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Missbrauch im Schatten der Reformpädagogik
Sein Fall war tief: Vom gefeierten „Lehrer der Nation“ zum Geächteten. Jürg Jegge gab diesen Frühling zu, mehrere Schüler sexuell missbraucht zu haben. „DOK“-Autorin Karin Bauer zeigt erstmals, wie es ihm gelang, in aller Öffentlichkeit ein geschlossenes System aufzubauen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 05.10.2017 SRF 1 Mit Bärenwaisen durchs Tigerland – Reno Sommerhalder in Sibirien
Seit fast 28 Jahren lebt der schweizerisch-kanadische Bärenforscher Reno Sommerhalder unter den grossen Pelztieren. 2013 macht er sich in der ussurischen Wildnis, im äussersten Osten Sibiriens, an ein besonders ambitiöses Projekt. Zusammen mit dem russischen Biologen Sergey Kolchin bringt er junge Bärenwaisen durch ihren ersten Sommer – zwei Männer als Ersatzbärenmütter. Dabei müssen die Jungbären nicht nur vor hungrigen Bärenmännchen geschützt werden, sondern auch vor Amurtigern, den unangefochtenen Herrschern in der ussurischen Taiga.
Die leiblichen Mütter der Bärenjungen sind von Jägern getötet worden. Ohne die Hilfe von Sommerhalder und Kolchin hätten die Waisen keine Überlebenschancen. Doch können Menschen als Ersatzbärenmütter fungieren? Die beiden Bärenforscher wissen um die Problematik solcher Bemühungen, denn Jungbären können sich durch die Betreuung leicht an Menschen gewöhnen und so zu aufdringlichen Problembären werden oder zur leichten Jagdbeute.
Im «DOK»-Film von Beat Bieri schildert Reno Sommerhalder, welche Auswilderungsmethode Kolchin und er entwickelt haben, um solchen Schwierigkeiten vorzubeugen. Doch wird das ausreichen, um den jungen Bären ein Überleben zu sichern? Denn in den sibirischen Wäldern ist die Jagd auf Bären üblich. (Text: SRF)Mit dem Medizinzug durch Sibirien
Vom Operationssaal bis zum modernen Labor sind die Züge mit allem ausgestattet, was eine moderne Klinik benötigt. Heiliger Lukas heisst der Medizinzug, den der Film zwei Wochen auf seiner Reise begleitet. Er hat sogar einen Kirchen-Waggon. Die Filmemacher reisen durch eine Welt, die neun Monate im Jahr nur den Winter kennt. Sie treffen Menschen, die ein einfaches Leben führen und hart arbeiten. Und sie begleiten Ärzte, die sich aufopfern, um so vielen Menschen wie möglich zu helfen. (Text: SRF)Mit dem Zug durch Neuseeland – Der Norden: Das vulkanische Herz – Folge 1
Mit dem Zug durch Neuseeland – Der Norden: Das vulkanische Herz Raurimu: Die Raurimu-Spirale schraubt sich durch das zentrale Vulkanplateau auf der Nordinsel.Bild: SRFIm Norden von Auckland liegt Little Barrier Island, eine Vulkaninsel, die noch so ursprünglich ist wie Neuseeland vor der Besiedlung der Menschen. Nikola Toki, Botschafterin für bedrohte Arten, sucht hier nach der Wetapunga, der grössten Heuschrecke der Welt. Nur ein paar Dutzend sollen noch in freier Wildbahn leben.
Weiter an der Nordküste erstreckt sich das Reich der Obstbauern. Te Puke ist die Kiwi-Hauptstadt der Welt – und Geoff Oliver einer der ersten Kiwi-Landwirte Neuseelands. Beschädigte Früchte liefert er an benachbarte Viehbetriebe – als nachhaltige Süssigkeit für die Kühe.
Kurz vor dem fauchenden Mount Ruapehu, dem grössten Vulkan im Tongariro-Nationalpark, hält der Zug in Otorohanga. Die Kleinstadt führt zu den Waitomo Caves, den leuchtenden Höhlen, wo Glühwürmchen mit klebrigen Fäden ihre Brutplätze spannen.
Die Inselmitte ist das Kernland der Maori. Hier dampfen geothermale Quellen. Soltice Morrison forscht an den insgesamt 3800 Seen des Landes, die zunehmend durch Chemikalien und Düngemittel verschmutzt sind. Sie steht für eine neue Maori-Generation und verbindet kulturelle Naturverbundenheit mit ihrer wissenschaftlichen Forschung. Der Zug ist auch ein Symbol für den Fortschritt und Richtungswechsel eines Landes, das sich für die wichtigsten Themen der Zukunft wappnet. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mo. 03.07.2023 SRF 1 Mit dem Zug durch Neuseeland – Die Südinsel: Vom Pazifik in die Südalpen – Folge 2
SRF DOK Vom Pazifik in die Südalpen eines der letzten Hindernisse auf dem Weg nach ChristchurchBild: SRFEntlang der Ostküste fährt der «Coastal Pacific» am Lake Rotoiti vorbei. Im Gletschersee forscht Biologe Don Jellyman nach neuseeländischen Langflossenaalen. Es sind meterlange Urtiere, die aus den kalten Tiefen emporsteigen und irgendwann zum Laichen in den tropischen Ozean schwimmen, wo sie spurlos verschwinden.
