unvollständige Folgenliste (Seite 21)

  • «Fare un giro a Pianosa», einen Spaziergang auf Pianosa machen, war in Italien lange das geflügelte Wort für eine Haftstrafe. Die Mittelmeerinsel nahe Elba war Verbannungsort, landwirtschaftliche Strafkolonie und zuletzt ein Hochsicherheitsgefängnis. 1997 wurde Pianosa schliesslich zum Herzstück des Nationalparks des Toskanischen Archipels. Das Gefängnis wurde zum Pilotprojekt, in dem die Sträflinge die einzigartige Natur schützen, die durch das Gefängnis vom Massentourismus verschont blieb. Gleichzeitig arbeiten sie als Helfer der archäologischen Grabungen, bei denen die Geschichte der Insel nach und nach ans Tageslicht gebracht wird. Die Dokumentation beschreibt die Natur auf Pianosa, erzählt die Geschichte der Insel und macht den Alltag der Häftlinge erlebbar, die dort eine einzigartige Chance bekommen: Statt in Zellen ihre Strafe im wahrsten Sinne des Wortes «abzusitzen», leisten sie einen wichtigen Beitrag, eines der letzten Naturparadiese des Mittelmeeres zu erhalten. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 05.12.2021 SRF 1
  • Shigeru Yamai ist Kapitän der Garinko und hat das Kommando über einen höchst seltsamen Eisbrecher an der Ostküste. Mit riesigen Spindeln bohrt sich sein Schiff durch die lotusblütenförmigen Eisschollen. Das futuristische Gefährt ist längst zur landesweiten Attraktion geworden. Mal sind Wissenschaftler an Bord, mal Urlauber – auf der Jagd nach Fotos und Abenteuern.
    Der Zahnarzt Akira Watanabe kann auf Hokkaido berufliche und private Leidenschaften besonders gut miteinander verbinden. Tagsüber feilt er an den Zähnen seiner Patienten und abends modelliert er Kunstwerke aus Eis für den allwinterlichen Skulpturenwettkampf. Auch dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt und manche Werkzeuge eignen sich für Praxis und Eisarena gleichermassen.
    Wenn Hiroshi Chiba auf die zugefrorene Bucht vor seiner Haustür fährt, dann hat er keine künstlerischen Ambitionen: Er ist Fischer. Und weil die harten Winter von Hokkaido sein Fangrevier stets mit einer festen Eisdecke versiegeln, muss er Löcher in die Oberfläche schlagen, um mit seinen Kollegen an Beute zu kommen. Die Männer leben von ganz kleinen Fischen, den Wakasagi. Diese sind wichtiger Bestandteil der japanischen Küche. (Text: SRF)
  • Bob ist ein zahmer Flamingo. Vor drei Jahren krachte er bei einem Landeanflug in die Scheibe eines Hotels auf Curaçao und verletzte sich schwer. Tierärztin Odette Doest pflegte ihn gesund und stellte fest, dass Bob, anders als seine scheuen Artgenossen, Menschen nicht fürchtet. Seitdem besucht Odette zusammen mit ihrem «schrägen Vogel» – Bob hinkt seit dem Unfall ein wenig – Schulen und hält Vorträge über Wildtiere.
    Sinuhe Oomen ist Kunstwissenschaftler, Maler und Taucher. Schon lange hatte er den Traum, alle drei Leidenschaften miteinander zu verbinden. Seit einiger Zeit gibt er Kurse in «Plein Eau Painting», Malen unter Wasser.
    Lac Bay, eine malerische Bucht im Westen Bonaires, ist von dichten Mangrovenwäldern gesäumt. Was pittoresk aussieht, ist für die vielen Fischarten, die zum Laichen hierherkommen, zur Bedrohung geworden. In der Bucht gibt es zu viele Nährstoffe, die Mangroven breiten sich unkontrolliert aus. Meeresbiologin Sabine Engel und ihre freiwilligen Helfer schlagen mit Macheten Schneisen in das Dickicht, damit die Fische wieder Platz für die Eiablage haben und dass die Wasserzirkulation wiederhergestellt wird. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mo. 31.08.2020 SRF 1
  • Es gibt Männer, die es nicht aushalten, wenn sie ihre Frau nicht vollkommen beherrschen. Die, wenn etwas nicht so läuft, wie sie es sich vorgestellt haben, den Fehler bei der Partnerin suchen, und die dann die Frau mit Gewalt gefügig machen oder für ihr vermeintliches Ungenügen bestrafen wollen.
