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Die Geschichte der Ginsterkatze
Ginsterkatzen sind keine echten Katzen, sondern zählen zur Gattung der Schleichkatzen. Dennoch sehen die Zoologen in ihnen das Urmodell aller Katzenarten. In ihrer natürlichen Umgebung lassen sich die scheuen Tiere wegen ihrer nächtlichen Lebensweise nur selten beobachten.
Versteckt in einem Wald am Mittelmeer beginnen drei kleine Ginsterkatzen die Welt um sich herum zu entdecken. Besonders mutig ist das kleine Weibchen, das ihr Schicksal selbst in die Pfoten nimmt und ihre Familie verlässt. Sie wird die schönsten Plätze des Waldes finden, aber auch eine beängstigende Wirklichkeit kennenlernen.
Die Kleinfleck-Ginsterkatze ist die einzige ihrer Art in Europa. Sie kommt in Afrika, der iberischen Halbinsel und Frankreich vor. (Text: SRF)Die Geschichte einer einzigartigen Freundschaft aus Kroatien
Der Kroate Stjepan Vokic hat sein Herz an eine Storchendame verloren. Seit 24 Jahren kümmert sich der pensionierte Hausmeister aufopferungsvoll um das Storchenweibchen Malena, das wegen einer Schussverletzung nicht mehr fliegen kann. Wenn Malenas Partner, der Storch Klepetan, im Herbst gen Süden fliegt, wohnt das Storchenweibchen bei Stjepan zu Hause. Der Film erzählt von einer einmaligen Freundschaft zwischen Mensch und Tier, von selbstloser Fürsorge und grenzenlosem Vertrauen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 22.06.2017 SRF 1 Geschichten aus der Küche
Egal ob in Frankreich, Deutschland, Dänemark oder Japan, die berühmtesten Köche der Welt verbindet eine Passion zum perfekten Essen. Der Schweizer Spitzenkoch Daniel Humm, der im Herzen von New York das Dreisternerestaurant Eleven Madison Park betreibt, erzählt vom täglichen Glück, in der Küche Essen zu kreieren. Inspiriert wird er vom Jazzmusiker Miles Davis, der seinem Restaurant erst zur internationalen Spitzenklasse verholfen habe.
Die hohen Anforderungen, um die Gaumen der Michelin-Inspektoren zu befriedigen, geben aber auch immer wieder Anlass zu Kritik. Denn die Sternevergabe ist keine exakte Wissenschaft. Kritik am System Michelin könne jedoch fatal sein und jede Hoffnung auf einen Stern zunichte machen, sagt ein Experte.
Hinter der glamourösen Fassade von hochdekorierten Sterneküchen tobt nicht selten ein brutaler Konkurrenzkampf. Endlose Arbeitstage laugen aus, und permanenter Druck lassen so manchen Küchenchef zu Alkohol oder Drogen greifen. Der Stress in den Sterneküchen kann sich auch in körperlicher Gewalt entladen, erzählt eine bekannte Gastrobloggerin. Sie schildert, wie hohe Präsenzzeit in die Isolation und in ein Burnout führen kann. Bisweilen werde die Verzweiflung so gross, dass Suizid der letzte Ausweg scheine.
Wie beim Schweizer Dreisternekoch Benôit Violier, der bis 2016 das Restaurant L’Hôtel de Ville in Crissier erfolgreich führte. Der Schock und die Anteilnahme in der Gastroszene waren gross, als der Suizid des 44-Jährigen öffentlich wurde. Der Auftritt seiner Witwe, die seitdem das Restaurant im Sinne und Geiste ihres verstorbenen Mannes weiterführt, zeigt, dass man sich in diesem Metier keine Schwäche leisten kann. Sie ordnete an, das Restaurant einen Tag nach dem tragischen Tod ihres Ehemannes wieder zu öffnen.
Aber auch der Verlust eines Sterns kann dramatische Folgen haben. Den Betroffenen bleibt oft nichts als Enttäuschung und Scham. Das Ausbleiben der Gäste hat auch ökonomische Folgen und betrifft die ganze Belegschaft. (Text: SRF)Geschichten einer grossen Freundschaft (1)
Es ist ein Fakt: Jeder Hund, und sei er noch so niedlich, stammt vom Wolf ab. Und trotzdem lassen wir Hunde mit unseren Kindern spielen und in unseren Häusern schlafen. Was lange ein Rätsel war, lässt sich jetzt erklären. Es sind aussergewöhnlichen Fähigkeiten, die Hunde von Geburt an mitbringen. Sie schaffen vom ersten Tag an eine Beziehung zu ihrem Menschen.
Denken wir an Hunde, so fallen uns unsere geliebten Haustiere ein. Aber ursprünglich wurden Hunde als Arbeitstiere mit spezifischen Aufgaben gezüchtet. Kooperationswille und Loyalität zeichnen Hunde als Teamplayer aus, aber ihre emotionale Intelligenz ist es, die ihnen neue Tätigkeitsfelder eröffnet. Ricochet zum Beispiel hilft autistischen Kindern beim Surfen lernen, und Tennille ihrem blinden Besitzer beim Durchwandern der amerikanischen Wildnis. Wahre Geschichten und neueste wissenschaftliche Untersuchungen lassen uns staunen, welch tolle Arbeitspartner Hunde sind. (Text: SRF)Geschichten vom Putzen
Wie gut kennen wir die Menschen, die unseren Dreck wegputzen? Wo gehen sie hin, wenn sie unsere Wohnung blitzblank verlassen? Was kaufen sie mit dem bei uns verdienten Geld?