Vorbei an der Kaikoura-Halbinsel fährt der Zug bis nach Christchurch. Im Jahr 2011 legte ein Erdbeben die Stadt in Schutt und Asche. Riki Manuel ist einer der bekanntesten Maori-Holzschnitzkünstler des Landes. In seinen Werken verarbeitet er die Katastrophe und trägt die Geschichte von Generation zu Generation weiter.
In Christchurch übernimmt der TranzAlpine die Führung. Er durchquert die Südalpen, bis er die Westküste erreicht. Hier sind die weissen Strände fast menschenleer. Die Gegend ist schienenfrei, das raue Klima und die isolierte Lage haben die Urlandschaften bewahrt. Seit Generationen werden Hunderte von Rindern zwischen Regenwäldern und steilen Felswänden mit dem Jetboat durch den Gletscherfluss am Arawhata-Tal getrieben.
Weiter südlich liegt Fiordland. Der kalte Urwald gilt als eines der am wenigsten erforschten Gebiete der Welt. Ein Bergsteiger soll eine alpine Eidechse gesehen haben, die seit Jahrmillionen im rauen Klima überlebt hat, doch seit der Begegnung fehlt von ihr jede Spur. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mo. 10.07.2023 SRF 1 Mitgefangen
Von heute auf morgen war Romeos Mutter weg. Verschwunden hinter den Gefängnismauern der Justizvollzugsanstalt Hindelbank. Romeo war damals 13-jährig. Dass seine Mutter eine mehrjährige Strafe absitzt, wusste nur die engste Familie. Für alle anderen war sie auf Geschäftsreisen oder in Kur. Aus Angst vor sozialer Stigmatisierung finden Geschichten wie diese im Verborgenen statt.
Die Inhaftierung eines Familienmitglieds ist für Angehörige immer ein Schock. Partnerschaften scheitern, Familien zerbrechen und nicht selten verlieren Eltern durch ihre persönliche Not den Blick für die Bedürfnisse ihrer Kinder. Wie erklärt man einem fünfjährigen Kind, dessen Papa in U-Haft sitzt, dass er sehr lange nicht mehr nach Hause kommt? Für Nadja, deren Mann in der JVA Thorberg eine mehrjährige Strafe absitzt, sind Fragen wie diese eine Herausforderung. Über Nacht war sie alleinerziehend – bei einem Arbeitspensum von 100 Prozent. Nun versucht sie, den Kontakt zu ihrem Mann aufrechtzuerhalten, auch für ihre Tochter.
Ungefähr 50’000 Menschen in der Schweiz sind als Angehörige «mitgefangen», 9000 davon Kinder. Obwohl die Auswirkungen von Haft auf sie schwerwiegend sein können, gibt es in der Deutschschweiz kaum Hilfsangebote für Betroffene. In der Westschweiz dagegen besteht ein flächendeckendes Unterstützungsangebot für Angehörige von Inhaftierten. Die Stiftung «Relais Enfants Parents Romands», kurz REPR genannt, bietet direkt vor den Gefängnissen Beratungen an.
Ein solches Angebot hätten sich auch die Eltern von Raphael gewünscht. Während sechs Monaten sass ihr erwachsener, psychisch kranker Sohn in Untersuchungshaft. Die Besuche gestalteten sich für alle Beteiligten als äusserst schwierig. Berührungen waren nicht erlaubt und Gespräche fanden nur durch eine Trennscheibe statt. Raphaels Haftbedingungen wirkten sich direkt auf seine Eltern aus, die sich immer ohnmächtiger fühlten – bis zum erschütternden Ende.
Es ist unbestritten, dass die Angehörigen für eine gelingende Resozialisierung eine wichtige Rolle spielen. Die fehlende Unterstützung ist somit nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für die ganze Gesellschaft eine versäumte Chance.
«Mitgefangen» greift ein Thema auf, das die ganze Gesellschaft betrifft. Der Film lässt an Schicksalen teilhaben, die allzu oft im Verborgenen bleiben und zeigt auf, dass im Schweizerischen Justizsystem Handlungsbedarf besteht: «Auch kleine Veränderungen wären gut», sagt der junge Romeo: «Etwas häufiger telefonieren oder längere Besuchszeiten, das würde Kindern von Inhaftierten schon viel helfen.» (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 15.06.2023 SRF 1 Mitholz – Die explosiven Hinterlassenschaften der Armee
Während des Zweiten Weltkrieges baute die Schweizer Armee in der Fluh von Mitholz ein riesiges Munitionslager. Es sollte den Nachschub für die Truppen, die sich ins Reduit der Alpenfestung zurückgezogen haben, gewährleisten. Eine Strategie, die auf General Henri Guisan zurückgeht, der glaubte, die Schweiz so am besten verteidigen zu können.
Tatsächlich blieb die Schweiz, abgesehen von einigen Bombardierungen an der Grenze, vom Krieg verschont. Mehr Probleme als der Feind schaffte der Armee die Lagerung der Munition. Unmittelbar nach dem Krieg kam es zu Explosionen in Munitionsdepots. Die Armeeführung diskutierte Massnahmen, verzichtete jedoch darauf, die Vorschriften für die Lagerung der Munition zu verschärfen.