    Als in der Hochzeitsnacht nicht alles wunschgemäss verlief, schlug Marthas Mann sie zum ersten Mal und drohte, sie umzubringen. Von da an wurde ihr Leben ein Martyrium aus Schlägen, Erniedrigungen und obsessiven Kontrollen. Das ging einher mit einer jahrelangen Lähmung, bis Martha es endlich schaffte, ihre Scham zu überwinden, sich andern anzuvertrauen und aus dem Horror auszusteigen.
    Die mexikanische Regisseurin Lucía Gajá zeigt, dass Gewalt gegen Frauen nicht nur im Land stattfindet, das oft als Kerngebiet des Machismo angeschaut wird. Da sind auch der Polizist aus New York der seine Frau im Beisein des Kindes verprügelt, vergewaltigt und verletzt, der Feuerinspektor aus Sevilla, der seine Frau zu verbrennen versucht, weil sie sich von ihm trennen will, und der Mann aus New Delhi, der seine Frau so weit bringt, dass sterben ihr schöner scheint als leben.
    Nie wirkt es voyeuristisch, wenn die misshandelten Frauen vor der Kamera reden. Das hat mit dem behutsamen Vorgehen der Regisseurin zu tun und damit, dass die Protagonistinnen es geschafft haben, ihre Peiniger loszuwerden, und gestärkt aus der Qual hervorgehen. «Es gibt zwei Wege», sagt Carmen, die nach 25 Jahren ein neues Leben begonnen hat: «Der eine führt ins Nichts, und der andere ist hart.» Aber am Schluss des zweiten wartet das Leben ? und sogar eine neue Liebe.
    Aus dieser Haltung schöpft der Film seine Kraft: Er erzählt von Frauen, die es nicht dabei bewenden liessen, geprügelt und gequält zu werden, sondern die es schafften, Angst und Scham zu überwinden und ihre Peiniger zu verlassen. Ein Film über Frauen, die am Tiefpunkt ihres Lebens nicht aufgeben, sondern kämpfen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mi. 17.10.2018 SRF 1
  • Der Dokumentarfilm erkundet die Geheimnisse der Hühner. Er begleitet den Biologen Bradley Flemming, der in den Urwäldern Thailands auf der Suche des Ur-Huhnes ist und zeigt die Vielfältigkeit der Züchtungen auf, wie die ersten Hühner in die westliche Welt nach New York kamen. Er befasst sich aber auch mit den umstrittenen Hahnenkämpfen in Thailand und besucht Curtis Waggoner, Angehöriger der Prepper-Bewegung, der sich und seine Familie mit Hühnern auf mögliche Katastrophen vorbereitet. (Text: SRF)
  • Seit Jahrhunderten bewachen die Darhat die Grenze zwischen der Mongolei und Sibirien. Das Nomadenvolk ist bekannt für die Zucht kräftiger weisser Pferde, mit denen es durch die Steppe zieht. Doch seit einigen Jahren werden ihnen ihre Pferde geraubt und für ein paar Rubel an russische Schlachthöfe verscherbelt. Die Räuber gehören zum Nomadenvolk der Tuwiner, die jenseits der Grenze, auf russischer Seite, beheimatet sind. Tsaatan, Rentierzüchter auf mongolischer Seite, helfen ihnen dabei, die Pferde über die Grenze zu bringen.
