganfall erlitten, der erst neun Tage nach Einlieferung ins Spital als solcher erkannt wurde. Ihre Überlebenschance lag bei einem Prozent. Lange Zeit konnte sie weder sprechen oder lesen, noch sich richtig bewegen und ihr Erinnerungsvermögen war Großteils verschwunden. Sie musste alles neu lernen. Während der Pandemie begann die heute 65-Jährige zu malen, wofür sie während ihrer Filmkarriere nie Zeit gehabt hatte. Für ihre Bilder wird sie mittlerweile nicht nur in den USA, sondern auch international gefeiert. Für Negativismus ist im Leben der Kämpferin für Frauenrechte kein Platz mehr. Alexander W. Rauscher hat Sharon Stone in Beverly Hills zum THEMA-Exklusivinterview über ihr „zweites Leben“ getroffen.
    Frauen in Männerberufen
    „Schmink dich lieber und mach das, was andere echte Frauen auch machen“, solche Sätze hört die 29-jährige KFZ-Technikerin Michelle Hinterkörner öfter. Sie macht sich aber lieber die Hände mit Motoröl in einer Autowerkstatt in Linz schmutzig. Als Frau gehört sie damit immer noch zu einer Minderheit, denn 96 Prozent der Menschen, die eine solche Lehre abschließen, sind Männer. Woran liegt es, dass Frauen in Männerberufen immer noch eine Seltenheit sind? An den starren Strukturen, den fehlenden weiblichen Vorbildern oder wird Frauen immer noch weniger zugetraut als Männern? THEMA hat auch eine junge Bauingenieurin und Frauen im Bundesheer zu ihren Erfahrungen befragt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 09.03.2024 3satOriginal-TV-Premiere Mo. 04.03.2024 ORF 2
  • Folge 21 (45 Min.)
    Auto-Beschlagnahme – was bringt die Raser-Strafe?:
    „Das größte Eigentum ist unser Leben, nicht unser Auto“, sagt Sabine Peterbauer. Die Salzburgerin hat ihre Tochter Kati vor vier Jahren bei einem Autounfall verloren, weil ein Raser ungebremst in ihr Fahrzeug krachte. Jahrelang hat Frau Peterbauer härtere Strafen für Schnellfahren gefordert. Seit 1. März kann Rasern das Auto abgenommen und beschlagnahmt werden. Eine umstrittene Maßnahme. Ob diese Strafe leben retten kann, fragen Pia Bichara und Gerhard Janser. Sie suchen auch auf bekannten Raser-Strecken nach Antworten.
    70 Jahre Showbusiness – Peter Kraus wird 85:
    „Mit dem Älterwerden bin ich ein bisschen feige, ich lasse den alten Mann nicht rein“, meint Peter Kraus, die Ikone des deutschsprachigen Rock-’n’-Roll. Mit Hits wie „Sugar Baby“ oder „Wenn Teenager träumen“ ist er der deutsche Elvis der 1950er Jahre das Idol einer ganzen Generation. In wenigen Tagen feiert der Sänger und Schauspieler seinen 85. Geburtstag, sein 70-jähriges Bühnenjubiläum und seinen 55. Hochzeitstag. Mit seinem neuen Album „Idole“ geht er auf Tournee. Susanne Kainberger hat den Mann mit dem wohl berühmtesten Hüftschwung des Landes in seinem Wochenendhaus in der Steiermark besucht und mit ihm über die Höhen und Tiefen seiner Karriere und das Geheimnis seiner „ewigen Jugend“ gesprochen.
    Frauen in Männerberufen:
    „Schmink dich lieber und mach das, was andere echte Frauen auch machen.“ Solche Sätze hört die 29-jährige Karosseriebautechnikerin Michelle Hinterkörner öfter. Sie macht sich aber lieber die Hände in einer Autowerkstatt in Linz schmutzig. Als Frau gehört sie damit immer noch zu einer Minderheit, denn 90 Prozent der Menschen, die eine solche Lehre abschließen, sind Männer. Woran liegt es, dass Frauen in Männerberufen immer noch eine Seltenheit sind? An den starren Strukturen, den fehlenden weiblichen Vorbildern oder wird Frauen immer noch weniger zugetraut als Männern? „Thema“ hat auch eine Bauingenieurin und Frauen beim Bundesheer zu ihren Erfahrungen befragt.
    Rekonstruktionen nach Krebs – der schwierige Weg zur neuen Nase:
    „Es war eine heftige Diagnose: Meine Nase muss abgeschnitten werden!“ Karin Hofmeister ist einer von jährlich rund 40 Menschen in Österreich, bei denen die Nase amputiert werden muss. Meist wegen Krebs, aber auch Unfälle, Infektionen oder Hundebisse können die Nase zerstören. Vor allem jüngere Betroffene entscheiden sich in so einem Fall für eine Nasenrekonstruktion, eine der schwierigsten chirurgischen Herausforderungen. „Wir zeigen den Patienten schonungslos, welche Tortur auf sie zukommt, trotzdem wollen 90 bis 95 Prozent der Patientinnen und Patienten die Rekonstruktion“, sagt Sebastian Haack, Chefarzt der plastischen Gesichtschirurgie im Marienhospital in Stuttgart. Es ist eines der wenigen Zentren, das sich auf Nasenrekonstruktionen spezialisiert hat. Sylvia Unterdorfer hat für „Thema“ Betroffene dorthin begleitet. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 16.03.2024 3satOriginal-TV-Premiere Mo. 11.03.2024 ORF 2
  • Folge 22 (45 Min.)
    Missbrauch von 12-Jähriger – jetzt spricht die Mutter
    „Ich kann immer noch nicht ganz realisieren, was geschehen ist. Es fühlt sich an wie im falschen Film“, sagt die Mutter der jungen Wienerin, die voriges Jahr im Alter von zwölf Jahren über Monate von einer Gruppe Burschen missbraucht worden sein soll. 20 bis 30 sollen es insgesamt gewesen sein, gibt das Mädchen gegenüber den Behörden an. In einem Hotelzimmer sollen sich an einem einzigen Tag 13 Jugendliche an ihr vergangen haben. „Ich habe sie aufgeklärt, mit ihr über Grenzen gesprochen und trotzdem ist es passiert“, so die Mutter des Mädchens im „Thema“-Interview mit Christoph Feurstein. Die Beschuldigten waren zum Tatzeitpunkt zwischen 13 und 18 Jahre alt. Alle haben Migrationshintergrund, teilweise wird gegen sie auch wegen anderer Delikte ermittelt. „Wir müssen jetzt unser Leben neu aufstellen“, sagt die Mutter der heute 13-Jährigen. Christoph Feurstein und Eva Kordesch berichten.
    Schwieriger Quereinstieg – Lehrpersonen gesucht
    „Ich war gerne in der Klasse, allerdings gab es dort so viele soziale Probleme, dass ich mich entschieden habe, als Lehrerin wieder aufzuhören“, erklärt Daria Dachs. Sie hat als Quereinsteigerin zwei Jahre lang an einer Brennpunktschule in Hallein unterrichtet. So wie ihr geht es Vielen. Zuerst durchlaufen die hochqualifizierten Akademiker:innen ein umfassendes Programm, um dann zu erkennen, dass es für sie als Lehrerin oder Lehrer in der Praxis an Perspektiven mangelt. Denn das Bildungssystem ist immer noch mehr auf das klassische Lehramt ausgerichtet als auf Menschen, die einen alternativen Zugang zu diesem Beruf suchen, berichtet Markus Waibel.