In der Nacht vom 19. auf den 20. Dezember 1947 kam es in der Fluh von Mitholz zur Katastrophe. Drei Explosionen zerstörten nicht nur das Munitionslager, sondern auch das Dorf. Neun Menschen starben. Das Dorf Mitholz wurde dank Entschädigungen des Bundes wiederaufgebaut. Die tragische Geschichte geriet in Vergessenheit.
Die Armee räumte das zerstörte Munitionsdepot und versenkte Hunderte von Tonnen Munition im Thunersee. Sie verschwieg jedoch der Bevölkerung, dass unter dem eingestürzten Felsen über 3000 Tonnen Munition verschüttet blieben. Erst 70 Jahre später, Ende Juni 2018, überbringen Vertreter des VBS den Bewohnerinnen und Bewohnern von Mitholz die Hiobsbotschaft.
Im Februar 2020 erfahren sie schliesslich von Bundesrätin Viola Amherd, dass das VBS die verschüttete Munition räumen will. Nach einer Vorbereitungszeit von zehn Jahren müssen die Bewohnerinnen und Bewohner das Dorf spätestens 2030 verlassen. Sie können frühestens 2040 wieder ins Dorf zurückkehren.
Die Konsequenzen sind ein Schock für die Bevölkerung. Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner sind seit Generationen in Mitholz verwurzelt. Die Aussicht, die Heimat wohl für immer zu verlassen, lastet schwer. Einige können dies akzeptieren, weil damit die Gefahr der verschütteten Munition für künftige Generationen aus der Welt geschafft wird. Andere sind nicht bereit, ihr Zuhause aufzugeben. Bis hierher schildert der Film die Ereignisse.
Inzwischen hat das VBS seine Strategie angepasst. Im März 2022 hat es der Bevölkerung mitgeteilt, dass der Gefahrenperimeter, aus dem die Bewohnerinnen und Bewohner zwingend wegziehen müssen, nicht mehr das ganze Dorf umfasse. Das bedeutet, dass rund zwei Drittel der Bevölkerung während der Räumungsarbeiten im Dorf verbleiben könnten.
Jene, die ausharren würden, wären jedoch über Jahre mit einer grossen Baustelle konfrontiert: Lärm, Dreck und vorübergehende Evakuationen – eine massive Einschränkung ihrer Lebensqualität. Es ist im Moment noch offen, für welche Bewohnerinnen und Bewohner dies eine Alternative zum Wegzug sein wird.
Weil Schutzbauten für Bahn und Strasse notwendig sind, müssen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner das Dorf auf jeden Fall bereits 2025 verlassen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 02.06.2022 SRF 1 Mit Kunst gegen den Terror in Kabul
Es war der 11. Dezember – im französischen Kulturzentrum in Kabul steht eine Theaterpremiere an. Alle freuen sich, die einheimischen und ausländischen Darsteller, das Publikum. Auch wenn das Stück keine leichte Kost ist; es geht um die alltägliche Bedrohung in Afghanistan. Während der Aufführung sprengt sich ein 17 Jahre alter Selbstmordattentäter in die Luft. Der Attentäter und zwei Besucher sterben. 40 Menschen werden verletzt. Was man nicht sieht: die seelischen Wunden.
Der Dokumentarfilm macht diese Wunden sichtbar. In ausführlichen Interviews berichten Betroffene des Anschlags davon, wie sie den Anschlag erlebt haben und wie sie in der Folge damit umgehen. Sie sprechend direkt in die Kamera und damit auch direkt zum Publikum.
Einige der Künstler, die den Anschlag auf der Bühne oder im Publikum erlebt haben, fliehen nach dem Anschlag nach Europa, teils unter dramatischen Umständen. Die meisten aber bleiben in Kabul und formieren sich neu – sie kehren gemeinsam zurück auf die Bühne und wagen den Schritt auf die Strassen Kabuls, wo sie riskante, exponierte Produktionen organisieren. Zum ersten Mal treten sie wieder gemeinsam auf, als der Lynchmord an der jungen Studentin Farkhunda weltweit Schlagzeilen macht – mit der Re-Inszenierung ihres Mords setzen sie sich an die Spitze einer wütenden Protestbewegung, ungeschützt, vor Tausenden Passanten.
Der Film ist die Geschichte hinter einer scheinbar alltäglichen Nachrichtenmeldung. Und er soll zeigen, welche Kraft Kultur hat. (Text: SRF)Mit Lichtgeschwindigkeit zum Impfstoff – Das Projekt BioNTech
Seit Anfang des Jahrhunderts widmet sich das Medizinerpaar Ugur Sahin und Özlem Türeci dem Ziel, die Krebsmedizin zu individualisieren. Bei der von ihnen gegründeten Firma BioNTech steht dabei die neuartige mRNA-Technologie im Mittelpunkt.
Das «m» in mRNA steht für «messenger», also Bote, RNA für Ribonukleinsäure. Die mRNA überträgt die Informationen für die Produktion eines Antigens an unsere Zellmaschinerie, die Proteine herstellt. Zellen in unserem Körper präsentieren dann das selbst produzierte Antigen und lösen dadurch die gewünschte spezifische Immunantwort aus.