    Als sein weisser Zuchthengst verschwindet, nimmt Shukhert, ein Reiter vom Volksstamm der Darhat, die Verfolgung auf. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn Shukhert muss seinen Hengst rechtzeitig vor dem Winter finden. Pferdediebstähle kommen in dieser Region häufig vor und jedes Mal lösen sie eine Verfolgungsjagd zu Pferd durch die atemberaubenden Landschaften der Nordmongolei aus. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 16.05.2021 SRF 1
  • In den Läden sind die Gestelle oft leer, und wenn einmal Fleisch zu haben ist, kostet ein Kilo fast den Monatslohn eines Arbeiters. Immer häufiger kommt es zu Plünderungen und Ausschreitungen – oftmals auch mit Todesopfern.
    Was ist los in diesem Land, wo Milch und Honig fliessen könnten? Der französische Filmemacher François Cardona hat Antworten gesucht und ist mit einem Team nach Venezuela gereist, wo der 2013 verstorbene Präsident Hugo Chávez noch immer allgegenwärtig ist. Aber statt des demokratischen Sozialismus, welcher diesem vorschwebte, ist eine Günstlings- und Mangelwirtschaft entstanden. Filmemacher Cardona traf Chavistinnen und Chavisten, die unerschütterlich an die Ideale ihres Übervaters glauben. Aber er sah auch lange Schlangen hungernder Menschen, die für Lebensmittel anstanden. Er stiess auf die Willkür von Polizei und privaten Milizen, auf Schmuggler und Profiteure einer Korruption und auf Oppositionelle, die um ihr Leben fürchten müssen.
    „Hugo Chávez’ langer Schatten“ ist ein Bericht aus einem Land mit bankrotter Staatskasse und einer Inflationsrate von 1000 Prozent. Er lotet die Abgründe aus, die zwischen dem Erdölreichtum und der Mehrheit Bevölkerung klaffen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mi. 24.01.2018 SRF 1
  • Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf der Räuber-Beute-Beziehung. Sie untersuchen, welche und wie viele Tiere die Pumas jedes Jahr reissen. Ausserdem beobachten sie die Grösse ihrer Population, die einen wesentlichen Einfluss auf die Art der Beutetiere hat.
    Die scheuen Raubkatzen machen es den Wissenschaftlern nicht immer leicht. In den Sommermonaten ist es fast unmöglich, sie aufzuspüren. Erst im Winter verraten frische Spuren im Schnee, wo genau sich ein Tier aufhält. (Text: SRF)
  • Zusammen mit seiner Frau Magali ist er in der ganzen Welt unterwegs. Die Auftritte der Pignons bezaubern ihr Publikum mit Dressur bis zur hohen Schule. „Ich warte, bis meine Dressurpferde eine gewisse körperliche, intellektuelle und psychologische Reife haben. Erst dann ist das Pferd meinen Anforderungen gewachsen. Und natürlich haben wir eine besondere Beziehung, weil wir die Tiere niemals zu etwas zwingen“ sagt Pignon. (Text: SRF)
  • Fischer, Fischzüchter, Berufstaucher und schliesslich Unterwasserfilmer – der abenteuerlustige Mario Cyr hat verschiedene Berufe ausgeübt, bei denen das Meer stets im Mittelpunkt stand. Bei seinen Expeditionen in allen Weltmeeren erwarb er beeindruckende Kenntnisse über die vielfältige Fauna der Ozeane. Gerade bereitet Mario Cyr sein nächstes Abenteuer vor, das in die kanadische Arktis führen soll. Dort will er für den Film von Jacques Perrin („Nomaden der Lüfte – Das Geheimnis der Zugvögel“) Unterwasseraufnahmen von Robben machen. Vor der Abreise fährt er ausserdem noch mit seinem Freund, dem Forscher Jeffrey Gallant in die Küstengewässer vor Baie-Comeau, um Grönlandhaie zu filmen und die einzigartige Tierwelt des Sankt-Lorenz-Golfes zu beobachten. (Text: SRF)
  • Nathalie Pageau weiss, wie man mit Tieren umgeht. Sie ist mit ihnen aufgewachsen, inmitten der unberührten Natur von Abitibi, einer Region im Osten Kanadas. Ob Wölfe, Bären, Elche, Luchse, Waschbären oder Raubvögel – verwaiste Tiere finden im Refuge Pageau einen Unterschlupf und bekommen die Pflege, die sie benötigen.
