20 Folgen, Folge 1–20

  • Folge 1
    Besondere sporthistorische Ereignisse, die im Norden stattgefunden haben oder an denen ein norddeutscher Sportler maßgeblich beteiligt war, sind Inhalt des neuen dokumentarischen Formats „Sportclub History“ im NDR Fernsehen. Erzählt werden Geschichten aus dem Bereich des Sports, die nicht jeder kennt. Es sind Momente aus der Sportgeschichte, die verblüffende Hintergründe vermitteln und neue Einblicke eröffnen. „Sportclub History“ ergänzt die bisherige Reihe der Sportsendungen im NDR Fernsehen wie „Sportclub aktuell“, „Sportclub Bundesliga“ und „Sportclub Stars“.
    Ein Angebot für Zuschauerinnen und Zuschauer, die sich nicht nur für Sport, sondern auch für dessen Historie interessieren. In dieser Folge berichtet „Sportclub History“ über den Start der Fußball-Bundesliga: Am 24. August 1963 beginnt einen neues Kapitel im deutschen Sport. Die Fußball-Bundesliga öffnet ihre Pforten. Mit dem Hamburger SV, SV Werder Bremen und Eintracht Braunschweig sind drei Nordvereine bei diesem sportlichen und finanziellen Wagnis dabei. Was keiner ahnt: Es ist der turbulente Start einer großen Erfolgsgeschichte. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.07.2011NDR
  • Folge 2
    „Sportclub History“ blickt auf sporthistorische Ereignisse zurück, die im Norden stattgefunden haben oder an denen ein norddeutscher Sportler beteiligt war. In dieser Folge geht es um den legendären Boxkampf Jürgen Blin gegen Muhammad Ali: Am 26. Dezember 1971 steigt ein mutiger Hamburger Boxer gegen den „Größten“ in den Ring. Während Muhammad Ali (Geburtsname: Cassius Clay) mit einer dicken Limousine in die Halle in Zürich chauffiert wird, kommt Jürgen Blin zu Fuß. 40 Jahre danach erinnert sich der Schwergewichtler Blin an den größten Moment seiner Karriere. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.08.2011NDR
  • Folge 3 (30 Min.)
    In dieser Folge geht es um den „Tennis-Baron“ Gottfried von Cramm: Am 5. März 1938 steht die Gestapo vor seiner Tür. Der beste deutsche Tennisspieler der 1930er-Jahre, zweimaliger Sieger in Paris und dreimaliger Finalist in Wimbledon, wird wegen homosexueller Handlungen verhaftet. Von Cramms Leben gerät zunächst aus den Fugen. Aber der größte Gentleman, den die Tenniswelt je gesehen hat, zerbricht nicht daran. „Sportclub History“ erzählt die dramatische Lebensgeschichte des „Tennis-Barons“ Gottfried von Cramm. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.08.2011NDR
  • Folge 4
    Sie war eine der berühmtesten Sportlerinnen Deutschlands: Dora Ratjen, Teilnehmerin bei den Olympischen Spielen 1936. 1938 holte sie den Weltrekord im Hochsprung, wurde Europameisterin. Doch um sie herum rankt sich einer der großen Skandale der Sportgeschichte. Denn Dora Ratjen war ein Mann. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.08.2011NDR
  • Folge 5 (30 Min.)