    Long Covid – wie geht es Betroffenen heute?
    „Ich kann es mir schon fast nicht mehr vorstellen, wie schlimm es damals war“, sagt Klaus Einzinger aus Kirchdorf an der Krems. Vor zwei Jahren ist der heute 40-jährige Datenanalytiker im Rollstuhl gesessen, so schwer waren seine Symptome von Long Covid. Clara-Marie Mikulka hatte nach dem Aufstehen oft einen Puls von 180. Sie war damals 17. Heute kann sie wieder Sport betreiben und absolviert eine Ausbildung zur Physiotherapeutin. 200 verschiedene Symptome werden Long Covid zugeordnet, eine einheitliche Therapie gibt es nicht. An der Klinik Favoriten in Wien wird derzeit ein neues Medikament getestet. Eva Kordesch hat recherchiert und die Betroffenen von damals erneut besucht.
    Verschwundene Ortstafeln
    Stinatz, Fucking, Unterstinkenbrunn: Was diese Orte vereint? Dass ihre Ortstafeln zumindest einmal oder gar mehrere Male gestohlen worden sind. „Wir können nur vermuten, warum das bei uns immer wieder passiert“, sagt Andreas Grandits, Bürgermeister von Stinatz, und verweist auf die Bekanntheit der burgenländischen Gemeinde. Doch meist sind es Ortstafeln mit skurrilen Namen wie Hasendorf, Weibern oder Fleischessen, die Diebstählen zum Opfer fallen. Das oberösterreichische Fucking musste sogar seinen Namen auf Fugging ändern, um endlich Ruhe zu finden. Oliver Rubenthaler hat für „Thema“ eine Reise durch Österreich unternommen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 23.03.2024 3satOriginal-TV-Premiere Mo. 18.03.2024 ORF 2
  • Folge 23 (45 Min.)
    Was macht uns glücklich?: Christoph Feurstein begibt sich auf die Suche nach dem Glück. Ist es die Familie, sind es Kinder, Freunde, ein erfüllender Beruf, Anerkennung oder Geld? Zum siebenten Mal hintereinander sind die Finnen zu den glücklichsten Menschen der Welt gekürt worden, so der aktuelle „World Happiness Report“ der Vereinten Nationen. Österreich liegt auf Rang 14 von 143 Ländern. Was macht Glück aus? Welche Wege führen zum Glücklichsein? Wie merkt man, dass man das Ziel erreicht hat? Oliver Rubenthaler und Fred Lindner recherchieren jenen Zustand, den sich die meisten Menschen für sich selbst wünschen und fragen Finninnen und Finnen in Österreich, warum sie so glücklich sind.
    Quereinstieg in den Lehrberuf glückt nicht allen: „Am meisten hat mich gefreut, dass zwei ehemalige Schüler nach Jahren plötzlich in der Klasse gestanden sind und mir stolz ihr Maturazeugnis von der HTL gezeigt haben“, erzählt Jana Sommeregger. Sie unterrichtet seit 2013 an einer Mittelschule in Wien und ist als Quereinsteigerin aus dem Verlagswesen zu ihrem neuen Beruf gekommen. Immer mehr hochqualifizierte Akademikerinnen entscheiden sich für einen Wechsel ins Bildungssystem, aber nicht alle werden damit glücklich. „Ich war gerne in der Klasse, allerdings gab es dort so viele soziale Probleme, dass ich mich entschieden habe, als Lehrerin wieder aufzuhören“, erklärt Daria Dachs. Sie hat als Quereinsteigerin zwei Jahre lang an einer Brennpunktschule in Hallein unterrichtet. Markus Waibel hat für „Thema“ nachgefragt, was es braucht, um als Lehrerin oder Lehrer glücklich zu werden.
    Die Welt der Furrys – tierisch glücklich: Als „Furrys“ finden Menschen darin ihr Glück, sich als Tiere zu verkleiden. „Wenn ich im Kostüm bin, fühle ich mich befreit. Es ist wie ein kleiner Urlaub von mir selbst“, erzählt Rapha Bauer aus Wien. Ihr Waschbär-Fuchs-Kostüm hat sie selbst gestaltet. „Ich bin im echten Leben zurückhaltend, aber als Waschbär namens Rox sehr selbstbewusst.“ Viele „Furrys“ wurden als Kinder in der Schule gemobbt, oder hatten andere Schwierigkeiten. „Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Freunde“, erzählt Wilphyx aus Mauerkirchen in Oberösterreich. Leon Hoffmann-Ostenhof war für „Thema“ bei der „Furry“-Parade in Linz.
    Fünf Jahre Fridays for Future – ist die Zeitenwende geglückt?: Klimaaktivistinnen und -aktivisten sehen nur dann eine glückliche Zukunft, wenn endlich gehandelt wird. Wie man Politik und Gesellschaft aufrüttelt, um Klimaziele zu erreichen, darüber wird heftig diskutiert. Johanna Frühwald von Fridays for Future hat bei Protesten gegen eine neue Bundesstraße den Landwirt Josef Brader kennengelernt und meint: „Uns zu vernetzen ist eigentlich ganz automatisch passiert.“ Reinhard Steurer, Professor für Klimapolitik, sagt: „Fridays for Future hat 2019 eine Zeitenwende in der Klimapolitik geschafft. Diese hat nun einen anderen Stellenwert. Heute sucht die Bewegung neue Allianzen.“ An die Massenproteste der Anfangstage konnte Fridays for Future nach der Pandemie nicht mehr anschließen. Eine „Thema“-Reportage von Tobias Langer. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 30.03.2024 3satOriginal-TV-Premiere Mo. 25.03.2024 ORF 2
  • Folge 24 (45 Min.)
    Sommer im April – wie geht es der Landwirtschaft?: Michael Windberger baut auf 960 Metern Seehöhe im Dachsteingebiet Melonen, Salat und sogar Spargel an. Kulturen, die es noch vor 50 Jahren nur im Flachland gegeben hat. Die Marillenblüte war heuer einen ganzen Monat früher dran als sonst. Noch nie hatte es Anfang April fast 30 Grad. „Die Landwirtschaft sollte den Klimawandel nicht nur als Herausforderung sehen, sondern auch als Chance“, sagen Mathias und Klara Welleschitz. Die Geschwister setzen auf Oliven, als Ergänzung zu ihrem klassischen Ackerbau in Groißenbrunn im Marchfeld. Die Durchschnittstemperaturen steigen in Österreich verglichen mit dem Rest Europas besonders stark. Markus Waibel hat für „Thema“ Bäuerinnen und Bauern besucht und sie nach ihrem Umgang mit den sich ändernden Verhältnissen gefragt.