    Im vergangenen Sommer musste die Station 34 Bärenkinder aufnehmen, die ihre Mutter verloren hatten. Neben der Aufzucht ihrer Schützlinge sieht Nathalie ihre wichtigste Aufgabe darin, die Öffentlichkeit für den Tierschutz zu sensibilisieren. Zu diesem Zweck hat die Familie Pageau ihre Auffangstation für Besucher geöffnet. Fast 25 000 Gäste kommen jährlich hierher. (Text: SRF)
  • Im Südwesten Chinas, im Herzen der Provinz Hunan, befindet sich der Zhangjiajie, einer der schönsten Parks der Welt. Mit seinen 3000 Gipfeln, die in den Himmel ragen, bietet er Landschaften, die atemberaubend, aber auch mysteriös sind. Orte «made in China», wie man sie noch nie gesehen hat.
    Der amerikanische Regisseur James Cameron hat sich für seinen Film «Avatar» stark von diesem bezaubernden, jahrhundertelang von den Chinesen ignorierten Ort inspirieren lassen, was ihm zu internationaler Bekanntheit verhalf. Aber die Provinz Hunan verfügt noch über weitere unerwartete Reichtümer. Denn dort wohnt ein Teil der sogenannten Miaos. Eines von 56 ethnischen Völkern des Reichs der Mitte, das noch im Rhythmus ihrer alten Traditionen lebt, mit prachtvollen Kostümen und Tänzen, die viel über diese Kultur preisgeben. Hier scheint die Zeit stillzustehen. (Text: SRF)
  • Wenn die Hunde im Tierheim ankommen, sind sie meistens traumatisiert. Von heute auf morgen verlieren sie ihre wichtigste Bezugsperson. Wie wird Gabin verkraften, dass man ihn in dieser fremden Umgebung zurücklässt? Wird er eine neue Bezugsperson finden, an die er sich binden kann. Zugleich muss er darauf vorbereitet werden, sein Zuhause auf Zeit bald wieder zu verlassen. Denn kann er an eine Familie vermittelt werden, wird er in ein neues Leben aufbrechen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 28.02.2021 SRF 1
  • 2.2 Millionen Menschen in der Schweiz nutzen die kontroverse App TikTok. Die Video-Plattform unterhält und macht Unbekannte zu internationalen Stars. Oluyomi Scherrer hat weltweite Berühmtheit erreicht durch kurze Kochvideos, und Adrian Vogt unterhält im deutschsprachigen Europa mit lustigen Videos.
    Zudem setzen immer mehr Unternehmen auf die App und nutzen sie als Werbeplattform für ihre Botschaften. Denn wer junge Menschen erreichen will, kommt an TikTok in der Schweiz nicht mehr vorbei. Doch TikToks dunkle Seiten sind klar: Sucht, Manipulation, Missinformation. Aufgrund der Datensicherheit haben einige Länder diese App sogar verbannt. Die Schweiz erlebt dagegen einen TikTok Hype. Selbst das Militär und die Polizei nutzen die App, um zu informieren und zu rekrutieren. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 11.04.2024 SRF 1
  • Die Fans brüllen, die Spieler diskutieren, das Adrenalin pumpt. Fussballschiedsrichter fällen Entscheidungen innerhalb weniger Sekunden. Ihr Ziel: Alles muss richtig sein – und dafür halten sie ihren Kopf hin. Bei allfälligen Fehlentscheiden müssen sie mit dem Ärger der Spieler und Fans umgehen können. Warum tun sich Schweizer Spitzenschiedsrichter das an? „DOK“ ermöglicht exklusive Einblicke hinter die Kulissen und zeigt, was die Unparteiischen alles investieren, um die bestmögliche Leistung zu erbringen. Ein Film über das Leben als Spitzenschiedsrichter mit allen Facetten, auf und neben dem Platz. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 21.12.2017 SRF 1
  • Die Fans brüllen, die Spieler schimpfen, das Adrenalin pumpt. Pascal Erlachner muss – wie alle Fussballschiedsrichter – innert Sekunden Entscheide fällen. Er darf sich keinen Fehler erlauben. Der Druck ist gross. Und der Druck wird vielleicht bald noch grösser: Pascal Erlachner hat sich entschieden, sich öffentlich als schwul zu outen. Und bietet damit in einem nach wie vor von Homophobie geprägten Umfeld wie dem Fussball zusätzliche Angriffsflächen.
