2022, Folge 213–226

  • Folge 213 (30 Min.)
    Juli 1997: Vor 25 Jahren gewinnt Jan Ullrich die Tour de France. Dieser Triumph macht ihn zum Superstar des Radsports. Sportfans sind einhellig der Meinung: Ullrich wird die Tour noch viele Male gewinnen. Doch das wird nie wieder passieren. Das Jahrhunderttalent des Radsports ist zu undiszipliniert, hat als Gegner den US-Amerikaner Lance Armstrong, dreht sich mit im Dopingkarussell, muss zurücktreten, verweigert ein klares Geständnis und gerät immer mehr in eine Abwärtsspirale. Schlagzeilen macht Ullrich nun zumeist durch Skandale. Alkohol- und Drogenmissbrauch lassen die Ehe des vierfachen Vaters scheitern. Er selbst sagt: „Ich war fast tot“. 25 Jahre nach dem Toursieg geht es in der „Sportclub Story“ um das von Triumphen und tiefen Abstürzen geprägte Leben Jan Ullrichs.
    Uli Fritz und Ole Zeisler zeigen in ihrem Film den Aufstieg des Ausnahmetalentes aus dem Rostocker Stadtteil Lütten Klein bis auf das Podium bei der Tour de France. Die Autoren interviewen frühere Trainer und Zeitzeugen und reisen auch in die USA, um Ullrichs einstigen Rivalen und jetzigen Freund Lance Armstrong zu sprechen. Diese „Sportclub Story“ basiert auf der fünfteiligen Dokuserie „Being Jan Ullrich“, die in der ARD Mediathek abrufbar ist. Weitere Gesprächspartner und Zeitzeugen kommen im Podcast „Jan Ullrich. Held auf Zeit“ zu Wort. Zu finden ist die siebenteilige Serie von Moritz Cassalette in der ARD Audiothek. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 31.07.2022 NDR
  • Folge 214 (30 Min.)
    Im August 2021 ging für Springreiter André Thieme der große Traum endlich in Erfüllung: Bei den Olympischen Spielen in Tokio ritt der Mecklenburger zum ersten Mal bei einem großen Championat für Deutschland. Als erster Reiter aus den neuen Bundesländern. Ein besonderer Moment für Thieme, der sich selbst als „Patriot“ bezeichnet. Allerdings endete die Premiere für den Profi aus Plau am See mit Platz neun im Teamwettbewerb enttäuschend. Jahrelang hat der 47-Jährige auf diesen Start hingearbeitet. Und während einige Reiterkolleg*innen mitunter den Eindruck vermitteln, eine Europameisterschaft oder Weltmeisterschaft seien eher lästige Pflichtaufgaben, kann Thieme es kaum erwarten, für Deutschland aufzusatteln.
    Zu verdanken hat er das seinem Top-Pferd Chakaria. Mit der Fuchsstute hat der dreimalige Derbysieger von Hamburg endlich die perfekte Partnerin gefunden. Er liebe sie fast so wie seine Ehefrau Corinna, hat Thieme einmal im Scherz gesagt. Angeblich wurde ihm schon einmal ein siebenstelliger Betrag für das Pferd geboten. Aber Chakaria ist für André Thieme unverkäuflich. Die „Sportclub Story“ hat André Thieme im Jahr der Weltmeisterschaft und bei der Vorbereitung auf die Titelkämpfe im dänischen Herning begleitet und dabei ganz private Einblicke bekommen.
    Der Springreiter aus Plau am See verdient sein Geld nicht nur im Sattel seiner Top-Pferde. Er ist auch Ausbilder und Pferdehändler. In Karow unterhält Thieme zusammen mit Angestellten einen Reitstall. Während viele Reiterkolleg*innen Mäzene oder Gönner im Hintergrund haben, fliegt Thieme seit Jahren in die USA. In der „Pferdehauptstadt“ der USA, Ocala/​ Florida verbringt er jedes Frühjahr mehrere Wochen, verkauft Pferde und reitet bei hochdotierten Turnieren.