    Legales Cannabis in Deutschland – Auswirkungen auf Österreich: „Während in Deutschland jetzt legal gekifft werden darf, hängen wir in Österreich hinterher und jeder, der einen Joint rauchen will, macht sich strafbar.“ Das sagt Sylvia Trapichler. Die Wienerin verkauft in ihrem CBD-Geschäft legale Hanfprodukte, bei deren Konsum die berauschende Wirkung ausbleibt. Neidisch schaut sie nach Deutschland, wo Cannabisrauchen seit dem ersten April für Erwachsene legal ist. Während die einen einmal mehr auch in Österreich die Legalisierung fordern, warnen die anderen vor Cannabis als Einstiegsdroge. „Ich konnte tagelang kaum schlafen und nichts mehr essen“, erzählt ein junger Student, bei dem das Cannabisrauchen zu einer Psychose geführt hat. Er glaubt, dass er damals viel zu starkes Gras konsumiert hat. Ließe sich so etwas durch eine Legalisierung verhindern? Und wie geht man in den heimischen Grenzregionen mit der deutschen Legalisierung um? Savanka Schwarz und Gerhard Janser berichten.
    25 Millionen – wer sind die Menschen, die Engelhorns Erbe verteilen?: „Wer ist diese verrückte Person, die ihr ganzes Geld herschenkt?“ Das hat sich Erna Doppelreiter gefragt, als sie die Einladung zum „Guten Rat für Rückverteilung“ erhalten hat. Die 79-Jährige ist eine von 50 Personen, die mitentscheiden dürfen, was mit dem Erbe von Marlene Engelhorn passieren soll. Die Millionenerbin möchte mit dem „Guten Rat“ ihr Vermögen rückverteilen. In Österreich sind Vermögen und Macht ungleich verteilt. Ein Mini-Österreich soll das jetzt zumindest ansatzweise ändern: Die Ratsmitglieder werden in den nächsten Monaten Ideen zur Vermögensverteilung entwickeln. Pia Bichara hat für „Thema“ mit Marlene Engelhorn und Ratsmitgliedern über Reichtum und Ungleichheit gesprochen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 13.04.2024 3satOriginal-TV-Premiere Mo. 08.04.2024 ORF 2
  • Folge 25 (45 Min.)
    Kampf mit dem Einbrecher – ein Opfer berichtet
    „Da war kein rationaler Gedanke, ich habe einfach gehandelt“, beschreibt Walter Praunegger die Momente, als er nachts in seinem Haus einen Einbrecher stellt. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und einem Untermieter gelingt es dem 70-jährigen Unternehmer aus Weiz in der Steiermark, den Einbrecher festzuhalten, bis die Polizei kommt und den 23 Jahre alten Täter festnimmt. Walter Praunegger hat bei dem Kampf Platz- und Schnittwunden davongetragen, aber auch psychische Verletzungen erlitten. „Seitdem finde ich keinen Schlaf mehr“, erzählt er. Oliver Rubenthaler hat mit Walter Praunegger über die dramatischen Minuten gesprochen und ist gemeinsam mit Eva Kordesch der Frage nachgegangen, wie man ein solches Ereignis verarbeiten und sich davor schützen kann.
    Poesie des Eises – Gletscherforscherin Andrea Fischer im Porträt
    Glaziologin Andrea Fischer ist Wissenschafterin des Jahres 2023. Ihr Forschungsgegenstand wird in wenigen Jahren verschwunden sein. Der Jamtalferner ist von 2022 auf 2023 so viel geschrumpft wie früher in 30 Jahren. „Als Wissenschafterin finde ich es natürlich sehr interessant, etwas mitzuverfolgen, das noch nie jemand vor uns beobachten konnte. Da geht es mir wahrscheinlich wie einem Arzt, der eine besonders seltsame Krankheit findet.“ Andrea Poschmaier hat für THEMA die ehemalige Staatsmeisterin im Eisklettern zum Interview auf den Gletscher begleitet. Fischer spricht dabei über Permafrost, sagenumwobene Dörfer und schwärmt von der Poesie dieses vergänglichen Materials.
    Klima-Omas in der Schweiz
    „Ein Herzenswunsch ist für mich in Erfüllung gegangen“, sagt Rosmarie Wydler-Wälti, Co-Präsidentin der Klima-Seniorinnen. Acht Jahre lang haben sie um die Anerkennung gekämpft, dass der Klimawandel und die damit verbundenen Hitzewellen gerade ältere Frauen besonders stark gesundheitlich beeinträchtigen. Das hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg nun bestätigt. „Wir haben viel Unterstützung bekommen, aber vor allem ältere Männer haben uns kritisiert. Wir sollten lieber Kinder hüten oder ins Pflegeheim gehen“, erzählt die St. Gallerin Pia Hollenstein. Marion Flatz-Mäser hat für THEMA zwei der Klima-Omas besucht.
    Die Muse von Roy Lichtenstein
    „Machen Künstler in deinem Alter normalerweise nicht Aktbilder? Wenn Du das machst, muss ich das Modell sein“, erzählt Erica Wexler über ihre Beziehung zu dem Maler und Pop-Art-Star Roy Lichtenstein. Sie hatte einst eine leidenschaftliche Affäre mit ihm. Der verheiratete Künstler war damals bereits Ende 60, die Sängerin war 40 Jahre jünger. Mit 100 Gemälden, Skulpturen und Papierarbeiten wird in der Wiener Albertina Lichtensteins 100. Geburtstag gefeiert. Der unverwechselbare Stil seiner Rasterpunkte ist nach wie vor ein Publikumsmagnet. 2017 wurde eines seiner Werke um 165 Millionen Dollar versteigert. Im THEMA-Interview mit Alexander Rauscher erinnert sich Erica Wexler an ihre Zeit mit einem der einflussreichsten und innovativsten Künstler des 20. Jahrhunderts. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 20.04.2024 3satOriginal-TV-Premiere Mo. 15.04.2024 ORF 2
  • Folge 26 (45 Min.)
    Der Bub in der Hundebox: Der Vater im Interview mit Christoph Feurstein
    „Es fühlt sich so an, als ob sich niemand dafür interessiert“, sagt der Vater des Buben, der von seiner Mutter in eine Hundebox gesperrt und gequält worden sein soll. Der Vater des heute 14-Jährigen sieht Fehler bei der Kinder- und Jugendhilfe. Warum haben ihn die Gefährdungsanzeigen von der Schule und dem Krankenhaus nicht erreicht? Eine Expertenkommission sollte die offenen Fragen klären. Stattdessen enthält deren Bericht allgemeine Empfehlungen. Jetzt beschäftigt sich eine Fachaufsicht erneut mit der Frage, ob alle rechtlichen und fachlichen Standards eingehalten wurden. Viele Fragen rund um das Leid des Buben aus Niederösterreich sind unbeantwortet. Sein Opferanwalt fordert jetzt vom Land Niederösterreich 150.000 Euro Schmerzengeld. Christoph Feurstein und Pia Bichara gehen in THEMA den offenen Fragen nach.
    Verurteilte Züchterin darf wieder Listenhunde halten
    „Generell möchte ich wieder Hunde halten, auch American Staffordshire Terrier“, sagt die Besitzerin jener Tiere, die am 2. Oktober 2023 eine Joggerin in der Gemeinde Naarn totgebissen haben. Die Oberösterreicherin hat erfolgreich gegen ein von der Gemeinde erlassenes Hundeverbot geklagt. Sie ist wegen fahrlässiger Tötung rechtskräftig zu 15 Monaten teilbedingter Haft verurteilt worden. Nun stellt sich die Frage: Reichen die derzeitigen Gesetze, um gegen verantwortungslose Hundebesitzerinnen und -besitzer vorzugehen? Oder sind rigorosere Regelungen nötig, gerade in Bezug auf sogenannte „Listenhunde“? Markus Waibel hat für THEMA nachgefragt.