Die Idee, mRNA Forschung auch für Impfstoffe gegen Viren anzuwenden, kam Sahin und Türeci im Januar 2020. Sie lasen von einem Virus im chinesischen Wuhan und entschieden sich innerhalb weniger Stunden: BioNTech widmete sich sofort der Suche nach einem Impfstoff. In einem ersten Schritt brauchten sie dazu sehr viel Geld und gute Nerven.
Selbst nachdem hunderte Millionen gesammelt waren und die Entwicklung des Impfstoffs Fahrt aufnahm, blieben noch viele Fragen offen. Schliesslich beschleunigte die Kooperation mit dem Pharmariesen Pfizer den ganzen Prozess. Nur wenige Monate nach Beginn der Entwicklung des Impfstoffs folgte die Zulassung auch in der Schweiz. Inzwischen wurden bereits Millionen Menschen damit geimpft.
Doch wie geht es nun bei der Krebsforschung weiter? Und kann die mRNA-Technik auch bei der Bekämpfung von Malaria helfen?
Dem Dokumentarfilmer Michael Schindhelm gelingt ein intimer Blick hinter die Kulissen des Unternehmens an der Mainzer Goldgrube. Er erhält einen raren Einblick in das Denken der Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci und erfährt, was sie antreibt. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 24.10.2021 SRF 1 Mit Tieren sprechen
Der gesundheitliche Zustand sowie das auffällige Verhalten ihrer Hündin bringen die Filmautorin Salome Pitschen dazu, verschiedene Experten im In- und Ausland aufzusuchen. Im Zürcher Oberland trifft sie die Körpertherapeutin Monika Obi. Sie kommuniziert physisch und energetisch mit Tieren. Während sie Bina behandelt, reguliert sie nicht nur ihren Gesundheitszustand, sondern empfängt auch intuitiv Botschaften und Bilder von ihr, welche ihr Verhalten verständlich machen.
Die Erfolge der Therapeutin machen die Filmemacherin neugierig. Sie will mehr erfahren über die Kommunikation zwischen Mensch und Tier und besucht die beiden Tierlehrer Fredy Knie junior und dessen Schwiegersohn Maycol Errani. Sie geben Einblick in ihre Arbeit, welche auf Liebe und Respekt basiert. Dank dieser Grundeinstellung sind die Pferde bereit, vieles zu geben und vollbringen grosse Leistungen.
James French schafft es mit Leichtigkeit, dass sich Tiere – sogar Pferde – in seiner Gegenwart einfach hinlegen und entspannen. Der Brite ist der Gründer der «Trust Technique». Er hilft Tieren und ihren Menschen Vertrauen zu finden. Seine sanfte Technik basiert auf dem «present moment», einem Zustand der Gegenwärtigkeit, ähnlich einer Meditation.
Kaum zurück bei Bina, versucht die Filmemacherin, die Ratschläge umzusetzen. Nicht zu viel denken, präsent sein, sich in Bina hineinversetzen. Sie entspannt sich und Bina mit ihr. Um diesen Mechanismus besser zu verstehen, besucht sie den Biologen Rupert Sheldrake in London. Er hat jahrelang Quantenphysik und Telepathie erforscht und zahlreiche Bücher geschrieben, unter anderem «Der siebte Sinn der Tiere». Rupert Sheldrake hat über 5000 Geschichten von Tieren ausgewertet, deren Besitzer merkten, dass die Tiere deren Absichten kannten.
Dank Bina lernt die Regisseurin nicht nur Unerwartetes über die Möglichkeiten nonverbaler Kommunikation kennen, sondern erfährt auch vieles über sich selbst. Anhand der persönlichen Geschichte werden universelle Gesetze im Zusammenleben von Mensch und Tier sicht- und nachvollziehbar. (Text: SRF)Modeerscheinung oder Warnsignal?
Kilian, 9, machte von Anfang an Probleme und eckte schon als Kleinkind überall an. Die klassischen Kinderspielplatz-Situationen in der Wohnsiedlung waren für die Mutter ein Drama. Darum sind seine Eltern mit ihm auf einen Bauernhof aufs Land gezogen. In seiner Nervosität schlägt Kilian auch schnell einmal drein, das bringt ihm viel Ärger mit seinen Klassenkameraden ein. Zudem läuft es in der Schule nicht gut. Kilian ist jetzt in der zweiten Klasse und besucht eine integrative Sonderschule; trotzdem kann er dem Schulstoff kaum folgen. Seit drei Jahren hat er die Diagnose ADHS und erhält eine hohe Dosis Ritalin. Seine Eltern tun alles Erdenkliche, um Kilian zu helfen. Sie geben ihm zu Hause sehr klare Strukturen vor, er ist viel in der Natur und geht in eine Therapie. Auch von der Kinderärztin wird er eng begleitet. Aber alles scheint nicht viel zu nützen. Nach dem Übertritt in die dritte Klasse wird der Druck einfach zu gross.
Celine, 14, hat ihr Leben heute gut im Griff. Auch sie war schwierig als Kleinkind. Nach dem Schuleintritt spitzte sich die Situation dramatisch zu. Celine war in der Schule unkonzentriert, setzte sich enorm unter Druck und wurde immer frustrierter. Ihre Wut liess sie zu Hause aus. In der ersten Klasse bekam auch sie die Diagnose ADHS. Ihre Eltern unternahmen ebenfalls alles Mögliche, um ihrem Kind zu helfen. Sie besuchten Elternkurse, schlossen sich der Selbsthilfegruppe Elpos an, stellten ihren Rhythmus und ihr Familienleben um und zogen an einen anderen Ort.
