2024, Folge 11–23

  • Folge 11
    Kunst hat im Medienzeitalter immer mehr mit Dioden und Algorithmen zu tun. Als in Japan 1989 der Game Boy auf den Markt kam, wurde in Karlsruhe das „Zentrum für Kunst und Medien“ gegründet. Ein Ort, an dem sich Kunst, Medien und Technologie gegenseitig befruchten. Wie wurde das ZKM zu einer renommierten Kulturinstitution? Leiter Alistair Hudson, Nachfolger von Peter Weibel, will aus dem ZKM ein nützliches Museum machen: vom elektronischen Bauhaus der Medienkunst zum „useful museum“ der Gegenwart. Das ZKM ist kein klassisches Museum: Es restauriert die technischen Hilfsmittel der Kunstschaffenden, betreibt ein Klanglabor, ein Archiv und Forschung. Beheimatet ist es in einem Bau mit bewegter Geschichte. Im Hallenbau A haben einst Zwangsarbeiter:innen Munition produziert. Später wurde der Bau von Hippies besetzt und für Kunstprojekte genutzt. Heute werden Künstler:innen in die außergewöhnlichen und denkmalgeschützten Räume eingeladen, um ihre medienkünstlerischen Projekte umzusetzen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.02.2024 SWRDeutsche Streaming-Premiere Do. 15.02.2024 ARD Mediathek
  • Folge 12
    Eine unvollendete Tonarbeit mitten im Raum, lehmige Fingerabdrücke auf dem Telefonhörer, ein Strohhut und eine offene Flasche Champagner. Es ist, als wäre Jacqueline Diffring gerade erst aus ihrem Atelier gegangen. Doch sie starb 2020 mit 100 Jahren. In der Rekonstruktion ihres Ateliers im Mittelrhein Museum Koblenz nimmt die Journalistin Anika Keil die Spur der toten Künstlerin auf. 1920 in Koblenz geboren, musste sie als Tochter eines Juden vor den Nazis fliehen. Anika Keil ist berührt von den kraftvollen abstrakten Skulpturen und will wissen, wer diese Künstlerin war, eine Schülerin des berühmten britischen Bildhauers Henry Moore, die selbst weitgehend unbekannt blieb. Ihre Recherche führt die Journalistin zunächst nach Südfrankreich, an den Ursprungsort ihres Ateliers. Doch warum scheiterte Diffrings Versuch, in den 1950er Jahren in Koblenz wieder Fuß zu fassen? Hier führt die Spur ihres Lebenswegs in dunkle deutsche Nachkriegsgeschichte. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 31.03.2024 SWRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 29.03.2024 ARD Mediathek
  • Folge 13
    „Aisha“ und „Fritzi & Sophie – eine grenzenlose Freundschaft“ nehmen am Wettbewerb des Internationalen Trickfilm-Festivals in Stuttgart teil. Ein Kinofilm in klassischer Zeichentricktechnik mit Knetanimationen und eine achtteilige TV-Serie mit neuester „Motion Capture“-Technologie. Die Menschen und ihre Arbeit bei der Entstehung dieser sehr unterschiedlichen Filme. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 07.04.2024 SWRDeutsche Streaming-Premiere Mi. 03.04.2024 ARD Mediathek
  • Folge 14
    Er hat Musikvideos für Sido, Kool Savas, Vanessa Mai, Andrea Berg, Roland Kaiser und andere Prominente produziert. Den Weg dorthin musste sich Mikis Fontagnier hart erarbeiten. Zusammen mit seinem Bruder wuchs er in einem Mannheimer Hochhausviertel auf, die Mutter war alleinerziehend. Als Jugendlicher war er als illegaler Sprayer unterwegs, wurde oft von der Polizei erwischt und musste immer wieder Sozialstunden ableisten. Die Begabung, auf der er seinen Erfolg begründete, entdeckte er fast zufällig, als er nach abgebrochenem Studium für eine Hip-Hop-Sendung jobbte: Als ein Kameramann ausfiel, sprang er ein, ohne Ausbildung. Mit Talent und Selbstvertrauen machte sich Mikis in der Szene schnell einen Namen. Der Durchbruch kam durch das Video „Hey Du“ mit Sido, für das er einen Echo bekam. Seitdem hat Mikis Fontagnier um die 400 Musikvideos produziert. Mit seiner Partnerin lebt er auf einem pfälzischem Hofgut: seinem Ruhepol als Ausgleich zu den oft aufreibenden Musikvideoproduktionen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.06.2024 SWR
  • Folge 15