    Mit sechs Pferden ist der Profi auch 2021 über den Großen Teich geflogen. Natürlich war Chakaria mit dabei. Sein Top-Pferd half ihm auch, die Olympia-Enttäuschung wegzustecken. Zusammen wurden sie im September 2021 Europameister. Thieme feierte den bisher größten Erfolg seiner Karriere. Dass ihm das gelungen ist, bietet Stoff für einen Hollywoodfilm. André Thieme ist geboren und aufgewachsen in der DDR. Sein Vater Michael war auf dem Landgestüt Redefin in Mecklenburg-Vorpommern Obersattelmeister. Und natürlich musste auch der Sohn rauf aufs Pferd und erst einmal Dressur reiten.
    Nach zehn Siegen in der schweren Klasse durfte André umsatteln und Springreiter werden. Er machte eine Lehre zum Pferdewirt und ein Praktikum in den USA. Für Thieme „ein großartiges Land“, aber Deutschland verlassen würde er nie. Und vermutlich wäre er auch schon früher für sein Heimatland bei einer WM oder EM gestartet, wenn er nicht eines seiner Top-Pferde, Contanga, kurz vorher an eine Milliardärstochter verkauft hätte. Mit Chakaria will André Thieme bei den Weltmeisterschaften im Juli im dänischen Herning zum großen Sprung ansetzen. Ein Jahr nach seinem Championatsdebüt für Deutschland. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 07.08.2022 NDR
  • Folge 215 (30 Min.)
    Es ist es ein Dauerstreitthema in vielen Familien, wenn Kinder häufig am Computer spielen. Eltern werden schnell nervös und die Rechner zu „Daddelkisten“. Aber was ist, wenn aus Kindern professionelle Gamer werden, die auf einmal 10.000 Euro und mehr verdienen? Wenn aus dem anfänglichen „Daddeln“ ein Beruf wird, in dem es um Meistertitel geht? In dieser „Sportclub Story“ begleiten die Autoren Jan Neumann und Matthias Dröge die acht besten Teams beim Finale der Virtual Bundesliga Club Championship (VBLCC). In Köln geht es um Skillmoves und Tore an der Playstation 5 oder der Xbox, aber es geht auch um den Traum von der Aufnahme in die eNationalmannschaft des DFB.
    Mit dabei in der virtuellen Bundesliga sind aus dem Norden der FC St. Pauli und FC Hansa Rostock. Das Team von der Ostsee hat mit seinen bis dato eher unbekannten Gamern Levy Rieck und Henning Wilmbusse eine starke Debütsaison gespielt und sich souverän für das Finalwochenende qualifiziert. Und auch beim ersten Offlineevent ihrer jungen eFootball-Karriere sorgen die beiden für Furore. Favorisiert ist das Duo des FC St. Pauli. Im Vorjahr gab es eine Niederlage im Finale dieses offiziellen DFL-Wettbewerbs, in diesem Jahr greifen Mustafa Cankal und Kamal Kamboj wieder an.
    So wie Jonas Sterner. Der Zweitligaprofi schießt als Mittelfeldspieler Tore für Holstein Kiel und ist zugleich ein Könner an der Konsole. Der größte deutsche Erfolg bei einem Einzelturnier ist bis heute der WM-Sieg von Mohammed Harkous, der neben einem Preisgeld von gut 225.000 Euro auch zur FIFA-Gala The Best eingeladen wird. Dort trifft er ganz real auf die Stars Messi, Mbappé und Klopp. Und auf der anderen Seite ist der TSV Eintracht Immenbeck aus Buxtehude ein gutes Beispiel für einen norddeutschen Amateurverein, der eine E-Sport-Sparte aufgebaut hat und erste Erfolge vorweisen kann. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 14.08.2022 NDR
  • Folge 216 (30 Min.)
    David Lebuser ist Rollstuhlfahrer. Und Pionier. Der Hamburger war der erste Rollstuhlskater in Deutschland, wurde als erster deutscher Sportler Weltmeister in dieser Sportart und hat als Erster angefangen, in Workshops anderen Rollstuhlfahrern, vor allem Kindern, das Skaten näherzubringen. Von den gängigen Vorurteilen gegenüber Menschen mit Handicap hat sich Lebuser nie abhalten lassen. David Lebusers Sit’n’ Skate-Workshops sind mittlerweile weit über seinen Wohnort Hamburg hinaus bekannt und gefragt. Gemeinsam mit Frau Lisa will er vor allem erreichen, dass Kinder den Rollstuhl nicht nur als einfaches Hilfsmittel, sondern auch als cooles und stylisches Sportgerät begreifen und so spielerisch fit werden für den Alltag mit all den Barrieren.