Als sich die Schwierigkeiten daheim dennoch weiter zuspitzten und eine Fremdplazierung zur Diskussion stand, entschieden sich Celines Eltern für einen Versuch mit Ritalin. Celine reagierte gut auf die medikamentöse Behandlung und hat in der Zwischenzeit die Sek A geschafft. Die Situation zu Hause hat sich beruhigt. Aber immer wenn das Absetzten des Ritalins zur Diskussion steht, gibt es Konflikte. Die Eltern wären dafür, Celine hat Angst, den Schuldruck ohne Medikament nicht meistern zu können.
Auch bei Dominik, 12, begannen die Probleme mit dem Schuleintritt. Bis dahin war er ein lebhaftes, fröhliches Kind. In der Schule wurde er schnell zum Aussenseiter und fand keine Freunde, zudem litt auch er unter Konzentrationsschwierigkeiten. Seinen Frust liess er daheim und vor allem an seinem jüngeren Bruder aus. Auch er erhielt vor zwei Jahren die Diagnose ADHS, allerdings in schwacher Ausprägung. Trotzdem versuchten es die Eltern mit Ritalin. Dominiks Leistungen in der Schule wurden besser, aber er blieb ein Aussenseiter, und die Konflikte zu Hause nahmen weiter zu.
Die Eltern suchten weiter und stiessen auf ein Angebot der ritalinkritischen deutschen Sinnstiftung. Diese bietet ADHS-Kindern eine Auszeit auf der Alp an. Für Dominik bedeutete dieses Erlebnis einen Wendepunkt in seinem Leben. Zum ersten Mal fand er Freunde. Als er danach in der Schule von seinen Erlebnissen auf der Alp erzählte, war er auch besser integriert. Ritalin nimmt er nicht mehr. Dass seine schulischen Leistungen wieder zurückgegangen sind, nehmen seine Eltern in Kauf.
Drei ganz verschiedene Kinder aus drei intakten Schweizer Familien in unterschiedlichen Lebenssituationen, aber alle mit der gleichen Diagnose: ADHS.
Was ist denn ADHS oder das sogenannte Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom überhaupt? Wie wirkt es sich aus? Wo fängt es an, wo hört es auf? Warum ist es heute so im Gespräch? Wächst die Zahl der Betroffenen, oder wird ADHS heute schneller diagnostiziert? Was hat es mit dem zunehmenden Druck in der heutigen Gesellschaft zu tun? Wann ist der Einsatz von Ritalin sinnvoll? Gegen was und bei wem nützt es? Und weshalb steigt der Ritalinverbrauch in der Schweiz derart an?
Antworten auf diese umstrittenen Fragen geben in der Sendung zwei Experten: Urs Hunziker, Chefarzt des Kantonsspitals Winterthur, der sich seit 25 Jahren mit den Symptomen von ADHS beschäftigt, sowie Meinrad Ryffel, Kinderarzt in Münchenbuchsee, der seit 30 Jahren ADHS-Abklärungen macht. (Text: SRF)Mode, Model und Muslima – Die Islamische Revolution der Frauen
In den 1920er-Jahren gründet Huda Shaarwai, die jahrelang in einem Harem zugebracht hatte, die Ägyptische Feministische Union und legt als eine der ersten Frauen öffentlich den Schleier ab. Es ist überhaupt eine Zeit des Wandels, denn nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reichs wird die Macht neu verteilt. Doch auch im Libanon und in Palästina finden sich mutige Frauen, die sich mit ihrer untergeordneten Stellung in der Gesellschaft nicht abfinden wollen.
In den 40er- und 50er-Jahren kommt es in Ägypten erneut zu grossen, politischen Umwälzungen. Die Religion spielt dabei wenig bis gar keine Rolle. Die Sängerin und Schauspielerin Uum Kulthum ist so populär, dass vor ihrer wöchentlichen Sendung die wichtigsten politischen Nachrichten verlesen werden – nicht nur für Ägypten, sondern für den gesamten arabischen Raum. Auch wenn man Bilder aus dem Iran der 1960er-Jahre sieht, fällt auf, wie liberal man sich zu dieser Zeit gab: Von Kopftüchern keine Spur – Frauen und Männer badeten gemeinsam, man feierte gemeinsam. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 29.03.2020 SRF 1 Moldawien – Ein Land mit ungewisser Zukunft
Moldawien ist eines der ärmsten Länder Europas und liegt zwischen der Ukraine und Rumänien. Das kleine Land ausserhalb der EU und der NATO spürt die Bedrohung durch den Krieg mehr als jedes andere. Moldawien ist gespalten zwischen Pro-Europäern und Pro-Russen. Diese Zweiteilung erzeugt Unsicherheit, jetzt, da der Krieg buchstäblich so nahe ist. Wie beim Donbass in der Ukraine gibt es innerhalb des moldauischen Territoriums de facto einen pro-russischen Staat mit einem hohen Prozentsatz der Bevölkerung, der prosowjetisch denkt und ebenfalls von einem neuen Grossrussland träumt: Transnistrien. Transnistrien liegt an der Grenze zur Ukraine und nur 100 Kilometer von Odessa entfernt, was die Situation besonders gefährlich macht.
