2010, Folge 168–186

Vollständigkeit nicht garantiert
  • Folge 168 (30 Min.)
    Esther, Susanne und Jens-Peter sind klamm. Schon am 5. des Monats knurrt ihr Magen. Der Kühlschrank ist leer. Die erste eigene Wohnung, verschiedene Handy-Verträge, Ratenkäufe, Schwarzfahren mit der BVG: Das sind die wichtigsten Faktoren, die junge Erwachsene in die Überschuldung treiben. In der Kreditgesellschaft haben es viele nie gelernt, mit Geld umzugehen. Der Briefkasten quillt über vor Mahnschreiben, der Strom wird abgestellt, der Vermieter kündigt die Wohnung. Erst wenn der Druck kaum noch auszuhalten ist, finden viele den Weg zur Schuldnerberatung. Der Film begleitet drei junge Erwachsene bei ihrem mühsamen Weg aus der Schuldenfalle. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.01.2010WDR
  • Folge 169 (30 Min.)
    Einen Menschen töten, um andere Menschen zu retten – damit muss Winrich Granitzka als leitender Polizeidirektor im Kölner Präsidium klar kommen. Bankraub, Entführung, Geiselnahme – seine Einsatzbefehle entscheiden über Leben und Tod. Ein Notruf geht ein. Der Krisenstab kommt zusammen. Winrich Granitzka muss entscheiden, zum Beispiel bei der letzten großen Geiselnahme in seinem Revier, als drei unschuldige Menschen in der Aachener Landeszentralbank festgehalten werden. 50 Stunden, in denen alle Beteiligten um ihr Leben bangen. ‚Du sollst nicht töten‘ – dieses Gebot hat Winrich Granitzka als gläubiger Katholik stets vor Augen. Wie immer sein Befehl in der letzten, entscheidenden Nacht lautet: Er kann den Tod eines oder sogar mehrerer Menschen bedeuten. Wenn er aber nichts tut, riskiert er in jedem Fall das Leben der Geiseln. Gibt es einen verantwortbaren Ausweg? Gibt es das Recht, gar die Pflicht zu töten, um andere Leben zu retten? (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.01.2010WDR
  • Folge 170 (30 Min.)
    „Du bist eine Strafe Gottes“ – dieser Satz, täglich von der Mutter eingetrichtert, hat sich bei Anna eingebrannt. Für ihre Eltern, beide fromme Christen, war Züchtigung im Namen des Herrn selbstverständlicher Teil der Erziehung. Der Gott aus Annas Kindheit war ein strafender Gott, die Eltern waren seine Werkzeuge. Jahrelang musste Anna die tägliche Gewalt und den Missbrauch durch ihren Vater ertragen. Sie konnte sich damals niemandem anvertrauen, denn ihre Eltern galten in der freikirchlichen Gemeinde als vorbildliche Christen. Wer würde einem kleinen Mädchen glauben? Erst durch jahrelange Therapie hat sie die Erlebnisse ihrer Kindheit aufarbeiten und darüber sprechen können. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.01.2010WDR
  • Folge 171 (30 Min.)
    „Das Allerwichtigste ist Bildung“ sagt Rupert Neudeck zur Situation in der Demokratischen Republik Kongo. Der Begründer von „Komitee Cap Anamur“ und „Grünhelme“ arbeitet seit Jahrzehnten dort, wo andere aufgeben. Seine Ziele und die seines Teams: akute Not lindern und in den Krisen- und Kriegsregionen der Welt schnell und unbürokratisch helfen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.02.2010WDR
  • Folge 172 (30 Min.)