    Der 35-Jährige setzt aber auch jenseits seines Sports Zeichen. Er engagiert sich gegen Rassismus, Homophobie und Ausgrenzung und für Gleichberechtigung, Toleranz und Inklusion. Zu diesem Zweck machte er sich 2020 auf zu einer abenteuerlichen Expedition auf den Mount Meru in Tansania, um mitten in Afrika ein Zeichen für Inklusion zu setzen, natürlich mit dem Rollstuhl. Die „Sportclub Story“ porträtiert einen Mann, zu dessen Lifestyle Tattoos, bunte Frisuren und Punkmusik gehören. Und der Kampf gegen Vorurteile. Das ist das Leben des Rollstuhlskaters David Lebuser. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 21.08.2022 NDRDeutsche Streaming-Premiere Do. 18.08.2022 ARD Mediathek
  • Folge 217 (30 Min.)
    Im Sommer 2012 zog der Hamburger SV völlig überraschend sein Team aus der Frauen-Bundesliga zurück. Bei den Mannschaften der Männer klafften in dieser Zeit Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Der „Bundesliga-Dino“ machte Jahr für Jahr Millionenverluste und verlor im Konzert der großen Bundesligavereine mehr und mehr den Anschluss. Um Geld zu sparen, war und ist den Verantwortlichen fast jedes Mittel Recht, auch wenn es nur um eine niedrige sechsstellige Summe ging: Dieser Betrag fehlte nämlich zur Finanzierung der Frauenmannschaft, die ohne das Geld im Jahr 2012 von der Bundesliga in die drittklassige Regionalliga zwangsabsteigen muss.
    Eine „Schande für den deutschen Frauenfußball“ nannte Erfolgstrainer Bernd Schröder vom 1. FFC Turbine Potsdam die Abmeldung der HSV-Frauenmannschaft damals, die wenig später sogar noch in die Oberliga durchgereicht wurde. Die HSV-Männer investierten zwar weiter viel Geld in Profifußballer mit großen Namen, der Absturz des traditionsreichen HSV in die 2. Bundesliga konnte jedoch nicht verhindert werden. Und dort nimmt die Mannschaft nunmehr den fünften Anlauf, um ins Oberhaus der Fußball-Bundesliga zurückzukehren.
    Doch auch wenn es nach wie vor nicht gut bestellt ist um die Finanzen des Clubs, hat ein Umdenken stattgefunden. Mit Horst Hrubesch als Identifikationsfigur investiert der HSV mittlerweile auch wieder in den Frauenbereich. Und die Fans leisten beeindruckende Unterstützung. Vereinspräsident und Aufsichtsratschef Marcell Jansen konnte schon als Spieler nicht verstehen, wie der Club so mit dem Frauenteam umspringen konnte. Für ihn ist es „Traum und Vision“ zugleich, dass es für die Frauen so schnell wie möglich wieder hoch in die Bundesliga geht.
    Die „Sportclub Story“ beleuchtet die Vorgänge von damals. Die damalige Kapitänin kommt genauso zu Wort wie der frühere Vorstandschef. Tom Gerntke und Florian Neuhauss begleiten in ihrem Film aber auch die Frauenmannschaft in der Regionalliga in den entscheidenden Partien der Saison 2021/​2022 und sind mit dabei, als es zum Showdown um den Aufstieg in die 2. Frauen-Bundesliga in Potsdam geht. Trotz des verpassten Aufstiegs ruhen auf den jungen Talenten die Zukunftshoffnungen der HSV-Frauen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 28.08.2022 NDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 26.08.2022 ARD Mediathek
  • Folge 218 (30 Min.)