All diese Fragen konnte auch „DOK“-Filmerin Andrea Pfalzgraf nicht beantworten. Dies, obwohl sie ihre Wohnung seit Jahren alle zwei Wochen von einer Putzfrau reinigen liess: Betty. Erst als Betty nach neun Jahren kündigt, lernt die Filmautorin ihre Putzfrau kennen und erfährt Erstaunliches. Nur für zwei Jahre wollte Betty in die Schweiz kommen, geblieben ist sie 23 Jahre lang. Ihre Lebensgeschichte handelt von Verzweiflung, Ausbeutung und einer Mission: ihren beiden Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen.
Oder Steffen Berger. Der gelernte Koch hatte zeitlebens Freude am Putzen und dachte sich, dass er in der Schweiz eher Geld verdienen könnte als in seiner Heimat in Ostdeutschland. Nach ein paar Jahren als Angestellter eines Putzinstitutes ging dieses Konkurs und er verlor seinen Job. Vergeblich versuchte er ein Auskommen als selbstständiger Putzmann. Es wollte nicht klappen, und die Liebe seines Lebens hat ihn auch verlassen. Jetzt fand er eine neue Arbeit in Ostdeutschland für zwölf Euro die Stunde und kehrt in die alte Heimat zurück. „Ein guter Lohn“ sagt er.
Immer mehr Privathaushalte in der Schweiz beschäftigen eine Putzhilfe. Die Mehrheit von ihnen wird schwarz beschäftigt. Es ist ein Heer von Unbekannten. Eine anonyme Mittelschicht wird von einer anonymen Unterschicht bedient. Viele Haushalte melden ihre Putzfrau nicht wie vorgeschrieben bei der AHV an, obwohl es seit 2011 mit dem vereinfachten Verfahren ein Klacks wäre. Das kann hohe Bussen zur Folge haben wie Ernesto Diethelm erfahren musste. Seine illegal beschäftigte Putzfrau, eine Frau ohne Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz, wurde innerhalb einer Woche ausgeschafft und er zu einer Busse verurteilt.
Grob geschätzt, leben etwa 80 000 Menschen illegal in der Schweiz und die meisten von ihnen arbeiten. Sie lassen ihre Kinder in der Heimat zurück, um hier die Kinder Berufstätiger zu betreuen und Haushalte in Schuss zu halten oder um alte Menschen zu pflegen. So wie Maria. Sie ist dankbar für einen Monatslohn von 1700 Franken und schickt davon noch 300 Franken an ihre drei Kinder in Südamerika. Maria ist gefangen zwischen Pflichtbewusstsein, Ausbeutung und dem Wunsch, ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Bettys Mission: Ein Film von Dokautorin Andrea Pfalzgraf über anonyme „Diener“, über die wir kaum etwas wissen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 30.11.2017 SRF 1 Geschichten von der Baselstrasse in Luzern
Da ist die syrische Flüchtlingsfrau Amal Naser, die verzweifelt versucht, für ihre in Damaskus zurückgebliebene Tochter eine Ausreisemöglichkeit zu organisieren. Als rasender Strassenmusiker kurvt der Ex-Junkie Daniele Martin auf seinen Rollschuhen durchs Quartier und möchte so gern ein guter Vater sein. Herz des Films bilden der Künstler Christoph Fischer und der Strassenwischer Heinz Gilli.
Von seinem Atelier am Kreuzstutz-Kreisel aus beobachtet der freischaffende Illustrator Christoph Fischer seit Jahren das Strassentreiben und ist quasi zum Chronisten des Quartiers geworden. Und so entstand seine Idee, dem inzwischen pensionierten Strassenwischer Heinz auf dem heftig umbrausten Kreisel ein persönliches Denkmal zu setzen, in Form einer überlebensgrossen Statue. Ein Unterfangen, welches das ungleiche Paar bis zu seiner glücklichen Vollendung auf manche Probe stellt.
Der Luzerner Regisseur Aldo Gugolz verbrachte einen Teil seiner Kindheit selbst an der Baselstrasse – bei italienischen Verwandten, deren Welt ihm viel aufregender erschien als sein bürgerliches Vorstadtdasein. Nun, Jahrzehnte später, ging er zurück. Sein Film nähert sich behutsam Menschen, die wir im Alltag allzu oft übersehen. Er erzählt leise, kleine Geschichten, die von den grossen Verwerfungen unserer Zeit handeln – und deckt dabei das allzu Menschliche, Universelle auf, das jedem Leben innewohnt. Das geht direkt ins Herz. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 14.09.2017 SRF 1 Das Geschlecht der Seele – Transmenschen in der Schweiz – Mann – Frau – Mensch
Schätzungen zufolge leben an die 40 000 Transmenschen in der Schweiz. Davon haben aber längst nicht alle eine Hormontherapie, eine Namensänderung oder eine geschlechtsangleichende Operation hinter sich. Diesen Schritt haben hierzulande nur ein paar Hunderte vollzogen.
Transmenschen fühlen sich nicht dem Geschlecht zugehörig, in welches sie hineingeboren wurden. Sie kommen zwar mit einem eindeutig männlichen oder weiblichen Körper zur Welt, sie identifizieren sich aber entweder als das andere Geschlecht, als zwischen den Geschlechtern oder als ein bisschen von beiden. Transmenschen sind überzeugt: Was die Identität ausmacht, ist die Seele. Nicht der Körper.
Nico Gaspari, 43, ist ein Transmann. Er wurde mit einem biologisch weiblichen Körper geboren und spritzt sich seit 16 Jahren regelmässig Testosteron. Er trägt einen dichten Bart und hat eine tiefe Stimme. Heute arbeitet er als Pflegefachmann in einem Altersheim. Von seiner Transidentität wussten seine Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen lange nichts. Denn rein äusserlich ist Nico von einem „normalen“ Mann nicht zu unterscheiden.