    Die ersten Meldungen über sexuellen Missbrauch durch Jesuiten kamen aus dem Berliner Jesuiten-Kolleg, dann aus Hamburg und St. Blasien, jetzt aus dem Aloisiuskolleg in Bonn. In letzterem wurde gegen einen Pater Anzeige erstattet, der Pater Rektor der Mitwisserschaft beschuldigt. Der Tatbestand: sexueller Missbrauch und sexuelle Belästigung. Ein verstorbener Pater hat einen Schüler missbraucht, ein anderer soll Jungen im Internat nackt fotografiert haben. Eltern, Schüler, Lehrer und Erzieher sind entsetzt und fassungslos, das Vertrauen in das Kolleg bei einigen erschüttert. Der allseits beliebte Rektor ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurückgetreten. Manche fragen sich bereits, ob das renommierte Kolleg und Internat möglicherweise geschlossen wird. Martin Blachmann hat das Aloisiuskolleg besucht. Vor Ort hat er mit Lehrern, Schülern und Eltern gesprochen – auch mit hohen Kirchenvertretern. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.02.2010WDR
  • Folge 173 (30 Min.)
    Fast vier Jahre lag Susanne im Wachkoma. Die damals 25-jährige Zahnarzthelferin war alleine in der Praxis, weil sie noch Rechnungen schreiben wollte. Sie rief ihren Freund an. Er solle sie abholen, sie fühle sich unwohl. Der Freund brachte sie sofort ins Krankenhaus, dort fiel sie ins Koma. Es folgte eine Reise von Klinik zu Klinik. Kein Arzt konnte zunächst eindeutig sagen, was wirklich geschehen war. Ein Uni-Professor startete im Internet einen weltweiten Aufruf, beschrieb die Symptome und bat um Informationen. Eine Ethikkommission kam zu dem Ergebnis, dass Susanne bald sterben würde. Sie wurde in ein Hospiz verlegt.
    Die Mutter kämpfte um ihre Tochter und erreichte, dass Susanne in ein Pflegeheim verlegt wurde. Und dort wurde Susanne wieder wach, war wieder ein Kleinkind, das sprechen lernte und mit der Mutter Memory spielte. Martin Blachmann hat Susanne und ihre Mutter besucht. Im Pflegeheim traf er den Arzt und die Krankenschwester, die auch lange Zeit geglaubt hatten, dass Susanne sterben würde. Bis sie auf einmal begann, ihren starren Blick zu lösen und den Arzt mit den Augen fixierte. Heute – zehn Jahre später – besucht Susanne ein Berufstrainingszentrum, um wieder für den Arbeitsalltag fit zu werden. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.02.2010WDR
  • Folge 174 (30 Min.)
    „Wir haben an unserer Schule schon genug Probleme. Eine Schülerin mit einem Down-Syndrom wäre da eine zu große Zumutung“, sagte eine Schuldirektorin den Eltern von Paula Sander. Das war nicht die einzige Absage. Eltern, die Kinder mit einer Behinderung haben, müssen kämpfen -nicht mit, sondern oft gegen Gutachter, Sonderpädagogen, Behörden und Lehrer. Im deutschen Schulsystem ist die Aufnahme von Kindern mit Behinderung in eine Regelschule immer noch die Ausnahme, obwohl auch Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention unterzeichnet hat. Danach darf eine Behinderung kein Grund sein, einen Menschen auszuschließen.
    An der Umsetzung arbeitet der deutsche Gesetzgeber noch. So besuchen in NRW nur 16 Prozent aller behinderten Kinder und Jugendlichen eine integrative Schule. 106.950 Schüler sind mit ihrer Behinderung auf so genannten „Förderschulen“, wo sie nach Handicaps sortiert unter sich bleiben. Tina Sander, die Mutter der kleinen Paula, will ihre Tochter deshalb nicht auf eine Sonderschule schicken: „Wie soll sie denn dort lernen, mit dem wirklichen Problemen des alltäglichen Lebens umzugehen?“ Genauso denkt Laura Duarte. Gemeinsam mit ihrem Mann kämpft auch sie dafür, dass ihr Sohn Ernesto, der ebenfalls das Down-Syndrom hat, eine Regelschule besuchen kann: „Nur an einer normalen Schule im Kontakt zu Kindern ohne Behinderung kann mein Sohn lernen, sich in dieser Gesellschaft zurechtzufinden.“ tag7 hat beide Familien ein Jahr lang bei ihrer Suche nach einem „integrativen“ Schulplatz begleitet.
