Gesellschaftliche Spaltungen nehmen zu – zwischen Alt und Jung, Stadt und Land, Analog und Digital. Die Gräben werden immer größer. „scobel“ fragt, wie man Spaltung entgegenwirken kann. Ob es sich um wirtschaftliche, politische, ideologische oder digitale Spaltungen handelt: Die Lücken zu schließen, scheint schwer zu sein. Dazu kommt: Ein gewisser Grad an Polarisierung ist für eine lebendige Gesellschaft sogar notwendig. Spaltung ist ein Wort, welches unglaublich häufig in unserer Sprache verwendet wird. Holz kann genauso gespalten werden wie zum Beispiel ein Atomkern. Es gibt die Spaltung als Fachterminus in der Psychologie und als Begriff für gesellschaftliche Trennungen. Durch alle Bereiche unserer Gesellschaft ziehen sich viele trennende Gräben, die eher größer als kleiner werden. Egal, ob es sich um wirtschaftliche, politische, ideologische oder digitale Spaltungen handelt – die Lücken
zu schließen, scheint schwer bis unmöglich zu sein. Nicht nur in den USA kann man eine zutiefst gespaltene Gesellschaft beobachten. Diesen Befund kann man inzwischen etlichen Staaten dieser Welt ausstellen. Dabei benötigen Gesellschaften für die Werte-Orientierung ihrer Mitglieder einen gewissen Grad an Polarisierung – widersprechende Ideologien, die es uns einfacher machen, uns einzusortieren. Politik könnte einer extremen Polarisierung entgegenwirken, mit einer ausgewogenen Sozialgesetzgebung und einer Bildungspolitik, die allen gleiche Chancen bietet, und durch die Förderung einer offenen, diskursfreudigen Öffentlichkeit. Politik kann aber natürlich auch Polarisierung bewusst anfeuern. Wo kommen eigentlich diese vielfältigen Spaltungen unserer globalen Gesellschaft her, und wie kann man ihnen effektiv entgegenwirken? Diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)