    Am 16. Oktober 1982 besuchte Werder-Fan Adrian Maleika das DFB-Pokalspiel zwischen dem Hamburger SV und dem SV Werder Bremen. Nach der Partie kam es vor dem Hamburger Volksparkstadion zu Krawallen zwischen den Fangruppen. Adrian Maleika wurde dabei schwer verletzt und verstarb am nächsten Tag im Krankenhaus. „Sportclub History“ erinnert an den ersten Fan im deutschen Fußball, der unter tragischen Umständen sein Leben verlor. In dem Feature kommen Zeitzeugen aus den Vereinen zu Wort, u. a. die damaligen Manager Willi Lemke (SV Werder Bremen) und Günter Netzer (HSV). Augenzeugen der Ausschreitungen reden über die damaligen Krawalle und die Fanszenen aus Hamburg und Bremen. In der „Sportclub History“-Reportage spricht nach Jahrzehnten auch Roland Maleika 2012 öffentlich über den Tod seines jüngeren Bruders Adrian, den er nicht verwunden hat. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.08.2012NDR
  • Folge 6
    Auch eine kleine israelische Mannschaft ist mit dabei, die die Eröffnung der olympischen Segelwettbewerbe ausgelassen feiert. Acht Tage später laufen die israelischen Segler zu einer Wettfahrt aus. Sie ahnen jedoch noch nicht, was sich am Morgen in München ereignet hat: Arabische Terroristen haben die israelische Mannschaft in München überfallen, zwei Teammitglieder erschossen und neun weitere als Geiseln genommen. Was so heiter und ausgelassen begonnen hatte, endet auch bei den Menschen in Kiel mit einem Schock. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.09.2012NDR
  • Folge 7
    Der Profiradsportler Dietrich „Didi“ Thurau war mit 22 Jahren ganz oben. 1977 gewann er bei der Tour de France fünf Etappen. 15 Tage fuhr er im gelben Trikot des Spitzenreiters. Auch als er am Ende der Tour nur Fünfter wurde, prophezeiten ihm alle Experten eine große Zukunft. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.09.2012NDR
  • Folge 8
    1979 starteten in Cowes an der südenglischen Küste 303 Boote, darunter die Admirals-Cup-Flotte mit 57 Jachten. Beteiligt waren daran die deutschen Jachten „Rubin“, „Tina-i-Punkt“ und „Jan Pott“ sowie zahlreiche Hobby und Freizeitsegler. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.09.2012NDR
  • Folge 9 (30 Min.)
    30. April 1993, Center Court in Hamburg-Rothenbaum: Monica Seles gewann im Viertelfinale gegen Magdalena Maleeva den ersten Satz. Im zweiten lag sie 4:3 vorn. Es folgte der Seitenwechsel, kurze Pause. Seles setzte sich, wischte sich mit dem Handtuch übers Gesicht. Sie beugte sich zur Wasserflasche vor. Diese Bewegung, sagen die Ärzte später, habe sie wahrscheinlich davor bewahrt, heute im Rollstuhl zu sitzen. „Es war ein grausamerer Schmerz, als ich ihn mir je hätte vorstellen können“, sagt Monica Seles.
    Sie drehte sich reflexartig um, als sie den Knall in ihrem Körper spürte. In der ersten Zuschauerreihe sah sie einen Mann mit einer Baseballmütze und einem merkwürdig verzerrten Gesicht sitzen. Er hatte ein Messer in seinen über den Kopf erhobenen Händen und wollte ein zweites Mal zustechen. Sie war unfähig, sich zu bewegen. Günther Parche wurde von Zuschauern zurückgehalten. Monica Seles stand auf, ging ein paar Schritte Richtung Netz, dann knickte sie ein. Die Schulterverletzung bei Monica Seles war nicht dramatisch.
    Der Einstich knapp neben der Wirbelsäule war dreieinhalb Zentimeter tief. Er hatte Muskel- und Fasergewebe beschädigt, das Schulterblatt war unversehrt. Mit Glück, so sagten die Ärzte damals, könne sie in fünf Wochen wieder trainieren. Monica Seles erfuhr, dass der Attentäter ein paranoider Steffi-Graf-Fan ist. Er konnte es nicht ertragen, dass sie, Monica Seles, seine Lieblingsspielerin von der Spitze verdrängt hatte. Am 1. Mai besuchte Steffi Graf Monica Seles im Krankenhaus.
    Nur ein paar Minuten, sie musste gleich wieder los, das Finale spielen. Finale, dachte Monica Seles, welches Finale? Sie hatte zwischen Schock und Schmerzen selbstverständlich angenommen, dass das Turnier nach dem Anschlag abgebrochen würde. Es wurde nicht abgebrochen. Steffi Graf gewann das Turnier zum siebten Mal, und Günther Parche hatte sein Ziel erreicht. Mehr noch: Monica Seles wurde nie wieder sie selbst so wie vor dem Attentat. Sie brauchte Jahre, um sich ins Leben zurückzukämpfen. Dieser 30. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.05.2013NDR
  • Folge 10
    25. Mai 1983, kurz nach 23 Uhr: Durch das Olympiastadion von Athen hallt der Schlusspfiff im Europapokalspiel Hamburger SV gegen Juventus Turin. Knapp 10.000 Hamburger Fans im Stadion und Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer an den Fernsehbildschirmen liegen sich überglücklich in den Armen. Der Hamburger SV gewinnt sensationell das Endspiel um den Europapokal der Landesmeister! Felix Magaths frühes Traumtor gegen das Starensemble von Juventus Turin reicht zum 1:0-Sieg und sichert damit den bis heute größten Erfolg der Vereinsgeschichte.
