Jeden Sommer zieht es Kulturinteressierte aus ganz Europa an den Bodensee. Kultur, Wasser und Natur – diese drei Elemente versprechen Festspiele der besonderen Art. Doch auch abseits der grossen Bühne versammeln sich jedes Jahr unzählige Besucher. Auch sie kommen meist von weit her. Wie ein Magnet zieht der Bodensee hunderttausende Zugvögel an. Ihre Routen ziehen sich quer durch Europa. 300 verschiedene Vogelarten starten und landen hier – der See ist für sie Zwischenstation, Brut- oder Winterquartier. In der Nacht werden andere Bewohner aktiv – etwa der Biber oder der Waschbär, der sich hier angesiedelt hat. Der Biber ist zurückgekehrt, nachdem er bereits vor 350 Jahren durch die starke Bejagung ausgerottet war. Am Ufer schlängelt sich ein anderes Tier: ein Aal. Er
ist den Rhein stromaufwärts geschwommen und zieht den Landweg vor, wenn er im Wasser nicht mehr weiterkommt. Über alle vier Jahreszeiten erstreckten sich die Dreharbeiten. Dabei konnte das Filmteam die ständige Veränderung des Sees beobachten, das Auf und Ab des Wasserspiegels, die Abläufe in der Natur, das Kommen und Gehen der Vögel. Das Ergebnis ist eine packende Reise über und unter Wasser und zu verborgenen Ufern voller Überraschungen: etwa in der frühsommerlichen Abendstimmung, wenn der Himmel plötzlich schwarz wird und sich zigtausende Stare aus Italien kommend an den Seeufern niederlassen – oder wenn Begegnungen mit exotischen Lebewesen wie Schmuckschildkröte, Waschbär und Wandermuschel von der Artenvielfalt des Bodensees zeugen. (Text: SRF)