Die Besonderheit dieses Landes würde eine russische Besatzung erleichtern. Transnistrien hat mehr als 1500 russische Soldaten an seinen Grenzen stationiert und verfügt über ein 20’000-Tonnen-Munitionsdepot.
Heute ist Moldawien die Heimat der grössten Anzahl von Flüchtlingen pro Einwohner in Europa, aber morgen könnte es das nächste Land sein, in das Russland einzudringen versucht. Moldawien ist eines der unbekanntesten Länder in Europa, aber über Nacht könnte es zu dem Territorium werden, über das alle sprechen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 22.05.2022 SRF 1 Der Monaco-Clan – Die schönen Enkel von Grace Kelly
Skandale und Amouren begleiten die Geschichten der Grimaldis in Monaco. Nach Fürst Rainier und seiner Hollywoodschönheit Grace Kelly ist jetzt die neue Generation am Ruder.
Mit 42 Kanonenschüssen sind die neuen Stars des Fürstentums Monaco im Leben begrüsst worden: Prinz Jacques und Prinzessin Gabriella. Zwillinge in der Erbfolge – das gab es noch nie. Doch auch die Cousinen und Cousins der kleinen «First Twins» sorgen weltweit für Aufsehen: vor allem die junge Generation der Casiraghis. Die Kinder von Prinzessin Caroline – und Enkel von Fürstin Gracia Patricia – sind ebenso reich wie erfolgreich und zählen zu den attraktivsten Youngsters der High Society.
Das Leben von Andrea und seinen beiden Geschwistern Charlotte und Pierre war nicht immer so glücksverwöhnt, wie es heute scheint. Früh verloren sie ihren Vater Stefano Casiraghi, den zweiten Ehemann von Prinzessin Caroline, der 1990 in einem Rennboot vor der Küste Monacos ums Leben kam. Nur acht Jahre nach dem Tod von Fürstin Gracia Patricia war damals in den Medien schon von einem «Fluch der Grimaldis» die Rede. (Text: SRF)Mona mittendrin bei DJ BoBo
In drei Tagen ist Weltpremiere der neuen DJ BoBo-Show «KaleidoLuna». René Baumann alias DJ BoBo und sein Team sind mächtig unter Druck. Vieles funktioniert noch nicht. Die Stimmung ist angespannt. Baumanns Frau Nancy – Sängerin und Kostümverantwortliche der Show – schläft seit Tagen nicht mehr. Sie ist geplagt von Albträumen.
Mona Vetsch wird für den heissesten Teil der Show eingespannt. Nicht als Tänzerin, sondern als Gehilfin des Pyro-Chefs Manfred Weniger. Hier nennen ihn alle Pyro-Mani. Er ist seit 20 Jahren an BoBos Seite. Er testet seine explosive Ware erst minutiös bei sich zu Hause im Thüringer Wald. Er will, dass Mona zum Höhepunkt der Show eine Kanone zündet. Ob das eine gute Idee ist?
Fast eine Familie
Ob Pyro-Mani oder Theres aus der Kostümabteilung: Sie sind wie viele andere Crewmitglieder langjährige Wegbegleiter von DJ BoBo. Seine Crew sei das Benzin, er der Motor, sagt der Chef. Mona Vetsch merkt schnell, was er damit meint. René Baumann redet überall mit – von der Bühnenshow bis zum Merchandising. Er ist nicht nur Künstler, auch Stratege und Geschäftsmann. Und er ist Perfektionist. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Sa. 06.04.2019 SRF 1 Mona mittendrin in der Psychiatrie
Auf der Akutstation König wirkt auf den ersten Blick alles hell und offen. Aber raus kommt man hier nicht so einfach: Die Türen sind abgeschlossen, die Fenster gesichert. Und ruhig ist es hier auch nie. Eine Frau tigert rastlos den Gang rauf und runter. Eine andere ruft ununterbrochen um Hilfe. Und irgendwo mittendrin Mona Vetsch – drei Tage lang.
Mona Vetsch trifft auf Menschen, die nicht mehr wissen, wo und wer sie sind. Aber auch auf solche, die einfach normal wirken. Einfach so wie du und ich. Zum Beispiel Christian. Einer, der im Job immer 120 Prozent gegeben hat, immer rastloser wurde, bis zum Burn-out. Und sie lernt Manfred kennen, einen pensionierten Koch. Er ist bereits zum dritten Mal hier. Ohne Scham erzählt er Mona Vetsch über das Leben mit einer psychischen Erkrankung.