    Während der Frauenfussball mit lesbischen Spielerinnen mittlerweile völlig unverkrampft umgeht, gibt es im Männerfussball bislang erst drei Profis, die offen zu ihrer Homosexualität stehen oder standen: Justin Fashanu, der bei Manchester City spielte, sich 1990 als erster aktiver Spieler überhaupt outete und sich acht Jahre später das Leben nahm. Robbie Rogers, amerikanischer Nationalspieler, der unlängst bei LA Galaxy seine Karriere beendete. Und Thomas Hitzlsperger, Captain der deutschen Nationalmannschaft, der sich vor bald vier Jahren nach dem Ende seiner Laufbahn outete.
    Pascal Erlachner ist der erste Spitzenschiedsrichter, der sich outet. Seine Motivation: Er will aufrütteln, enttabuisieren, helfen, ein Klima herzustellen, in dem es künftig normal sein soll, dass Fussballer, Trainer oder Funktionäre schwul sind. Sein Ziel: Er will auch nach dem Comingout weiterpfeifen.
    Der Lehrer und Hobbypilot stammt aus einer richtigen Fussballerfamilie. Sein Vater war einst selber Spieler, dann Trainer. Seine Mutter und sein Bruder verpassen praktisch kein Spiel, das er leitet, sei es im Stadion oder zu Hause vor dem Fernseher. Das Fussballmilieu hat den 37-Jährigen geprägt – sein Comingout in der Familie hat er deshalb erst spät im Alter von 30 Jahren gewagt. Nun folgt der letzte grosse Schritt auf dieser – wie er sie nennt – Reise: der Schritt an die breite Öffentlichkeit.
    «DOK» hat den Fussballschiedsrichter Pascal Erlachner im letzten halben Jahr begleitet – auf seinem Weg zum öffentlichen Coming-Out. Entstanden ist ein Film über das Leben eines Spitzenschiedsrichters – mit allen Facetten und mit eindrücklichen Einblicken hinter die Kulissen, auf und neben dem Platz. (Text: SRF)
  • Nach dem ersten Schock, dass sein Arzt aufhört zu praktizieren, beginnt Nino Jacusso, ihn zu befragen, nach seiner Herkunft, nach seinem Werdegang, nach seinen Wünschen und Träumen. Er hört Erstaunliches: von Arx’ Vater war Verdingbub, seine Mutter Fabrikarbeiterin; als Schüler war er der erste Arbeiterbub in der Kanti Olten und erlebte soziale Ausgrenzung; sein Medizinstudium sparte er sich vom Mund ab und seiner Herkunft blieb er sich zeitlebens bewusst.
    Seine Praxis liegt in Zuchwil SO mitten im Industriequartier. Er war lange Jahre Arzt in den Fabrikhallen von Sulzer und Scintilla, wo er mehr als 3000 Arbeiterinnen und Arbeiter betreute, vorwiegend italienischer Herkunft. Stephan von Arx ist ein typischer Arbeiterarzt. Er spricht die gleiche Sprache wie seine Patientinnen und Patienten und hat den gleichen Hintergrund wie sie.
    Sein trockener Humor gepaart mit menschlicher Wärme und Anteilnahme kommen gut an. Im Wartezimmer erzählen seine Patientinnen und Patienten von ihren Erlebnissen mit ihrem Dottore. Was machen sie, wenn er aufhört, Arzt zu sein?
