Der öffentliche Umgang mit dem Thema Homosexualität hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert: Es gibt einen schwulen Außenminister, einen schwulen Berliner Bürgermeister und auch sonst outen sich immer mehr prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens als homosexuell. Doch wer glaubt, dass homosexuelle Jugendlichen es heute besser und wesentlich einfacher haben als Schwule und Lesben vor 20 oder 30 Jahren, der irrt. Die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Demnach ist das Coming Out schwuler
oder lesbischer Jugendlicher nach wie vor für viele eine bedrohliche Erfahrung. Gerade in der Altersgruppe der 12 – 25-jährigen homosexuellen Jugendlichen gibt es ein vielfach erhöhtes Suizidrisiko verglichen mit heterosexuellen Altersgenossen. Auch Alkohol- und Drogenmissbrauch ist bei Ihnen weitaus höher. Der Großteil der Gesellschaft ignoriert das Problem: 61 Prozent der Deutschen wollen mit dem Thema Homosexualität möglichst wenig zu tun haben, besagt eine Studie von 2006. (Text: 3sat)