    Am 28. August 1972 marschieren die Mannschaften anlässlich der olympischen Segelwettbewerbe in Kiel-Schilksee zu den Klängen von „Popcorn“ tanzend in den Olympiahafen ein. Dies ist ein besonderer Moment in der Geschichte der Fördestadt. Die Stars der Segelszene wie Willy Kuhweide und Ulli Libor wollen in Kiel um Medaillen kämpfen. Auch eine kleine israelische Mannschaft ist mit dabei, die die Eröffnung der olympischen Segelwettbewerbe ausgelassen feiert. Acht Tage später laufen die israelischen Segler zu einer Wettfahrt aus. Sie ahnen jedoch noch nicht, was sich am Morgen in München ereignet hat: Arabische Terroristen haben die israelische Mannschaft in München überfallen, zwei Teammitglieder erschossen und neun weitere als Geiseln genommen. Was so heiter und ausgelassen begonnen hatte, endet auch bei den Menschen in Kiel mit einem Schock. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 04.09.2022 NDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 26.08.2022 ARD Mediathek
  • Folge 219 (30 Min.)
    Fußballerin Alex Popp erlebte bei der UEFA Women’s EURO 2022 im Sommer die schönsten und gleichzeitig bittersten Momente ihrer Karriere. Nach einer langen Verletzungspause und anschließender Coronainfektion gelang der 31-Jährigen ein Comeback im Nationalteam, mit dem sie selbst nicht gerechnet hatte: Die DFB-Kapitänin traf bei der Europameisterschaft in jedem Spiel und führte das deutsche Team ins Finale von Wembley. Obwohl sie in der Startaufstellung stand, musste sie wegen muskulärer Probleme passen und konnte das Endspiel nicht spielen.
    Ohne Popp unterlag die deutsche Frauennationalmannschaft England mit 1:2. Die Aufmerksamkeit für den Frauenfußball in Deutschland aber ist immens gestiegen, ist so groß wie nie zuvor. „Und vielleicht ist das mehr wert als ein Titel“, sagt Popp. Alex Popp ist Olympiasiegerin und hat mit ihrem Verein, dem VfL Wolfsburg, sieben deutsche Meisterschaften und zwei Champions-League-Titel gewonnen. Nur eine Europameisterschaft hatte sie nie gespielt. Aufgrund von Verletzungen verpasste sie nach dem Turnier 2013 auch das im Jahr 2017. „Als da klar war, dass ich mir den Meniskus gerissen hatte, war der erste Gedanke, dass ich jetzt einfach aufhöre, dass es nicht sein soll.
    Aber Familie und Freunde haben gesagt: Das bist nicht du, jetzt zu sagen: das war’s. Du arbeitest immer weiter. Und Gott sei Dank habe ich es getan, um jetzt auch diesen Moment hier zu erleben“, sagt Popp rückblickend bei einem Interview während des Turniers im Sommer 2022. Gerade von einer Coronainfektion genesen, kam die Stürmerin im ersten Gruppenspiel gegen Dänemark noch von der Bank ins Match und traf gut 20 Minuten nach ihrer Einwechslung.
    Das erste von sechs Toren im Turnier. „Ich bin so dankbar, hier sein zu können und genieße die Momente so sehr. Dadurch kann ich befreiter aufspielen“, erklärt Popp ihre Treffsicherheit. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg fand große Worte: „Poppi ist über Grenzen gegangen. Sie hat so viel gearbeitet und gelitten, jetzt führt sie das Team als Kapitänin mit beeindruckender Reife.“ Trotz des verpassten Titels: Die Kapitänin und ihr Team haben bei dieser Europameisterschaft viel gewonnen.
    Fast 18 Millionen Menschen haben das Finale im TV gesehen, nach dem Turnier wurde Alexandra Popp von Medienanfragen überhäuft, war zu Gast in Talkshows und wurde für das „Comeback des Jahres“ geehrt. Roter Teppich statt grüner Rasen, eine neue Bühne für die Fußballerin. Alex Popp hofft, dass das Interesse an ihrem Sport nachhaltig steigt und fordert, die Rahmenbedingungen im Frauenfußball weiter zu verbessern. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 11.09.2022 NDR
  • Folge 220 (30 Min.)