    Ein Jahr, in dem die Eltern mit dem Gedanken an die Einschulung ihres Kindes abends ins Bett gehen und morgens wieder aufstehen. Und eines Tages stehen sich Paula und Ernesto sogar als Konkurrenten gegenüber – um einen der wenigen Plätze in einer integrativen Schule in NRW. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.03.2010WDR
  • Folge 175 (30 Min.)
    „Wir erreichen 90 Prozent der Akzeptanz aller muslimischen Eltern mit diesem Unterricht“, kommentiert Ridwan Bauknecht, deutscher Muslim und Islamkundelehrer an vier Schulen im Bonner Süden seine Arbeit. Als bisher einziges Bundesland rief Nordrhein-Westfalen vor zehn Jahren an den Schulen die „Islamkunde“ ins Leben, die mittlerweile für rund 7.000 Schülerinnen und Schüler an 130 Schulen unterrichtet wird. Islamkunde wird eher als kulturelles Grundverständnis aufgefasst, ist also mit dem katholischen oder evangelischen Bekenntnisunterricht nicht zu vergleichen.
    Eltern, Politiker, islamische Funktionäre und christliche Kirchen streiten um die Einführung islamischen Religionsunterrichts an deutschen Schulen. Alle betonen dessen Bedeutung für eine erfolgreiche Integration, alle sehen darin ein wichtiges Mittel zur Wertevermittlung, uneinig ist man sich jedoch über das „Wie?“. Muslimische Verbände und auch die beiden großen Kirchen fordern unter anderem, dass nicht allein der Staat, sondern auch eine „muslimische Organisation“ am Unterricht beteiligt sein sollte.
    Aber bis heute gibt es keinen offiziellen Ansprechpartner, der alle in Deutschland lebenden Muslime gesellschaftlich und juristisch vertritt. Mit wem der Staat in Verhandlung treten soll, wer die theologische Ausbildung der Lehrer und wer die religiösen Inhalte verantwortet – selbst bei so grundsätzlichen Fragen gibt es bisher keine Einigung. Und der Druck wächst: Die Anzahl der bekennenden muslimischen Schüler in Deutschland steigt und damit die Brisanz der Debatte um einen „deutschen Islam“. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.03.2010WDR
  • Folge 176 (30 Min.)
    Der Skandal um sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Klosterschulen und Internaten erschüttert die katholische Kirche. Die meisten Opfer haben jahrzehntelang geschwiegen, jetzt melden sie sich zu Wort. Immer neue Fälle werden gemeldet. Im Benediktinerkloster Ettal ermittelt die Staatsanwaltschaft, in Würzburg wurde ein Franziskaner-Minorit wegen des Missbrauchverdachts suspendiert. Die katholischen Bischöfe sind über das Ausmaß der gemeldeten Fälle entsetzt. Die Glaubwürdigkeit der Kirche in der Öffentlichkeit ist massiv infrage gestellt. Mit großer Anstrengung versucht man jetzt, rückhaltlos aufzuklären und sich auf die Seite der Opfer zu stellen. Das Schweigen soll ein Ende haben. Die Dokumentation berichtet von den Schwierigkeiten und Chancen, die eine Aufarbeitung mit sich bringt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.03.2010WDR
  • Folge 177 (30 Min.)
    Julia Sorokopetowa ist 36 Jahre alt , Ingenieurin und zählt zur gesellschaftlichen Elite Russlands: Sie hat Systemtechnik studiert, arbeitet als rechte Hand ihres Chefs bei Philips-Russland, sie spricht Englisch und ist international viel unterwegs. An einem Freitagabend kommt sie von der Arbeit nach Hause und sagt ihrer Mutter: „Ich werde fortgehen und nicht zurückkehren, ich gehe ins Kloster.“ Ein tiefer Schock für die Eltern. Ihr Vater, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, kann bis heute nicht darüber sprechen.