    Im berühmten Stuttgarter Auktionshaus Nagel kommen 14 Sattelschlepper an: der Nachlass einer deutschen Milliardärin – ihr Name: top secret. Kostbarste Antiquitäten, historische Gemälde, asiatisches Porzellan, dänisches Silber, teuerste Uhren und etwa 600 Handtaschen. Manche rund 25 000 Euro wert. Jedes Objekt wird auf Echtheit und Herkunft geprüft. Ist die Louis XV Kommode ein Original und geht mit 300 000 Euro in die Versteigerung? Stammt das Bild ohne Signatur zwar von einem berühmten Maler, hat aber eine dunkle Vergangenheit? Warum ist eine kleine, graue Vase aus China mehr als 20 000 Euro wert? Von der Einlieferung bis zur Versteigerung: Die SWR Doku wirft einen Blick ins Innere einer diskreten Branche und nimmt die Zuschauer:innen mit zur Auktion, wenn vor internationalem Publikum der Hammer fällt. Geklärt wird auch, was mit Dingen passiert, die ersteigert, aber nie abgeholt werden. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 28.07.2024 SWR
  • Folge 16
    Steffen Diemer schafft Bilder voller meditativer Ruhe: ein Blütenzweig, ein Glas Wasser, ein Laib Brot. Aufgenommen mit einem altertümlichen Verfahren, das keine Vervielfältigungen zulässt. Seine Fotografien sind Ergebnis eines radikalen Kurswechsels. Ein halbes Leben lang war Diemer als Kriegsberichterstatter an den Fronten der Welt unterwegs, bis ein schwerer Schlag sein Leben erschütterte. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 04.08.2024 SWRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 24.05.2024 ARD Mediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 26.05.2024
  • Folge 17
    Lange vor dem berühmten Woodstock-Festival fand 1964 im Hunsrück das erste Open-Air-Festival Deutschlands statt: „Chanson Folklore International“ – Nach dem zweiten Weltkrieg war das ein spektakulärer Titel. Die Nationalsozialist:innen hatten die deutsche Sprache und das Volkslied gekapert. Auf Burg Waldeck fanden sich Liedermacher:innen zusammen, die sich gegen die Generation der Nazi-Eltern positionierten. Die Konzerte und heftigen politischen Debatten hoch über dem Baybachtal prägten auch die Studentenrebellion der 1968er. Reinhard Mey, Hanns Dieter Hüsch, Hannes Wader, Schobert und Black, Franz Josef Degenhardt hatten hier frühe Auftritte. Männerdominiert waren die Waldeck-Festivals, allerdings mit Ausnahmen: Fassia Jansen oder Joana. Zum 60-jährigen Jubiläum hat die „Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck e. V.“ Großes vor: Ein Festival vieler Liedermacher:innen-Generationen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 11.08.2024 SWR
  • Folge 18
    Farbe und Licht: Eingangsbereich der neuen Kinder- und Jugendklinik Freiburg
    Spricht man von menschenfreundlicher Gesundheitsversorgung ist immer häufiger von „Heilender Architektur“ die Rede. Wie aber kann Architektur dazu beitragen, Wohlbefinden zu fördern und Stress zu verhindern? Die neue Kinder- und Jugendklinik Freiburg hat die jüngsten Erkenntnisse berücksichtigt, um eine ansprechende Umgebung zu schaffen: Helle, offene Flure, kurze Behandlungswege, Raum für Geborgenheit, Zugang zur Natur. Die Architekturpsychologin Tanja Vollmer entwickelte einen Antiwarteraum „gegen die Angst“. Entstanden ist „ein Krankenhaus für die Region und eine Klinik für die ganze Welt“. Dass eine Umgestaltung auch in altem Bestand möglich ist, zeigt das Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart. Seit 2001 kümmert sich dort Isabel Grüner um ein deutschlandweit einzigartiges und zukunftsweisendes Kunstkonzept und zeigt, was Kunst zum „Healing Environment“ beitragen kann. Gerade wird die Notaufnahme künstlerisch umgestaltet: eine neue Licht- und Farbgestaltung verändert die Räume. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.08.2024 SWRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 16.08.2024 ARD Mediathek
  • Folge 19
    Keramik ist in den vergangenen Jahren nicht nur als Hobby immer beliebter geworden, auch in der Kunst gibt es einen Trend zum Material Ton. Mehr als 600 Künstler:innen aus ganz Europa bewarben sich um den Westerwaldpreis, der in Höhr-Grenzhausen die besten Keramiker:innen auszeichnet. Dabei zeigt sich: Keramik hat sein verstaubtes, braun-graues Image abgeschüttelt, zeitgenössische Keramik ist bunt und ausdrucksstark. Ein Teil des Nachwuchses kommt nach wie vor aus der keramischen Hochburg Höhr-Grenzhausen, wo am Institut für Künstlerische Keramik und Glas die Arbeit mit Ton und Glasur unterrichtet wird. Der Brite Oscar Wilson ist einer der noch jungen Künstler, der sich hier mit traditionellen Techniken, wie dem Salzbrand, auseinandersetzt und nach einem eigenen Umgang damit sucht. Werkstattleiterin Nora Arrieta, die den zweiten Platz beim Westerwaldpreis belegt, nutzt die Glasur, um die Flüchtigkeit der digitaler gewordenen Welt auszudrücken. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 25.08.2024 SWRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 23.08.2024 ARD Mediathek