    Diese Nacht von Athen verändert das Leben vieler HSVAnhänger. Die Erlebnisse und Emotionen haben sich eingebrannt und Lebenswege entscheidend beeinflusst. „Sportclub History“ begibt sich 30 Jahre nach dem Triumph mit drei absoluten Fans, die damals mit dabei waren, auf Spurensuche nach Athen. Auch der damalige Manager Günter Netzer und Siegtorschütze Felix Magath erinnern sich im NDR Fernsehen an den Erfolg, der auch ihre Biografie nachhaltig geprägt hat. Eine spannende Zeitreise zurück in die ruhmreiche HSV-Historie. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.05.2013NDR
  • Folge 11
    Bernd Rosemeyer ist eine Legende als Rennfahrer. Von 1935 bis 1937 hat er zehn Grand-Prix-Rennen gewonnen, er fuhr Rundenrekord auf dem Nürburgring und holte den Titel in der Rennwagen-Europameisterschaft. Rosemeyer war ein Ausnahmetalent und verstand es wie kein anderer, den Boliden der Auto-Union mit seinen 520 PS durch die Kurven zu lenken. Der ehemalige Formel-1-Fahrer Hans-Joachim Stuck, Sohn von Rosemeyers Kollegen Hans Stuck, sagt: „Es war extrem schwierig, dieses Auto zu fahren. Ich habe es selbst mal probiert. Und auch mein Vater hat erzählt, dass man übers Lenkrad fühlen musste, wenn der Wagen hinten ausbricht.“ Bernd Rosemeyer, der Mann aus Lingen im Emsland, war Volksheld und Publikumsliebling.
    Zu den Rennen kamen damals Hunderttausende Zuschauer, Millionen Menschen verfolgten sie am Radio, dem Volksempfänger. Rosemeyer redete in Interviews frei heraus, der „blonde Bernd“ war äußerst gut aussehend und flott, so erinnern sich im Film seine damaligen Fans. Für die Propaganda der Nationalsozialisten war Rosemeyer ein Aushängeschild und half wie die anderen Fahrer, die Überlegenheit der deutschen Technik und damit das Regime zu bewerben. Rosemeyers Popularität wurde durch die Hochzeit mit der Flugpionierin Elly Beinhorn noch gesteigert.
    Das „schnellste Ehepaar der Welt“ war zu Rennen in Europa und Afrika im eigenen Flugzeug unterwegs. Gegen seinen größten Konkurrenten Rudolf Caracciola von Mercedes Benz kämpfte Rosemeyer nicht nur um Grand-Prix-Punkte, sondern bald auch auf der abgesperrten Reichsautobahn um den absoluten Geschwindigkeitsrekord. Rosemeyer stellte eine Bestmarke auf und war 406 km/​h schnell! „Er wusste natürlich um die Gefahr. Und meine Mutter hat gesagt: Wenn so eine Konkurrenzsituation bei einer Rekordfahrt weiter besteht, endet das möglicherweise in einer Katastrophe“, erzählt Bernd Rosemeyer jun., der Sohn.
    Elly Beinhorns schlimmste Befürchtung wurde wahr: Im Januar 1938 verunglückte Bernd Rosemeyer im Alter von 28 Jahren bei neuen Rekordversuchen tödlich. Hitler, Himmler und Göring kondolierten, die Flaggen wehten auf Halbmast, es gab ein Heldenbegräbnis. Und, so berichten Zeitzeugen, die ganze Nation trauerte um Rosemeyer, der viel mehr als ein Sportidol war. Was macht seine Faszination aus, warum erinnern sich die Menschen noch heute an Bernd Rosemeyer und welche Rolle spielte seine SS-Mitgliedschaft? „Sportclub History“ mit einem spannenden Film über Rosemeyer nicht nur für Motorsportfans. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.08.2013NDR
    • Alternativtitel: Urknall des Dopings
    Folge 12 (30 Min.)