    Nino Jacusso hat seinen Hausarzt bis zur Pensionierung filmisch begleitet. «Die Suche nach Heilung ist aufwändig», warnt er mich, «das geht nicht im Drei-Minuten-Takt der Gesundheitsindustrie. Ich mache das anders.» Die Konsultationen dauern bei ihm länger, denn er will das Warum und Woher eines Leidens ergründen und nicht deren Symptome mit Medikamenten verdrängen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 16.04.2023 SRF 1
  • Dass sie dann auch noch die Liebe ihres Lebens kennenlernt, dem sagt man wohl Glück! Als SRF 2012 den «DOK»-Film «Goethe, Faust und Julia» ausstrahlte, war schon klar, dass die junge Frau einen aussergewöhnlichen Lebenslauf hat. Der Film zeigte die zweijährige Ausbildungszeit von Julia zur Schauspielpraktikerin. Am Theater Hora in Zürich lernte sie Rollen zu interpretieren und alles, was es sonst noch braucht, um eine gute Schauspielerin zu werden. Tanzen ist ihre grosse Leidenschaft. Die Kamera begleitete Julia auf ihrem manchmal mühsamen, aber meist lustvollen Weg zum Erfolg.
    Inzwischen ist Julia erwachsen geworden. Sie hat sich in ihren Schauspielkollegen Remo verliebt und ist mit ihm zusammengezogen. Ganz normal, meint Julia. Und sie ist zuversichtlich, dass sie auch das Kochen noch lernen wird. Als ihr Verlobter um ihre Hand anhält, zögert sie keine Sekunde und sagt: «Ja, ich will!» So wie sie es schon oft in ihrem Leben gesagt hat und damit weit gekommen ist.
    «Das geht nicht», das gibt es für die junge Frau nicht. Sie lebt im Moment, und ihre Vorstellungskraft reicht so weit, dass sie irgendwann in Hollywood arbeiten wird. Realität ist, dass sie in New York City für den Bessie Award nominiert war und in Deutschland den renommierten Alfred-Kerr-Darstellerpreis erhalten hat.
    Sieben Jahre lang dokumentierte «DOK»-Filmerin Andrea Pfalzgraf die aussergewöhnliche Karriere der jungen Frau, die dank ihrer Familie und des Theaters Hora der Stiftung Züriwerk viel weitergekommen ist als einfach nur beschäftigt zu werden. Ein Film voller Poesie und Kraft über eine junge, selbstbewusste Frau mit grossen Träumen, die von sich sagt: «Ich bin normal. Ich habe einfach ein Handicap.» (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 14.02.2019 SRF 1
  • Jahrtausendelang haben die «San», die Buschmänner Namibias, als Jäger und Sammler gelebt. Im Einklang mit einer atemberaubenden, aber oft lebensfeindlichen Natur. Viele ihrer alten Mythen und Legenden erzählen sogar von einer Urzeit, in der die Seelen von Mensch und Tier noch nicht getrennt waren.
    Löwen haben im Leben der «San» und in ihren traditionellen Geschichten schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Doch seit viele Buschmänner in Dörfern leben und Vieh besitzen, nehmen die Konflikte mit den Raubkatzen zu. Auch in Doupost, einem kleinen Dorf im Nordosten Namibias. Als wieder einmal Löwen das Dorf bedrohen, machen sich die Ältesten auf eine Reise in ihre Vergangenheit. (Text: SRF)
  • Der ausserordentliche Entscheid des Bundesrates vom 16. März bringt das öffentliche Leben praktisch zum Stillstand. Schulen versuchen seither, den Unterricht digital zu organisieren; Unternehmen verordnen Kurzarbeit oder stehen vor grossen finanziellen Problemen. Die Spitäler rüsten auf wie noch nie und machen sich auf das Schlimmste gefasst. Aber wo Not ist, ist auch Solidarität. Das «DOK»-Team begleitet seit dem Abend des 16. März eine ganze Reihe von Betroffenen. Entstanden ist eine Chronologie der Schweiz im Ausnahmezustand.
    Fassungslosigkeit greift um sich, als Restaurantbesitzerinnen und -besitzer und viele mehr ihre Geschäfte schliessen müssen. Coiffeuse Stefanie Schaub, Inhaberin von Coiffeur Haarscharf in Amriswil, bleibt zwar zuversichtlich, fragt sich aber, wie sie die laufenden Rechnungen bezahlen soll und ob sie Unterstützung erhält. Je länger es dauert, desto schwieriger wird es für sie, da sie nichts tun kann, ausser abwarten. Ganz im Gegensatz dazu Michael Mettler, Chef des Reisebüros Helbling Reisen in Gossau. Er und seine Mitarbeitenden sind praktisch rund um die Uhr damit beschäftigt, verzweifelte Kundinnen und Kunden in die Schweiz zurückzuholen. Gleichzeitig werden die Finanzen knapp, weil Swiss die stornierten Tickets nicht sofort zurückbezahlen will.