    Ihre Mutter, zur Sowjetzeit technische Direktorin in der Rüstungsindustrie, hatte damals noch selbst ihre Mitarbeiter angewiesen, in der Osternacht die Kirche abzuriegeln. Die Gläubigen sollten am Zugang zur Kirche gehindert werden. Den Nachfragen von Verwandten und Bekannten, wo ihre Tochter jetzt sei, weicht die Mutter heute aus. Sie wagt nicht, die Wahrheit zu sagen. Über drei Generationen hinweg hat in Russland Religion keine große Rolle gespielt, jetzt ist der russisch-orthodoxe Glaube wieder lebendig und attraktiv, auch für die junge, akademisch gebildete Generation.
    Seit zwei Jahren lebt Julia jetzt im Moskauer Iwanow-Kloster, in Sichtweite des Kremls. Noch ist sie in der Probezeit, doch den Antrag beim Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche hat sie gestellt, ihr Entschluss steht fest: sie möchte Nonne werden. tag7 begleitet Julia auf ihrem Weg in ihr neues Leben und fragt nach, warum grade junge erfolgreiche Frauen im heutigen Russland dem weltlichen Leben den Rücken kehren. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.04.2010WDR
  • Folge 178 (30 Min.)
    „Wenn ich gewusst hätte, was mich in Südafrika erwartet, wäre ich niemals zurück gegangen“. Themba Msimang, 28, ist enttäuscht. Voller Hoffnung, beim Aufbau der Demokratie nach dem Ende des Apartheid-Regimes mithelfen zu können, kehrte der junge Schwarze mit seiner Mutter Anfang 1994 aus dem Exil in Deutschland zurück nach Südafrika. Und erlebt seitdem Rassismus – von Weißen wie von Schwarzen. Für die einen ist er der Ausländer, der keine afrikanische Sprache kann, dafür aber fließend Deutsch. Für die anderen ist seine Hautfarbe immer noch ein Karrierehindernis. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.04.2010WDR
  • Folge 179 (30 Min.)
    Stanislaw Nawka ist Arzt aus Leidenschaft. Ob als Hausarzt in der eigenen Praxis oder im nächtlichen Notdienst – er gibt alles in seinem Beruf. Und obwohl der Mediziner dabei locker auf eine 90-Stunden-Woche kommt, versorgt er ehrenamtlich noch Obdachlose. Seit 13 Jahren fährt Nawka mit der rollenden Arztpraxis der Caritas zweimal pro Woche durch Hamburg. Er versorgt eiternde Wunden und nässende Ekzeme von Menschen ohne Versichertenkarte und ohne einen Cent für die Arztgebühr. Nawkas Motiv: Nächstenliebe. „Für mich ist es selbstverständlich, Schwächeren zu helfen, und ich fühle mich dabei gut.“ (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.04.2010WDR
  • Folge 180 (30 Min.)
    Schon vor drei Jahren besuchte Martin Blachmann zum ersten Mal Simone und Axel. Beide sind körper- und geistig behindert. Ihr Sohn Benedikt war ein halbes Jahr alt. Schon damals fragten sich die Zuschauer, ob Benedikt vielleicht auch behindert sei und was passiert, wenn er bei seinen behinderten Eltern aufwächst. Inzwischen hat sich viel verändert: Benedikts Vater musste Ende des Jahres 2009 ins Krankenhaus, lag acht Wochen auf der Intensivstation und starb kurz vor Weihnachten im Alter von 43 Jahren. Benedikts Mutter ist jetzt 26 Jahre alt. Wie geht sie mit dem Verlust um? Wie beeinflusst ihre Behinderung das alltägliche Leben? Sie muss nun – mit Hilfe aus der Verwandtschaft – fast alles alleine bewältigen.
    Bis heute hat sie es nicht geschafft, Benedikt zu erzählen, dass sein Vater gestorben ist. Drängend stellt sich jetzt die Frage: Kann und darf der dreijährige Benedikt bei ihr bleiben? Muss das Kind nicht bald erfahren, dass sein Papa nicht mehr lebt? Für tag7 besucht Martin Blachmann die junge Mutter und ihren kleinen Sohn noch einmal und spricht sowohl mit der Erzieherin im Kindergarten als auch mit einer Mitarbeiterin des Jugendamtes. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.04.2010WDR
  • Folge 181 (30 Min.)