    Spinraza-Spritze erkämpft – der Fall Georg Polic
    Georg Polic ist 18 Jahre alt und hat Rechtsgeschichte geschrieben. „Zum ersten Mal haben wir eine verweigerte Behandlung gerichtlich durchsetzen können“, sagt Karin Prutsch, seine Rechtsanwältin. THEMA hat berichtet: Georg Polic ist seit seiner Geburt an Spinaler Muskelatrophie erkrankt. Die zuständige Krankenanstaltengesellschaft KAGes verweigerte dem Buben aus der Steiermark ursprünglich die Behandlung mit dem teuren Medikament Spinraza. „Das hätte seinen sicheren Tod bedeutet“, sagt seine Anwältin. In einem aufsehenerregenden Prozess hat der Oberste Gerichtshof entschieden, dass nicht nur die laufende Behandlung, sondern auch bereits gegebene, spendenfinanzierte Spritzen von der KAGes zu bezahlen sind. Die Mutter Claudia Polic ist erleichtert: „Damit kann Georg sich sein Leben so einrichten, wie er es sich immer gewünscht hat.“ Sonja Hochecker hat die Familie noch einmal besucht.
    Robert Wild – unser Mann auf dem „Mars“
    „Es ist der Entdeckergeist, der uns antreibt. Wir wollen herausfinden, ob wir allein im Universum sind oder waren. Daher: Auf zum Mars!“ Das sagt der Innsbrucker Physiker Robert Wild. Als sogenannter Analog-Astronaut testet er in der armenischen Wüste, wie Menschen auf dem Mars forschen und überleben könnten. Es ist die mittlerweile 15. Mission dieser Art unter der Führung des österreichischen Weltraumforums. Mehr als 250 Wissenschafter und Wissenschafterinnen aus 26 Nationen sind daran beteiligt. Susanne Kainberger und Fred Lindner haben Robert Wild für THEMA bei seinem Testeinsatz in Armenien und daheim in Innsbruck besucht. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 27.04.2024 3satOriginal-TV-Premiere Mo. 22.04.2024 ORF 2
  • Folge 27 (45 Min.)
    Strafmündigkeit: Kinder ins Gefängnis?
    Einbruch, Raub, Körperverletzung – als Beatrice Baumgartner diese Delikte begeht, ist sie noch ein Kind. Schon mit elf läuft sie von zu Hause weg und gerät auf die schiefe Bahn. „Hätte man mich damals eingesperrt, wäre ich komplett abgerutscht“, sagt die heute 39-Jährige. Aufgefangen hat sie ihr Sozialarbeiter Peter Sato, der mittlerweile 500 Kinder ins Erwachsenenalter begleitet hat. „Jedes Kind, das Schwierigkeiten gemacht hat, hatte davor selbst große Probleme“, erzählt er aus seiner Erfahrung.
    Nach einer Reihe aufsehenerregender Straftaten durch Kinder und Jugendliche wird jetzt die Senkung der Strafmündigkeit auf zwölf Jahre diskutiert. Kann das hilfreich sein, um die Kriminalität Minderjähriger in den Griff zu bekommen? Ziel sei es, Kinder zu schützen und Verbrecher aus dem System zu bekommen, sagt Innenminister Gerhard Karner. Leon Hoffmann-Ostenhof und Eva Kordesch haben für „Thema“ einen 16-Jährigen getroffen, der wegen Diebstahls und Beihilfe zur Körperverletzung verurteilt wurde.
    Schweres Leben – wie dicke Menschen diskriminiert werden
    „Ich gehe nicht mehr raus, weil alle besser aussehen als ich. Weil ich mich selbst und meinen Körper so hasse“, sagt Elisabeth Marcinowski. Mit sechs Jahren wurde sie von ihren Eltern zum ersten Mal auf Diät gesetzt. Heute ist sie immer noch dick. Studien zeigen: Die Toleranz für dicke Menschen ist in den vergangenen 20 Jahren gesunken. Die Diskriminierung ist gestiegen. „Am allerschlimmsten ist die Diskriminierung beim Arzt. Für die sind wir faule, disziplinlose Tiere“, so drastisch formuliert es Elisabeth Jäger. Sie war elf Jahre ihres Lebens dick. So lange hat es gedauert, bis sie eine Ärztin gefunden hat, die sie ernst nimmt, und sie mit einem Magenbypass abnehmen konnte. Doch dick sein ist nicht immer ungesund. Rund 30 Prozent sind körperlich fit. „Ich bin gesund“, sagt Elisabeth Marcinowski. Sie hat ein Fitnessstudio gegründet, in dem Menschen aller Gewichtsklassen Spaß am Sport haben dürfen. Leon Hoffmann-Ostenhof hat für „Thema“ dicke Menschen mit der Kamera begleitet.
    Berge an Plastikmüll – welche Auswege gibt es?
    „Jede Kleinigkeit ist zwei-, drei-, viermal verpackt. Das war früher nicht so“, ärgert sich Pensionist Herbert Puchmayr aus Haidershofen im Mostviertel. Wie bei ihm, wächst in nahezu jedem Haushalt der Berg an Plastikmüll. In Österreich landen pro Person 100 Kilogramm Plastik pro Jahr im Müll. Nur ein Drittel kann recycelt werden. Der Großteil wird verbrannt. „Wir freuen uns, wenn das Plastikflaschenpfand kommt, denn der Müllberg wird sonst immer größer“, sagt Müllmann Wolfgang Schaumüller, der den Beruf seit vielen Jahren ausübt. Wie werden wir den Berg an Plastikmüll wieder los? Was kann das globale Plastikabkommen bewirken, das derzeit in Kanada verhandelt wird? „Thema“ begleitet Müllmänner in Wien und im Mostviertel bei ihrer Arbeit, fragt bei Verbraucherinnen und Verbrauchern nach und zeigt den Weg, den unser Plastik nimmt, sobald es ordnungsgemäß in der gelben Tonne oder im gelben Sack gelandet ist. Gerhard Janser und Antonia Pawel sind dem Plastik auf der Spur. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 04.05.2024 3satOriginal-TV-Premiere Mo. 29.04.2024 ORF 2
  • Folge 28 (55 Min.)
    Notruf: Wenn Maschinen entscheiden – Rettungswagen verweigert:
    „Wie kann ein Computer wissen, wie schlecht es einem Menschen geht?“ Das fragt sich Familie Arandjelovic. Am 7. April 2024 rufen sie die Rettung. Die Mutter hat Brustkrebs, starke Schmerzen und kann sich nicht bewegen. Die Berufsrettung entscheidet, dass es sich um keinen Notfall handelt. Sie leitet an die Gesundheitshotline 1450 weiter. Nach Dutzenden Fragen und einem langen Telefonat heißt es auch dort: kein Notfall. Diese Entscheidung wurde von einem standardisierten Notrufsystem getroffen. Computerprogramme werten dabei die gestellten medizinischen Fragen aus und empfehlen, was zu tun ist. Die Familie trägt die 69-jährige Mutter ins Auto und bringt sie selbst ins Spital. Zwei Tage später verstirbt die Frau an ihrer Erkrankung. Pia Bichara und Oliver Rubenthaler fragen für „Thema“ nach, warum Rettungsdienste Computerprogramme verwenden.