    9,79 Sekunden über die 100-Meter-Distanz! Zuschauer, Reporter und Fernsehkommentatoren aus aller Welt trauten ihren Augen nicht, als der muskelbepackte Kanadier Ben Johnson am 24. September 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul in Weltrekordzeit zum Olympiasieg sprintete. Johnsons großer Rivale Carl Lewis aus den USA hatte das Nachsehen bis zwei Tage später die Bombe platzte: Johnson war gedopt! Nach diesem „Urknall des Dopings“ musste der damals 26-Jährige seine Goldmedaille wieder abgeben und verließ fluchtartig die südkoreanische Hauptstadt, verfolgt von Reportern und Kamerateams! Johnson stritt zunächst alles ab, gab im Untersuchungsausschuss unter dem Vorsitz des Richters Charles Dubin aber später zu, sich auf Anregung seines Trainers Charlie Francis und mithilfe des Arztes Dr. Jamie Astaphan systematisch mit Anabolika gedopt zu haben.
    „Charlie der Chemiker“ und der karibische „Voodoo-Arzt“ Dr. Astaphan hatten dabei auf deutsches Know-how gesetzt! Das Motto lautete: Wer nichts nimmt, gewinnt nichts! 25 Jahre später ist klar: Ben Johnson ist definitiv schuldig, war aber bei Weitem nicht der einzige Sprinter aus dem 100-Meter-Finale von Seoul, der in seiner Laufbahn mit verbotenen Mitteln gearbeitet hat.
    Was bis heute nur absolute Insider wissen: Sechs der acht Finalisten von Seoul wurden in ihrer Karriere entweder positiv getestet oder wegen der Beschaffung und Weitergabe von Dopingsubstanzen gesperrt. Auch „King Carl“ Lewis! Der US-Amerikaner spielte eine weitere, spannende Rolle in diesem realen Sportthriller: Ben Johnson glaubt bis heute an Sabotage. Seine positive Dopingprobe soll in Seoul von einem Handlanger aus dem Lewis-Clan herbeigeführt worden sein.
    Zwar habe er gedopt, aber das Mittel, das in seinem Urin nachgewiesen wurde, habe er nie genommen. Was extrem abwegig klingt, scheint aber tatsächlich möglich zu sein. Ben Johnson ist es mit 51 Jahren leid, immer noch als quasi einziger Sünder in einem dreckigen Geschäft dazustehen und kritisiert die Verlogenheit der Sportwelt und der Gesellschaft insgesamt: „Es gibt viele Menschen, die Dinge tun, die nicht öffentlich werden. Niemand sagt vor einer Kamera: ?Ich betrüge bei den Steuern oder ich betrüge meine Frau’.
    Das alles passiert, aber diese Menschen sieht man nicht. Mich sollte also niemand verurteilen für das, was ich getan habe oder tue.“ Was nach kindlichem Trotz oder mangelndem Verantwortungsbewusstsein klingt, gibt dennoch interessante Einblicke in die Scheinheiligkeit des „Showgeschäfts“ Spitzensport. Ein Vierteljahrhundert nach dem bis dahin spektakulärsten Dopingfall der Geschichte hat „Sportclub History“-Reporter Tim Tonder den gefallenen Helden von Seoul zum ersten ausführlichen Interview im deutschen Fernsehen seit 1988 getroffen und eine hochspannende Dokumentation zusammengestellt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.08.2013NDR
    • Alternativtitel: Die Hoffnung stirbt zu früh - Der Tod des Rennfahrers Stefan Bellof
    Folge 13
    Angelika Grohs, sie war die Freundin von Stefan Bellof, kann die Tränen nur schwer zurückhalten. Sie steht in Belgien auf der Rennstrecke Spa-Francorchamps. Reifenstapel sichern jetzt den Auslauf der legendären Kurve Eau Rouge, in der Stefan Bellof am 1. September 1985 verunglückte und starb. Die 55-Jährige legt eine Blume nieder. Stefan Bellof war der Hoffnungsträger einer ganzen Autofahrer-Nation. Er galt als Jahrhunderttalent und kommender Weltmeister. Deutschland sehnte sich lange nach einem Formel-1-Champ. Bellof hatte alles, was man dazu braucht. Er war ein Sunnyboy, dabei extrem ehrgeizig und talentiert.