    Helga Kelm aus Essen muss mit einer Mini-Rente auskommen: 250 Euro hat sie im Monat zum Leben. Damit kommt sie eher schlecht als recht über die Runden. Jetzt ist sie auch noch schwer krank: Gehirntumor! Drei Operationen hat sie hinter sich, sie kann kaum noch sehen und schafft es mit ihrer schweren Arthrose nur selten alleine vor die Tür. „Das wird nicht mehr besser“, weiß die 77-Jährige. Dennoch kämpft Helga Kelm um ihre Selbständigkeit: Sie will in ihrer Wohnung bleiben, an ihrem Küchentisch sitzen, im eigenen Bett schlafen. Ganz alleine schafft die Seniorin das nicht, sie braucht Hilfe. Aber im Ruhrgebiet hat sie keine Verwandten, ihre Töchter leben im Osten.
    Das Sozialamt hat ihr eine tägliche Unterstützung von zehn Minuten durch einen häuslichen Pflegedienst zugesprochen. Einmal wöchentlich wird sie geduscht, dafür gibt es noch einmal 15 Minuten. Mehr ist nicht drin. Dreimal hat Helga Kelm schon beantragt, in die Pflegestufe 1 zu kommen, dreimal wurde dies abgelehnt. Jetzt hofft sie auf die nächste Prüfung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen. Wird endlich anerkannt, dass sie mehr Unterstützung, mehr Pflege braucht? Auf welche Pflegestufe darf sie hoffen? Die Reportage begleitet Helga Kelm bei ihrem Kampf durch das Behörden- und Paragrafen-Dickicht, das kaum durchschaubar ist. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.05.2010WDR
  • Folge 182 (30 Min.)
    Mit wem telefoniert er, wenn ich weg bin? Flirtet er mit den Kolleginnen? Welche Geheimnisse hat er vor mir? Susanne (44) kontrolliert heimlich die E-Mails ihres Lebensgefährten, überprüft Kilometerstände im Auto und durchsucht seine Jackentaschen. „Das ist wie eine Sucht. Ich kann es einfach nicht lassen.“ Mit ihrem Misstrauen ist sie dabei, die Beziehung zu zerstören. Kann eine Paartherapie helfen? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.05.2010WDR
  • Folge 183 (30 Min.)
    Dortje Frischkorn und Christian Kletsch sind ratlos. Schon lange sind sie ein Paar, in wenigen Wochen wollen sie heiraten. Was ihnen fehlt, ist ein Kind. Nur mit Kind, glauben sie, können sie wirklich glücklich werden. Schon seit drei Jahren versuchen sie ein Kind zu bekommen, auch mit medizinischer Hilfe. Nach einer künstlichen Befruchtung wurde Dortje im vergangenen Jahr schwanger, verlor das Kind aber wieder. Neben der Trauer um diesen Verlust blieben die Angst vor einem neuen medizinischen Versuch – und die Frage, welche Möglichkeiten sie außerdem noch haben, ihr persönliches Lebensglück zu finden. Sollen sie weiter auf eine künstliche Befruchtung setzen, oder ein Kind adoptieren, oder sich mit dem Gedanken „anfreunden“, niemals Kinder zu haben? Martin Blachmann will den beiden helfen.
    Fünf Tage lang geht er mit ihnen auf eine emotionale Entscheidungsreise. Er führt sie an Orte und stellt ihnen Menschen vor, die sie ohne ihn nie kennengelernt hätten: der Besuch im Labor einer Kinderwunschklinik gehört ebenso dazu wie der Einblick in den Alltag einer Adoptionsfamilie und das Gespräch mit der 45-jährigen Rose Merfels, die sich nach langer „Trauerbewältigung“ heute vorstellen kann, auch ohne Kind ein erfülltes Leben führen zu können. Die Erfahrungen und Ratschläge der Menschen, die sie durch Martin Blachmann kennenlernen, helfen Dortje und Christian am Ende der Reise eine eigene Entscheidung zu treffen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.05.2010WDR
  • Folge 184 (30 Min.)