    Teure Behandlung erkämpft – der Fall Georg Polic:
    „Zum ersten Mal haben wir ein Medikament gerichtlich durchsetzen können“, sagt Rechtsanwältin Karin Prutsch. Georg Polic ist seit seiner Geburt an Spinaler Muskelatrophie erkrankt. Die zuständige Krankenanstaltengesellschaft KAGes verweigerte dem Buben aus der Steiermark ursprünglich die Behandlung mit dem teuren Medikament Spinraza. „Thema“ hat berichtet. In einem aufsehenerregenden Prozess hat der Oberste Gerichtshof entschieden, dass nicht nur die laufende Behandlung, sondern auch bereits gegebene, spendenfinanzierte Spritzen von der KAGes zu bezahlen sind. Die Mutter Claudia Polic ist erleichtert: „Damit kann Georg sich sein Leben endlich so einrichten, wie er es sich immer gewünscht hat.“ Sonja Hochecker hat die Familie noch einmal besucht.
    Im Himmel mit der erfolgreichsten Heißluftballon-Pilotin Österreichs: „Wir haben das Gefühl, dass wir in jedem Moment alles beherrschen und bestimmen können, wo es langgeht. Aber das ist nur Illusion“, sagt Heißluftballon-Pilotin Elisabeth Kindermann-Schön. Die 36-Jährige ist Vizeweltmeisterin der Frauen und besiegt regelmäßig als einzige weibliche Teilnehmerin ihre männlichen Konkurrenten bei Wettbewerben. In ihrem Heimatort Bad Waltersdorf hat sie die steirische Landesmeisterschaft im Ballonfahren veranstaltet und so ihres vor zehn Jahren verstorbenen Vaters gedacht. Das von ihm gegründete Ballonunternehmen führt sie heute gemeinsam mit ihrem Ex-Mann Thomas Schön. Wie hält man ein Familienunternehmen durch alle Höhen und Tiefen zusammen? Und wie hat sie sich die Begeisterung bewahrt, die sie als kleines Mädchen im Korb gemeinsam mit ihrem Vater empfunden hat? Andrea Poschmaier hat der Ballonfahrerin diese Fragen in der Stille über den Wolken gestellt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 11.05.2024 3satOriginal-TV-Premiere Mo. 06.05.2024 ORF 2
  • Folge 29 (45 Min.)
    Pädagoginnen am Limit – Personalmangel im Kindergarten
    „Wir haben oft nicht einmal mehr Zeit zum Zuhören“, sagt die Elementarpädagogin Julia Prinke. Seit 28 Jahren arbeitet sie in einem Kindergarten in Eisenstadt. Sie kritisiert den Personalmangel scharf. In Österreich darf eine Pädagogin für maximal 25 Kinder verantwortlich sein. Die 21-jährige Sandra Karmberger sagt: „Ich wollte, aber ich konnte nicht mehr.“ Letzten Monat hat sie aufgehört, als Pädagogin zu arbeiten. Vergangenes Jahr waren so viele Kinder in Betreuungseinrichtungen wie noch nie. Immer mehr Kinder unter drei Jahren besuchen Krippen, weil beide Elternteile berufstätig sind oder die Mutter Alleinerzieherin ist. Wo hakt es im System und wie viel sind uns unsere Kinder wert? Savanka Schwarz und Leon Hoffmann-Ostenhof haben für THEMA Pädagoginnen und Eltern mit der Kamera begleitet.
    Psychische Probleme nach der Geburt – Postpartale Depression
    „Es war der absolute Ausnahmezustand. Ich hatte das Gefühl, den Verstand zu verlieren.“ Die erste Zeit nach der Geburt ihres Sohnes war für Anna Oberdorfer ein Albtraum. „Ich war verwirrt und orientierungslos, konnte nicht mehr allein in den Supermarkt gehen und mich kaum mehr an meinen Namen erinnern“, sagt die Kärntnerin. Sie zählt zu jenen 15 Prozent aller Frauen, die nach der Geburt ihres Kindes oder auch bereits in der Schwangerschaft unter psychischen Problemen leiden. Auch bei Ulrike Vietauer aus Niederösterreich wollte sich das von allen erwartete Mutterglück nicht sofort einstellen.
    Sie fühlte sich überfordert und weinte viel. „Ich hatte ein enorm schlechtes Gewissen. Ich dachte, mit mir stimmt etwas nicht, weil ich nicht so empfunden habe, wie man angeblich empfinden soll.“ Wie Anna Oberdorfer findet sie Hilfe in der Spezialambulanz für peripartale Psychiatrie der Klinik Ottakring in Wien. Eva Kordesch hat dort nachgefragt und mit drei Müttern über ihren Weg aus der Krise gesprochen.
    Hürden beim PV-Ausbau – Der Kampf um nachhaltige Energie
    „Ich möchte ein richtungsweisendes Urteil mit Vorbildwirkung für ganz Österreich. Es kann doch nicht sein, dass eine Photovoltaik-Anlage auf einem Mehrparteienhaus nur möglich ist, wenn alle Eigentümer zustimmen. Hier muss die Mehrheit genügen“, ärgert sich Siegmund Schachinger. Er kämpfe seit Jahren vor Gericht gegen eine Nachbarin, die seinen Beitrag zur Energiewende verhindere, so der Pensionist aus Ried im Innkreis. Auch das Ehepaar Schmidl-Amann aus St. Pölten möchte auf Sonnenstrom setzen. Hier verbietet die Stadt im Zentrum pauschal das Anbringen von Modulen am Dach. Der Fall liegt jetzt beim Landesverwaltungsgericht Niederösterreich. Es soll klären, wie in Zukunft auf das Ortsbild Rücksicht genommen werden kann und trotzdem nachhaltige Energie produziert werden darf. Markus Waibel hat recherchiert. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 18.05.2024 3satOriginal-TV-Premiere Mo. 13.05.2024 ORF 2
  • Folge 30 (45 Min.)
    Tod nach „Wunderheilung“?
    Erwin S. aus Kärnten stirbt im Frühling 2023 nach der Behandlung eines „Wunderheilers“. Jahrelang hatten er und seine Frau Evelyn S. Substanzen wie Katzenkralle und Ginko von einem Arzt intravenös verabreicht bekommen. Die Infusionen hat ein Freund des Arztes gemischt, der sich selbst als Alchemist bezeichnet. Nach der letzten Behandlung im Jänner 2023 kollabiert Erwin S. „Meinem Mann wurde heiß, er hatte einen Druck auf der Brust und konnte nicht mehr gehen. Dann haben wir die Rettung gerufen.“ Wenige Wochen später stirbt Erwin S. im Klinikum Klagenfurt.
    Die Anwältin der Witwe, Karin Prutsch-Lang, sagt: „Ein Gutachten bestätigt, dass durch die Infusion mit nicht zugelassenen Arzneimitteln eine allergische Reaktion aufgetreten ist. Durch diese ist ein Herzinfarkt eingetreten, der einen Schlaganfall nach sich gezogen hat.“ Der Allgemeinmediziner Falko Kostron ergänzt: „Egal ob der Patient so eine Infusion schon zehn oder hundert Mal bekommen hat, eine allergische Reaktion kann nie hundertprozentig ausgeschlossen werden.“ Pia Bichara und Gerhard Janser haben für „Thema“ recherchiert.
