Sternstunde Philosophie Folge 37: Erben – Ungerecht weil unverdient?
Folge 37
Erben – Ungerecht weil unverdient?
Folge 37
Die österreichische Studentin Marlene Engelhorn würde dereinst einen zweistelligen Millionenbetrag erben. Sie will dieses Vermögen aber nicht behalten, denn sie habe dafür nichts geleistet. Die junge Frau engagiert sich für die Initiative «Tax me now», die höhere Vermögens- und Erbschaftssteuern fordert und einen konsequenteren Kampf gegen Steuervermeidung und Steuerhinterziehung. Der Autor und Philosoph Ernst-Wilhelm Händler ist ebenfalls vermögend. Er hat sein Erbe klug investiert und immer wieder unternehmerisch riskiert. Er ist der Ansicht, dass Erbschaften
keinesfalls vom Staat konfisziert werden dürfen, weil sie Eigentum des Erblassers seien, der selbst bestimmen darf, was nach seinem Tod mit dem Vermögen geschehen soll. Philosophieprofessor Stefan Gosepath hingegen fordert eine radikale Umverteilung von Erbschaften, damit unsere Gesellschaft gerechter wird. Die gegenwärtige Ungleichheit ist für ihn ein politisches Pulverfass. Er argumentiert, dass Erben die Chancengleichheit und das Leistungsprinzip verletzt. Barbara Bleisch im Streitgespräch um das Recht ums eigene Vermächtnis. (Text: SRF)
Original-TV-PremiereSo. 05.12.2021SRF 1
deutsche TV-Premiere ursprünglich für den 10.04.2022 angekündigt