  • Folge 20
    Feminismus – das ist doch Aufgabe der Frauen … oder nicht? SWR Reporter Steffen König möchte Feminist werden. Aber wo fängt Mann da an? Auf seiner Recherche spricht er mit Männern, die sich schon auf den Weg zum „Verbündeten“ gemacht haben. Er trifft feministische Künstlerinnen und Theatermacherinnen aus dem Südwesten und fragt Autorin Shila Behjat, was Mann tun kann, dass seine Söhne es von Anfang an besser machen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.10.2024 SWRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 25.10.2024 ARD Mediathek
  • Folge 21
    Die erfahrene Modedesignerin Kerstin Sessler-Mikeska macht endlich „ihr eigenes Ding“, abseits von Mainstream und Massenmode: Bomberjacken aus Seide. In den vergangenen Jahren hat die gelernte Schneiderin im Industriehof Speyer ein stylisches Modelabor aufgebaut. Nun ist es Zeit, ihr Label „Mikeska“ an den Start zu bringen. DJane Gigola, ein Star der Berliner Technoszene, soll einen Funken entzünden. Wird sie ihr maßgeschneidertes Mikeska-Outfit bei einem Event tragen und auf ihrem 85K-Insta-Profil posten? Drei Jahre brauchte Kerstin Mikeska, um ihre erste Idee zum „ikonischen Piece“ zu steigern: Bomberjacken in fünf Unisex-Größen und zahlreichen Farb- und Stoffvarianten, allesamt Restposten aus der Modeindustrie. Nun kreiert sie gemeinsam mit ihrem kleinen Team Hosen, Shorts und Accessoires und bereitet ihre erste Modeschau in Mannheim vor. Nach den langen Lehr- und Wanderjahren ihrer Design-Karriere will sie ihrer Heimatregion etwas zurückgeben und in Mannheim „was losmachen“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.11.2024 SWRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 01.11.2024 ARD Mediathek
  • Folge 22
    Richy Müller spielt in „Rain Man“ am Kammertheater Karlsruhe einen begabten Autisten.
    „Ich habe einfach immer alles auf mich zukommen lassen“, sagt Schauspieler Richy Müller. Es war eine Menge bisher, Hollywood inklusive. Geboren in Mannheim in den 1950ern, ein Arbeiterkind, getauft auf den Namen Hans-Jürgen – in seiner Wiege lagen eher Schraubstock und Feile als die Schauspielerei. Er lernte Werkzeugmacher wie sein Vater. Die Kumpels aus der Rockband seines Bruders brachten ihn auf die Idee, es doch mal an der Schauspielschule zu versuchen. In Bochum klappte es auf Anhieb. Kurz darauf die erste Filmrolle: In „Die große Flatter“ gab er den halbstarken Träumer „Richy“ derart überzeugend, dass viele meinten, die Regisseurin habe ihn tatsächlich auf der Straße aufgepickt. Plötzlich war er für alle Richy. Das blieb er. Die Doku begleitet Richy Müller, alias Hauptkommissar Thorsten Lannert, ans „Tatort“-Set, an die Werkbank seines Lehrbetriebs in Mannheim, in seine Wahlheimat am Chiemsee und an die Betten beatmungspflichtiger Kinder, für die er sich seit Jahren engagiert. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 22.12.2024 SWRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 20.12.2024 ARD Mediathek
  • Folge 23
    Ein Team von Idealist:innen rund um den unermüdlichen, freischaffenden Künstler Andreas Becker kämpft für erstklassige internationale Livemusik in der Provinz. Vergangenen Jahr bekamen sie Auftrieb durch den mit 45.000 Euro dotierten Bundespreis „Applaus“. In der Nordpfalz haben sie ein Kino in einen Livemusikclub umgebaut – das „Kinett“. Dort bieten sie seit 2022 ein erstklassiges Liveprogramm mit Indie-Bands aus aller Welt an. Andreas Becker ist für das Programm zuständig, Wolfram Butz für die Logistik. Andreas ist selbst Musiker und gut vernetzt in der internationalen Kunst- und Musikszene. Er gibt alles für sein „Kinett“ und schlägt sich für seine Bands und das Publikum regelmäßig die Nächte um die Ohren. Die Finanzierung stand schon mehrmals auf der Kippe und ohne Fördergelder könnte er sich nicht halten. Aber die Betreiber:innen sind „Überzeugungstäter:innen“ – sie verdienen damit noch nichts, schaffen es jedoch, ein hochwertiges Programm mit internationalen Bands zu bieten. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.06.2025 SWR

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