    Lebensretter: Was dürfen Sanitäter in Österreich?
    Ein Notfallsanitäter vom Roten Kreuz in Innsbruck rettet einem 74 Jahre alten Mann möglicherweise das Leben und wird dafür kritisiert. „Die Gefühlslage nach dem erfolgreichen Einsatz war gut, aber bald hat sich Angst eingeschlichen“, erzählt Tobias Marx. Der 24-Jährige hat seine Kompetenzen überschritten, indem er während des Einsatzes technische Hilfsmittel verwendet hat, die er als Notfallsanitäter per Gesetz nicht hätte benutzen dürfen. Der Chefarzt des Roten Kreuz Tirol stellt ein Verwaltungsstrafverfahren in Aussicht und Tobias Marx ist schwer verunsichert. Was dürfen Sanitäter und was nicht? Warum ist die Ausbildung im Vergleich zu Österreichs Nachbarländern so kurz? Dürfen die Menschen in Österreich darauf vertrauen, im Notfall bestausgebildete Sanitäterinnen und Sanitäter zur Seite zu haben? Oliver Rubenthaler und Pia Bichara sind diesen Fragen für „Thema“ nachgegangen.
    Menschlicher Urin als Dünger:
    „Man muss viel Wasser hinzufügen, weil Urin sehr salzig ist. Man kann also nicht einfach in den Gemüsegarten pinkeln“, sagt Lissa Schneckenburger scherzhaft. Die US-Amerikanerin lebt in der Kleinstadt Brattleboro, wo rund 250 Personen regelmäßig ihren Urin sammeln. Mehr als 45.000 Liter Urin pro Jahr können dadurch als Dünger in der Landwirtschaft und in Gärten eingesetzt werden. Derartige Versuche gibt es auch in Österreich, wo Urin als Dünger seit zwei Jahren erlaubt ist. Noch einen Schritt weiter wollen die Gründer der Firma öKlo gehen. Denn auch aus menschlichen Fäkalien ließe sich bester Dünger herstellen, sagen sie. Ein nachhaltiger Weg in Zeiten von knapper werdenden Rohstoffen? Dieser Frage gehen Alexander Rauscher und Gerhard Janser in den USA und in Österreich nach. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 08.06.2024 3satOriginal-TV-Premiere Mo. 03.06.2024 ORF 2
  • Folge 31 (45 Min.)
    Starkregen und Hochwasser – womit müssen wir rechnen?:
    „Wir sind dieses Mal mit einem blauen Auge davongekommen“, zeigt sich Heinrich Mang, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr in Weißenkirchen an der Donau in Niederösterreich, erleichtert, während der mobile Hochwasserschutz im Ort wieder zurückgebaut wird. Im Vergleich zu den Überschwemmungen im Süden Deutschlands sind die heimischen Orte noch glimpflich davongekommen. Maria Wagner, Pensionswirtin aus Schärding, kennt das anders. 2013 übertrat das Wasser sogar den von der Freiwilligen Feuerwehr vorsorglich aufgebauten Damm, diesmal hat er gehalten. Den angekündigten Gewittern blickt Maria Wagner gelassen entgegen.
    „Nach dem, was wir 2013 gelernt haben, vertraue ich der Feuerwehr“, sagt sie. „Insgesamt ist das Potenzial für Starkniederschläge und mehr Wasser in der Atmosphäre in den nächsten Jahren höher. Wenn der Boden versiegelt ist, kann das Wasser nicht mehr versickern, das führt zu überfluteten Kellern und Murenabgängen“, sagt die Meteorologin Barbora Stuhl. Andrea Poschmaier, Pia Bichara und Oliver Rubenthaler haben Betroffene besucht und recherchiert, wie sich die Feuerwehr auf Gewitter und große Regenmengen vorbereitet.
    Schweinefleisch – die Qual der Wahl:
    „Unsere Schweine sind das ganze Jahr auf der Weide und können hier frischen Klee fressen. Im Winter bleiben sie in der Hütte, wühlen aber auch gerne im Schnee“, sagt Julia Harbich. Die Niederösterreicherin betreibt mit ihrem Mann einen Bauernhof im Marchfeld und freut sich, dass die Nachfrage nach hochwertigem Bio-Fleisch zunimmt. Allerdings handelt es sich dabei immer noch um ein Nischenprodukt. Denn der Großteil der fünf Millionen Schweine, die jährlich in Österreich geschlachtet werden, stammt aus der herkömmlichen Mast.
    Mit sogenannten Tierwohl-Ställen gibt es inzwischen eine Besserung der Haltebedingungen. Die Umstellung ist für die Schweinebauern jedoch teuer, wie Barbara und Markus Holzinger wissen. Sie haben gerade im Hausruckviertel einen modernen Stall errichtet. Ihr Fleisch wird über Lebensmittelketten und Diskonter verkauft. Für Konsumentinnen und Konsumenten ist es aber schwierig, bei der Vielzahl an unterschiedlichen Marken und Kennzeichnungen den Durchblick zu behalten. Ein neuer Ratgeber soll dabei helfen. Markus Waibel berichtet.
    Jakob Schubert – der Methusalem des Klettersports:
    „Es ist mir bewusst, dass ich bei den Olympischen Spielen gegen 17-Jährige antrete, fitte Burschen, die halb so alt sind wie ich“, sagt der Tiroler Kletterer Jakob Schubert. Mit 33 Jahren ist der Innsbrucker ein „alter Mann“ in der Topliga des Klettersports. Dennoch hat er es sich zum Ziel gesetzt, in Paris Gold für Österreich zu gewinnen. Der sechsfache Weltmeister hat erst vor wenigen Monaten als erster Kletterer der Welt das „Project Big“ in Norwegen durchklettert, eine Erstbesteigung im höchsten Schwierigkeitsgrad. Was treibt Jakob Schubert an und wie gelingt es einem „Methusalem“ im Spitzensport, seine Teenager-Konkurrenten alt aussehen zu lassen? Ist unser Körper auch im fortgeschrittenen Alter leistungsfähiger als wir glauben? Susanne Kainberger und Fred Lindner haben Jakob Schubert in Innsbruck besucht, wo er sich auf die Olympischen Spiele in Paris vorbereitet. (Text: 3sat)
    Original-TV-Premiere Mo. 10.06.2024 ORF 2
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 15.06.2024
  • Folge 32
    Burlesque – die Kunst des erotischen Entkleidens:
    „Burlesque hat mir geholfen, meinen Körper so zu lieben, wie er ist“, sagt die 50-jährige Simone Weissinger-Köhler. Burlesque nennt sich die Kunstform, die feministisch, selbstbestimmt und mit einem gewissen Augenzwinkern die Kunst des Entblößens feiert. „Es stärkt das Selbstbewusstsein, denn für das Zelebrieren von Weiblichkeit ist in unserer Gesellschaft kaum Platz“, ist die Apothekerin Rafaela Lucretia Mihaiu überzeugt. Im Burlesque-Kurs lernen die Teilnehmerinnen, aber auch männliche Teilnehmer, sich lasziv und tänzerisch der Handschuhe, Strümpfe und anderer Kleidungsstücke zu entledigen. Für viele ist es ein Lernprozess, ein besseres Gefühl für den eigenen Körper zu entwickeln und sich aus familiären und gesellschaftlichen Zwängen zu befreien. Susanne Kainberger und Fred Lindner begleiten auch eine Heilpraktikerin und einen Kfz-Mitarbeiter bei ihrem Weg auf die Bühne der Selbstdarstellung und kunstvollen Verführung.