    Seit 1975 ist keine Frau mehr in der Formel 1 einen Grand Prix gefahren. Seit nun fast 50 Jahren existiert sie, eine der letzten Männerbastionen. Aber warum war und vor allem warum ist das eigentlich immer noch so? In einer zweiteiligen Dokumentation stellt „Sportclub Story“ Autor Boris Poscharsky diese Frage Frauen aus verschiedenen Generationen von Rennfahrerinnen. Jung, schnell, weiblich. Die ersten beiden Eigenschaften sind hilfreich im Motorrennsport. Als Frauen haben es die Rennfahrerinnen Sophia Flörsch aus Deutschland, Simona de Silvestro aus der Schweiz und die Teenagerin Mathilda Paatz aus Deutschland aber immer noch unglaublich schwer, sich gegen uralte Vorurteile und ihre männliche Konkurrenz durchzusetzen.
    Plätze in den Cockpits der diversen Rennserien im Motorsport sind rar, extrem teuer und begehrt. Fast immer sind sie mit Männern besetzt. Aber immer mehr Frauen wollen auch Vollgas geben. Die FIA, der Rennsportweltverband, fördert jetzt mit dem Nachwuchsprogramm „Girls on Track“ zum ersten Mal Mädchen, die Interesse haben, Rennen zu fahren.
    Noch steht die Entwicklung am Anfang, aber es gibt die Mädchen und Frauen, die in die Formel 1 wollen. Mathilda Paatz ist mit 14 Jahren eines der größten internationalen weiblichen Talente. Sie fährt im Kart gegen die männliche Konkurrenz und ist oft schneller. Ihr Traum ist es, eines Tages in einem Formel-1-Cockpit zu sitzen. Die Schweizerin Simona de Silvestro ist schon erfahren, fuhr in den USA in der IndyCar Series. Sie weiß, dass es dort für Frauen inzwischen etwas leichter möglich ist, in ein Cockpit zu kommen. In Europa hat sie es schwerer.
    Hier ist sie Ersatzfahrerin in der Formel E, sieht in den Elektroflitzern ein großes Zukunftspotenzial und will nicht in der Rolle der Ersatzfahrerin bleiben. Sophia Flörsch ist Deutschlands erste Frau, die in der Formel 4 auf dem Podest stand. Der Boulevard entdeckte die 21-Jährige und jubelte sie hoch. Sie versuchte aber einfach schnell zu sein. 2018 verunglückte sie schwer. Der Druck ist enorm. Sie muss immer wieder beweisen, dass sie nicht nur „schmückendes Beiwerk“, sondern eine ernst zu nehmende Rennfahrerin ist.
    Sie hat sich trotz allem in die Formel 3 und DTM vorgearbeitet. Für sie noch lange nicht die Erfüllung aller Träume. Auch sie will in die Königsklasse des Rennsports. Topzeiten zu fahren allein reicht aber nicht, um voranzukommen. Das Geschäft ist kompliziert, fast alles ist eine Frage des Geldes. Und das wird eben fast immer nur in Männer investiert. Ellen Lohr, Jahrgang 1965, eine der erfolgreichsten deutschen Rennfahrerinnen in der Geschichte, ist inzwischen Rennsportchefin eines Technologie-Unternehmens.
    Sie kennt die Zeiten, in denen Frauen im Motorsport im besten Fall belächelt wurden und hatte selbst auch einmal den Traum von der Formel 1. Lohr kann einschätzen, warum es noch immer keine Frau geschafft hat, in diese alte Männerdomäne einzubrechen. Die Dokumentation begleitet drei Frauen beim Training, bei Rennen, bei Erfolgen und Rückschlägen. Drei Frauen, die es lieben, am Limit zu fahren, die Geschwindigkeit zu spüren und zu kontrollieren. Die aber auch erleben müssen, dass der Weg für Frauen in das Männergeschäft Formel 1 noch sehr, sehr lang und steinig ist. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 25.09.2022 NDR
  • Folge 221 (30 Min.)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.10.2022 NDR
  • Folge 222 (30 Min.)