Hier auf der Akutstation kämpft jeder seinen eigenen Kampf gegen seelische Abgründe, Ängste und Dämonen. In der Schweiz wird jeder zweite einmal in seinem Leben psychisch krank. Warum haben wir trotzdem immer das Gefühl, es gehe nur die anderen etwas an? Wer spinnt hier eigentlich mehr – die draussen oder die drinnen? Wer ist überhaupt normal? (Text: SRF)Original-TV-Premiere Sa. 13.04.2019 SRF 1 Der Mond
Die Dokumentation zeigt, wie sich in der reichhaltigen Unterwasserwelt im Südpazifik die Korallenriffe im Einklang mit den Mondphasen fortpflanzen, wie beim Mondfest in Hongkong die ganze Stadt unter dem Einfluss des Vollmonds steht, und wie der Mond in den USA bei einer totalen Sonnenfinsternis den Tag zur Nacht macht. Die Dokumentation lüftet die Geheimnisse seines einmonatigen Phasenwechsels, zeigt ihn als zunehmenden und abnehmenden Mond, als Sichelmond und Supermond. Das Publikum erfährt, wie er das Leben auf der Erde beeinflusst, erkundet seine dunkle Seite und ergründet, wie seine Laufbahn um den Planeten Erde eines der überwältigendsten Naturspektakel verursacht: die totale Sonnenfinsternis. (Text: SRF)Die Mondlandung
Drei Astronauten besteigen am 16. Juli 1969 die Saturn-V-Rakete Columbia. Es sind Neil Armstrong, Michael Collins und Buzz Aldrin. Nach einem wunderbaren Start, so damals die Worte des Schweizer Radioreporters, fliegen die drei Richtung Mond. Ihre Reise wird im Fernsehen direkt übertragen. Weltweit fiebern die Menschen mit: Wird die erste bemannte Mondlandung gelingen?
Am 19. Juli erreichen die drei Astronauten die Mondumlaufbahn. Collins bleibt im Raumschiff Columbia zurück, die beiden anderen starten mit der Landefähre Adler Richtung Mondoberfläche. Die Landung erweist sich als komplizierter als geplant: Neil Armstrong muss auf Handsteuerung umschalten und einen plötzlich auftauchenden Krater überfliegen. Der ohnehin knappe Treibstoff droht zur Neige zu gehen, das Kontrollzentrum Houston wird nervös. Armstrong hat noch 20 Sekunden, um zu entscheiden: Anflug abbrechen oder sofort landen. Kurz darauf funkt Armstrong die beruhigenden Worte: «Houston, hier Tranquility Base, der Adler ist gelandet.»
Dann der Ausstieg, live übertragen in Hunderte von Ländern. Die nächste Herausforderung. Zwei Stunden bereiten sich die beiden vor. Dann, um 3:56 Uhr, setzt Armstrong den ersten Fuss auf den Mond. Und funkt: «Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein grosser Sprung für die Menschheit.»
Diese historischen Momente zeigt der Dokumentarfilm und schildert, wie Menschen mitfiebern, jubeln und wie Liveberichterstatter aller Länder in Begeisterung ausbrechen, als der erste Mensch den Mond betritt. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 20.06.2019 SRF 1 Monobloc
Der Dokumentarfilmer und Grimmepreisträger Hauke Wendler folgt den vielfältigen Spuren des Monobloc von Europa über Nordamerika, in die Slums in Brasilien bis in die Megastädte Indiens und die Savanne Ugandas. Er spricht mit Menschen, deren Leben von diesem stapelbaren, meist weissen Plastikstuhl geprägt sind und wirft dabei die Frage auf: Was braucht man eigentlich, um glücklich zu sein? Eine globalisierungskritische Objektgeschichte zwischen Funktionalität und Schönheit, Kapitalismus und Teilhabe, Konsum und Recycling. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 26.02.2023 SRF 1 Monteverdi – Der letzte Schweizer Autobauer
Wer war dieser Mann, der zwischen 1967 und 1982 in Binningen bei Basel rund 3000 Sport- und Geländewagen konstruierte und fertigte? Der Geschäfte mit gekrönten Häuptern und VIPs machte? Der in die Formel 1 einsteigen wollte und sich schliesslich zusammen mit seinem Geschäfts- und Lebenspartner nach Marokko zurückzog, um Dromedare zu züchten?
Peter Monteverdi, 1934 als Enkel italienischer Immigranten geboren, avanciert nach einer Automechaniker-Lehre zum jüngsten Ferrari-Vertreter weltweit. Neben dem Handel mit den Sportwagen verfolgt er eine Rennsportkarriere und baut den ersten Schweizer Formel-1-Wagen. Ein schwerer Unfall und der Bruch mit Enzo Ferrari zwingen den jungen Basler, sich neu zu fokussieren: Monteverdi stellt einen eigenen Sportwagen her, der punkto Design, Ausstattung und Leistung mit den grossen Namen mithält. Es ist das erste serienmässig produzierte Auto seit 30 Jahren, das das Label Swiss made trägt. Für weltweites Aufsehen sorgt Monteverdi mit einem Supersportwagen, der schneller und schnittiger als seine Konkurrenten ist und als grösster Trumpf in Autoquartetten Bubenherzen höherschlagen lässt.
Drei Jahre später führt die Ölkrise dem Westen die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen drastisch vor Augen. Die Folge: Monteverdis Autos, die viel Benzin verbrauchen, sind nicht mehr gefragt – sein Unternehmen gerät an den Rand der Existenz. Doch Peter Monteverdi macht einen neuen Trend aus: Geländewagen. Klimaschutz ist noch kein Thema. 1982 stellt Monteverdi seine Produktion ein, weil seine Autos die neuen Sicherheitsbestimmungen nicht mehr erfüllen und Investitionen in Millionenhöhe nötig würden.
Sein letztes grosses Abenteuer: Monteverdi steigt in die Formel 1 ein. Doch der Erfolg bleibt aus, bereits nach einer Saison fehlt das Geld, um weiter zu machen. Ernsthaft erkrankt, verbringt Monteverdi die letzten Jahre seines Lebens in Marokko, wo er Dromedare züchtet. Heute sind alle Modelle des letzten Schweizer Autobauers, der 1998 verstarb, im Verkehrshaus zu sehen.