    Michael Schumacher sagt heute, dass es einen Weltmeister Schumacher ohne das tragische Unglück von 1985 wohl nie gegeben hätte, weil alle Aufmerksamkeit allein dem zukünftigen Superstar Bellof gehört hätte. Stefan Bellof lieferte im Motorsport mit einem hoffnungslos unterlegenen Auto spektakuläre Rennen und Ergebnisse. Enzo Ferrari persönlich hatte ihn anschließend für die Saison 1986 verpflichtet, die große Chance auf den Titel. Bei einem Gruppe-C-Rennen in Spa traf Bellof beim Rennen am 1. September 1985 auf den erfahrenen Jacky Ickx als Gegner.
    Sie lieferten sich, beide im 600 PS starken Porsche, ein hartes Rennen an der Spitze. Ickx lag vorn. In der Eau Rouge kam es zum Überholmanöver von Bellof, mit tödlichem Ausgang für ihn. Was genau in der Eau Rouge passierte, was für ein Mensch Stefan Bellof war und warum sein junges Leben mit 250 km/​h an einer Mauer endete, versucht der Film von Henning Rütten und Boris Poscharsky herauszufinden. Zeitzeugen wie Angelika Grohs, Vater Georg Bellof und die Ex-Rennfahrer Jochen Mass und Hans-Joachim Stuck zeichnen ein Bild von einem jungen Mann, der eine große Zukunft vor sich hatte. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.08.2013NDR
  • Folge 14
    Zur Vorbereitung auf die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien begann am 21. Mai 2014 das Trainingslager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Südtirol. Die Mission ist: Deutschland will den Weltmeistertitel. 24 Jahre nach dem letzten Triumph bei einer Fußball-Weltmeisterschaft soll die deutsche Nationalmannschaft den Pokal erneut nach Hause holen. Auch zur Fußball-WM 1990 begann die Vorbereitung mit dem Ziel, den Weltmeistertitel zu holen, in Südtirol. Damals residierten Franz Beckenbauer und seine Mitspieler in Kaltern am See bei Hotelier Franz Moser. Das liegt quasi direkt in der Nachbarschaft zum Quartier ihrer Nachfolgergeneration. Der „Geist vom Kalterer See“: Welchen Einfluss hatte die damalige Vorbereitung auf die Mentalität der Mannschaft von einst? Der Film erzählt die Geschichte der Weltmeisterschaftshelden von 1990, macht dabei eine Reise von Südtirol nach Rom, zeigt historische Bilder, die 24 Jahre alt sind und immer noch Emotionen hervorrufen.
    Außerdem erinnern sich die Ex-Nationalspieler Andreas Brehme und Rudi Völler, die 1990 mit der Mannschaft den Weltmeistertitel holten, ARD-Moderator Gerd Rubenbauer, der damals das Endspiel zwischen Deutschland und Argentinien kommentierte, sowie Hotelier Franz Moser an den bislang letzten Weltmeisterschafts-Triumph der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 10.06.2014NDR
  • Folge 15
    Sylt, Frühjahr 1972: Sturm peitscht in Windstärke sieben über das Meer, es regnet und es ist kalt, als der Werbekaufmann Calle Schmidt zum ersten Mal einen neuen Sport erprobt. In einer Zeitschrift hatte er kurz zuvor vom „Brettersegeln“ in den USA gelesen und sofort die nötige Ausrüstung geordert. Schmidts erste Versuche vor Sylt werden zum Debakel: „Ich fuhr keinen einzigen Meter, die Beine voller Schrammen, ich bekam einen fürchterlichen Muskelkater! Ich war so frustriert, dass ich nachts in Amerika anrief und dem Amerikaner sagte: Das ist eine Fehlkonstruktion! Ich schick dir das wieder zurück! Das kann kein Mensch hier gebrauchen!“ Hersteller Hoyle Schweitzer schickt Hilfe: Seine 17-jährige Nachbarstochter Lisa Parducci fliegt aus den USA ein, übt mit Calle Schmidt das Surfen und tourt mit ihm durch Deutschland.