    Wir sind Europameister:
    Abseits der großen Bühnen des Spitzenfußballs haben Menschen in Österreich jenen Traum wahrgemacht, der für die österreichische Fußball-Nationalmannschaft gerade geplatzt ist: Sie sind Europameisterinnen und Europameister. Während beim „König Fußball“ Prämien von 400.000 Euro für jeden Spieler der deutschen Nationalmannschaft für den EM-Titel ausgezahlt werden würden, finanzieren sich die Athletinnen und Athleten der Randsportarten zum allergrößten Teil aus eigener Tasche. „Wir sind Welt- und Europameister und haben dafür genau null Euro bekommen“, berichtet Gernot Riegl, der gemeinsam mit seinem Partner Johannes Horak zur Weltspitze im Jiu Jitsu gehört. Oliver Rubenthaler hat für „Thema“ die kleinen Bühnen besucht, auf denen aber große Titel gewonnen werden, und hat mit österreichischen Europameisterinnen und Europameistern über das gesprochen, was sie alle vereint: die Leidenschaft.
    Blechlawine in den Dörfern:
    „Es ist die Hölle. Wir leiden“, sagt Franziska Wagner, die in Golling eine Apotheke betreibt. Seit sich kilometerlange Staus durch die Salzburger Marktgemeinde ziehen, fehlt ihr die Kundschaft. An starken Reisetagen, wie an diesem Wochenende, verlassen Tausende Pkw die Tauernautobahn, um den Baustellenbereich rund um den Ofenauer Tunnel zu verlassen. Die Folge ist ein Verkehrschaos in den umliegenden Dörfern. Mehrere Gemeinden wollen zusätzlich zu den Abfahrtsperren von der Autobahn auch Durchfahrtssperren durch die Dörfer für Urlauberautos verhängen. Bisher mit mäßigem Erfolg. Anrainer:innen entlang der Tauernautobahn ersticken im Verkehr. „Thema“ spricht mit Familien, die auf dem Weg in den Urlaub sind, fragt bei Anrainerinnen und Anrainern nach und ist bei den Abfahrtskontrollen, bei denen der Österreichische Wachdienst, ÖWD, hilft, mit der Kamera dabei. Fred Lindner und Gerhard Janser berichten. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mo. 08.07.2024 ORF 2
  • Folge 33
    Graue Scheidung: späte Trennung, neues Glück
    „Ich habe mich mit 51 Jahren scheiden lassen, weil ich mir gedacht habe, das kann doch nicht das Leben sein.“ Michaela Ott-Petersell gehört zur Gruppe jener, die sich in ihren Fünfzigern nach mehr als 20 Jahren Ehe scheiden lassen. Die Zahl der sogenannten „grauen Scheidungen“ hat sich in den letzten Jahrzehnten vervierfacht. Doch viele wollen danach nicht allein bleiben. Beim Singletreff in der Panoramabar in Wien Favoriten treffen sich einsame Herzen zum Tanzen. „Bei mir haben schon mehr als 900 Singles einen Partner gefunden“, erzählt Linda Weger-Rollwagen, die seit 26 Jahren Tanzabende veranstaltet. Susanne Kainberger hat sich unter die älteren Semester gemischt und erfahren, dass die Suche nach der großen Liebe keine Altersgrenze kennt.
    Frau mit 35 Hunden spurlos verschwunden
    „Anfangs hat sie gefragt, ob sie zwei, drei Hunde halten kann“, erzählt Barbara G., die Vermieterin eines Hauses in Wiederfeld im Waldviertel. „Zum Schluss hatte sie 35 Tiere, die stundenlang gebellt und alles verwüstet haben. Im Haus liegt Hundekot herum und Mietschulden haben sich angehäuft“, sagt die geschockte Hausbesitzerin. Nun ist Sabine L. samt ihrer Tiere spurlos verschwunden. Dabei ist die sie seit Jahren amtsbekannt. Gegenüber THEMA sagt die Deutsche am Telefon, sie kümmere sich um alte Hunde und fühle sich zu Unrecht behördlich verfolgt. Eine Reportage von Sonja Hochecker und Markus Waibel.
    Endometriose – Schmerzen sind nicht die Regel
    „Es fühlt sich an wie Messerstiche. Die Schmerzen sind so stark, dass mir die Luft wegbleibt“, so beschreibt Eva-Maria Krajnc ihre monatlichen Schmerzen. Die 31-jährige Kärntnerin leidet unter Endometriose, chronischen Wucherungen im Bauchraum. Bis die Psychologin diese Diagnose erhält, vergehen acht Jahre mit vielen Arztbesuchen. Bis heute ist Endometriose wenig erforscht, obwohl fast jede zehnte Frau davon betroffen ist. Bei Rafaela Vostatek aus Wien wird die Erkrankung entdeckt, nachdem sie ein halbes Jahr erfolglos versucht, schwanger zu werden. Bei einer Operation wird klar, wie weit die Endometriose bereits fortgeschritten ist. „Es war alles miteinander verwachsen und zusammengeschrumpft. Ich hatte eine sieben Zentimeter große Zyste am Eierstock“, sagt die 29-Jährige. Antonia Pawel hat für THEMA die beiden Frauen besucht und in einem Kinderwunschzentrum nach Behandlungsmöglichkeiten gefragt.
    25 Millionen: Wer bekommt Engelhorns Erbe?
    „Jetzt, wo der Rat vorbei ist, fällt doch eine gewisse Last von den Schultern“, erzählt Benedict Gärtner. Der 24-Jährige war einer von 50, die im Guten Rat für Rückverteilung mitentscheiden durften, was mit dem Erbe von Marlene Engelhorn passieren soll. Der Bürgerinnenrat hat an sechs Wochenenden über Ungleichheit diskutiert und Ideen zur Vermögensumverteilung entwickelt. Die 25 Millionen Euro wurden auf 77 gemeinnützige Organisationen aufgeteilt. Pia Bichara hat für THEMA mit Marlene Engelhorn und Ratsmitgliedern über die Entscheidungen gesprochen und Organisationen besucht, die jeweils unterschiedlich hohe Summen erhalten haben. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mo. 15.07.2024 ORF 2
  • Folge 34
    Liebeskummer – warum uns Herzschmerz so quält:
    „Im Alter ist Liebeskummer noch intensiver“, sagt der 67-jährige Manfredo Scherer. Sein Herz wurde schon oft gebrochen, aber er hat die Suche nach der großen Liebe nicht aufgegeben. „Es war pure Panik“, sagt die 29-jährige Leonie aus Salzburg. Nachdem ihr Freund sie während einer Party verlassen hat, fällt sie in ein tiefes Loch. Sie kann nicht schlafen, nicht essen und hat Herzrasen. „Liebeskummer wirkt ähnlich auf unser Gehirn wie ein Drogenentzug“, sagt die klinische Psychologin Birgit Maurer. In ihrer Liebeskummerpraxis werden gebrochene Herzen therapiert. Ist Liebe eine Sucht? Und hat die Art, wie wir lieben, Einfluss auf die Art, wie wir trauern? Leon Hoffmann-Ostenhof hat für „Thema“ recherchiert.
