• Folge 400 (60 Min.)
    Ob in Bildung, Beruf oder in unserer Gesellschaft: Alle Menschen sollten die gleichen Chancen bekommen, sich frei zu entfalten. Aber die Realität sieht anders aus. Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich zu behandeln. Doch das reicht nicht. Gleiche Chancen für alle bedeutet mehr als gleiches Recht für alle. Benachteiligte Gruppen brauchen eine Starthilfe, damit ihre Chancen gegenüber Nicht-Benachteiligten gleich sind. Das Streben nach einer inklusiveren Gesellschaft ist aller Ehre und Anstrengungen wert. Doch die Inklusion in den Schulen zum Beispiel bringt mehr Ärger als Nutzen. Was hat sich in Fragen der Chancengleichheit in Bildung, Beruf und Gesellschaft wirklich getan? Es ist an der Zeit, eine offene Diskussion über Chancengleichheit zu führen und die Vielfalt der Gesellschaft als Stärke zu erkennen. Über diese und viele andere interessante Aspekte des Themas diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.05.20243sat
  • Folge 401 (60 Min.)
    Künstliche Intelligenz wird die Medizin revolutionieren. Algorithmen und neuronale Netzwerke eröffnen ungeahnte Möglichkeiten für Prävention, Früherkennung, Diagnose und Therapie. Schon heute kann die KI in beliebig vielen Patientendaten Muster erkennen. Sie analysiert in kürzester Zeit Symptome, Therapien und Krankheitsbilder von vielen Patienten und zieht daraus Rückschlüsse auf die richtige Therapie für den Einzelnen. Durch die Kombination von Patienteninformationen zu Alter, Geschlecht oder Konstitution mit den Daten zu Symptomen, Diagnose, Krankheitsverlauf und Therapie entsteht durch den Einsatz von KI ein deutlich individuelleres und präziseres Bild von Erkrankungen und deren Entstehen.
    Im Ergebnis bedeutet das die Möglichkeit einer auf den einzelnen Menschen passgenau abgestimmten Behandlung mit deutlich besseren Heilungschancen. Auch die Prävention wird vom Einsatz der neuen Technologien massiv profitieren. Sogar zum frühestmöglichen Zeitpunkt, wenn es zum Beispiel darum geht, bestimmte genetische Dispositionen zu erkennen und auszuschalten.
    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte könnte Deutschland eine Vorreiterrolle in der medizinischen Forschung einnehmen. Heute schon helfen neuronale Netzwerke und Algorithmen bei der Früherkennung verschiedener Krebsarten und bei der Entwicklung einer individuellen Therapie. Nahezu unbegrenzte Möglichkeiten ergeben sich auch in der Diagnostik. Schon bald könnte es Ärzten weltweit möglich sein, mit Augmented-Reality-Brillen direkt in den menschlichen Körper zu blicken.
    Ärzte sind mittels KI-Apps in der Lage, Laborergebnisse sehr viel schneller auszuwerten und personalisierte Therapieempfehlungen zu geben. KI gesteuerte Robotik unterstützt Chirurgen bei komplexen Eingriffen, bei denen es um Millimetergenauigkeit geht. Wunderbare neue Medizinwelt? Sind die Daten, auf deren Basis KI-Systeme lernen, ausreichend vielfältig? Welche ethischen oder datenschutzrechtlichen Fragen werden zu klären sein? Über diese und andere relevante Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.06.20243sat
  • Folge 402 (60 Min.)
    Erziehung ist die Grundlage unseres Sozialverhaltens. Und so entscheidet die Qualität der Erziehung über Lebenschancen. Gute Erziehung für alle ist daher die Grundlage für Gerechtigkeit. Doch gute Erziehung ist nicht klar definiert. Die Vorstellung davon verändert sich mit der Zeit, aber auch von Kultur zu Kultur. Der autoritäre Erziehungsstil wird bei uns von vielen abgelehnt. Stattdessen kultivieren wir eher ein hierarchiefreies Miteinander. An der Erziehung eines Menschen sind viele beteiligt: Familienmitglieder, aber auch Institutionen wie Kindergarten, Schule und Vereine.
    Entsprechend vielfältig sind die Erziehungsstile und die Wirksamkeit. Eine einheitliche Vorstellung von einer guten Erziehung gibt es weder innerhalb eines Kulturraums, geschweige denn über kulturelle Grenzen hinweg. Antipädagoginnen und Antipädagogen weisen sogar jede Form der erzieherischen Intervention als Manipulation oder gar Gewalt zurück. Wie viel Erziehung braucht also ein Kind? Und wer sollte sie leisten: die Familie oder Institutionen wie die Schule? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.06.20243sat
  • Folge 403 (60 Min.)
    Als Aufklärer stand Immanuel Kant für die Idee des Weltbürgertums, weltumspannenden Frieden und eine universal geltende Ethik. Von all diesen ethischen Idealen sind wir weit entfernt. „Was soll ich tun?“, ist eine von Kants vier philosophischen Fragen, die er für wesentlich hielt. Seine Ethik zeigt universell geltende Regeln und Grundsätze auf, basierend auf der menschlichen Vernunft. Dazu gehört auch ein respektvoller Umgang mit der Natur. Heute, 300 Jahre später, befindet sich die Menschheit in einer Phase planetarer Umwälzungen. Die Klimakrise, kriegerische Konflikte und ein weltweit voranschreitender Nationalismus scheinen das, was in den Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg erreicht wurde, zu gefährden.
    Das globale Zusammenleben wird immer komplizierter und von Konflikten belastet. Das, was wir als unsere gemeinsamen ethischen Wertmaßstäbe festgelegt hatten, wird nun mehr und mehr infrage gestellt. Moralische Tatsachen werden ebenso angezweifelt wie die universale Geltung von ethischen Grundsätzen oder Gesetzen. Lässt sich Kants radikaler Universalismus heute noch halten? Wie würde Kant auf die Kritik der identitären Bewegungen reagieren, die seinem Denken Rassismus vorwirft? Und wie sollen wir mit dem Zerbrechen internationaler Rechtsordnungen umgehen? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen im Rahmen der „phil.COLOGNE“ (11.-18.6.2024). (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.06.20243sat

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