    Am Meer und auf Baggerseen begeistern sich viele für die Surfvorführungen der beiden. Und sie bestellen bei Calle Schmidt Surfbretter, die er bald in großen Mengen aus Amerika ordert und damit das Windsurfen in Deutschland begründet.
    Wenig später veranstaltet der Sylter Pionier die ersten Wettkämpfe. Der spätere Weltklassesurfer Jürgen Hönscheid erinnert sich: „Ich weiß noch, wie ich da völlig ohne Plan in der Blidselbucht rumgetuckert bin, bei Windstärke eins. Nach der Veranstaltung habe ich das Buch „Taktik des Regattasegelns“ gleich fünf Mal geschenkt bekommen!“ Die ersten Windsurfer stoßen nicht überall auf Begeisterung: Segler fürchten um ihr Revier, Behörden beklagen „Verkehrsprobleme“ auf Binnenseen, Ruderer haben Angst vor Kollisionen mit den „Polyesterkapitänen“.
    Der neue Sport findet im Laufe der 1970er-Jahre dennoch immer mehr Anhänger. Manfred Charchulla, der gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Jürgen ebenfalls zu den Pionieren zählt, berichtet: „Die waren richtig alle angesteckt von dem Surfbazillus! Es waren viele! Es war eine Krankheit!“ Diese Dokumentation zeigt bislang unveröffentlichte Aufnahmen aus den Privatarchiven der Protagonisten und lässt das Flair der 1970er-Jahre auf Sylt, damals Insel der Künstler und Freigeister, aufleben.
    Calle Schmidt, sein erster Kunde, der Komponist Martin Böttcher, Jürgen Hönscheid und die Brüder Charchulla erzählen von ihrer großen Leidenschaft, die sie bis heute nicht loslässt. Auch der vielfache Weltmeister Robby Naish kommt ausführlich zu Wort und würdigt das Werk des Sylter Surfpioniers: „Calle Schmidt hat das Windsurfen nach Europa gebracht. Die Initialzündung kam von ihm. Und Sylt wurde zur historischen Stätte unseres Sports.“ (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.08.2014NDR
  • Folge 16
    „Es war mein Lebenstraum und der war plötzlich dahin“. Der Olympia-Boykott 1980 ist für Zehnkämpfer Guido Kratschmer ein traumatisches Erlebnis. Wie ihm wird allen westdeutschen Sportlern der Start an den Olympischen Spielen in Moskau verboten. Es ist der erste Weihnachtstag 1979, als die Sowjetunion mitten im Kalten Krieg in Afghanistan einmarschiert. Ein Ereignis, das weitreichende Folgen auf die Welt des Sports hat, denn die USA entschließen sich, daraufhin ein Zeichen zu setzen und die Olympischen Spiele 1980 zu boykottieren. Die Bundesrepublik Deutschland schließt sich nach heftigen Protesten an.
    Olympia wird zu einem „Knüppel des Kalten Krieges“ (Thomas Bach/​IOC Präsident). „Sportclub History“ erzählt die bewegenden Schicksale der westdeutschen Athleten, zeigt auf, wie es zu der „katastrophalen Fehlentscheidung“ (Gerhart Baum/​ehemaliger Innenminister) kommen konnte und erklärt, wie auch die DDR-Sportler unter dem Boykott leiden mussten. Denn „1980 gab es nur Verlierer. Alle, die nicht gekommen sind, haben verloren und die, die teilgenommen haben, wurden um die Vielfalt der nicht teilnehmenden Sportler betrogen“ (Ulrich Karntz/​DDR-Ruderer und Goldmedaillengewinner). (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.08.2014NDR
  • Folge 17
    Es war die größte alpine Herausforderung seit der Erstbesteigung des Mount Everest: Wer bezwingt als erster Mensch alle 14 der 8.000er-Gipfel dieser Erde? In den 1980er-Jahren wird aus dieser Idee ein Wettrennen in der Todeszone, bei dem einer der Konkurrenten sein Leben verliert. Im Mittelpunkt steht – wie so oft, wenn es um die Geschichte der Himalaya-Abenteuer geht – Reinhold Messner. Er liefert sich ein Fernduell mit dem Polen Jerzy Kukuczka und dem Schweizer Marcel Rüedi. Ein Wettrennen, das keines sein soll. Alle drei Bergsteiger leugnen Zeit ihres Lebens, dass es sich um ein Rennen handelt.