Transfrauen haben es diesbezüglich oft schwerer: Caroline Schürch, 55, ist in einem biologisch männlichen Körper geboren. Sie ist gross gewachsen, mit breiten Schultern und einer tiefen Stimme. Daran ändern auch die Hormone nichts, die sie seit ein paar Jahren einnimmt. Früher hiess Caroline Ralph, war verheiratet und Vater dreier Kinder. Mit der Transition brach die Familie auseinander und Caroline verlor ihre Arbeit. Seither ist sie auf
Stellensuche.
Eine vom Transgender Network Switzerland durchgeführte Befragung aus dem Jahre 2012 zeigt Erschreckendes: Während der Transition, dem Übergang vom Leben als Mann zu jenem als Frau oder umgekehrt, verlieren viele ihre Arbeitsstelle. Die Suizidrate ist bei Transmenschen 40-mal höher als im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.
Blickt man Simon und Renja Kägi, 22, in die Augen, sieht man einen Bruder und eine Schwester, die sich sehr ähnlich sehen. Was kaum jemand vermutet: Die beiden wurden als eineiige Zwillingsschwestern geboren! Noch heute kann sich Simon an den Ekel erinnern, den er damals als junges Mädchen vor sich selbst hatte. Navina, wie er damals hiess, ekelte sich vor ihrem Körper, ihren Brüsten, ihrer Menstruation. Heute ist er glücklich. Seine männliche Identität gibt ihm Kraft, Schutz und Selbstsicherheit. Ein letzter Schritt zur Vollkommenheit fehlt ihm noch: Simon will sich einer Penisaufbauoperation unterziehen lassen. Sein grösster Traum: Einmal im Stehen pinkeln zu können.
Etwa jeder fünfte Transmensch identifiziert sich zudem nicht eindeutig als Frau oder als Mann. Solche Transmenschen nennen sich „nonbinär“ oder „non-binary“. Chri Hübscher, 49, fühlt sich weder als Mann noch als Frau. Chri fühlt sich als Mensch. Chri möchte sich auch kein weibliches oder männliches Pronomen geben, sich nicht festlegen oder eingrenzen. Und so ist nonbinär für Chri auch keine Identität, sondern eine Definition. Letztlich sei Identität immer einengend, meint Chri überzeugt.
Transmenschen irritieren. Auch heute noch. Indem sie unser starres Rollenbild von Mann und Frau hinterfragen, rütteln sie auch an den Säulen unserer eigenen Identität. Sind wir wirklich der „Mann“ oder die „Frau“, für die wir uns halten? Steckt in uns allen nicht jeweils auch ein Anteil des anderen Geschlechts, den wir unterdrücken? Wie sehr sind wir Gefangene einer streng dichotomen Geschlechterrollenzuordnung, in die wir seit unserem Kindesalter hineinsozialisiert werden? Gibt es eine Identität jenseits des binären Systems?
Beide „DOK“-Filme von Béla Batthyany vermitteln ein differenziertes Bild von Transmenschen in der Schweiz. Die Filme zeigen auf, welchen beruflichen und sozialen Hürden Transmenschen ausgesetzt sind und was sie letztlich antreibt, trotz Hürden und Gesellschaftszwängen ihren Weg zu gehen. Im Fokus der Filme steht der Transmensch als Mensch. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 01.02.2018 SRF 1 Geschützte Werkstatt baut ein Tiny House
In dieser geschützten Werkstatt werden sonst meist seriell gefertigte Holzteile hergestellt. Mit dem Hausbau wird zum ersten Mal ein grosses Projekt realisiert. Der Projektleiter muss den Bau termingerecht fertigstellen, sollte aber jede Überforderung der Mitarbeitenden verhindern. Der gelernte Zimmermann Walter D., 61, erlitt eine schwere Depression und bezieht eine Invalidenrente. Ohne Arbeit hätte er kaum Kontakte. Manuel B., 26, führt die Arbeit so gut wie möglich aus, auch wenn er zuweilen an seine Grenzen stösst. Roger S., 47, der wegen psychischen Störungen betreut wohnt, denkt als erfahrener Handwerker stets mit. Der Projektleiter kann sich auf ihn verlassen.
Nach einigen Monaten Bauzeit kann der private Bauherr termingerecht in sein neues Zuhause einziehen. Er ist zufrieden, diesem sozialen Projekt zum Durchbruch verholfen zu haben. Umso mehr, als sein Auftrag unter marktüblichen Bedingungen abgeschlossen wurde. Die Mitarbeitenden haben es geschätzt, Neues zu lernen, wirkungsvoll im Team zu arbeiten und Wertschätzung für ihren Einsatz zu erhalten. Mit den Firmen des ersten Arbeitsmarktes ist eine produktive Zusammenarbeit entstanden und bereits wird ein nächstes Tiny House geplant. Eine Erfolgsgeschichte. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 25.09.2022 SRF 1 Gestohlene Kinder – Die Deportation ukrainischer Kinder nach Russland
Er war eines der jüngsten Kinder im russischen «Ferienlager»: der kleine Nikita aus Cherson.Bild: SRF/Renegade Stories«Wir mussten ausschliesslich Russisch sprechen. Alles, was mit der Ukraine zu tun hatte, war verboten. Wer dagegen verstiess, wurde bestraft», so beschreibt Yana, ein Mädchen aus der südukrainischen Stadt Cherson, was sie an jenem Ort erlebte, den sie und ihre Familie für ein Ferienlager hielten. Mehrere Monate verbrachten Yana, ihre ältere Schwester Diana und der kleinere Bruder Nikita auf der von Russland besetzen Halbinsel Krim. Allein habe sie sich gefühlt in dieser Zeit, erzählt Diana: «Vor allem, als sie anfingen, über Adoptionen zu sprechen und russische Dokumente für uns ausgestellt werden sollten.»