    Er ist ein Bremerhavener Jung und hat ein Herz für Afrika. Der Basketballprofi Adrian Breitlauch hat vier Monate in Kigali verbracht, der Hauptstadt von Ruanda, dem Land der 1000 Hügel. Er hat dort in der ersten Liga Ruandas Basketball gespielt und geholfen, eine Schule zu bauen. Das Schulbauprojekt hat er schon in Deutschland begleitet, Flyers erstellt, Spenden akquiriert, Vorträge gehalten. Dahinter steckt der Club Rotary Distrikt 1850 im Nordwesten. Der 29-jährige Adrian Breitlauch hat es vor Ort bei der Fertigstellung betreut über ein Praktikum im Koordinationsbüro des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz/​Ruanda.
    Der Verein kümmert sich um deutsche Entwicklungshilfe in Ruanda, ist spezialisiert auf Schulbau. Dazu erfüllte sich Breitlauch einen lang gehegten Wunsch: Basketball spielen in Afrika. Denn Breitlauch wollte wieder fit werden. Drei Monate lang durfte er keinen Sport machen. Der Grund: eine Herzmuskelentzündung nach einer Corona-Impfung. Eine seltene Nebenwirkung. Gerade mal 30 von einer Million Menschen bekommen diese Erkrankung nach einer Corona-Impfung. Breitlauch wurde rechtzeitig wieder gesund und schloss sich dem Tigers Basketball Club in Ruanda an.
    Mit dem Deutschen als Spieler hatte der Klub das Ziel, in die Play-offs zu kommen. Die NDR „Sportclub Story“ begleitet den Leistungssportler auf Schritt und Tritt bei seinen Erlebnissen in Ostafrika. Das Filmteam ist ganz nah dran, wenn er unter Flutlicht draußen den Basketballcourt betritt, wenn er eine deutsche Delegation über die Baustelle des Schulprojekts führt und mit seinen Grundkenntnissen der Landessprache Kinyarwanda auf dem Markt über den Preis einer Avocado verhandelt. Die Story zeigt einen bemerkenswert offenen, wissbegierigen und zielstrebigen Basketballprofi. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.10.2022 NDR
  • Folge 223 (30 Min.)
    In ostafrikanischen Ländern wie Kenia oder Äthiopien leben über 25 Prozent der Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Und deshalb laufen viele von ihnen. Sie laufen mit der Hoffnung auf ein besseres Leben, doch viele bleiben auf der Strecke. Michael Maske und Fabian Wittke tauchen ein in eine Welt voller Träume und Illusionen. Sie haben den Äthiopier Haftom Weldaj in seiner neuen Heimat Deutschland begleitet. Dem 32-Jährigen sind durch das Laufen ganz neue Perspektiven eröffnet worden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 16.10.2022 NDR
  • Folge 224 (30 Min.)
    Laura Philipp zählt zu den besten Triathletinnen der Welt und will den Ironman auf Hawaii gewinnen. Doch auch die 35 Jahre alte Hochleistungssportlerin hat erst lernen müssen, mit ihrem Körper zu arbeiten und nicht gegen ihn. Seit sie das Training auf ihren weiblichen Zyklus anpasst, schafft sie es, das Beste aus sich herauszuholen. Sie ist damit eine Vorreiterin, denn zyklusbasiertes Training ist auch im Spitzensport immer noch ein Tabu. Laura Philipp will das ändern. Der NDR hat die Triathletin auf ihrem Weg nach Hawaii begleitet. Laura Philipp gibt dabei in der „Sportclub Story“ auch sehr persönliche Einblicke. Sie erzählt, wie die Trainingsanpassung ihr Leben veränderte und ein glücklicher Zufall ihr dabei in die Hände spielte.
    Sie erklärt, worauf sie heute Acht gibt und was sie anderen Frauen rät. Dabei übt sie auch Kritik an bisher verbreiteten Normen im Spitzensport. Das NDR Autorenteam war auch zu Gast bei Deutschlands erfolgreichsten Fußballerinnen in Wolfsburg und einem Wasserballteam in Hamburg. Dass Trainingspläne sich bis heute vor allem an Männern orientieren, wollen zwei Wissenschaftlerinnen mit ihrer aktuellen Forschung ändern. Sie erklären, wie ein angepasstes Training die nötigen Prozentpunkte zwischen Sieg und Niederlage entscheiden kann und dass sich ein offener Umgang mit dem Thema auch für Hobbysportlerinnen lohnt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 30.10.2022 NDR
  • Folge 225 (30 Min.)