    Zwar produziert CEO Adrian Steiner mit seinen rund 400 Angestellten im luzernischen Weggis weiter wie bisher. Die Frage, die sich ihm aber stellt, ist: Wie lange noch? Zuerst kämpft der Kaffeemaschinenhersteller Thermoplan um seine Lieferkette, dann muss er plötzlich befürchten, dass ein Teil seiner Belegschaft an Covid-19 erkrankt sein könnte. «DOK» erlebt mit, was es heisst, in unsicheren Zeiten Verantwortung zu tragen und Entscheidungen zu treffen.
    Plötzlich werden von der Schliessung bedrohte Spitäler wieder benötigt, sie rüsten auf und wappnen sich für den Kampf gegen Corona. Ärztinnen, Ärzte und Pflegepersonal trösten Corona-Patientinnen und -Patienten in der Isolation und begleiten jene, die hoch gefährdet sind, enorme Ängste ausstehen und doch keinen Besuch von ihren Angehörigen erhalten dürfen.
    «DOK» begleitet das Spitalbatallion 66 von der Mobilmachung bis zum praktischen Einsatz im Spital und zeigt, wie die Schliessung der Schulen zahlreiche Familien in echte Bedrängnis bringt: Wie geht Homeoffice und Kinderbetreuung gleichzeitig? Computer fehlen, nicht alle Lehrerinnen und Lehrer sind entsprechend ausgebildet, einzelne Schülerinnen und Schüler sind überfordert. Vielerorts sind Improvisation und neue Ideen gefragt.
    Und: Wie immer in schwierigen Zeiten zeigt sich auch viel Solidarität. So übernimmt eine Gruppe junger Studierenden zum Beispiel die Einkäufe für viele Seniorinnen und Senioren.
    «DOK – Die Schweiz im Bann von Covid-19» zeigt, wie Menschen in der Schweiz in den unterschiedlichsten Situationen mit dem Ausnahmezustand umgehen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 23.04.2020 SRF 1
  • Wie gestaltet sich die Arbeit in einem Beruf, mit dem man lieber nichts zu tun haben möchte? Was sind das für Menschen, die von Berufes wegen und im Auftrag von Gläubigerinnen und Gläubigern in die Privatsphäre anderer Leute eindringen, jeden Schrank, jede Schublade, jede Ecke der Wohnung nach Vermögenswerten durchsuchen? Welchen Gefahren setzen sich diese Amtspersonen aus? Im Kanton Waadt wird dieser Beruf meist von Frauen ausgeübt, die häufig auch sehr jung sind. Sie verfügen über viel Macht: Sie erscheinen manchmal unangemeldet, veranlassen Zwangsöffnungen von Liegenschaften, blockieren Bankkonten und beschlagnahmen Fahrzeuge.
    Gleichzeitig müssen sie täglich damit rechnen, bei der Arbeit beschimpft oder tätlich angegangen zu werden. Marc Wolfensberger hat in seinem Film junge Frauen und Männer kennengelernt, die berichten, wie sie als Betreibungsbeamtinnen und -beamte unter Druck gesetzt werden – von Schuldnern genauso wie von Gläubigern. Dennoch sagen viele, dass sie keinen anderen Job lieber machen würden. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mi. 24.06.2020 SRF 1
  • Komplett aus Bambus: Ein Haus des Architekten Pablo Luna.
    Viele kennen Balis Traumstrände, doch das Herz der indonesischen Insel offenbart sich in ihrem grünen Inneren: tropischer Regenwald, imposante Tempelanlagen, Reisterrassen, eine einzigartige hinduistische Kultur und aktive Vulkane vereinen sich zu einem unvergleichlichen Ganzen.