Wie Diana, Yana und Nikita soll es tausenden Kindern ergangen sein, sagen die ukrainischen Behörden: Sie wurden mit falschen Versprechungen in die von Russland besetzen Gebiete gelockt oder von Soldaten entführt. Ein Vorwurf, den die russische Seite vehement bestreitet. An vorderster Front: Maria Lvova-Belova, die russische Kinderrechtsbeauftragte. Sie hat für den Dokumentarfilm «Gestohlene Kinder» einem Interview zugestimmt und verteidigt das russische Vorgehen: Es gehe einzig um das Wohl der Kinder. Russland bemühe sich darum, dort, wo sich ein Kontakt zu Verwandten herstellen lasse, Familienzusammenführungen zu ermöglichen. In den Vorwürfen, die gegen dieses System und sie als Person erhoben werden, sieht Lvova-Belova eine «Dämonisierung» des russischen Staates durch die Ukraine und den Westen.
Doch nicht nur die ukrainische Regierung übt scharfe Kritik: Im März 2023 erliess der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen Lvova-Belvova und Präsident Vladimir Putin – wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen.
Der Film ist ein Zeitdokument, das ein vielschichtiges Bild der Geschehnisse zeichnet: Sowohl ukrainische wie russische Stimmen kommen zu Wort; Kinder, die von ihren Erfahrungen berichten, Mütter, die alles daransetzen, ihre Söhne und Töchter zu sich nach Hause zu holen, sowie Anwältinnen und NGO-Mitarbeiter, die sie tatkräftig dabei unterstützen. Und er macht deutlich, welche Macht die russische Propaganda hat: So gibt es immer wieder Kinder, die sagen, dass sie lieber in Russland bleiben wollen – etwa weil sie Angst haben, in ihrer Heimat als Landesverräter angesehen zu werden.
Oder der 17-jährige Filipp, der aus dem zerbombten Mariupol nach Moskau gebracht und von Maria Lvova-Belova persönlich als Pflegesohn aufgenommen wurde: «Es gab eine Zeit, in der ich mich fragte, ob ich in die Ukraine zurückkehren sollte», sagt er im Gespräch mit Filmemacherin Shahida Tulaganova. «Doch dann versuchte ich, diese Gedanken abzuschütteln. Ich wollte nicht mehr wissen, was genau dort vor sich ging, um mich nicht mehr so deprimiert und schlecht zu fühlen. Ich baute mir quasi eine Mauer auf – und entschied mich, dass es besser ist, dahinter zu bleiben.» (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 16.02.2025 SRF 1 Gewalt in der Erziehung
Jedes 20. Kind erlebt physische und jedes vierte Kind psychische Gewalt. Das ist nicht explizit verboten in der der Schweiz.
Im diesem «DOK»-Film von Andrea Pfalzgraf erzählen vier Menschen zwischen 16 und 64, wie sie Gewalt in der Kindheit erlebt haben und was das mit ihnen gemacht hat. In der Schweiz wird seit vielen Jahren darüber diskutiert, ob es ein explizites gesetzliches Verbot von Gewalt in der Erziehung braucht. In den meisten europäischen Ländern ist gesetzlich festgehalten, dass die Anwendung von Gewalt verboten ist. In Deutschland beispielsweise seit dem Jahr 2000. Dort belegen Studien auch die Wirksamkeit des Verbotes.
Gibt es viel Stress in einer Familie oder ist ein Elternteil isoliert und auf sich allein gestellt, kann der Alltag mit Kindern an die Nieren gehen. Da kann in der Verzweiflung schnell einmal die Hand ausrutschen oder man sagt etwas, was man gleich wieder bereuht. Wer als Kind geschlagen oder erniedrigt wurde, kann sich in der Regel daran erinnern. Weshalb aber geschlagen wurde, vergessen viele. «Was bleibt, ist ein Gefühl von Hass», erinnert sich der Liedermacher Linard Bardill.
«Das grösste Missverständnis bei kleinen Kindern ist, wenn man meint, dass sie einen extra ärgern», sagt die Entwicklungspsychologin Heidi Simoni. Kleine Kinder können das noch gar nicht, sie müssen einfach viel ausprobieren.
«Eine Ohrfeige hat noch niemandem geschadet» hört man nach wie vor, allerdings eher von der älteren Generation. Diese Aussage ist falsch. Unzählige Studien belegen die negativen Folgen von regelmässiger physischer aber auch psychischer Gewalt in der Kindererziehung. Und keine einzige Studie kam zum Schluss, dass Gewalt etwas Positives bewirkt. «Jeder Schlag verletzt die Seele», bestätigt auch Georg Staubli, Chef des Notfalls und der Kinderschutzgruppe im Kinderspital Zürich. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 14.10.2021 SRF 1 Das Gewicht meiner Brüste
Unsere Körper sind Schlachtfelder der Darstellung geworden. Medien, Mode und Misogynie setzen besonders für Frauen fixe Schönheitsstandards fest. Je weiter diese sich von der Realität wegentwickeln, desto unglücklicher werden wir alle, Frauen wie Männer. Wir rennen im Hamsterrad der «Selbstverbesserung» und benutzen alle Mittel, um besser zu sein und besser auszusehen und rennen gleichzeitig gegen die Zeit selber.