    Unwetter und kein Ende – Zivilschutzalarm in Teilen Österreichs:
    „Wäre meine Tochter Ronja nicht dagewesen, wäre meine Mutter jetzt wahrscheinlich tot“, sagt Iris Fladl aus Thörl in der Obersteiermark. Bei einem plötzlichen Unwetter strömte mitten in der Nacht Wasser in ihr Haus. In kürzester Zeit stand es der 80-Jährigen bis zum Hals. Ronja Fladl konnte ihre Großmutter retten, dann wurde diese mit dem Helikopter ausgeflogen. Dass Unwetteropfer in Österreich meistens gerettet werden können, ist den gut ausgebauten Zivilschutzmaßnahmen zu verdanken. Viele Menschen kennen aber die Warnsignale nicht, heißt es vom Zivilschutzverband. Antonia Pawel, Leon Hoffmann-Ostenhof und Gerhard Janser zeigen für „Thema“, wie ein Zivilschutzalarm funktioniert, und lassen die Menschen in den von Unwettern betroffenen Gebieten zu Wort kommen.
    Ja zum Leben sagen – Frau lebt mit Locked-in-Syndrom:
    „Du weißt, ich will kein Pflegefall werden!“ waren die letzten Worte, die Katarina Posch zu ihrer Schwester sagte, bevor sie wegen eines Tumors am Gehirn operiert wurde. Die schlimmsten Befürchtungen wurden wahr. Die erfolgreiche Design-Historikerin mit Professur in New York fiel in das sogenannte Locked-in-Syndrom. Ihr wacher Geist ist in einem bewegungslosen Körper gefangen. Trotzdem bezeichnet sich Katarina Posch als glücklich. „Man darf Menschen mit Behinderung nicht unterschätzen“, buchstabiert sie mit ihrem augengestützten Computer und hält dank KI einen Vortrag über Humor und Design im Wiener Radiokulturhaus. „Thema“ über eine starke Frau und ihren ungewöhnlichen Weg zum Glück.
    Weniger Arbeit, gleich viel Geld?
    „Ich kann meine kleine Tochter jeden Freitag von der Krabbelstube abholen. Das wäre ohne Vier-Tage-Woche nicht möglich“, erzählt Fabian Trattnig. Er arbeitet bei einem Technologieunternehmen bei Linz, das die Wochenarbeitszeit vor zwei Jahren von 38,5 auf 35 Stunden reduziert hat. Bei gleichem Gehalt. Auch ein Autohaus in Klagenfurt setzt auf eine flexiblere Anwesenheit im Betrieb. Hier haben die Beschäftigten jeden zweiten Freitag frei. Das hat zu einer größeren Zufriedenheit der Belegschaft geführt und mehr Bewerbungen nach sich gezogen. Markus Waibel hat für „Thema“ nachgefragt, wie Firmen neue Akzente setzen und wie es manche schaffen, dass die Produktivität trotz reduzierter Arbeitszeiten nicht leidet. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mo. 22.07.2024 ORF 2
  • Folge 35
    Mare & Amore – Paare, die nach Italien ziehen:
    Sommer, Sonne, Italo-Feeling – Urlaub für immer. Mehr und mehr österreichische Paare entdecken die Obere Adria als Wohnort, speziell im Hinblick auf den Ruhestand. „Grado war die beste Entscheidung unseres Lebens. Das Berufsleben war anstrengend. Jetzt ist es Relaxing pur“, sagen Christine Frohner und Bernhard Schicho, die auf einem winzigen Boot leben. Andere haben im Italienurlaub die große Liebe gefunden, so wie Petra Haidegger ihren Naldo, und sind geblieben: „Ich bin schon fast Italienerin. Das Leben in Lignano ist einfach viel lockerer“, sagt die gebürtige Linzerin. Weil der Immobilienmarkt für Zweitwohnsitze boomt, fehlen jedoch für Einheimische leistbare Wohnungen. Gerhard Janser war für „Thema“ unterwegs.
    Familie Wesenauer kämpft gegen die spanische Baumafia:
    „Er sagt, er habe Freunde mit Kalaschnikows“, erzählt Kimberley Wesenauer von ihrer Begegnung mit einem Immobilienhai. An der spanischen Costa Blanca wurde quer über das Grundstück einer österreichischen Familie eine Mauer hochgezogen, Teile ihres Grundstücks wurden enteignet. Dahinter wurde mit dem Bau von Ferienbungalows begonnen. „Wir sind am Ende“, sagt Mutter Gabriele Wesenauer, Besitzerin der Finca Langostina in Alicante. „Jetzt kann uns nur noch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte helfen“. Einst weideten auf der Finca Tiere, man sah das Meer, das 200 Jahre alte Haus wurde stilgerecht renoviert. Mittlerweile wurde aus dem Traum am Meer ein Albtraum, berichtet Josef Manola.
    Cannabismedizin – neue Chancen gegen chronische Schmerzen?
    „Ich habe massive Phantomschmerzen in meinem nicht vorhandenen Fuß. Es fühlt sich an, als würde jemand mit einem heißen Dolch durch die Ferse stechen.“ Kerstin Schulz hat nach mehreren Infektionen ihr Bein verloren. Sie ist eine:r von 2.300 Patientinnen und Patienten aus Deutschland und Österreich, die an der weltweit größten Cannabis-Schmerzstudie teilnehmen. Die Studie soll zeigen, ob die Wirkstoffe der Hanfpflanze bei chronischen Schmerzen helfen können. Kerstin Schulz inhaliert nun einen Spray, der nicht „high“ macht, und verspürt Linderung: „Nach zwei Wochen konnte ich plötzlich gut schlafen. Ich hoffe, das hat der Wirkstoff gemacht und nicht das Placebo“. Sylvia Unterdorfer berichtet.
    Asphalt-Abzocke:
    „So schnell kannst gar nicht schauen, steht ein Ameisenhaufen an Arbeitern da, die dir deine Einfahrt asphaltieren“, sagt Sylvester Polster aus Wolfsberg in Kärnten. Für den rumpeligen und rissigen Belag vor seinem Haus soll er jetzt 11.000 Euro bezahlen. Die Masche funktioniert immer gleich: Zwei Männer klopfen an die Haustür und bieten an, mit übrig gebliebenem Asphalt von einer Baustelle billig die Auffahrt oder den Hof auszubessern. Danach verlangen sie ein Vielfaches der vereinbarten Summe oder die Arbeiten werden überhaupt ohne Zustimmung durchgeführt. Apothekerin Veronika Ladner aus Rottenmann in der Steiermark hat die Abzocker resolut in die Flucht geschlagen. Wie sie das gemacht hat, erzählt sie in einer „Thema“-Reportage von Savanka Schwarz und Andrea Poschmaier. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mo. 29.07.2024 ORF 2

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