    Die Spieler des SV Meppen wurden erst belächelt und später beneidet. Elf Jahre lang, zwischen 1987 und 1998, kickte die Mannschaft aus dem Emsland in der 2. Fußball-Bundesliga. Und dabei lehrte die „graue Maus“ aus der Provinz den „Liga-Elefanten“ das Fürchten. Alle Spieler der Aufstiegsmannschaft kamen aus der Region. Viele waren schon dabei, als einige Jahre zuvor Superstar Diego Maradona für den FC Barcelona sein Debüt in einem europäischen Club im Gastspiel gegen den SV Meppen gab. Die meisten Spieler waren noch Feierabendkicker, als der Verein im Profigeschäft ankam. Und sie sind es geblieben, typisch emsländisch.
    Bodenständig, aber selbstbewusst. Das von der Konkurrenz verpasste Gummistiefel-Image wurde Humor genommen, es wurde sogar zum Markenzeichen ungedreht. Legendäre Spiele wie ein 6:1-Sieg gegen den haushohen Favoriten Eintracht Frankfurt oder das torreichste Spiel im deutschen Profifußball aller Zeiten, ein 6:7 gegen den FC Kaiserslautern, brachten dem Verein Sympathien auch weit über das Emsland hinaus. Sogar in China gab es einen Fanclub. Die „Sportclub Story „erinnert 35 Jahre nach dem Aufstieg und 110 Jahre nach Gründung des Vereins an die glorreichen Zeiten des SV Meppen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.11.2022 NDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 04.11.2022 ARD Mediathek
  • Folge 226 (30 Min.)
    Es war eine der größten Sensationen im internationalen Fußball: der Titelgewinn der dänischen Fußballnationalmannschaft bei der Europameisterschaft 1992. Sportlich nicht qualifiziert, kam die dänische Mannschaft quasi durch die Hintertür in diesen EM-Wettbewerb. Sie hat sich nicht nur in die Herzen der Fußballfans gespielt, sondern schaffte es auf den europäischen Fußballthron. Erst zehn Tage vor Beginn des Turniers in Schweden verkündete Lennart Johansson, was viele erwartet hatten: Die Mannschaft aus Jugoslawien wurde wegen des Bürgerkriegs auf dem Balkan ausgeschlossen.
    „Wir können nicht länger so tun, als wäre nichts geschehen. Immerhin repräsentiert diese Mannschaft Restjugoslawien, und wir müssen der politischen Wahrheit ins Auge sehen“, sagte der UEFA-Präsident. „Wir sind doch keine Mörder“, protestierte der Serbe Dejan Savicevic vergeblich. Diese gravierende sportpolitische Entscheidung machte den Weg frei für Dänemarks Triumph bei diesem Turnier. Zahlreiche Legenden ranken sich um den Erfolg von „Danish Dynamite“ in Schweden: Die Champions seien in Badelatschen angereist, quasi direkt vom Urlaubsstrand geholt, sie hätten die Nächte durchgefeiert und sich nur von Burgern ernährt.
    Doch ganz so war es nicht. Es war eine Kombination aus ganz besonderem Teamgeist und der typischen „dänischen Gelassenheit“, die die krassen Außenseiter 1992 bis ins Endspiel gegen Deutschland brachte. Die deutsche Nationalmannschaft hatte sich als Weltmeister unter dem neuen Trainer Vogts auch ins Finale gespielt, trotz des strengen Regiments des Bundestrainers und schlechter Stimmung innerhalb des Teams.
    Gegen die deutsche Mannschaft war Dänemark im Endspiel klarer Außenseiter. Aber wie in einem Märchen von Hans Christian Andersen ist auch diese verrückte Geschichte für die dänischen Helden gut ausgegangen. „Sportclub Story“-Autor Boris Poscharsky hat die damaligen Hauptdarsteller Flemming Povlsen, John „Faxe“ Jensen, Henrik „Henke“ Larsson und Karl-Heinz Riedle getroffen, die sich an diesen verrückten „dänischen Sommer von 1992“ erinnern. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.11.2022 NDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 11.11.2022 ARD Mediathek

zurückweiter

Füge Sportclub Story kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Sportclub Story und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Sportclub Story online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App