Der Preis ist hoch und die Resultate sind bloss eine Illusion. Wir können eigentlich alle nur verlieren. Warum ist das so? War es schon immer wie heute, oder sind wir mehr durch die Bilderflut, die uns täglich umgibt, gesteuert? Können wir der Ideologie der Standardschönheit entkommen? «Busen-Wunder» geht der provokativen Untersuchung dieser Frage nach.
Eine Dokumentation über die Filmemacherin Kristen Vermilyea und über alle anderen. Es geht um ihren Körper – und besonders um ihre Brüste – und um die Gesellschaft. Es geht um das Gewicht ihrer Brüste und das Gewicht der Bilder, das auf unserem Selbstwertgefühl lastet. Es geht um uns.
Während sie mich fragt, was mir ihre grossen Brüste eigentlich bedeuten, und warum sie anscheinend für viele Leute so wichtig sind, nimmt sie mich mit auf eine Reise von der Schweiz in die USA, um zu verstehen, welchen Platz Kristen in der Welt hatte, bevor ihre Brüste «abgeschnitten» werden. (Text: SRF)Giffers erhält ein Bundesasylzentrum
Die Guglera liegt auf einer dünn besiedelten Hochebene, im Sense-Oberland des deutschsprachigen Teils des Kantons Freiburg. Das ehemalige Institut liegt weitab vom Dorfkern von Giffers. Trotzdem fürchten sich viele Senslerinnen und Sensler davor, dass hier bald bis zu 300 Flüchtlinge leben sollen. Dabei kennen die meisten Einheimischen die Problematik rund um die Migration nur aus den Medien. Es gibt nicht viele Fremde im Sense-Oberland, der Ausländeranteil beträgt lediglich sieben Prozent.
Warum also löst das geplante Asylzentrum eine solche Kontroverse aus? Das Sense-Oberland im Kanton Freiburg verkörpert das Bild einer heilen Welt. Die Strukturen sind überschaubar, hier kennt und grüsst man sich noch. Traditionen und Brauchtum haben einen hohen Stellenwert. Den Umgang mit so vielen Fremden ist man sich hier nicht gewohnt.
Mit Mahnfeuern, lauten Kuhglocken und heftigen verbalen Attacken drücken die Sense-Oberländer ihren Unmut an einem Informationsabend im Februar 2015 unmissverständlich aus.
Es stellen sich Glaubens- und Wertefragen. Der Sensebezirk war während Jahrzehnten stark von der katholischen Kirche geprägt. Jetzt müssen sich die Einheimischen darauf einstellen, dass plötzlich viele Musliminnen und Muslime unter ihnen leben werden.
Nach und nach müssen auch die heftigsten Kritiker begreifen, dass sie das Asylzentrum nicht verhindern können.
Doch die tiefe Verunsicherung bleibt bestehen. Immer wieder werden die Pläne rund um die Guglera gestört. Zum Beispiel durch einen Sabotageakt, der einen grossen Wasserschaden anrichtet. Und Monate bevor überhaupt der erste Asylbewerber in die Guglera einzieht, denken Einheimische laut über die Bildung einer Bürgerwehr nach.
Filmautor Rolf Dietrich spricht mit vielen verschiedenen Einheimischen, hört sich bei Befürwortern und Gegnern des Bundesasylzentrums um und versucht so, den Ängsten der Giffersner auf die Spur zu kommen. Auch wenn Giffers weitab der grossen Migrationszentren der Schweiz liegt, spiegelt sich die Diskussion rund um die Asylproblematik symptomatisch im kleinen Dorf. (Text: SRF)Giraffen – Freundliche Giganten in Gefahr
Jeder liebt Giraffen, doch was wissen wir eigentlich über sie? Dr. Julian Fennessy versucht, diese zunehmend bedrohe Tierart zu retten. Das wohl erschreckendste ist, dass sie verschwinden. Die Zahlen sind in nur zwei Jahrzehnten um 40 Prozent zurückgegangen. In einem eiligen und kühnen Einsatz plant er zusammen mit einem entschlossenen Team aus Uganda, 20 der seltensten Unterexemplare der Giraffe zusammenzutreiben und über den Nil in Sicherheit zu bringen. Es steht viel auf dem Spiel, doch wenn sie Erfolg haben, bedeutet das vielleicht eine bessere Zukunft für ein Tier, das trotz seiner enormen Grösse irgendwie übersehen wurde. (Text: SRF)Glamour, Gold und die Liebe – Europas Königshäuser im Vergleich
Royal sind sie alle – und trotzdem gibt es Unterschiede bei Europas Königshäusern. Macht, Reichtum und Ansehen sind nicht gleichmässig verteilt. Politisch spielen die Königsfamilien in Zeiten der Demokratie keine grosse Rolle mehr. Aber als «Markenbotschafter» ihrer Länder sind sie von grosser Bedeutung. Sie punkten mit ihrer Tradition und glanzvollen Auftritten. Die Royals wissen genau, was das Publikum fasziniert- Bilder einer Traumhochzeit beispielsweise. Nichts rührt die Betrachterinnen und betrachter so sehr wie Maximas Tränen des Glücks, wenn sie dem niederländischen Thronfolger und jetzigen König Willem-Alexander zur Tangomusik das Jawort gibt. Und das Entzücken ist grenzenlos, wenn die kleine Schwedenprinzessin Estelle im adretten Kleidchen schüchtern in die Kamera winkt.
Nichts bleibt dabei dem Zufall überlassen. Ganze Heerscharen von Schneidern, Stylisten und PR-Profis machen aus den royalen Familien globale Attraktionen. Denn königliche Macht üben sie heutzutage vor allem über ihr Image aus. Wer aber hat in Sachen Attraktivität die Nase vorn? Wer liefert die schönsten Auftritte? Und warum ist ein blendendes Image so wichtig?
