Thadeusz und die Beobachter Folge 107: Sendung vom 24.08.2021
Folge 107
Sendung vom 24.08.2021
Folge 107
20 Jahre nach dem Beginn des „Krieges gegen den Terror“ endet das deutsche Engagement in Afghanistan mit einem Debakel: Von einer nachhaltigen Demokratisierung ist dort wenig zu spüren. Der Aufbau eines funktionierenden afghanischen Staates, der von einer breiten Bevölkerungsmehrheit mitgetragen wird: Fehlanzeige! Hinzukommt das dramatische Regierungsversagen bei der Evakuierung von Deutschen und Afghanen vor den einrückenden Islamisten. Was wiegt schwerer: der verlorene Krieg gegen die Taliban oder das verspielte Vertrauen in Deutschland? War der Kampfeinsatz vergeblich oder gar von Beginn an falsch? Welchem politischen Personal lässt sich die Bewältigung künftiger Krisen überhaupt noch anvertrauen? Außerdem: Selten war eine Schlussphase des Bundestagswahlkampfs derart spannend: Von der Stärke
des SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz profitiert nun sogar dessen Partei, die SPD! Nicht ausgeschlossen, dass die Sozialdemokraten angesichts der dramatisch schlechten Kompetenz- und Sympathiewerte von Unions-Frontmann Armin Laschet sogar noch stärkste Partei werden. In der Union grummelt es gewaltig. CSU-Chef Söder macht mit geballter Faust in der Tasche Wahlkampf für Laschet, lässt das Publikum aber bei fast jeder Gelegenheit spüren, dass er sich nach wie vor für den besseren Kanzlerkandidaten hält. Nicht ausgeschlossen, dass es am Wahlabend Mehrheiten für Bündnisse ohne die Union gibt. Währenddessen schwächeln ausgerechnet jene, die vor wenigen Monaten noch als Sieger gehandelt wurden: die Grünen. Also: Fünf Wochen vor der Wahl werden die Karten neu gemischt! (Text: rbb)