    Und doch war es wohl in den Köpfen – und ganz sicher war es in den Medien ein Wettrennen. Am Ende kommt Messner im Oktober 1986 als erster Bezwinger aller 8.000er nach Hause. Aber es ist ein Triumph mit vielen Kontroversen. Von den Medien, die er selber als Profi-Bergsteiger immer gerne befeuert, wird er als Sieger eines Wettrennens gefeiert. Messner genießt den Triumph bei einem großen Empfang in seiner Heimat Südtirol samt Live-Übertragung ins deutsche Fernsehen, distanziert sich aber gleichzeitig von den Bewertungen, er habe einen Wettkampf gewonnen: „Die Idee eines Rennens war mir immer fremd.
    An den hohen Gipfeln gibt es keine Wettrennen. Dass ich sie am Ende alle hatte, war eher ein Zufallsprodukt.“ Messners langjähriger Weggefährte Hans Kammerlander, der mit ihm auf sieben der 14 8.000er stand, ordnet die Ereignisse fast 30 Jahre später anders ein: „Natürlich war es ein Wettrennen. Etwas anderes zu behaupten, ist Unsinn. Ich habe es beim Reinhold deutlich gespürt: Als die anderen aufholten, ging es nur noch darum, die Liste zu komplettieren.“ Kammerlander beschreibt den Wechsel in Messners Prioritäten: „An den letzten Bergen haben wir nur noch die Standardrouten gewählt, um möglichst große Erfolgsaussichten zu haben, die Gipfel zu erreichen.
    Ausgefallene Routen zu wählen, was uns jahrelang ausgezeichnet hatte, spielte keine Rolle mehr.“ Der Film zeigt auch, in welche Obsessionen die höchsten Gipfel der Erde Menschen treiben. Der Schweizer Marcel Rüedi – ein Hobby-Bergsteiger im Hauptberuf Metzger – ließ sich von dem Gedanken verleiten, er könne der Ausnahmefigur Messner die Stirn bieten und ging zu ungestüm und ohne ausreichende Akklimatisierung auf Gipfeljagd.
    Am Makalu, seinem zehnten Achttausender, verausgabte er sich völlig und starb beim Abstieg vom Gipfel an Erschöpfung. Jerzy Kukuczka schaffte es zwar als zweiter Mensch auf alle 8.000er. Ihm gelang es aber nicht, sich danach unbeschadet aus dem Höhenbergsteigen zu verabschieden. Es trieb ihn weiter in den Himalaya, wo er 1989 bei einer waghalsigen Expedition an der Südwand des Lhotse abstürzte und starb. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.08.2014NDR
  • Folge 18
    12. September 1990: Mit dem letzten Aufgebot an Fußballern trat die DDR ihr letztes Länderspiel in Brüssel (Belgien) an. Gerade einmal 14 Spieler waren dazu angereist. Für Auswahltrainer Eduard Geyer gab es 22 Absagen von Fußball-Stars wie Kirsten, Thom, Doll und Steinmann. Sie alle spielten schon im Westen. Die Ausreden der Spieler waren zum Teil abenteuerlich wie „ich habe keinen Pass“ oder „ich fühle mich bereits als BRD-Bürger“. Matthias Sammer erschien als einziger Star, wollte aber auch sofort wieder abreisen, da er nicht als Kapitän der „schlechtesten“ DDR-Nationalmannschaft aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingehen will.
    Zeitgleich wurde in Moskau der sogenannte Zwei-plus-Vier-Vertrag unterschrieben, der die Basis für das politische Ende der DDR bzw. die Herstellung der deutschen Einheit ist. Ursprünglich waren die Nationalmannschaften der BRD und der DDR in die gleiche Qualifikationsgruppe zur Europameisterschaft gelost worden; doch die politische Entwicklung in Deutschland überholte die sportliche. Die Autoren dieses Films sind mit Eduard Geyer und Stefan Böger noch einmal in Brüssel im Stadion gewesen und lassen die Ereignisse Revue passieren. Matthias Sammer gibt im Interview offen zu, dass er zu seinem Glück gezwungen wurde, denn es ging aus dem Trainingslager der DDR-Auswahl kein Flieger mehr zurück in die neue sportliche Heimat Stuttgart.