Auch die Schattenseiten des königlichen Lebens beleuchtet die Sendung. Wer liefert die grössten Skandale und die aufregendsten Affären? Was darf sich ein königliches Familienmitglied erlauben? Die Inszenierung muss auf jeden Fall perfekt sein. Wie es wirklich hinter den Kulissen aussieht, wird gern verschwiegen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Sa. 26.05.2018 SRF 1 Glaube Hoffnung Liebe – Auf der Suche nach Heldinnen im heutigen Russland
Mit 17 Jahren ist Katja Fedulova aus Russland weggegangen. Sie flieht 1993 vor dem Chaos der Perestroika nach Deutschland. Doch die Heimat lässt sie nicht los. Nun kehrt sie zurück mit der Frage, ob es im Russland von heute noch Heldinnen gibt, so wie einst ihre Grossmutter für sie eine war. Diese hatte im Zweiten Weltkrieg gekämpft und ihrer Enkelin immer wieder davon erzählt. Die Filmautorin trifft auf ihrer Suche zwei junge Russinnen, Olga und Natalia. Frauen, die auf ganz unterschiedliche Weise für ihr Land streiten.
Der Kampf der beiden Frauen bietet eine komplexe Darstellung der russischen Wirklichkeit, voller dramatischer, verzweifelter und komischer Momente. So entsteht ein Bild von Russland, das bis heute von den Nachwehen der Perestroika zerrissen scheint. Die Regisseurin schaut mit einem liebevollem Blick auf ihre Heimat. Es ist ein ungewöhnlicher, ein weiblicher Blick, bisweilen herzzerreissend, verstörend und voller Ambivalenz. (Text: SRF)Globalisierung in der Krise – Gewinner und Verlierer der Migration – Folge 2
Der freie Zugang zu den weltweiten Wirtschaftsmärkten sollte den Wohlstand auf der ganzen Welt stärken und für ein friedliches Miteinander der Nationen sorgen. Profitiert haben bisher jedoch vor allem die reichen Industrienationen. Die ärmeren Länder bezahlen den Preis dafür. Sie haben keinen Zugang zu den Weltmärkten und sind von der legalen Migration weitgehend ausgeschlossen. So fehlen Spaniens Landwirtschaft zwar unzählige Arbeitskräfte, aber die EU sperrt sich gegen Immigration. So werden die Menschen in die Illegalität gezwungen und werden Opfer von Ausbeutung und Lohndumping.
Oft sind diese Menschen aus dem Senegal. Sie sehen sich zur Flucht gezwungen, weil ihr Land Opfer der Globalisierung ist. Die senegalischen Fischer, die einst ihre Familien mit dem Fischfang ernähren konnten, mussten ihre Arbeit aufgeben. Ihre Gewässer sind illegal leer gefischt von grossen Schiffen aus anderen Ländern. Die Aneignung von Agrarflächen durch internationale Konzerne zerstört die auf Landwirtschaft angewiesene Wirtschaft. Zu den Gewinnern im Wettbewerb um Arbeit und Migration gehören hingegen viele Menschen aus China. Sie haben die richtigen Strategien entwickelt, um sich erfolgreich in fremden Ländern zu etablieren.
«Globalisierung in der Krise» ist eine zweiteilige Dokumentation mit Geschichten und Schicksalen von Menschen in einer globalisierten Welt. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 15.10.2023 SRF 1 Globalisierung in der Krise – Gewinner und Verlierer im Welthandel – Folge 1
Die Globalisierung galt einst als Schlüssel und Garant für ökonomisches Wachstum. Der freie Zugang zu den weltweiten Wirtschaftsmärkten sollte allen Wohlstand bringen und für Frieden sorgen. Doch im wirtschaftlichen Wettstreit verliert der freie und vor allem faire Handel zunehmend an Bedeutung. Verlierer sind meist die ärmeren Länder. Warum ist das so und was bräuchte es, damit alle profitieren könnten? Antworten darauf sucht dieser Film in den Lebensgeschichten von Menschen aus den USA, Peru und Europa.
Der ehemalige Stahlstandort Duisburg in Deutschland versucht mit einem Binnenhafen wieder Arbeitsplätze zu schaffen. Die Stadt arbeitet dafür eng mit China zusammen, ohne aber ihre Infrastruktur zu verkaufen. Amerikas Stahlindustrie hingegen bewegt sich kaum. Die Schuld für den Niedergang geben ihre Exponenten China und der Globalisierung. Gleichzeitig wird die US-Landwirtschaft mit Milliarden von Dollars subventioniert. Dies zum Schaden ärmerer Länder, die sich solche Subventionen nicht leisten können. So ist in Peru die einfache Bevölkerung von der Globalisierung ausgeschlossen und die Armut grassiert weiter. Gleichzeitig werden die Bodenschätze und Häfen des Landes der Grossmacht China überlassen.
«Globalisierung in der Krise» ist eine zweiteilige Dokumentation mit Geschichten und Schicksalen von Menschen in einer globalisierten Welt. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 08.10.2023 SRF 1 Glück im Vergessen? – Geschichten von Demenzkranken und ihren Betreuern
Im Zentrum des „DOK“-Films stehen Demenzkranke und ihre Partner, die in der Memory-Klinik des Zürcher Waidspitals betreut werden. Dank frühzeitiger Diagnose und entsprechender Behandlung können sie lange ein gutes Leben führen. Eine Patientin darf sogar noch Auto fahren, ein anderer hat trotz Demenz gelernt, das Internet zu nutzen. Einige Patienten dieses Films, der erstmals vor sieben Jahren ausgestrahlt wurde, sind inzwischen gestorben. Auch das gehört zu dieser Krankheit.