    Mit «Galungan» steht das wichtigste hinduistische Fest auf Bali an. Der Sieg des Guten über das Böse wird hier in farbenfrohen Prozessionen gefeiert. Teil dieser besonderen Feierlichkeiten ist ein Drachenwettbewerb, bei dem lokale Gruppen über 400 selbstgebaute Drachen steigen lassen. Ihren Ursprung haben diese Kite Festivals in Erntefesten.
    Rund um Ubud hat sich ein Zentrum für Bambusarchitektur entwickelt. Internationale sowie einheimische Architekten haben diesen nachhaltigen Baustoff für beeindruckende Bauwerke wiederentdeckt.
    Einst waren die Balistare überall auf der Insel zu finden, bis sie beinahe ausgestorben waren. Mit Hilfe von Dorfpaten sollen die hübschen Vögel wieder ausgewildert werden. Die Begawan Stiftung bietet ihnen dadurch eine Überlebenschance.
    Erstausstrahlung: 14.07.2025 (Text: SRF)
  • Ob in den Wäldern, dem fruchtbaren Flachland oder im Trubel der Städte – im Herzen Thailands kann sich die Natur noch immer gegenüber den menschlichen Bewohnerinnen und Bewohnern behaupten. Auf der Reise in die zentralen Tiefebenen und Halbwüsten sieht man funkelnde Tempel, die an die prächtigen Bauten des Orients erinnern. Die Ruinen dieser buddhistischen Tempel sind ein Zufluchtsort für Fledermäuse. In der Dämmerung wird man hier Zeuge eines ergreifenden Schauspiels, wenn sie in grossen Gruppen zum Flug ansetzen und den jagenden Raubvögeln ausweichen.
    Nachts schleichen Tiger durchs Unterholz und lauern auf ihre Beute. Und nicht weit entfernt findet im Schein des Kerzenlichts eine buddhistische Zeremonie statt, bei der die Mönche die Bäume segnen und so den Schutz guter Geister auf sich lenken. (Text: SRF)
  • Seit Ausbruch des Ukrainekriegs und der damit einhergehenden Verschärfung der Zensurgesetze wurde es für die russische Bevölkerung immer gefährlicher offen ihre Regierung – allen voran Präsident Wladimir Putin – zu kritisieren. Wer es trotzdem macht, dem drohen jahrelange Haft oder Schlimmeres. Tausende sind bereits aus Russland geflohen und unabhängige Medien wurden gezwungen, ihre Arbeit niederzulegen.
    Und doch gibt es mutige Regimekritikerinnen, die auf verschiedenste Weisen ihre Missbilligung zum Ausdruck bringen. Sei es mit illegalen Graffitis, in der lokalen Politik, mit einem unabhängigen YouTube-Kanal oder innerhalb der eigenen Familie. Nina Beljajewa ist eine Kommunalpolitikerin in Woronesch, die führende Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche anprangert, weil sie den Krieg absegneten. «Das hat nichts mit dem christlichen Glauben zu tun», erklärt sie. Ninas Äusserungen wurden scharf kritisiert. Schliesslich sah sie sich gezwungen, das Land zu verlassen. Uliana, deren Bruder Wanja im Kampf für Russland gefallen ist, streitet mit ihrem Vater über die Legitimität des Krieges. Sie macht sich Sorgen, dass sie jederzeit für die trivialsten Dinge, die als Unterstützung für die Ukraine interpretiert werden könnten, verhaftet wird: «Sie werden mich wegen meiner blauen Jeans und meines gelben Regenschirms verhaften». Und doch hat auch sie eine Form von Protest gefunden.
    Der Dokumentarfilm zeigt die Auswirkungen der Invasion der Ukraine auf die Bevölkerung in Russland. Viele sind geflohen und diejenigen die geblieben sind, mussten eine Entscheidung treffen: sich dem Krieg widersetzen, ihn unterstützen oder schweigen. Der Film begleitet fünf Russinnen und Russen, die sich entschieden haben, nicht zu schweigen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 18.02.2024 SRF 1

zurückweiter

Füge SRF DOK kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu SRF DOK und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App