    Lothar de Maizière bezeichnet den 12. September 1990 als wichtigsten Tag in seinem Leben. Nach der Unterschrift unter den Zwei-plus-Vier-Vertrag stibitzt er den Füller, mit dem er unterschrieben hatte. Und DDR-Sportkommentator Uwe Grandel gesteht im Interview, dass er schon am Tag des Mauerfalls wusste, dass seine Zeit als „Starreporter“ im vereinten Deutschland vorbei sein würde. Der 12. September 1990 hat viele Geschichten geschrieben sportliche, politische und auch persönliche. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.09.2014NDR
  • Folge 19
    15. November 1989. In Wien bestreitet die Fußball-Nationalmannschaft der DDR ihr letztes WM-Qualifikationsspiel gegen Österreich. Auf den Tribünen sitzen auffällig viele Zuschauer aus der Bundesrepublik Deutschland. Sechs Tage nach dem Fall der Mauer wittern die Scouts der Bundesligavereine und zahlreiche Spielerberater das große Geschäft. Sie alle wissen: Mit den hervorragend ausgebildeten ostdeutschen Nationalspielern lässt sich gutes Geld verdienen, die westdeutschen Clubs buhlen um die Dienste der Stars aus dem Osten. Leverkusens Manager Reiner Calmund hat an diesem Tag die Nase: Er hat seinen Vertrauensmann direkt auf die Bank der DDR-Mannschaft geschleust.
    Im Januar 1990 wechselt Andreas Thom als erster ostdeutscher Spieler in den Westen, viele weitere folgen, darunter Matthias Sammer, Ulf Kirsten und Thomas Doll. Den umgekehrten Weg wählte Uwe Reinders. Der ehemalige Nationalspieler der Bundesrepublik Deutschland ging als Trainer in den Osten, zum FC Hansa Rostock. Dort musste sich Reinders erst an die neue Arbeitssituation gewöhnen. Von den 20 Spielern, die er trainierte, besaß keiner ein Telefon.
    „Wenn die mich benachrichtigen wollen, müssen sie trommeln“, nahm es der Trainer mit Humor. Die Dokumentation „Stars von nebenan. Die Wende im Fußball“ erzählt die spannende Geschichte einer im deutschen Fußball einmaligen Zeit, in der über 150 ostdeutsche Fußballspieler den Schritt in eine neue, verheißungsvolle Zukunft wagten, gelockt von teils seriösen, teils windigen Geschäftsleuten. Der Film dokumentiert jedoch auch die Zweifel und das Zögern einiger DDR-Fußballer, die es vorzogen, bei ihren angestammten Vereinen im Osten zu bleiben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.11.2014NDR
  • Folge 20 (30 Min.)
    Der 29. Mai 1985 sollte ein Fußballfest werden. Im Europapokal der Landesmeister, trifft der FC Liverpool im Brüsseler Heysel- Stadion auf Juventus Turin. In beiden Teams spielen Superstars, die Sportwelt freut sich auf ein Traumfinale. Doch es kommt ganz anders. Der Abend wird zu einem Drama ungekannten Ausmaßes. Bei schweren Ausschreitungen im Stadion werden vor dem Spiel 39 Menschen getötet und über 400 verletzt. Es herrscht das totale Chaos, die Ordnungskräfte sind völlig überfordert. Am Ende wird das Finale trotzdem angepfiffen, Juventus Turin holt den Pokal, eine Trophäe, an der bis heute Blut klebt.
    Wie konnte das alles passieren? „Sportclub History“ zeichnet die Geschehnisse im Heysel- Stadion minutiös nach, zeigt seltenes Bildmaterial und hat sich u. a. in Italien und der Schweiz mit den wichtigsten Protagonisten der damaligen Ereignisse getroffen. Eindrucksvoll schildern sie ihre Erlebnisse. Bis heute leiden viele unter den Folgen der Tragödie. Auch die Reporter von damals kommen zu Wort, auch sie hat dieser Fußballabend nachhaltig geprägt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.05.2015NDR

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