Marianne Pletscher zeigt in ihrem Film aber auch, dass Patientinnen mit fortgeschrittener Demenz nicht früher ins Pflegeheim müssen, wenn eine gute Tages- oder Nachtklinik die Betreuung übernimmt. Das Glück darüber teilen die Demenzkranken mit ihren Angehörigen, die ohne Hilfe hoffnungslos überfordert wären.
Ausserdem zeigt der Film eindrücklich, dass in einer weglaufgeschützten Pflegestation Lebensqualität und so etwas wie Glück möglich sind – wenn das Heim genügend Personal hat und gut geführt ist. Dies war zur Zeit der Aufnahmen im regionalen Pflegezentrum Baden der Fall. (Text: SRF)Goethe, Faust und Julia – Schauspielerin mit Down-Syndrom
Ein bisschen Angst hatte Esther Häusermann schon, als sie erfuhr, dass ihr drittes Kind mit einem Downsyndrom zur Welt kommen würde. „Unser Kind ist mongoloid“, schrieben sie und ihr Mann in der Geburtsanzeige ihrer jüngsten Tochter Julia. Das war 1992. Heute sagt ihr älterer Bruder Jim: „Julia ist das Beste, was unserer Familie passieren konnte.“ Und: Julia ist seit Juli 2012 Schauspielerin mit Diplom.
Der Film zeigt die zweijährige Ausbildungszeit von Julia zur Schauspielpraktikerin. Am Theater Hora in Zürich lernt sie, Rollen zu interpretieren, und alles, was es sonst noch braucht, um eine gute Schauspielerin zu werden. Tanzen ist ihre grosse Leidenschaft. Die Kamera begleitet Julia auf ihrem manchmal mühsamen, aber meist lustvollen Weg, der plötzlich eine unerwartete Wende nimmt.
Bevor ihre zweijährige Ausbildung fertig ist, wird Julia nämlich schon zum Profi, weil unverhofft ein berühmter Choreograph aus Frankreich auftaucht. Noch vor dem Lehrabschluss ist Julia mit dem ganzen Ensemble des Theaters Hora auf Europatournee. Sätze wie „Das geht nicht“ gibt es für die junge Frau nicht. Sie lebt im Moment, und ihre Vorstellungskraft reicht so weit, dass sogar Justin Bieber anruft, als ihre Liebe in die Brüche geht.
Julia tanzt zu Michael Jacksons „They Don’t Care About Us“ und erreicht ihr Ziel: einen der Hauptdarsteller der beliebten ARD-Serie „Verbotene Liebe“ zu küssen.
Eine Dokumentation über die aussergewöhnliche Karriere einer jungen Frau, die dank ihrer Familie und des Theaters Hora der Stiftung Züriwerk viel weiter gekommen ist, als einfach nur beschäftigt zu werden. Ein Film voller Poesie und Kraft über eine junge, selbstbewusste Frau voller Träume, die von sich sagt: „Ich bin normal. Ich habe einfach ein Handicap.“ (Text: SRF)Gorbatschow – Der Weltveränderer
Der Film «Michail Gorbatschow – Der Weltverbesserer» gibt einen Einblick in die Rolle von Michail Gorbatschow in seinem Land: Vor, während und nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Kommunismus. Während Gorbatschow in Russland heute als der Zerstörer der Sowjetunion gilt, wird er international als Held gefeiert, ein grosser Staatsmann, der mithalf, den Kalten Krieg zu beenden. Im Film kommen viele ehemalige Weggefährten Gorbatschows zu Wort, die nicht nur seine politische Rolle von damals schildern, sondern auch ein Bild eines aussergewöhnlichen und humorvollen Mannes zeichnen.
In diesem Film spricht Gorbatschow selbst aus seiner eigenen Perspektive über das politische Drama, in dem er eine der Hauptfiguren war. Er schildert auch seine Kindheit und Jugend, die Bedeutung seiner Liebe zu seiner verstorbenen Ehefrau Raissa sowie seine Zeit nach 1991, als die Sowjetunion unterging und er den Kreml verlassen musste.
Der Film «Michail Gorbatschow – Der Weltverbesserer» ist nicht nur ein Porträt eines Weltpolitikers und Friedensnobelpreisträgers, sondern vor allem auch eines Menschen: Michail Gorbatschow. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 06.11.2019 SRF 1 Gott Arbeit Geld – wie die Reformation die Wirtschaft spaltete
Wie sind wir gut vor Gott? Vor 500 Jahren haben die Reformatoren neue Antworten auf diese Frage gegeben. Überall entstehen Webkeller, Keimzellen des Fortschritts. Es ist der Beginn einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung. Die Katholiken haben andere Vorstellungen. Für sie ist die Landwirtschaft die einzig gottgefällige Arbeit – vorerst.