Der Film zeichnet die bewegte Lebensgeschichte eines kleinen Schweizer Unternehmers nach, der – ausgestattet mit einem klingenden Namen und einem unerschütterlichen Glauben an sich selbst – gegen die Grossen im internationalen Luxuswagenbau antritt, zahlreiche Rückschläge erleidet und immer wieder aufsteht. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 12.09.2021 SRF 1 Der Mord an Adeline – Wie umgehen mit schweren Straftätern?
Vor zehn Jahren wurde die Sozialtherapeutin Adeline M. während eines begleiteten Freigangs von Häftling Fabrice F. brutal ermordet. Fabrice F. ist Wiederholungstäter, verurteilt für mehrere Vergewaltigungen. Dennoch war es ihm trotz Verwahrung möglich, aus der Haftanstalt heraus erneut eine Frau zu belästigen und zu bedrohen. Der Fall wirft die Frage auf: Wie umgehen mit schweren Straftätern? Wie viele Freiheiten dürfen sie trotz Verwahrung geniessen? In der JVA Solothurn zum Beispiel leben sechs verwahrte Straftäter im Rahmen eines Pilotprojekts gemeinsam in einer WG. Die Frage spaltet die Gesellschaft. Während die einen auf ein lebenslanges Wegsperren pochen, setzen sich andere dafür ein, auch schweren Straftätern die Chance auf ein neues Leben zu geben. Was zählt mehr – der Schutz der Gesellschaft oder das Recht eines Schwerverbrechers? (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 25.01.2024 SRF 1 Mord auf Malta
Mount Everest – Müllberge im Naturparadies
In einem kleinen nepalesischen Dorf nahe des Mount Everest steigt zwischen Bäumen Rauch auf. Umsäumt von traumhafter Natur, schneebedeckten Gipfeln und Wasserfällen wird Müll verbrannt – Plastikflaschen zusammen mit Bierdosen, Papier und Blech. Der höchste Berg der Welt und seine Umgebung ist neben Traumziel für Touristinnen und Touristen auch Müllkippe: rund 75 offene Müllhalden zählt der Nationalpark am Mount Everest. «Pro Jahr haben wir hier rund 400 Tonnen Müll», sagt Tommy Gustafsson, Leiter eines Müllprojekts in der Region. Ein geeignetes Müllmanagement gibt es noch nicht.
Der Müll wird verbrannt oder er verrottet und verschmutzt so Luft und Wasser im Nationalpark. Und es kommen immer mehr Touristinnen und Touristen in die abgelegene Region in Nepal und verursachen noch mehr Müll. Im letzten Jahr versuchten so viele Bergsteigende das «Dach der Welt» zu erklimmen, dass es regelrecht Stau auf dem Mount Everest gab.
Der Film «Trekking am Mount Everest» begleitet eine deutsche Trekkinggruppe auf ihrem erlebnisreichen und kraftraubenden Weg zum Mount Everest Basislager. Wie für fast alle Trekkingtouristen startet die Reise in das Gebiet am Flughafen von Lukla, einem der gefährlichsten Flughäfen der Welt. Ab hier gibt es keine Autos und keine Strassen mehr, dafür umso mehr Menschen, die zu Fuss Lebensmittel, Baumaterialien und Luxusgüter auf über 5000 Meter die Berge hochtragen, damit es den Touristinnen an nichts mangelt. Die Träger profitieren von den steigenden Besucherzahlen. Aber sie leiden auch unter den Schattenseiten, den hohen Lasten, den schwierigen Arbeitsbedingungen.
Die Autoren Lisa Seemann und Fritz Fechner entdecken bei ihrer Reise durch das Land nicht nur wundervolle und atemberaubende Landschaften, sondern auch die Probleme, die der steigende Tourismus in der Himalaya-Region mit sich bringt. Und sie treffen auf Menschen, die neuartige Lösungsansätze gefunden haben, um zum Beispiel die Region vom Müll zu befreien. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 25.04.2021 SRF 1 MSC
Was als hehres Unterfangen begonnen hat, nämlich Fischereien weltweit zu gewissen Standards zu verpflichten, ist in den Augen von Kritikern beinahe wertlos geworden.
Schon länger gibt es Kritik an dem Siegel. Der Dokumentarfilmer Wilfried Huismann hat sich auf eine weltweite Recherche aufgemacht und hinterfragt die Zertifizierungsmethoden des MSC. Er spricht mit Fischern, Informanten – und mit dem Generaldirektor des MSC.
Kritiker prangern an, dass sich das System MSC in eine falsche Richtung entwickelt habe. Da Fischereien für das Label bezahlen müssen, ist MSC daran interessiert, möglichst viele Fischereien zu zertifizieren, vom rostigen Fischkutter bis zum Hochseekahn. Ihr Argument: Nur so könnte die Fischerei insgesamt nachhaltiger gemacht werden. Tierschützer schütteln den Kopf und sagen: MSC habe seine Seele verloren und komplett auf die dunkle Seite gewechselt. (Text: SRF)MSC – Das Geschäft mit dem Fischsiegel – MSC
Original-TV-Premiere Mi. 22.05.2019 SRF 1
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