    Die Nachricht, die die Ärzte kurz nach Robins Geburt seinen Eltern überbrachten, war erschütternd: Robin wird nicht älter als sechs Jahre alt werden. Der Grund ist eine seltene Muskelerkrankung, die bewirkt, dass er nicht atmen kann. Die ersten Jahre verbringt er im Krankenhaus. Dann entscheiden sich die Eltern, ihn zuhause zu pflegen. Seine Krankheit zwingt ihn in den Rollstuhl, rund um die Uhr muss er beatmet werden. Robin ist auf lebenslange Betreuung angewiesen. Nach neun Jahren – der Junge ist mittlerweile 15 Jahre alt – wird die Belastung für die Eltern zu groß, sie schaffen es einfach nicht mehr.
    Robin zieht nach Datteln ins André-Streitenberger-Haus, eine spezielle Einrichtung für Kinder, die nicht atmen können. Dort macht er den Hauptschulabschluss und hofft auf einen Arbeitsplatz. Martin Blachmann hat Robin erstmals im Streitenberger-Haus getroffen. Inzwischen musste der junge Mann – mit über 20 Jahren – von dort ausziehen. Heute lebt er mit Gleichaltrigen in Düsseldorf und versucht, endlich erwachsen zu werden. Vom Sterben spricht keiner mehr. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.05.2010WDR
  • Folge 185 (30 Min.)
    Herr Klimkiewicz erinnert sich an den Tag, an dem er seinen Sohn, einen Zeitsoldaten, zur Kaserne brachte. An diesem Morgen waren drei deutsche Soldaten in Afghanistan gefallen. Sein Sohn flog am nächsten Tag an den Hindukusch. Ohne Worte hatten sich Vater und Sohn damals verabschiedet. Insgesamt war sein Sohn dreimal in Afghanistan. Dort erlebte er lebensbedrohliche Situationen, aus denen eine Traumatisierung entstanden ist. Seit damals leidet er unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Die Erkrankten durchleben dabei immer wieder – fast real – die schrecklichen Ereignisse. Sie können kaum schlafen, können sich nicht mehr konzentrieren, haben Albträume. Hinzu kommen Kontaktschwierigkeiten, Gefühle der Gleichgültigkeit, tiefe Trauer und Angst.
    Niemand weiß, wie lange dieser Zustand anhalten wird. Die Mutter hat inzwischen eine Selbsthilfegruppe gegründet: „Eisblume“ . Eis steht für das eisige Schweigen um das Trauma, Blume für die Hoffnung und das neue Leben nach der psycho-therapeutischen Behandlung. „Jeder, der aus dem Einsatz kommt, ist belastet“. Oberstabsfeldwebel Volker Ebeling hält die „Eisblume“ für ein gutes Projekt. Er hat Frau Klimkiewicz in das Familienbetreuungszentrum der Bundeswehr eingeladen. Er will sich mit der Selbsthilfeinitiative austauschen, auch er war im Einsatz in Afghanistan und weiß: „Jeder, der aus dem Einsatz kommt, ist irgendwie belastet“. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.06.2010WDR
  • Folge 186 (30 Min.)
    „Die Bauern sollen faire Preise, die Arbeiter gerechte Löhne bekommen.“, weiß der gelernte Wirtschaftsethiker, der für die Bonner Zentrale des Gütesiegels arbeitet. „Außerdem muss die Baumwolle nachhaltig, also umweltverträglich angebaut und weiterverarbeitet werden.“ Keine leichte Aufgabe in Indien! 20 Prozent der weltweit hergestellten Baumwolle wird hier produziert, meist unter katastrophalen Bedingungen: mit genmanipuliertem Saatgut, hochgiftigen Pestiziden und zu Dumpinglöhnen, für die Menschen, die auf den Feldern arbeiten. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.06.2010WDR

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