Ganz verschieden sind auch die Wege des Geldes: In reformierten Gebieten werden Gewinne aus der Weberei investiert in neue Entwicklungen. Es entstehen immer mehr Betriebe. Bei den Katholiken hingegen fliesst das Geld der Gläubigen in die Kirche. Sie leisten sich prunkvolle Bauten. Diese sollen Menschen für das düstere Diesseits entschädigen und auf das herrliche Jenseits vorbereiten. Die Folge laut Historiker Peter Hersche: „Im protestantischen Raum wird die Wirtschaft mit allen Mitteln gefördert, katholische Unternehmen gibt es dagegen bis weit ins 20. Jahrhundert praktisch keine.“
Dann passiert, womit niemand gerechnet hat: Die Katholiken, politisch und wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand, setzen zu einer eindrücklichen Aufholjagd an. Gleichzeitig werden auf protestantischer Seite fortschrittskeptische Stimmen laut. Lassen sich die riesigen wirtschaftlichen Unterschiede zwischen katholischen und reformierten Kantonen alleine mit Luther, Zwingli und Calvin erklären? Der Film von Andreas Kohli sucht nach Antworten. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 01.11.2017 SRF 1 Gottesanbeterin – Meisterin der Täuschung
Das Leben der Mantiden – oder auch Mantis genannt – ist geheimnisvoll. Sie leben räuberisch und vertilgen auch Tiere, die grösser sind als sie selbst, beispielsweise Skorpione oder kleine Wirbel- und Säugetiere. Gelegentlich kommt es vor, dass ein Weibchen das Männchen während oder nach der Paarung frisst. Die Dokumentation zeigt, wie die Tiere leben, wie sie sich fortpflanzen und wie sie sterben. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem die grössten und seltensten Vertreter der Art. (Text: SRF)Grand Tour der Schweiz: Vom Jura bis ins Wallis (2)
Patrizia Mariani hat ihr Glück in der Region Franches-Montagne im Norden des Juras gefunden. Hier, in der Heimat der Freiberger, der letzten Schweizer Pferderasse, arbeitet sie als Reittherapeutin. Natur, Pferde und viel Platz, viel mehr gibt es hier nicht. Direkt am Reitplatz hält der kleine rote Zug, wie ihn sein Fahrer liebevoll nennt. Mit ihm fahren wir weiter durch das Jura. Lokführer Olivier Luder liebt seinen Beruf, seine Heimat ? und sein Akkordeon.
Aus einem Hochtal des Waadtländer Jura stammt der Käse Vacherin du Mont-d’Or, der traditionell in Fichtengürtel gehüllt wird. Die Holzbänder schält Marianne Golay aus der Baumrinde. Die Reise führt weiter zum Genfersee in das Weinanbaugebiet Lavaux. Es ist bekannt für den Chasselas-Wein. Neue Rebsorten sollen sich dem Klimawandel und dem sich wandelnden Geschmack anpassen. Weiter geht es nach La Tour-de-Peilz, wo Comic-Künstler Derib seine Werke zeichnet. Sein «Yakari» ist über die Grenzen hinaus berühmt. Am Grossen Sankt Bernhard sind die Bernhardiner-Hunde beheimatet. Melanie Scheidegger ist Tierpflegerin der Fondation Barry, die die ehemaligen Bergrettungshunde züchtet. Sie führt die Hunde mit Touristen durch die Berge. (Text: SRF)Grand Tour der Schweiz: Vom Tessin ins Appenzell (3)
Irene Petraglio mahlt in der 400 Jahre alten Mühle von Bruzella das beliebte Polentamehl. 13 Tonnen produziert sie im Jahr und verkauft es vor allem an die umliegenden Grotti. Oberhalb von Ascona kocht Familie Ghilardi in ihrem Grotto die Polenta auf dem offenen Feuer. Dafür kommen die Wanderer gerne hier hoch ? und auch für den tollen Ausblick über den Lago Maggiore. Die Inseln von Brissago sind die Attraktion des Sees. Wegen des besonderen Mikroklimas wachsen hier über 50’000 Pflanzen aus allen Kontinenten. Gepflegt werden sie von Gärtner Mattia Boggia.
In den Wäldern um Bergün sucht Andrea Florinett nach den richtigen Bäumen für Gitarren. Oft trocknet das Klangholz jahrelang, bevor es für den Instrumentenbau geeignet ist. «Das ist wie beim Wein, je länger, desto besser», meint der Bündner Holzhändler. Jeden Herbst werden im Appenzell die Viehschauen veranstaltet. Die Bauern der Umgebung kommen zusammen und wählen die schönste Kuh aus ? Misswahlen mal anders. (Text: SRF)Grand Tour der Schweiz: Von Zürich ins Berner Oberland (1)
Zürich ist nicht nur die Stadt der Banken und Bäder, sondern auch der Bienen. «Dank der vielen Dachgärten ist Zürich für die fleissigen Tiere ein Schlaraffenland», weiss die junge Stadtimkerin Helena Greter. Am Ende des Zürichsees sammelt Astrid Nigg Kräuter und Blumen, um daraus Seife herzustellen ? ganz ohne Konservierungsstoffe. Das einzige Gift, das sie fürchtet, ist Hektik. Wir begleiten die Toggenburgerin auf ihren Streifzügen durch die Bergwiesen und in ihrem Seifenlabor.
In Einsiedeln liegt der wichtigste Wallfahrtsort der Schweiz, denn die schwarze Madonna von Einsiedeln wird auch von Hindus oder Muslimen beschenkt, meist mit wertvollem Schmuck und Kleidern. Pater Lorenz zeigt uns in der Bibliothek des Klosters seinen Schatz: eine protestantische Bibel: «Auch die hat bei uns Platz. Denn wir sind offen.»
Die Route führt ins Berner Oberland zur Rotstückhütte auf über 2000 Metern. Hier ist das Reich von Luzia Gisler, die unter dem Schildhorn den Sommer über Wanderer beherbergt und bekocht. Versogt wird sie aus der Luft, der Helikopter kommt einmal die Woche mit Lebensmitteln.
Ein paar Hänge weiter macht Bauer Daniel Rubin und die Sennerin Lisette Kaufmann Raclette auf der Alp. Wenn er mal frei hat, schwingt er die Fahnen. Schliesslich hat er einen Titel zu verteidigen, er ist mehrfacher Landesmeister. Und sein kleiner Sohn Markus eifert ihm schon nach ? Eiger, Mönch und Jungfrau immer fest im Blick. (Text: SRF)
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